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Was muss man tun um Schmerzensgeld zu bekommen?

Gefragt von: Hanne Hummel  |  Letzte Aktualisierung: 11. Juni 2023
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Um ein Schmerzensgeld zu beantragen, müssen sich Geschädigte also an ein Zivilgericht wenden. Es besteht teilweise auch die Möglichkeit, zivilrechtliche Ansprüche parallel mit dem Strafverfahren verhandeln zu lassen. Ein solches Adhäsionsverfahren findet dann vor dem Strafgericht statt.

Wann hat man Anspruch auf Schmerzensgeld?

Wer fahrlässig oder vorsätzlich einem Dritten einen gravierenden gesundheitlichen Schaden zufügt, muss unter Umständen Schmerzensgeld zahlen. Der Geschädigte muss seine Ansprüche mit einem ärztlichen Attest oder Gutachten nachweisen.

Was muss ich machen um Schmerzensgeld zu bekommen?

Schmerzensgeld zu beantragen, setzt immer einen verschuldensabhängigen Anspruch voraus. Der Schädiger muss die Verletzungen fahrlässig oder vorsätzlich herbeigeführt haben. Genau dies gilt es, später vor Gericht ebenso zu beweisen wie den Zusammenhang zwischen dem Schadensereignis und den Verletzungen.

Wird Schmerzensgeld automatisch gezahlt?

Die Geltendmachung von Schmerzensgeld nach einer Körperverletzung ist nur dann möglich, wenn das Opfer einen entsprechenden Antrag stellt. Ohne diesen wird hierüber in aller Regel nicht automatisch mitverhandelt.

Wer entscheidet wieviel Schmerzensgeld?

In der Regel entscheidet ein Gericht in einem Zivilprozess darüber, welche Summe an den Geschädigten für die Verletzungen und Schmerzen zu zahlen ist. Um das Schmerzensgeld berechnen zu können, müssen die Richter zwei Aspekte des Schmerzensgeldes berücksichtigen. Das ist die Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion.

Schmerzensgeld - wie viel erhalte ich? [2020]

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Wie lange hat man Zeit um Schmerzensgeld zu beantragen?

Die Verjährung für das Schmerzensgeld nach einem Verkehrsunfall oder anderen Schadensereignissen ist als Teil des Zivilrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Dort ist in § 195 BGB als regelmäßige Frist für das Schmerzensgeld ebenso wie für andere Ansprüche eine Begrenzung von drei Jahren vorgesehen.

Wie schreibe ich einen Antrag auf Schmerzensgeld?

Muster 11.12: Antrag auf Schmerzensgeld. Die Beklagten werden als Gesamtschuldner verurteilt, an den Kläger ein in das Ermessen des Gerichts gestelltes Schmerzensgeld (in Höhe von mindestens _________________________ EUR) nebst 5 % Zinsen über dem Basiszinssatz seit Rechtshängigkeit zu zahlen.

Wie viel Schmerzensgeld pro Tag?

In Deutschland gibt es keine festen Schmerzensgeldsätze wie beispielsweise in Österreich. Im Nachbarland existiert ein Schmerzensgeld pro Tag und Schmerzintensität. Diese Tagessätze sind nur ein grober Richtwert. Die letzte Entscheidung erfolgt stets durch einen Richter.

Wie läuft eine Schmerzensgeld ab?

Grundsätzlich beträgt die Regelverjährung beim Schmerzensgeld drei Jahre ab Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist. Entstand Ihr Anspruch z. B. am 10.07.2018, beginnt die Frist erst am 31.12.2018 und läuft bis Ende 2021.

Wo fängt Schmerzensgeld an?

Liegt eine der in § 253 BGB aufgelisteten Beeinträchtigungen vor, kann ein Anspruch auf Schmerzensgeld begründet sein. Voraussetzung ist jedoch, dass dem Schädiger, also demjenigen, der die Schmerzen verursacht hat, Fahrlässigkeit oder Vorsatz vorzuwerfen ist.

Welche Versicherung zahlt Schmerzensgeld?

Bei einem Unfall wird das Schmerzensgeld durch die Haftpflichtversicherung vom Verursacher gezahlt. Neben der Möglichkeit, über die Versicherung des Unfallgegners Schadensersatz einzufordern, kann auch eine private Unfallversicherungen für Nichtvermögensschäden aufkommen.

Wie hoch ist das Schmerzensgeld bei einer Prellung?

Es gibt keine feste gerichtliche Summe für ein Schmerzensgeld nach einer Prellung. Der Betrag variiert von Fall zu Fall. Es wurde jedoch davon abgesehen, Schäden für den Schadenersatz nur dann geltend zu machen, wenn sie mit einer bestimmten Summe, zum Beispiel mit mindestens 500 Euro, zu bemessen wären.

Was für einen Anwalt bei Schmerzensgeld?

Es wird hier in der Regel nicht ein und derselbe Rechtsanwalt tätig werden. Je nachdem, auf welche Höhe sich der Streitwert, also das Schmerzensgeld, beläuft, ist entweder das Amts- oder das Landgericht zuständig. Amtsgerichte regeln sämtliche Streitigkeiten, die einen Streitwert bis 5.000 Euro zum Gegenstand haben.

Wie viel Schmerzensgeld nach Schlag ins Gesicht?

3.000,00 € Schmerzensgeld – Oberlandesgericht Zweibrücken, 2013. Vorsätzliche Körperverletzungen mittels Kopfstoßes: Gesichtsverletzung / Kopfverletzung (hier: großflächige Hämatome im Stirn- und Augenbereich und ein weiteres Hämatom am Hinterkopf) sowie Schürfwunden an den Händen.

Wie hoch ist Schmerzensgeld nach Unfall?

Einfache HWS-Schäden werden üblicherweise mit 500 bis 1.200 Euro entschädigt. Dauern die Schmerzen jedoch länger an, führen zu Bewegungseinschränkungen oder Arbeitsunfähigkeit können die Beträge aber auch deutlich höher liegen. Vor allem bei Dauerschäden können so Summen bis zu 10.000 Euro erzielt werden.

Wie lange kann man Schmerzensgeld fordern?

Der Anspruch auf Schmerzensgeld verjährt üblicherweise nach drei Jahren. Gemäß § 197 BGB verjähren bestimmte Ansprüche auch erst nach 30 Jahren.

Was gilt als Personenschaden?

Zu einem Personenschaden zählt die Verletzung eines anderen Menschen, die Beeinträchtigung seiner Gesundheit sowie sein Tod. Aus dem Personenschaden entstehende Folgeschäden, beispielsweise Vermögensschäden, zählen ebenfalls dazu. Es muss nicht immer eine andere Person als Verursacher beteiligt sein.

Wie bekomme ich Schmerzensgeld nach einem Autounfall?

Ein Facharzt kann ein Gutachten über ihre Verletzungen und Schmerzen erstellen und dadurch den Anspruch auf Schmerzensgeld nach einem Unfall bestätigen. Wurde eine Person bei einem Verkehrsunfall verletzt bzw. körperlich beeinträchtigt, muss der Schmerzensgeldanspruch nachgewiesen werden.

Wer muss Behandlungsfehler nachweisen?

Der Patient muss grundsätzlich Behandlungsfehler, Gesundheitsschaden und Ursächlichkeit des Behandlungsfehlers für diesen Schaden (sog. Kausalität) beweisen. Seit Inkrafttreten des „Patientenrechtegesetz“ im Jahr 2013 ist der Behandlungsvertrag in den §§ 630a bis 630h des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) verankert.

Wie beweise ich einen Behandlungsfehler?

Damit Sie den Behandlungsfehler nachweisen können, muss in der Regel ein medizinisches Sachverständigengutachten eingeholt werden. Helfen können Ihnen hierbei Ihre Krankenkasse und die Gutachterkommissionen oder Schlichtungsstellen der Landesärztekammern.