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Was ist Eigenbedarf Miete?

Gefragt von: Frau Charlotte Hagen B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Der bekannteste und häufigste Kündigungsgrund für Vermieter ist "Eigenbedarf". Eigenbedarf liegt vor, wenn der Vermieter die (ganze) Mieterwohnung für sich selbst oder für eine zu seinem Hausstand gehörende Person, zum Beispiel eine Pflegekraft, oder für einen Familienangehörigen zu Wohnzwecken benötigt.

Wann muss ein Mieter bei Eigenbedarf ausziehen?

Fristgerecht wegen Eigenbedarf kündigen:

Die gesetzliche Kündigungsfrist nach § 573 c BGB variiert je nach Dauer des Mietverhältnisses: Bei einer Mietdauer von weniger als 5 Jahren: Kündigungsfrist von 3 Monaten. Bei einer Mietdauer von 5 – 8 Jahren: Frist von 6 Monate. Mietdauer länger als 8 Jahre: 9 Monate Frist.

Wann ist Eigenbedarf nicht möglich?

Beispiele für unzulässige Kündigungen wegen Eigenbedarfs

Dieser liegt zum Beispiel vor, wenn eine Person in eine unangemessen große Wohnung ziehen soll. Ebenso unzulässig ist befristeter Eigenbedarf, d.h., der Vermieter nutzt die Wohnung nur für kurze Zeit selbst und vermietet sie im Anschluss erneut.

Welche Rechte hat der Mieter bei Eigenbedarf?

Ein weiterer Aspekt der Mieterrechte bei einer Eigenbedarfskündigung ist das Recht auf Widerspruch und der Anwendung der sogenannten Sozialklausel im Härtefall. Bedeutet der Umzug einen unzumutbaren Umstand oder vermuten Mieter vorgeschobene Gründe für den Bedarf, können sie Widerspruch gegen die Kündigung einlegen.

Wie lange muss man nach Eigenbedarf wohnen bleiben?

Eigenbedarf bedeutet: Der Vermieter benötigt die Wohnung für sich selbst, für Familienangehörige oder für Angehörige seines Haushalts. Die Länge der Kündigungsfrist für den Vermieter hängt davon ab, wie lange der Mieter bereits in der Wohnung wohnt. Es sind mindestens 3 Monate.

Eigenbedarfskündigung - Wann darf der Vermieter kündigen und wie kann der Mieter sich wehren?

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Was passiert wenn Mieter bei Eigenbedarf nicht auszieht?

Ziehen Mieter nicht aus, können Vermiete für die Zeit nach dem Ablauf des Mietvertrags eine Nutzungsausfallentschädigung verlangen. In der Regel ist der Nutzungsausfall ab den Zeitraum zu zahlen, ab dem die Kündigung rechtskräftig ist.

Wie wird Eigenbedarf kontrolliert?

Den Eigenbedarf nachweisen, kann der Eigentümer indem er vernünftige und nachvollziehbare Gründe für die Kündigung anbringt. Dies muss bereits im Kündigungsschreiben geschehen, denn nachträglich angebrachte Gründe werden für einen Nachweis von Eigenbedarf nicht berücksichtigt.

Kann ein Vermieter einfach wegen Eigenbedarf kündigen?

Die Rechtslage ist hier eindeutig: Ein Vermieter darf Ihnen nur dann wegen Eigenbedarfs kündigen, wenn er den Wohnraum für sich, einen nahen Verwandten oder einen Angehörigen seines Haushalts benötigt. Der Vermieter muss dabei den Eigenbedarf in der Kündigung ganz genau begründen.

Was fällt alles unter Eigenbedarf?

Der bekannteste und häufigste Kündigungsgrund für Vermieter ist "Eigenbedarf". Eigenbedarf liegt vor, wenn der Vermieter die (ganze) Mieterwohnung für sich selbst oder für eine zu seinem Hausstand gehörende Person, zum Beispiel eine Pflegekraft, oder für einen Familienangehörigen zu Wohnzwecken benötigt.

Wer zahlt Kosten bei eigenbedarfskündigung?

Eigenbedarfskündigung: Umzugskosten bleiben Mietersache

Wird der Mietvertrag wegen Eigenbedarf gekündigt, dann sind die Umzugskosten vollständig vom Mieter zu tragen. Der Mieter hat keinen Anspruch auf Erstattung der Kosten, weil der Vermieter bei einem ausreichend begründetem Bedarf rechtmäßig handelt.

Was spricht gegen eigenbedarfskündigung?

Kann der Vermieter seinen Eigenbedarf auch auf Nachfrage nicht ausreichend begründen, wird die Kündigung unwirksam. Wenn man als Gekündigte Zweifel an im Kündigungsschreiben genannten Gründe hat, kann man gegen die Eigenbedarfskündigung Widerspruch einlegen.

Was sind Gründe für Eigenbedarf?

Gründe für eine Eigenbedarfskündigung

Eine Veränderung der Lebensumstände des Vermieters – dazu zählen eine Heirat oder Scheidung. Eine Zweitwohnung ist beruflich bedingt erforderlich. Der Vermieter möchte die Wohnung oder das Haus zu Wohnzwecken engen Verwandten bereitstellen.

Wie hoch sind die Chancen bei eigenbedarfskündigung?

Die Hürden, die Vermieter nehmen müssen, wenn sie Eigenbedarf anmelden, sind nicht unüberwindbar. Deshalb haben Mieter meistens schlechte Chancen, die Wohnung behalten zu können, falls der Vermieter selber einziehen oder seine Immobilie seinen Kindern, Eltern, Enkeln oder Großeltern zur Verfügung stellen will.

Was passiert wenn man keine neue Wohnung findet?

Den wichtigsten Härtegrund nennt das Gesetz ausdrücklich: Fehlender Ersatzwohnraum. Hierauf kann sich der gekündigte Mieter berufen, wenn er keine neue Wohnung zu zumutbaren Bedingungen findet.

Kann der Vermieter einfach Eigenbedarf anmelden?

Der Vermieter darf Eigenbedarf grundsätzlich auch anmelden, wenn er die Räume als Wohnung für sich selbst benötigt (Paragraf 573 Absatz 2 Nummer 2 Bürgerliches Gesetzbuch). Ein solcher Eigenbedarf könnte vorliegen, wenn er die Wohnung künftig als Zweitwohnung oder Ferienwohnung nutzen möchte.

Wann kann der Vermieter Eigenbedarf anmelden?

Immobilienbesitzer dürfen laut Gesetz Eigenbedarf anmelden, wenn sie vermieteten und Wohnraum für sich selbst oder einen bestimmten Personenkreis benötigen. Dies ist mit einer ordentlichen Kündigung verbunden, die eine schlüssige Begründung enthalten muss, warum Eigenbedarf besteht.

Wie kann ich Eigenbedarf anmelden?

Eigenbedarf anmelden können Vermieter, wenn sie den Wohnraum selbst nutzen wollen.
  1. Ein Vermieter möchte Eigenbedarf anmelden, da er den Wohnraum selbst nutzen will. ...
  2. Vermieter sollten sich daher vor dem Erstellen und Übergeben der Eigenbedarfskündigung mit den Gegebenheiten und Anforderungen vertraut machen.

Wann ist ein Mieter unkündbar?

Demnach muss ein Mieter nicht ausziehen, wenn der Auszug für ihn eine übermäßige Härte bedeuten würde. Ein Härtefall liegt beispielsweise dann vor, wenn der Gesundheitszustand des Mieters oder einer dem Haushalt angehörigen Person durch einen Umzug gefährdet ist.

Was kann passieren Eigenbedarf Vorgetaeuscht?

Wenn ein Vermieter Eigenbedarf vortäuscht, kann dies sehr teuer werden. Der Mieter hat dann einen Schadenersatzanspruch. Der Anspruch umfasst nicht nur die angefallenen Umzugskosten sowie die eventuell entstandene Mieten—Doppelbelastung.

Kann man Familie mit Kindern wegen Eigenbedarf kündigen?

Wann ein Härtefall vorliegt, ist vom Einzelfall abhängig. Krankheit, hohes Alter oder schulpflichtige Kinder mit festem sozialem Umfeld, können berechtige Gründe sein.

Wie lange ist die Kündigungsfrist bei Eigenbedarf?

Die Wohnungskündigung durch Eigenbedarf setzt generell eine Kündigungsfrist von drei Monaten voraus. Spätestens am dritten Werktag eines Monats muss das Schreiben dem Mieter zugestellt werden, wenn die Kündigung zum Ende des übernächsten Monats vollzogen werden soll.

Wer kann Eigenbedarf geltend machen?

Eigenbedarf anmelden darf Dein Vermieter nur für sich selbst oder nahe Verwandte. Dazu zählen: Kinder, Eltern, Enkel, Großeltern.
...
  • Onkel, Cousins und Cousinen, Großnichten und Großneffen.
  • geschiedene Ehegatten oder Eltern des Lebenspartners.
  • Kinder des Lebensgefährten.
  • Patenkinder.

Wann geht Kündigung wegen Eigenbedarf nicht?

Liegt der Mietbeginn fünf Jahre oder länger zurück, kann die Kündigung wegen Eigenbedarf wieder erfolgen. Kündigt ein Vermieter, muss der Bedarf während der Kündigungsfrist bereits be- oder entstehen. Liegt dieser erst nach der Kündigungsfrist vor, kann kein Eigenbedarf mehr geltend gemacht werden.

Wie kann man Eigenbedarf verhindern?

Jeder Mieter hat das Recht, gegen eine Eigenbedarfskündigung Widerspruch einzulegen. Dieser Widerspruch muss spätestens bis zwei Monate vor Ablauf der Kündigungsfrist dem Vermieter vorliegen. Im Widerspruch kann sich der Mieter auf § 574 BGB berufen, die sogenannte Härteklausel oder Sozialklausel.

Wie hoch ist die Abfindung bei Eigenbedarf?

Die Höhe der Abfindung ist immer Verhandlungssache, feste „Tarife“ gibt es nicht. Einige Anwälte nennen als inoffiziellen Maßstab 200 Euro pro Quadratmeter. Das wären 12.000 Euro für eine 60 Quadratmeter große Wohnung – übrigens steuerfrei.