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Was macht die ärzteversorgung?

Gefragt von: Ottilie Hartwig  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Ärzteversorgung ist das berufsständische Versorgungswerk der Ärzte und Ärztinnen. Jedes Bundesland hat mindestens ein ärztliches Versorgungswerk. Es hat vor allem die Aufgabe, für die Altersversorgung von Ärztinnen und Ärzten zu sorgen.

Wie funktioniert ärzteversorgung?

Das ärztliche Versorgungswerk, auch die „Ärzteversorgung“ genannt, ist das berufsständische Versorgungswerk der Ärztinnen und Ärzte. Es wird also von Ärztinnen und Ärzten selbst verwaltet. Deshalb ist man als Mitglied über ein anderes Verfahren abgesichert als bei der gesetzlichen Rentenversicherung.

Wer zahlt ärzteversorgung?

Der Arbeitgeber ist gemäß § 172 a SGB VI verpflichtet, dem Mitglied der Ärzteversorgung einen Zuschuss in Höhe von 50 % des Beitrages zu zahlen, den die Ärztin bzw. der Arzt an die gesetzliche Rentenversicherung zu zahlen hätte.

Welche ärzteversorgung ist zuständig?

Das Versorgungswerk der Ärztekammer Hamburg ist die Pflicht-Rentenversicherung für alle Mitglieder der Ärztekammer Hamburg. Es ist ein unselbständiges Sondervermögen der Ärztekammer, besteht seit 1971 und hat heute rund 18.000 anwartschaftsberechtigte Mitglieder und rund 5.000 Leistungsempfänger.

Haben Ärzte eine gute Rente?

Geht es um Ruhestandsgelder haben Ärzte und Apotheker grundsätzlich recht gute Aussichten. Denn das Rentenniveau der Versorgungswerke liegt 25 bis 50 Prozent über dem der gesetzlichen Rentenversicherung (Stand 2018). Die durchschnittlichen Ruhestandszahlungen der Versorgungswerke betragen knapp 2.100 Euro im Monat.

Altersversorgung für Ärzte - Versorgungswerk

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Wie viel Rente aus ärzteversorgung?

Ein Mitglied der Ärzteversorgung bezieht ab dem 01.07.2020 eine Alters rente in Höhe von 3.000 Euro monatlich. Der Besteue rungsanteil beträgt 80 Pro- zent. Ein Rentenbezieher der Ärzteversorgung be zieht ab dem Jahr 2020 eine Alters rente in Höhe von 3.000 Euro.

Warum zahlen Ärzte keine Rentenversicherung?

Befreiung aus der Deutschen Rentenversicherung als Arzt

Das System der DRV basiert auf dem sogenannten Umlageverfahren, d.h. die Beitragseinnahmen werden unmittelbar in Form von Rentenleistungen wieder ausgegeben. Damit besteht in diesem System keine Möglichkeit, Beitragseinnahmen gewinnbringend anzulegen.

Kann man sich von der ärzteversorgung befreien lassen?

Befreiung von der Rentenversicherungspflicht

Angestellte Ärztinnen und Ärzte können sich gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 SGB VI vollständig von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung zugunsten der ÄVWL befreien lassen.

Wie hoch ist die Pension eines Arztes?

Durchschnittliche Arztrente beträgt 2600 Euro.

Wann muss ein Arzt in Rente gehen?

Hierzulande besteht eine Altersbegrenzung der ärztlichen Tätigkeit bei angestellten Ärzten – 65 bis 67 Jahre, je nach aktuellem Alter – wobei es Gründe geben mag, diese starre Festlegung zu hinterfragen.

Haben Ärzte eine eigene Rentenversicherung?

Angestellte und arbeitnehmerähnlich tätige Ärzte sind Pflichtversicherte der gesetzlichen Rentenversicherung. Sie sind außerdem wegen der Ausübung ihrer ärztlichen Tätigkeit und ihrer Kammermitgliedschaft zur Teilnahme am ärztlichen Versorgungswerk verpflichtet.

Können Ärzte früher in Rente gehen?

Die vorgezogene Altersrente ab 60 ist für viele Ärzte eine interessante Möglichkeit. Anders als in der Deutschen Rentenversicherung ist es dem Arzt möglich, während des Bezugs der vorgezogenen Altersrente weiterhin uneingeschränkt in seiner Praxis tätig zu sein.

Wie hoch ist die Durchschnittsrente nach 45 Arbeitsjahren?

Mit dem deutschen Durchschnittseinkommen (4.100 Euro brutto pro Monat) beträgt die Rente nach 45 Beitragsjahren voraussichtlich 1.856 Euro. Wenn du schon nach 35 Beitragsjahren in den Ruhestand willst, musst du für jeden Monat, den du früher in Rente gehst, mit 0,3 % Abschlägen rechnen.

Wie viel zahlt man ins Versorgungswerk?

Der Regelbeitrag des Versorgungswerkes steigt zum 01.01.2021 auf € 1.320,60 monatlich (bisher € 1.283,40 monatlich). Der Mindestbeitrag des Versorgungswerkes beträgt 1/10 des Regelbeitrags. Der Mindestbeitrag steigt damit auf € 132,06 monatlich.

Warum gibt es Versorgungswerke?

Die ersten Versorgungswerke für die freien Berufe gab es in Deutschland vor mehr als 90 Jahren. Nach der Rentenreform von 1957 entstanden weitere solche Einrichtungen. Grund: Man hatte Angehörigen der freien Berufe die Möglichkeit einer freiwilligen Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung versagt.

Ist das Versorgungswerk eine gesetzliche Rentenversicherung?

Im Versorgungswerk zahlen Mitglieder meist den gleichen Beitrag wie gesetzlich Rentenversicherte. Konkret sind das 18,6 Prozent Beitrag (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil). Beiträge lassen sich jedoch jederzeit freiwillig aufstocken. Doch warum schütten Versorgungswerke bei gleich hohen Beiträgen höhere Renten aus?

Was bedeutet BfA befreit?

Eine „BfA-Befreiung“ gibt es entgegen eines verbreiteten Irrtums unter Selbständigen und Auftraggebern nicht (mehr). Der Begriff stammt aus der Zeit, als Ärzte und Anwälte eine Befreiung von der Rentenversicherungspflicht durch die BfA zugunsten eines Versorgungswerks beantragen konnten.

Wie melde ich mich beim Versorgungswerk an?

Sobald Sie als Arzt/Ärztin tätig werden, müssen Sie sich direkt bei Ihrem Versorgungswerk anmelden. Eine Meldung muss zwingend auch bei jedem Stellenwechsel erfolgen! Da Ihre Altersabsicherung über das Versorgungswerk erfolgt, können Sie sich, um doppelte Rentenzahlungen zu vermeiden, von der GRV befreien lassen.

Was ist eine gute nettorente?

Netto. Bei einer Rente von rund 1.100 Euro brutto kannst Du mit einer netto-Rente zwischen 950 und 1.000 Euro rechnen.

Kann man als Arzt riestern?

Als Arzt sind Sie in der Regel im Versorgungswerk versichert und sind daher nicht riesterfähig. Das heißt, dass Sie keine Riester-Rente abschließen können. Lediglich über Ihren Ehepartner könnten Sie in geringer Form “riestern”.

Wird Rente aus Versorgungswerk auf gesetzliche Rente angerechnet?

Hallo, auf eine Altersrente vor Erreichen der Regelaltersgrenze aus der gesetzlichen Rentenversicherung wird eine Altersrente eines Versorgungswerks nicht als Hinzuverdienst angerechnet.

Kann ein Versorgungswerk pleite gehen?

Diese Aussage ist falsch. Eine Insolvenz der Versorgungswerke findet nicht statt. Für die Versorgungswerke in NRW ergibt sich das aus § 12 Abs. 1 S.

Sind Beiträge zur ärzteversorgung steuerlich absetzbar?

Beiträge (einschließlich freiwilliger Mehrzahlungen) an das Versorgungswerk sind als Sonderausgaben im Jahr 2020 zu 90 % steuerlich absetzbar.

Wann zahlt das Versorgungswerk die Rente?

Fast alle Versorgungswerke orientieren sich inzwischen hinsichtlich des Regelrentenbeginns an der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Rente ab 65 Jahren ohne Abschläge gibt es also nicht mehr. In Abhängigkeit vom Geburtsjahrgang wird in der Zukunft die Rente mit 66,5 Jahren (Geburtsjahrgang 1961) Realität.