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Was man über Blues wissen muss?

Gefragt von: Mona Diehl  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Der wehmütigen Stimmung verdankt die Musikrichtung ihren Namen: Wer sich "blue" (also "blau") fühlt, ist traurig oder melancholisch. Den Feldarbeitern bedeutete die Musik sehr viel. Durch sie konnten sie sich auch in der Gefangenschaft frei fühlen. Sie gab ihnen eine kulturelle Identität.

Was sind die Merkmale des Blues?

Formal besteht er aus 12 Takten (je 4 Takte Anrufung, Wiederholung der Anrufung und „Folgerung“), harmonisch aus Tonika, Subdominante, Tonika, Dominante, Tonika mit den Blue Notes (verminderte Terz und Septime) als charakteristischem Merkmal.

Warum heißt es Blues?

Der Blues ist ursprünglich eine Form der Klage. Das Wort kommt vom englischen Wort "blue", was so viel wie "traurig" bedeutet. Die Klagegesänge wurden von den Sklaven auf den Plantagen entwickelt, die durch den Gesang ihr Leid klagten. Später machte man eine Musikrichtung daraus.

Wie ist der Blues aufgebaut?

Üblicherweise steht die erste Phrase in der Tonika, die zweite in der Subdominante und die dritte in der Dominante. Der Blues hat in der Regel eine Länge von zwölf Takten. Diese werden in den drei oben bereits erwähnten Phrasen zu vier Takten gegliedert. Hierbei spricht man meist von einer A-A-B Form.

Wie funktioniert Blues?

Der Rhythmus ist in der Regel Ternär und wird im Shuffle oder triolisch gespielt. Das 12 Takt Blues Schema ist in drei Teile, a vier Takte, gegliedert. Der erste Teil beinhaltet eine Aussage, die im zweiten Teil wiederholt und im dritten Teil beantwortet wird.

Alles Was Man Über JAZZ, BLUES Und SOUL Wissen Muss! - (MILES DAVIS)

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Wie viele Akkorde hat ein Blues?

3 Akkorde, 12 Takte - das wars!

Dabei besteht das klassische Blues-Schema aus drei fest definierten Akkorden einer bestimmten Tonart. Die Akkorde sind dabei anhand ihrer "Stufen" aus der jeweils zugrunde liegenden Tonleiter festgelegt: Stufe I, Stufe IV und Stufe V.

Welche Blues Formen gibt es?

Inhaltsverzeichnis
  • Der Blues Rock.
  • Der Classic Female Blues.
  • Der Chicago Blues.
  • Der Country Blues.
  • Der Delta Blues.
  • Der Jump Blues.
  • Der Louisiana Blues.
  • Der Memphis Blues.

Welche Instrumente sind typisch für den Blues?

Für den Blues ist die Gitarre typisch. Die Saiten des Instruments ermöglichen es dem Musiker, die Töne zu "ziehen", das heißt sie höher oder tiefer klingen zu lassen. Damit erreichen Gitarristen Zwischentöne, die sonst nur im Gesang möglich wären. Auch die Mundharmonika ist ein beliebtes Bluesinstrument.

Welche Instrumente kommen im Blues vor?

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde hauptsächlich das Banjo zur Begleitung benutzt. Die (akustische) Gitarre ersetzte dieses bald, die Mundharmonika (Blues Harp) wurde ebenfalls verwendet. Dabei waren die Songs oft so aufgebaut, dass der Sänger eine Zeile sang und die Gitarre dann darauf antwortete.

Wo wurde Blues gespielt?

Blues ist eine Musik- und Versform aus Amerika und vermischt Eigenschaften aus afrikanischer und europäischer Musik. Er entstand bei den afroamerikanischen Sklaven auf den Baumwollfeldern und ist die Grundlage für Rock und Pop.

Wer hat Blues gegründet?

Bessie Smith, Robert Lee Johnson, Muddy Waters, John Lee Hooker und Willie Dixon – sie sind die Helden des Blues. Doch vor diesen hell leuchtenden Sternen gab es viele kleine Lichter, die Mitte des 19. Jahrhunderts den Grundstein für den Blues legten.

Ist Blues heute noch modern?

Die jüngste Generation der Bluesmusiker, wie Robert Cray und Stevie Ray Vaughan, haben dem Blues eine neue Generation von Zuhörern erschlossen. Heute gibt es unter den Blues-Musikern zahlreiche Traditionalisten, die sozusagen das Erbe „verwalten“.

Was ist Blues heute?

Inzwischen wird der Blues meist im gleichen Atemzug wie Rock genannt. Der Blues als ethnische Musik kann von den weißen Musikern eben nicht mehr in der Art wiedergegeben werden, wie es bei ihren schwarzen Kollegen möglich war, da er so mehr wie eine Imitation oder Wiederholung klingt.

Was sind die Blue Notes?

Blue Notes sind diejenigen Töne zwischen den Noten der Standard-Tonleitern, die Schwarzer Musik ihren unverwechselbaren melodischen Charakter verleihen.

Welche sind die Blue Notes?

Unter Blue Note versteht man drei für den Blues charakteristische Tonstufen. Diese sind dem europäischen Tonsystem fremd. Es sind die Bluesterz, Bluesseptime und Flatted Fith, werden aber allgemein auch als kleine Terz, kleine Septime und verminderte Quinte bezeichnet.

In welcher Tonart wird Blues gespielt?

Der steht in der Tonart H-Moll (oder auf englisch gesagt: B-Minor).

Welche Akkorde für Blues?

Praktisch ist es in dieser Hinsicht, dass es eine extra Blues-Tonleiter gibt – um genau zu sein zwei: Die C Moll Pentatonik (c, es, f, g, b + ges und wahlweise e) und die C Dur Pentatonik (c, d, e, g, a + es + b). Später kann man auch versuchen diese zu mischen, um noch abwechslungsreicheren Sound hinzubekommen.

Wo liegen die Blue Notes?

Die Septime als Blue Note wird zwischen kleiner und großer Septime oder zwischen großer Sexte und kleiner Septime nahe der für den Blues typischen Naturseptime intoniert. Die Quinte als Blue Note wird meist zwischen verminderter und reiner Quinte intoniert.

Wo ist der Blues zuhause?

Während in Nashville die Country Music im Mittelpunkt steht, ist das rund drei Fahrstunden entfernte Memphis die Wiege von Blues und Rock'n'Roll.

Wo waren die beiden Zentren des Blues?

Der Mississippi und der Blues – für Freunde der US-amerikanischen Südstaatenmusik sind diese beiden untrennbar verbunden. Entstanden in den Baumwollfeldern des Südens, gelangte die Musik der Afroamerikaner durch Weltstars wie Muddy Waters, Howlin' Wolf oder den großen B.B. King rund um die Welt.

Wieso ist der Blues eine Mischung?

Der Blues ist eine Mischung aus europäischer und afrikanischer Musiktradition, die von den Schwarzen in Amerika Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Im Blues verarbeiteten die Schwarzen ihr Schicksal, das auch nach dem Ende der Sklaverei von schwerer Unterdrückung gekennzeichnet wurde.

Was hat Blues mit Jazz zu tun?

Wenn man vom Blues redet, ist der Jazz nicht weit. Er entstand ebenfalls um die Jahrhundertwende hauptsächlich in New Orleans. In diesem Schmelztiegel mischten sich karibische und europäische Musik, ein gehöriger Schuss Blues kam hinzu.

Wie schreibt man einen Blues Text?

Das Bluesschema lautet in seiner einfachsten Form: 4 x Tonika, 2 x Subdominante, 2 x Tonika, Dominante, Subdominante, 2 x Tonika. Das bedeutet, wenn Sie einen Blues in A-Dur schreiben, spielen Sie jeweils einen Takt A, A, A, A - D, D, A, A - E, D, A, A oder E.

Wer ist der berühmteste Blues Sänger?

Die 20 erfolgreichsten Blues Sänger und Sängerinnen aller Zeiten
  • B.B. King.
  • Etta James.
  • Muddy Waters.
  • Robert Plant.
  • Robert Johnson.
  • Howlin' Wolf.
  • Billie Holiday.
  • John Lee Hooker.

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