Zum Inhalt springen

Was passiert mit Fast Fashion?

Gefragt von: Horst-Dieter Janssen B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.1/5 (48 sternebewertungen)

Auch ökologisch hat das Konzept „Fast Fashion“ katastrophale Auswirkungen. Über 70% unserer Kleidung besteht aus billigen Synthetikfasern. Beim Waschen gelangen kleine Teile in Abwässer und Meere. Die Stoffe sind nur schwer zu recyceln, denn die Fasern eignen sich nicht zur Herstellung neuer Kleidung.

Wie wird Fast Fashion entsorgt?

Das hängt stark von den Textilien ab: Naturmaterialien können Sie häufig weiterverarbeiten, etwa in Dämmstoffe oder Putzlappen. Das wird hierzulande zum Beispiel auch über die Altkleidercontainer praktiziert. Allerdings lohnt es sich immer weniger für die Entsorger, die Ware zu sortieren.

Warum klappt Recycling bei Fast Fashion nicht?

Das liegt vor allem daran, dass Textilrecycling aufwendig und teuer ist, die Qualität der recycelten Materialien zudem zu Wünschen übrig lässt. Problematisch ist dabei in erster Linie die Zusammensetzung der Bekleidung. Viele Klamotten bestehen aus Faser-Gemischen, die den Recyclingprozess erschweren.

Was ist das Problem mit Fast Fashion?

Das Kernproblem ist, dass immer mehr Textilien produziert werden. So wird für die Branche bis 2030 eine Umsatzsteigerung um fünf Prozent pro Jahr prognostiziert.

Wie viel Müll entsteht durch Fast Fashion?

Der globale Handel mit Alt- kleidern umfasst 4,3 Millionen Tonnen, vieles davon wird nicht mehr getragen. Der Absatz von Kleidung hat sich zwischen 2002 und 2015 fast verdoppelt: von einer Billion US-Dollar auf 1,8 Billionen US- Dollar. Bis 2025 wird mit einem weiteren Anstieg auf 2,1 Billionen US-Dollar gerechnet.

Vom Klamotten-Kaufrausch zum Altkleider-Müllberg: Warum Recycling bei Fast Fashion nicht klappt

24 verwandte Fragen gefunden

Wo landet Fast Fashion Müll?

Bis zu zehn Prozent landen im Müll. Beispiel Großbritannien: Rund 11.000 Tonnen werden hier jedes Jahr an Oxfam gespendet. Etwa 3.000 Tonnen davon werden in den Oxfam-Läden verkauft. Von den verbleibenden 8.000 Tonnen werden 5.600 Tonnen als Secondhand-Kleidung nach Osteuropa sowie Ost- und Westafrika exportiert.

Wer kauft am meisten Fast Fashion?

Dabei lassen sich zwei Dinge festhalten: Frauen (50 Prozent) kaufen mehr Fast Fashion als Männer (40 Prozent) und mit dem Alter sinkt die Beliebtheit solcher Einkaufsstätten. Hingegen scheint das Einkommen weniger auschlaggebend zu sein als vielleicht vermutet.

Ist Zara Fast Fashion?

Führende Fast Fashion-Filialisten

In Deutschland vertreibt Inditex Waren der Marken Zara, Zara Home, Bershka, Massimo Dutti und Pull and Bear in insgesamt 114 Shops. Der größte Fast Fashion-Filialist nach Filialzahl in Deutschland ist H&M mit etwa 440 Niederlassungen im Jahr 2021.

Wer profitiert von Fast Fashion?

Im Jahr 2021 erwirtschaftete der Fast-Fashion-Konzern Inditex einen Umsatz in Höhe von mehr als 27,7 Milliarden Euro weltweit. Damit konnte der Branchenprimus aus Spanien den Spitzenplatz wiederholt vor H&M verteidigen.

Welche Alternativen gibt es für Fast Fashion?

Weg von Fast Fashion: So kann es gelingen
  1. Tauschpartys mit Freundinnen. ...
  2. Tauschpartys mit Fremden. ...
  3. Vintage- und Secondhand-Läden. ...
  4. Online-Plattformen. ...
  5. Leihservice für Kleidung. ...
  6. Basics von grünen Labels. ...
  7. Upcycling von alter Kleidung.

Welches Land kauft am meisten Kleidung?

So sind auch 90 Prozent der in Deutschland verkauften Bekleidung importiert, mehr als 50 Prozent kommt aus China, Indien, Bangladesch und der Türkei. Mit weitem Abstand steht China an der Spitze der Weltproduktion von Textilien und Bekleidung.

Wie Fast Fashion unsere Umwelt zerstört?

Das Konzept „Fast Fashion“ hat fatale Folgen für unsere Umwelt. Die Modeindustrie verbraucht zum einen sehr viel Energie und setzt zum anderen zur Produktion von kostengünstiger Massenware auf billige Synthetikfasern. Heute sind diese Fasern in über 70 Prozent unserer Kleidung.

Wie viel Kleidung wirft der Deutsche Weg?

Der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zufolge gibt jeder Bundesbürger pro Jahr 16 Kleidungsstücke in die Straßensammlung oder in den Altkleidercontainer - das entspricht einem Kleiderberg von rund 1,1 Millionen Tonnen Textilien pro Jahr.

Was passiert mit den Klamotten die nicht verkauft werden?

Viele Händler suchen nach anderen Wegen, ihre Textilien los zu werden. Zum Teil verkaufen sie sie an sogenannte Restpostenhändler. Das sind spezielle Zwischenhändler, die überschüssige Ware aufkaufen und zu oft sehr niedrigen Preisen im Ausland weiterverkaufen.

Was passiert mit Altkleidern in Afrika?

«Das ist völlig unmöglich.» 40 Prozent aller ankommenden Altkleider seien außerdem zu alt oder zu schäbig, um wiederverwertet zu werden. Jeden Tag werden Oteng zufolge rund 70 Tonnen Textilien von Kantamanto auf eine Müllhalde am Ufer der Korle-Lagune in Accra abgeladen.

In welcher Wüste wird Kleidung entsorgt?

Kleidung aus Europa wird in der Atacama-Wüste illegal entsorgt: Chilenische Justiz ermittelt. Weil in der Atacama-Wüste in Chile tonnenweise aussortierte Klamotten illegal abgeladen und verbrannt werden, ermittelt jetzt die chilenische Justiz wegen Umweltverschmutzung.

Warum ist Fast Fashion billig?

Billig ist sie nur, weil sie aus billigem Material für einen Billiglohn produziert wurde. Doch da die Mode so günstig ist, wird sie häufiger gekauft. Und damit die Industrie daran verdienen kann, müssen Material und Modestücke noch schneller produziert werden.

Ist Nike Fast Fashion?

Kaum ein Kleidungsstück steht so sehr für das rasante Wachstum von Fast Fashion wie Turnschuhe, berichtet die „Zeit“. Nike hat sich deswegen der Nachhaltigkeit verschrieben und ein großes Recyclingprogramm gestartet. Getragene Turnschuhe kann man an den Sportwarenhersteller zurücksenden.

Was steckt hinter Shein?

Wie sein Mutterkonzern Shenzhen Globalegrow E-Commerce ist Shein ein chinesisches Unternehmen. Allerdings vertreibt der Online-Shop seine Kleidung auf der ganzen Welt. Die Sendungen kommen aus Asien - deshalb dauern die Lieferzeiten in der Regel länger als bei der europäischen Konkurrenz.

Welche Marken sind nicht Fast Fashion?

Ganz en vogue: Slow-Fashion-Brands produzieren fair und schick!
  • ArmedAngels.
  • LangerChen.
  • LANIUS.
  • Nudie Jeans.
  • Nina Rein.
  • hessnatur.
  • Nachhaltige Mode liegt im Trend.

Ist H&M Ultra Fast Fashion?

Im Wettrennen um Trends laufen Ultra-Fast-Fashion-Konzerne sogar Zara, H&M und Co. den Rang ab. Ultra Fast Fashion produziert noch mehr Billigkleidung noch viel schneller. Das hat dramatische Konsequenzen für die Umwelt, das Klima und die Menschen.

Was macht H&M für Nachhaltigkeit?

Das Nachhaltigkeitsversprechen von H&M

Im Jahr 2017 hat sich das Unternehmen zum Beispiel sehr ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt: Bis 2030 will es nur noch recycelte und nachhaltig produzierte Materialien verwenden und bis 2040 die gesamte Wertschöpfungskette klimafreundlich gestalten.

Warum boomt die Fast Fashion Industrie immer noch?

Arbeitsplatzverluste und niedrige Einkommen – vor allem Pandemie-bedingt – könnten ebenfalls eine von zahlreichen Antworten darauf sein, warum der Fast-Fashion-Markt boomt.

Wie viel verdienen Fast Fashion Arbeiter?

88 % der Arbeiter*innen verdienen einen Monatslohn zwischen 20.000 LKR und 30.000 LKR (102-153 Euro). Der durchschnittliche Monatslohn beträgt 23.090 LKR (118 Euro) bei durchschnittlich 12 Überstunden pro Woche. Dies bedeutet, dass jede Arbeiter*in täglich etwa 2 zusätzliche Stunden in Form von Überstunden arbeitet.

Was kann man tun um Fast Fashion nicht zu unterstützen?

Fünf Tipps gegen Fast Fashion
  1. Nachhaltige Kleidung erkennst du an Siegeln wie dem GOTS- und dem IVN Best-Siegel. ...
  2. Faire Mode gibt es in fast jeder Stadt – und natürlich in Fair-Fashion-Onlineshops.
  3. Aussortierte Kleidung muss nicht in den Altkleidercontainer: Achte darauf, Kleidung sinnvoll zu spenden.