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Was macht EDTA?

Gefragt von: Wiebke Hempel-Henning  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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EDTA ist als organische Säure ein hervorragender sechszähniger Chelator vieler Metalle. Es kommt in der diagnostischen Medizin als Kalziumpuffer zum Einsatz und dient so beispielsweise der Antikoagulation von Blutproben (EDTA-Blut).

Wie wirkt EDTA?

EDTA-Blut. Vollblut kann durch Zusatz von EDTA (Ethylen-diamin-tetra-essigsäure, wasserfrei; 1.2-2.0 mg/mL Blut (4.1 - 6.8 mmol/L) ungerinnbar gemacht werden. Es hemmt die Blutgerinnung durch die Bindung von Calcium-Ionen (Komplexierung).

Was bindet EDTA?

Bei der Chelat-Therapie wird dem Körper EDTA (Chelat) als Lösung, sowie Mineralstoffe und Vitamine zugeführt. EDTA bindet Schwermetalle wie Quecksilber, Kupfer, Blei und Mineralstoffe (z.B. Calcium) und scheidet sie über die Nieren aus.

Wann löst sich EDTA?

EDTA bildet besonders stabile Komplexe mit Cu2+, Ni2+, Fe3+ und Co2+. In saurem pH-Wert liegt EDTA in verschiedenen Säureformen vor, die weniger dissoziiert sind. Die Säure löst sich daher langsam, vor allem bei niedrigem pH-Wert, die Salze sind dagegen sehr schnell in Wasser löslich. In Fetten ist EDTA nicht löslich.

Was Komplexiert EDTA?

EDTA bildet besonders stabile Komplexe mit Cu2+, Ni2+, Fe3+ und Co3+. Die freie Säure ist schlecht löslich, vor allem bei niedrigem pH, die Salze sind dagegen sehr gut in Wasser löslich.

komplexometrische Titration Calcium und Magnesium mit EDTA

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Ist EDTA eine Säure?

1 Definition. EDTA ist als organische Säure ein hervorragender sechszähniger Chelator vieler Metalle. Es kommt in der diagnostischen Medizin als Kalziumpuffer zum Einsatz und dient so beispielsweise der Antikoagulation von Blutproben (EDTA-Blut).

Wie löse ich EDTA?

Herstellung: man löst in etwa 100 Milliliter destilliertem Wasser möglichst genau 37,5 Gramm EDTA-Dinatriumsalz und füllt nach Auflösung mit destilliertem Wasser bis genau 1 Liter auf.

Was versteht man unter EDTA Blut?

EDTA-Blut ist Blut, das für die weitere Untersuchung in der Laboratoriumsmedizin mit dem Chelatbildner Ethylendiamintetraazetat (EDTA) ungerinnbar gemacht wurde. EDTA-Blut wird vor allem für hämatologische und immunhämatologische Untersuchungen verwendet. Durch Zentrifugation kann auch EDTA-Plasma gewonnen werden.

Warum sich in blutentnahmeröhrchen EDTA befindet?

Das EDTA-Röhrchen

Dem roten EDTA-Röhrchen ist EDTA zugesetzt. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der an Bestandteile des Blutes bindet und somit die Blutgerinnung hemmt. Das rote EDTA-Röhrchen dient der Bestimmung des sogenannten Blutbildes. Im Blutbild werden die Zellen des Blutes untersucht.

Was ist EDTA in Seife?

Im Verseifungsprozess wird den Ölen und Ätznatron der Stoff EDTA zugesetzt, damit die Seife nicht schimmelt oder in der Verwendung zu schnell aufweicht. Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder Ethylendiamintetraacetat ist ein weißes geruchloses Pulver.

Was leitet EDTA aus?

EDTA besitzt eine Bindekapazität für Schwermetalle wie Blei, Kadmium, Quecksilber, Silber, Nickel, Arsen etc. und auch für Leichtmetalle wie Aluminium. Ebenso werden bei der Chelat-Therapie arteriosklerotische Plaques abgebaut, die Arterien werden wieder flexibler und der Blutfluss verbessert.

Warum werden Schwermetallvergiftungen mit EDTA behandelt?

Die Tatsache, dass EDTA frei verfügbares Calcium bindet, wird mittlerweile als einer der unwichtigsten Aspekte seines Wirkprinzips angesehen. “ Die nun verbreitete Theorie besagt, dass Metalle im Körper unerwünschte Wirkungen von freien Radikalen und damit den Alterungsprozess begünstigen.

Wie funktioniert die Chelat-Therapie?

Um dem Körper dabei zu helfen, die Schwermetalle schneller auszuscheiden, bieten Heilpraktiker eine sogenannte Chelat-Therapie an. Dabei wird zunächst getestet, welche Metalle im Körper sind. Anschließend werden Chelatbildner meist über eine Infusion in den Körper gegeben, die die Schwermetalle binden.

Wie verhindert EDTA die Blutgerinnung?

Es hemmt die Blutgerinnung durch die Bindung von Calcium-Ionen (Komplexierung). Der nach Zentrifugieren des antikoagulierten EDTA-Blutes erhaltene Überstand ist das EDTA-Plasma, das noch (wieder aktivierbare) Gerinnungsfaktoren enthält.

Was ist EDTA PCR?

Aus dem EDTA-Blut erfolgt der Nachweis von HIV und HCV RNA über molekularbiologische Verfahren. Mit Hilfe der PCR Technologie (Polymerase Kettenreaktion) werden spezifische Gensequenzen der Viren amplifiziert (exponentiell vermehrt) und anschließend quantifiziert.

Kann Blut im EDTA Röhrchen gerinnen?

Besonders empfindlich sind Citrat-Röhrchen (Gerinnungsparameter verfälscht) und EDTA-Röhrchen (z.B. Zellen des großen Blutbildes verfälscht).

Wann EDTA Röhrchen?

EDTA-Blut für das große Blutbild (Zell-Differenzierung) erfordert Proben, die möglichst nicht älter als 8 h sind und bei Raumtemperatur gelagert wurden. Bei fortschreitender Degeneration der Leukozyten nimmt die Beurteilbarkeit mit zunehmender Zeit stark ab.

Warum Serum zuerst abnehmen?

Zur Vermeidung von Kontaminationen wird zuerst das Blut in Röhrchen oder Monovetten ohne Zusätze, danach in solche mit Zusätzen (Citrat, Heparin, EDTA, Na-Fluorid) aufgefangen. Blut für Gerinnungsteste nie zuerst abnehmen, da die erste Blutportion zwangsläufig mit Gewebesaft kontaminiert ist.

Was wird mit dem Serum bestimmt?

Meist werden die Werte von Chlorid, Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium analysiert.

Warum darf man Blutröhrchen nicht schütteln?

Die Röhrchen dürfen nach dem Befüllen nicht stark geschüttelt werden, sondern die Inhaltsstoffe und das Blut werden durch sanftes, mehrmaliges Kippen gemischt. Wenn alle MFAs obige Empfehlungen beherzigen würden, ließen sich schon sehr viele Fehler vermeiden.

Warum muss Blut zentrifugiert werden?

Für viele Laboranalysen ist der flüssige Bestandteil des Blutes, das Serum oder Plasma, erforderlich. Daher müssen solche Proben nach der Entnahme zentrifugiert werden. Durch die Umdrehungen entsteht ein Vielfaches der Erdbeschleunigung, was zur Trennung der flüssigen von den festen Bestandteilen führt.

Warum ist EDTA für Komplexometrische titrationen besonders geeignet?

Bei den in der Komplexometrie verwendeten Indikatoren handelt es sich ebenfalls um Komplexliganden, die farbige, weniger stabile Komplexe mit dem zu bestimmenden Metall-Ion bilden als der Ligand, der zur Titration verwendet wird (meist EDTA).

Wie funktioniert die Komplexometrische Titration?

Bei einer komplexometrischen Titration wird eine kontrollierte Ligandenaustauschreaktion durchgeführt: Eine Probelösung P von unbekannter, also zu bestimmender Konzentration c(P) wird mit einem bestimmten Volumen V(P) bereitgestellt, z. B. 100 mL in einem Erlenmeyerkolben.