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Was passiert mit deutschen Deserteuren?

Gefragt von: Sarah Krieger  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Für Hitler waren Wehrmachtsdeserteure wie Ludwig Baumann Staatsfeinde Nummer eins. Rund 30.000 Deserteure, Verweigerer und "Kriegsverräter" wurden von der NS-Militärjustiz zum Tode verurteilt, geschätzt etwa 20.000 hingerichtet. "Der Soldat kann sterben, der Deserteur muss sterben", lautete Hitlers Weisung.

Was passiert in Deutschland mit Deserteuren?

“ der Wehrmacht, das rund 50 Deserteure zum Tode verurteilte; einige Verurteilte wurden auf dem Festungsgelände erschossen. In Hamburg gibt es am Stephansplatz seit November 2015 nach jahrelangem Streit ein von Volker Lang geschaffenes Deserteurdenkmal.

Was passiert wenn man bei der Bundeswehr desertiert?

(1) Wer eigenmächtig seine Truppe oder Dienststelle verläßt oder ihr fernbleibt, um sich der Verpflichtung zum Wehrdienst dauernd oder für die Zeit eines bewaffneten Einsatzes zu entziehen oder die Beendigung des Wehrdienstverhältnisses zu erreichen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.

Was geschah mit Deserteuren?

Während des Zweiten Weltkriegs wurde in der US-Armee ein Deserteur erschossen, in der britischen keiner. Während des ganzen Ersten Weltkriegs waren es im deutschen Heer nicht mehr als 48 gewesen, was den Nationalsozialisten später als Ausweis einer geradezu fahrlässigen Langmut erschien.

Sind Deserteure Feiglinge?

[1] Widersprüchlich deshalb, weil die Deserteure der Wehrmacht tatsächlich jahrzehntelang von der deutschen Gesellschaft als „Feiglinge“ und „Verräter“ wahrgenommen und häufig konkret beschimpft wurden. Im gleichen Atemzug werden diese Deserteure nunmehr als „mutig“ bezeichnet.

So hat Wehrmachts-Deserteur Petersen 1945 überlebt (dbate)

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Sind Deserteure Widerstandskämpfer?

Deserteure "Die Fahnenflucht ist, neben dem bewaffneten Widerstand, radikale Verweigerung. Sie ist der Widerstand des kleinen Mannes und einfachen Soldaten, ... " schreibt Gerhard Zwerenz (1925 - 2015) in seinem Buch "Soldaten sind Mörder" von 1988 (siehe Abbildung rechts).

Können deutsche eingezogen werden?

Sollte eine Situation aber erfordern, dass eine erhöhte militärische Alarmstufe eintritt, der sogenannte Spannungsfall, oder gar der Verteidigungsfall, kann die Bundeswehr alle Wehrpflichtigen im Alter von 18 bis 60 Jahre einberufen – unabhängig davon, ob sie der Reserve angehören oder nicht.

Wer muss alles im Kriegsfall kämpfen?

Kriegsdienstverweigerung bedeutet, dass ein Mensch sich weigern kann, im Krieg zu kämpfen. Der Staat darf niemanden zwingen, im Krieg zu kämpfen. In Artikel 4 des Grundgesetzes steht: (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.

Wann verjährt Fahnenflucht?

„Fahnenflucht“ verjährt nicht.

Wer sucht Deserteure?

§ 15 WStG (Eigenmächtige Abwesenheit):

Bei der Suche nach dem Soldaten arbeiten die Feldjäger mit den zuständigen Polizeidienststellen zusammen. Nach Ergreifung des eigenmächtig abwesenden Soldaten wird dieser wieder seiner Truppe zugeführt.

Wie lang kann man eingezogen werden?

9a Abs 3 Bundes-Verfassungsgesetz; § 1 Abs 2 und § 10 Wehrgesetz). Bis zum 35. Lebensjahr können Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst eingezogen werden. Seit 2006 beträgt die Dauer des Grundwehrdienstes sechs Monate.

Wer war der beste Soldat im Zweiten Weltkrieg?

Nach über 2400 Feindflügen (22. Dezember 1944) und 463 Panzervernichtungen wurde Rudel als einziger Soldat am 29. Dezember 1944 mit dem Goldenen Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz ausgezeichnet.

Welche Schulden verjähren nicht?

FAQ Schulden-Verjährung

Liegen weder ein gerichtlicher Mahnbescheid noch ein amtlicher Schuldtitel vor, verjähren Schulden nach drei Jahren. Für Schulden beim Finanzamt beträgt die Verjährungsfrist fünf Jahre, für Schulden bei der Krankenkasse vier Jahre.

Kann ein Haftbefehl verfallen?

Die Verjährungsfrist ist dabei abhängig von der begangenen Straftat (z.B. bei Betrug fünf Jahre, ein Mord verjährt allerdings nie!). Wie lange ist der Haftbefehl gültig? Der Haftbefehl bleibt grundsätzlich solange bestehen, bis dieser vollstreckt wird.

Was passiert wenn man Befehle verweigert?

Wer sich mit Wort oder Tat gegen einen Befehl auflehnt oder diesen auch nach Wiederholung nicht befolgt, macht sich strafbar. Nach Paragraf 20 des Wehrstrafgesetzes kann der oder die Betreffende wegen Gehorsamsverweigerung - früher auch Befehlsverweigerung genannt - mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden.

Wer darf Deutschland im Kriegsfall verlassen?

Jeder darf das Land verlassen, wenn er das möchte. In Deutschland gibt es andere Gesetze und man muss erst einmal zur Bundeswehr einberufen werden. Das passiert zum Beispiel mit einem Brief. Hat man keinen bekommen, kann man nicht davon abgehalten werden, zu flüchten.

Wer kann bei Krieg eingezogen werden?

In diesem heißt es: „Wehrpflichtig sind alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind“. Im Spannungs- oder Verteidigungsfall ist die Bundeswehr theoretisch sogar befugt, Wehrpflichtige bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres einzuberufen.

Was passiert wenn man sich weigert in den Krieg zu ziehen?

Es können Gerichtsverfahren folgen, an deren Ende der Verweigerer fast immer vom Wehrdienst befreit ist, aber unter Umständen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden kann.

Wer wird im Kriegsfall nicht eingezogen?

Nach § 1 Abs. 1 WPflG sind in Deutschland alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind, wehrpflichtig. Durch die allgemeine Heranziehungsgrenze werden allerdings in der Regel alle über 23-jährigen nicht mehr zum Dienst in der Bundeswehr herangezogen.

Wie viele Soldaten kann Deutschland mobilisieren?

Deutschland braucht keine Armee mehr, die inklusive Reservisten rund 1,2 Million Soldaten mobilisieren kann. Es braucht vor allem schnell verfügbare Kräfte für den weltweiten Einsatz.

Bin ich noch Reservist?

Reservist sei man „ein Leben lang“, heißt es beim Reservistenverband der Bundeswehr. Der offizielle Status des Reservisten aber gilt bis zum 65sten Lebensjahr, solange kann man freiwilligen Dienst leisten. Etwas komplizierter sind die Altersregeln, wenn man „zwangsweise“ herangezogen wird.

Wie viele wurden für Deutschland kämpfen?

Soldaten und Soldatinnen bei der Bundeswehr bis 2022

Die Statistik zeigt die Anzahl der Soldaten und Soldatinnen bei der Bundeswehr in den Jahren von 2000 bis 2022¹. Ende Mai 2022 dienten zum Erhebungszeitpunkt 173.748 Berufs- und Zeitsoldaten bei der Bundeswehr.

Woher kommt das Wort desertieren?

Herkunft: im 17. Jahrhundert von dem gleichbedeutenden französischen déserter fr entlehnt, dieses aus dem spätlateinischen dēsertāre la „verlassen“, zu dem Verb dēserere la „verlassen, abtrennen“; vergleiche Deserteur.

Wie nennt man einen Fahnenflüchtigen?

Fahnenflucht oder Desertion bezeichnet das Fernbleiben eines Soldaten von militärischen Verpflichtungen in Kriegs- oder Friedenszeiten. Der fahnenflüchtige Soldat wird allgemein als Deserteur bezeichnet.

Können Schulden verfallen?

Nach § 195 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) verjähren Forderungen (Schulden) im Allgemeinen nach 3 Jahren. Dreißigjährige Verjährungsfrist: Nach § 197 BGB verjähren titulierte Forderungen und einige andere Forderungsarten erst nach 30 Jahren.