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Was macht Lupus mit dem Körper?

Gefragt von: Charlotte Kuhn-Engelhardt  |  Letzte Aktualisierung: 14. Juni 2023
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Der systemische Lupus Erythematodes (SLE) ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei greift das Immunsystem körpereigene gesunde Zellen an und löst so eine Entzündungsreaktion aus was zur Schädigung von Organen führen kann. Beim SLE kann potentiell jedes Organsystem betroffen sein.

Welche Organe greift Lupus an?

Darüber hinaus greift das Immunsystem bei einem systemischen Lupus erythematodes oft den Bewegungsapparat sowie Organe wie das Nervensystem und die Nieren an, etwas seltener das Herz, mitunter die Augen, die Lunge, den Verdauungstrakt.

Wie gefährlich ist die Krankheit Lupus?

Lupus ist zurzeit nicht heilbar. Je nachdem, welche Organe betroffen sind, zeigt sich Lupus als leichte, schwere oder lebensbedrohliche Krankheit. Für die Betroffenen ist es oft belastend, dass Lupus in der Öffentlichkeit unbekannt ist, einen schwierig auszusprechenden Namen hat und schwer erklärbar ist.

Was passiert wenn man Lupus nicht behandelt?

Gerinnung: Ein Teil der Betroffenen hat ein Anti-Phospholipid-Syndrom, eine Störung der Blutgerinnung mit vermehrten Thrombosen, aber auch Fehlgeburten. Nieren: Die Lupus-Nierenentzündung stellt die häufigste gefährliche Organbeteiligung dar.

Wie fühlt man sich mit Lupus?

Der Lupus kann Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Krampfanfälle, Missempfindungen oder Lähmungen hervorrufen. Der seltene Befall der Augen kann zu Sehstörungen führen.

Der Feind in meinem Körper - Kampf gegen den "Lupus" | DER SPIEGEL

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Was ist der Auslöser für Lupus?

Basis ist eine erbliche (genetische) Veranlagung. Dazu kommen verschiedene Einflussfaktoren. Sie führen dazu, dass sich das körpereigene Abwehrsystem – das Immunsystem – gegen Strukturen des eigenen Körpers richtet. Es greift entweder nur Bestandteile der Haut an oder (zusätzlich) Strukturen der inneren Organe.

Wie lange kann man mit Lupus Leben?

Je früher die Behandlung beginnt – das gilt für alle Verlaufsformen des SLE – desto besser kann der Verlauf der Erkrankung beeinflusst werden. Wenn die Erkrankung bald nach ihrem Ausbruch erkannt und behandelt wird, haben Lupus-Betroffene – einer von 2000 Menschen – heute eine normale Lebenserwartung.

Was darf man bei Lupus nicht essen?

Reduzieren Sie gesättigte Fettsäuren und Arachidonsäure und erhöhen Sie Omega-3-Fettsäuren: Die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure (z. B. in Schweinefleisch und Wurstwaren enthalten) fördert Entzündungsprozesse und kann so Symptome verstärken.

Was verschlimmert Lupus?

UV-Licht: Sonneneinstrahlung verstärkt häufig die Symptome eines bestehenden Lupus und kann Hautveränderungen sowie Schübe in inneren Organen auslösen (bis zu 3 Wochen zeitlich verzögert!). Stress: Körperliche und seelische Überlastung können sich direkt auf das Immunsystem auswirken und die Symptome verschlimmern.

Kann Lupus das Gehirn angreifen?

Bei 10 % der Erkrankten können klassische Lupus-Symptome, z. B. an Gelenken, Nieren und Gehirn, auftreten.

Wie fühlen sich Lupus Schmerzen an?

Häufig sind außerdem Gelenkschmerzen (85 %). Mehr als zwei Drittel der Menschen, die mit Lupus leben, haben Muskelschmerzen. Von einer extremen Müdigkeit („Fatigue“) als einem Gefühl völliger Erschöpfung ohne große körperliche Anstrengung berichten 80-90 % der Betroffenen.

Kann Lupus wieder weggehen?

Die Diagnose „Lupus“ ändert vieles im Leben. Vielleicht endet mit ihr eine lange Zeit der Ungewissheit – gleichzeitig beginnt mit der Diagnose das Leben mit einer chronischen Krankheit. Der Lupus verschwindet nicht einfach wieder, heilbar ist er auch noch nicht.

Ist Lupus eine Behinderung?

Bei der Beantragung des Grads der Behinderung aufgrund einer seltenen Erkrankung wie Lupus erythematodes kann dem Versorgungsamt die Prüfung erleichtert werden: mit einer dem Antrag beigefügten kurzen Liste mit Symptomen und den daraus resultierenden Folgen für die gesellschaftliche Teilhabe.

Wie macht sich Lupus im Gehirn bemerkbar?

Zentrales Nervensystem: Bei einigen Lupus-Patienten ist das Gehirn betroffen. Dann können beispielsweise epileptische Anfälle, migräneartige Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und/oder psychische Veränderungen (wie Depression, Psychosen) auftreten.

Wie erkenne ich einen Lupus Schub?

Symptome: SLE beginnt mit Müdigkeit und Fieber
  • Fieber.
  • Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht.
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit.
  • Haarausfall.
  • Schleimhautveränderungen im Mund (Aphten)
  • Weissfärbung der Finger bei Kälte (Raynaud-Syndrom)
  • Gelenkschmerzen und Schwellungen.

Kann man Lupus im MRT sehen?

Cerebro-vaskuläre Läsionen bei Patienten mit Lupus erythematodes: Analysen der MRT-Bildgebung korrelieren mit immunologischen Befunden. Ziele: Vaskuläre Läsionen sind typisch für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE).

Welche Medikamente lösen Lupus aus?

Zu den wichtigsten auslösenden Medikamente gehören u.a.:
  • Hydralazin.
  • Procainamid.
  • Isoniazid.
  • Methyldopa.
  • Chinidin.
  • Minocyclin.
  • Chlorpromazin.
  • Sulfadiazin.

Welche Blutwerte sind bei Lupus erhöht?

Häufig ist die Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, <4.000 /mm³). Bei sehr niedrigen Zahlen kann das auch Infektionen begünstigen. Ein Mangel an Blutplättchen (Thrombopenie, <100.000 mm³) kann zu Blutungen führen, wenn sie schwer ausgeprägt ist (<50.000 mm³).

Wie heilt man Lupus?

Dabei geht es um systemischen Lupus erythematodes (SLE). Diese rheumatische Erkrankung, die schubweise verläuft, betrifft überwiegend Frauen, wird meist im Alter von 15 bis 30 Jahren diagnostiziert und ist bislang nicht heilbar.

Was löst einen Lupus Schub aus?

Bekanntester Auslöser von Lupus erythematodes ist das Sonnenlicht. Nahezu alle Formen und Schübe ereignen sich vor allem nach der Einwirkung von Sonnenstrahlen. Ein anderer überaus wichtiger Auslöser sind hormonelle Veränderungen. Frauen sind 10 Mal so oft von Lupus betroffen wie Männer.

Wie sieht Lupus im Gesicht aus?

Es kommt zu rötlichen Hautflecken über Nase und Wangen. Wegen seiner Form sprechen Mediziner vom Schmetterlingserythem. Hinzu kommen ein knotig-fleckiger Hautausschlag, erweiterte Äderchen, Schleimhautschäden in Mund und Nase oder ringförmige/ovale Plaques mit Schuppen.

Welcher Arzt ist für Lupus zuständig?

Rheumatologen sind die Fachärzte, die primär für Diagnostik und Behandlung des Lupus erythematodes als rheumatologisches Erkrankungsbild zuständig sind. Im Fall einer Organbeteiligung sollten je nach betroffenen Organsystemen weitere Spezialisten hinzugezogen werden.

In welchem Alter tritt Lupus auf?

Häufigkeit von Lupus erythematodes

Am häufigsten bricht die Krankheit im Alter zwischen zehn und 40 Jahren aus. Der kutane Lupus erythematodes, der nur die Haut betrifft, tritt etwas häufiger auf als der systemische Lupus.

Welche Stars haben Lupus?

In diesem Sommer erreichte die Fans von Selena Gomez eine erschreckende Nachricht: Sie müsse eine Auszeit nehmen und Konzerte absagen, erklärte der Popstar. Grund ist eine Krankheit, die vor allem bei jungen Frauen ausbricht: Lupus. Auch die Sängerinnen Lady Gaga und Toni Braxton haben sich zu der Krankheit bekannt.

Kann man mit Lupus Sport machen?

Umsichtig und kontrolliert trainieren

Ist der Lupus aktiv, also in einem Schub, fahren Sie die Aktivität herunter. Das muss nicht immer heißen, den Sport komplett auszu- setzen – kann es aber bedeuten. Sprechen Sie mit Ihrem Behand- lungsteam, welche Dosis Bewegung dann sinnvoll ist.

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