Zum Inhalt springen

Was passiert mit den Schulden nach der eidesstattlichen Versicherung?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Johann Heine B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
sternezahl: 4.1/5 (41 sternebewertungen)

Ich habe die eidesstattliche Versicherung abgegeben. Was passiert mit meinen Schulden? Die Schulden bleiben weiterhin bestehen. Sie müssen diese offenen Verbindlichkeiten also trotzdem bezahlen.

Was passiert nach einer eidesstattlichen Erklärung?

Mit einer eidesstattlichen Versicherung bestätigt eine Person, dass eine bestimmte Aussage wahr ist. Man spricht auch von einer Versicherung an Eides statt oder einer eidesstattlichen Erklärung. Man kann sie mündlich oder schriftlich abgeben. Wer sie schriftlich abgibt, muss sie unterschreiben.

Kann nach einer eidesstattlichen Versicherung weiter gepfändet werden?

Ist eine Pfändung trotz Vermögensauskunft überhaupt zulässig? Ja. Eine Pfändung ist trotz Abgabe der Vermögensauskunft zulässig. Sie dient der Vorbereitung der Zwangsvollstreckung und schützt eben nicht vor weiteren Vollstreckungsmaßnahmen.

Was passiert wenn man eine eidesstattliche Versicherung abgibt?

Die Tat kann mit Geldstrafe sowie in gravierenderen Fällen mit Freiheits- strafe bis zu 3 Jahren geahndet werden. Strafbar ist neben der vorsätzlich falschen Abgabe der EV auch die fahrlässig falsche EV (§ 161 des Strafgesetzbuches).

Wie lange bleibt eine eidesstattliche Versicherung in der Schufa?

Ebenso werden Haftbefehle zur Erzwingung der Abgabe der EV eingetragen. Diese Einträge werden grundsätzlich nach Ablauf von drei Jahren gelöscht. Löschung von Amts wegen nach drei Jahren: Der Eintrag wird nach Ablauf von drei Jahren vom Amtsgericht automatisch wieder aus dem Schuldnerverzeichnis gelöscht.

Was ist eine Eidesstattliche Versicherung?

26 verwandte Fragen gefunden

Wird eidesstattliche Versicherung automatisch gelöscht?

Folgen der Vermögensauskunft

Das Schuldnerverzeichnis wird in jedem Bundesland von einem zentralen Vollstreckungsgericht (Amtsgericht) geführt. Die Daten werden von Amts wegen nach Ablauf von 3 Jahren gelöscht - gerechnet ab dem Tag der Eintragung. Die Löschung erfolgt unabhängig davon, ob die Forderung beglichen ist.

Wann kommt der Gerichtsvollzieher mit der Polizei?

Der Gerichtsvollzieher schaltet die Polizei nur ein, wenn eine Verhaftung wirklich notwendig sein sollte. Dennoch sollten Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen, dass das Amtsgericht die Erzwingungshaft anordnet.

Wie lange ist eine eidesstattliche Versicherung gültig?

Sie wird auch eidesstattliche Versicherung genannt. Wie lange gilt ein solcher Offenbarungseid? Der Offenbarungseid hat eine Dauer von zwei Jahren. In dieser Zeit muss eine erneute Auskunft nur erteilt werden, wenn der Gläubiger eine Vermögensverbesserung beim Schuldner glaubhaft darlegen kann.

Kann man eidesstattliche Versicherung umgehen?

Um eine eidesstaatliche Versicherung zu vermeiden, müssen Sie schnell mit dem Insolvenzgläubiger in Verbindung treten. Sobald dieser einer Ratenzahlung zustimmt und Sie die Forderung in kleinen Raten abtragen können, wird er keine eidesstattliche Versicherung mehr verlangen.

Was ist der Unterschied zwischen Privatinsolvenz und eidesstattliche Versicherung?

Während der Dauer des Insolvenzverfahrens seien Zwangsvollstreckungen weder in die Insolvenzmasse noch in das sonstige Vermögen des Schuldners zulässig. Bei der eidesstattlichen Versicherung handele es sich um eine so unzulässige Vollstreckungsmaßnahme, sie sei Teil der Zwangsvollstreckung.

Was kann nicht gepfändet werden?

Dazu gehören Gegenstände für den persönlichen Gebrauch und Haushalt, die einen einfachen Lebensstil ermöglichen. Beispielsweise sind das unter anderem Bekleidung, Möbel, Fernseher und Küchengeräte. Ebenfalls geschützt sind Dinge, die der Ausbildung oder Ausübung der Erwerbstätigkeit unterliegen.

Kann der Gerichtsvollzieher mich verhaften?

Rz. 224. Der Gerichtsvollzieher hat auf den unmittelbaren oder späteren Antrag des Gläubigers unter Übergabe einer beglaubigten Abschrift des Haftbefehls den Schuldner nach § 802g Abs. 2 ZPO zu verhaften.

Was kommt nach der Pfändung?

Bei der Kontopfändung wird die Bank des Schuldners beteiligt. Der Gläubiger muss beim Gericht einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss beantragen. Sobald das Geldinstitut diesen in den Händen hat, werden Bankguthaben des Schuldners beschlagnahmt – aktuelle, aber auch künftige.

Ist die eidesstattliche Versicherung ein Beweismittel?

Im Zivilprozess ist eine eidesstattliche Versicherung oder Versicherung an Eides statt nach § 294 ZPO ein wesentliches Beweismittel in Verfahren, in denen kein Streng- oder Vollbeweis geboten, sondern die sogenannte Glaubhaftmachung zugelassen ist.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei falscher eidesstattlicher Versicherung?

Falschaussage: Strafe

Die Strafe für eine uneidliche Falschaussage beträgt eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Eine Geldstrafe ist nicht vorgesehen.

Wie lange dauert es bis zum Haftbefehl?

Der Haftbefehl bleibt grundsätzlich solange bestehen, bis dieser vollstreckt wird. Solange kein Urteil gesprochen wurde, soll der Vollzug der Untersuchungshaft in der Regel sechs Monate nicht überschreiten.

Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher einen Haftbefehl hat?

Schuldner müssen bei Vorliegen eines Haftbefehl des Gerichtsvollziehers nicht übermäßig besorgt sein – schließlich kann man bei dem die Verhaftung vornehmenden Gerichtsvollzieher, im Moment der drohenden Verhaftung, das Vermögensverzeichnis unterzeichnen. Der Haftbefehl wird dann nicht vollstreckt.

Wird die Vermögensauskunft überprüft?

Während die Vermögensauskunft auf eine umfassende, keiner Überprüfung unterzogene Selbstauskunft des Schuldners zielt, holt der Gerichtsvollzieher im Verfahren nach § 802l ZPO Auskünfte über das Vermögen des Schuldners bei Dritten ein.

Woher weiss der Gläubiger wo ich arbeite?

Haben Sie schulden beim Finanzamt, der Agentur für Arbeit, einer gesetzlichen Krankenkasse oder einer anderen (Sozial-) Behörde, kann diese sowohl die Anschrift, die Ihr Arbeitgeber oder Sie selbst an die Rentenversicherung gemeldet haben, als auch Ihren derzeitigen Arbeitgeber ausfindig machen.

Wie oft muss ich eine eidesstattliche Erklärung abgeben?

Im Regelfall muss der Schuldner die eidesstattliche Versicherung nur einmal innerhalb von zwei Jahren abgeben. Nur wenn sich die Vermögensverhältnisse des Schuldners wesentlich verändert haben, ist er zu einer erneuten Abfrage verpflichtet.

Wann verjährt eine eidesstattliche Erklärung?

Die Verjährungsfrist für einen Zahlungsanspruch laut Haftungsbescheid beträgt fünf Jahre . Die Frist für die Zahlungsverjährung des Haftungsanspruchs beginnt mit Ablauf des Jahres, in dem der Anspruch aufgrund der Zahlungsaufforderung erstmalig fällig wird ( § 229 Abs. 1 AO ).

Wann wird man aus dem Schuldnerverzeichnis gelöscht?

Drei Jahre nach dem Tage der Eintragungsanordnung erfolgt eine Löschung aus dem Schuldnerverzeichnis automatisch. Nach § 882e Abs. 3 Ziff. 1 ZPO kann ein Eintrag im Schuldnerverzeichnis außerdem auf Antrag gelöscht werden, wenn die vollständige Befriedigung des Gläubigers nachgewiesen worden ist.

Kann man wegen Schulden in den Knast kommen?

Nein, heutzutage wird niemand nur wegen seiner Schulden eingesperrt. Haben Schuldner Rechnungen oder die Raten für einen Kredit nicht bezahlt, droht keine Inhaftierung. Ihr Gläubiger muss dann versuchen, seine Ansprüche auf zivilrechtlichem Wege durchzusetzen.

In welche Räume darf der Gerichtsvollzieher?

Die Wohnung eines Schuldners darf ohne dessen Einwilligung nur aufgrund einer richterlichen Anordnung durchsucht werden. Dieses gilt nicht bei Gefahr in Verzug. Nach Art. 13 GG sind Wohn-und Geschäftsräume natürlicher und juritischer Personen besonders geschützt.

Kann ich meine Schulden absitzen?

Kann es sein, dass man in Deutschland Schulden im Knast absitzen muss? Nein, grundsätzlich muss in Deutschland niemand mehr wegen Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit ins Gefängnis. Lediglich als Folge von Schulden kann eine Haftstrafe drohen.

Vorheriger Artikel
Wie oft Schuhe waschen?
Nächster Artikel
Hat Schnellladen Nachteile?