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Was passiert bei einer Bluttransfusion?

Gefragt von: Herr Günther Block  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Was ist eine Bluttransfusion? Mittels einer Bluttransfusion wird ein Mangel von Blut oder Blutbestandteilen ausgeglichen oder das Blut im Körper ausgetauscht. Dazu leitet man Blut aus Kunsstoffbeuteln (Blutkonserven) über einen venösen Zugang in den Körper des Patienten.

Wie lange muss man nach einer Bluttransfusion im Krankenhaus bleiben?

Bluttransfusionen können bei chronischen Blutkrankheiten zumeist ambulant durchgeführt werden. Für 2 Erythrozytenkonzentrate mit 250 Milliliter beträgt die Einlaufzeit etwa 2 Stunden. Danach sollte der Empfänger noch für mindestens 30 Minuten zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

Wie gefährlich ist eine Bluttransfusion?

Durch den hohen Sicherheitsstandard ist die Infektionsgefahr bei Bluttransfusionen in Deutschland äußerst gering geworden. Zum Beispiel liegt sie für die Übertragung von Hepatitis C oder HIV bei deutlich weniger als 1 zu 1 Million, ist also sehr unwahrscheinlich.

Wie lange hält eine Bluttransfusion im Körper?

Bluttransfusion: Dauer

Die Transfusion von einer Einheit Blut bzw. Blutbestandteile sollte eine Dauer von maximal 4 Stunden aufweisen, da das Risiko eines bakteriellen Wachstums bei einer längeren Transfusionsdauer besteht.

Wie fühlt man sich nach einer Bluttransfusion?

Es kann zu unerwünschten Reaktionen wie Fieber, allergischen Reaktionen, Entzündungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und schlimmstenfalls zu Lungen- und Nierenkomplikationen kommen. Und das auch dann, wenn die Blutgruppen von Blutspender und Blutempfänger übereinstimmen.

Risiko Bluttransfusionen | Odysso – Wissen im SWR

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Ist eine Bluttransfusion anstrengend?

Eine Bluttransfusion kann Leben retten – nach Unfällen oder komplizierten Operationen mit grossem Blutverlust. Doch mittlerweile weiss man: Bluttransfusionen belasten den Körper stark. Mögliche Nebenwirkungen können den eigentlichen Nutzen gar zunichte machen.

Welche Nebenwirkungen bei Bluttransfusion?

Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen während der Bluttransfusion
  • Fieber.
  • Allergische Reaktionen.
  • Flüssigkeitsüberlastung.
  • Lungenverletzungen.
  • Zerstörung roter Blutkörperchen.
  • Graft-versus-Host-Reaktion.
  • Infektionen.
  • Komplikationen einer massiven Transfusion.

Bei welchen Krankheiten braucht man eine Bluttransfusion?

Bluttransfusion: ein Grund zur Sorge?
  • bei Verletzungen oder inneren Blutungen.
  • nach oder während einer Operation oder Geburt.
  • bei Krebserkrankungen oder deren Therapie.
  • bei chronischen Erkrankungen von zum Beispiel Herz, Niere oder Leber.
  • bei Bluterkrankungen.
  • bei bestimmten Immunkrankheiten.

Wie lange überwachen nach Transfusion?

Der Patient sollte, insbesondere während der ersten 15 Minuten der Transfusion, engmaschig überwacht werden. Hierzu gehören die Erfassung von Temperatur, Blutdruck, Puls und Atemfrequenz. Die regelmäßige Überwachung wird während und nach der Transfusion fortgesetzt, wobei auch die Flüssigkeitsbilanz erfasst wird.

Wie schnell steigt der HB Wert nach Bluttransfusion?

Durch Gabe eines Erythrozytenkonzentrates steigt der Hämatokrit- beziehungsweise der Hb-Wert bei einem erwachsenen Patienten ohne erhöhten Erythrozytenumsatz um etwa 3 % beziehungsweise 1 g/dL (4).

Wann Bluttransfusion bei Anämie?

Laut Querschnitts-Leitlinie der Bundesärztekammer zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten ist eine Transfusion mit Erythrozytenkonzentrat ab einem Hämoglobinwert von niedriger als 6 g/dl indiziert.

Warum brauchen Krebspatienten Blut?

Warum brauchen Krebspatienten Spenderblut? Durch die Krebserkrankung selbst oder durch die Therapie kann ein Mangel an roten Blutzellen sowie Blutplättchen entstehen. Somit werden häufig Bluttransfusionen bei der oft langdauernden Krebsbehandlung nötig.

Warum Bluttransfusion bei schlechten Blutwerten?

Eine Bluttransfusion führt zu einer raschen Erholung der Blutwerte. Bluttransfusionen wird eine Schwächung des eigenen Immunsystems nachgesagt. Heutzutage ist diese aber gering, weil zumeist Erythrozyten-Konzentrate gegeben werden, die keine fremden Immunzellen enthalten.

Bei welchem HB Wert ins Krankenhaus?

Eine lebensbedrohliche Situation besteht, wenn der Hb-Wert bei unter 6,5 g/dl liegt, was im Hinblick auf eine Anämie auf den Grad 4 zutrifft (Grad 4: lebensbedrohliche Anämie). Auch ein zu hoher Hb-Wert birgt Risiken und kann die Gefahr für Gefäßverschlüssen erhöhen, da das Blut verdickt.

Wie viel Prozent der Todesfälle in der Transfusionstherapie?

Die versehentliche Transfusion AB0-inkompatibler Erythrozyten kann zur Hämolyse und zu einem komplementvermittelten Schockgeschehen führen, das in weniger als 10% der Fälle tödlich endet (akute hämolytische Transfusionsreaktion, AHTR).

Warum keine Bluttransfusion?

Die Regel, die wohl bei manchen immer noch für Kopfschütteln sorgt, ist das mit dem Blut. Gemäß der Bibel ist Blut etwas Heiliges, mit dem umzugehen Gott vorbehalten ist. Deswegen lehnen wir Bluttransfusionen ab - und nehmen die möglichen Konsequenzen in Kauf. Genau wie Ihr, indem ihr einer Bluttransfusion zustimmt.

Was passiert wenn ich zu wenig Blut im Körper habe?

Wenn im Kreislauf nicht genügend rote Blutkörperchen vorhanden sind, kann das dazu führen, dass sich Betroffene müde und abgeschlagen fühlen. Es kommt vor, dass die Haut an Farbe verliert und eine Blässe entsteht. Wie beschrieben ist die Blässe der Haut aber ein eher unsicheres Zeichen der Blutarmut.

Wie teuer ist eine Blutkonserve?

Der Preis für eine Blutkonserve liege in Deutschland momentan zwischen 95 und 130 Euro.

Wer bestimmt dass ein Patient eine Transfusion bekommt?

Dem Grunde nach obliegt die Verantwortung für eine Transfusion dem transfundieren- den Arzt, jedoch können im Verlauf der Vorbereitung und Durchführung von Transfusionen sowie deren Nachkon- trollen verschiedene Tätigkeiten an nicht-ärztliches Perso- nal, d. h. vor allem an Pflegepersonal oder an Medizini- sche ...

Wie erfolgt die Transfusion im Notfall?

Als Notfalltransfusion wird üblicherweise die Transfusion von Erythrozytenkonzentraten (EK) bei einer lebensbedrohlichen Blutung bezeichnet. Wenn dabei aus Zeitgründen auf die vorgeschriebene serologische Verträglichkeitsprobe verzichtet wird, spricht man auch von "ungekreuzter" Transfusion.

Welche Arten von Transfusionen gibt es?

Arten der EK-Transfusion
  • Allogene EK-Transfusion: Fremdblutspende mit intravenöser Transfusion eines EK aus der Vollblutspende eines fremden Spenders.
  • Autologe EK-Transfusion: Eigenblutspende mit intravenöser Transfusion eines EK aus einer Vollblutspende des Empfängers. Akute normovolämische Hämodilution.

Was wird bei einer Bluttransfusion gespendet?

Bluttransfusion bezeichnet die intravenöse Gabe (Übertragung bzw. Infusion) von Erythrozytenkonzentraten (Erythrozyten = rote Blutzellen) oder (heute sehr selten) von (Voll-)Blut.

Wie sicher sind Blutkonserven?

Umfangreiche Testungen und Abtötung von Keimen sorgen bei Blutkonserven in Deutschland für Sicherheit. Das Risiko, sich über Blutkonserven mit Viren oder Bakterien anzustecken, ist in Deutschland sehr gering. Grund ist die Testung der Blutprodukte und die Keimabtötung durch spezielle Verfahren.

Wie lange dauert es bis der Hb steigt?

Spätestens nach vier Wochen ist ein deutlicher Hb-Anstieg zu erwarten.

Wie schlimm ist eine Blutarmut?

In ganz seltenen Fällen kann der Körper, d. h. das Knochenmark, nicht mehr genügend Blutkörperchen bilden. Dies ist lebensgefährlich. Manchmal kommt die Produktion aber auch nicht dem Verlust von roten Blutkörperchen nach, wenn z.

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