Zum Inhalt springen

Was macht der Anwalt nach Akteneinsicht?

Gefragt von: Herr Kuno Heim B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
sternezahl: 4.1/5 (8 sternebewertungen)

Ein versierter Anwalt wird nach Einsicht in die vollständigen Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft und ausführlicher Besprechung mit dem Mandanten prüfen, ob die vorhandenen Beweise überhaupt für eine Anklage oder gar Verurteilung ausreichen, oder ob nicht vielmehr in einem ordentlichen Gerichtsverfahren ein ...

Was passiert nach der Akteneinsicht?

Dies bedeutet, dass sich alle Beweismittel, inklusive aller Zeugenaussagen, in den Akten befinden. Das heißt, durch die Akteneinsicht erhält man einen umfassenden Blick auf das gesamte Ermittlungsverfahren. Durch die Akteneinsicht ist sichergestellt, dass alle Verfahrensbeteiligte denselben Wissensstand haben.

Wie lange dauert es bis ein Anwalt Akteneinsicht hat?

Wie lange kann ich Akteneinsicht bekommen? Der Antrag auf Akteneinsicht wird in der Regel für eine Dauer von drei Tagen gewährt. Die Akte wird zur Einsichtnahme an das Büro des Rechtsanwalts geschickt und kann dort ohne Aufsicht eingesehen werden.

Was kostet eine Akteneinsicht beim Anwalt?

Was kostet eine Akteneinsicht? Eine Akteneinsicht in Papierform kostet 12 Euro. Kopien werden extra berechnet. Für die digitale Einsicht fallen je nach Bundesland bis zu 5 Euro an.

Warum bekommt nur ein Anwalt Akteneinsicht?

Akteneinsicht ist ohne Anwalt jedoch meist nur begrenzt möglich, um schutzwürdigen Interessen Dritter nicht entgegenzustehen aber auch um eine mögliche Manipulation der Akten zu vermeiden. Als Beschuldigter hat man aus diesen Gründen nur die Möglichkeit, die Akte vor Ort und unter Aufsicht einzusehen.

Akteneinsicht im Strafprozess: Wie kriegt man die? Rechtsanwalt Dr. Knies

43 verwandte Fragen gefunden

Wie viel zahlt man für einen Anwalt?

Benötigst Du als Privatperson den Rat eines Rechtsanwalts oder eine Auskunft, darf die Gebühr für ein erstes Beratungsgespräch nicht höher als 190 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer sein, es darf also insgesamt nicht mehr als 226,10 Euro kosten (§ 34 RVG).

Was kommt alles in die strafakte?

In der Regel beginnt die Strafakte dann chronologisch mit der Strafanzeige, dem Strafantrag, den sichergestellten Beweismitteln, den einzelnen Zeugenaussagen, Vermerken der Polizei, etc.

Warum dauert Akteneinsicht so lange?

Wie lange es vom Antrag auf Einsicht in die Akten im Strafverfahren bis zur tatsächlichen Einsicht in die Ermittlungsakten dauert, lässt sich nicht verbindlich sagen. Dies liegt daran, dass der Gesetzgeber hierzu keine konkreten Angaben macht und das genaue Prozedere den Ermittlungsbehörden überlässt.

Wie lange dauert in der Regel ein Ermittlungsverfahren?

Wie lange dauert ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren? Das Ermittlungsverfahren wird mit Abschluss der Ermittlungen beendet, d.h. wenn Polizei und Staatsanwaltschaft den Sachverhalt erforscht haben. Eine Dauer ist dafür nicht vorgeschrieben. Ein Ermittlungsverfahren kann u.U. mehrere Jahre dauern.

Wie lange darf sich ein Anwalt Zeit lassen?

Laut BGH wird die Anfrage eines Mandanten unverzüglich beantwortet, wenn die Antwort ohne schuldhaftes Zögern erfolgt (§ 11 Abs. 2 BORA in Verbindung mit § 121 Abs. 1 Satz 1 BGB), d.h. nach Ablauf einer nach den Umständen des Einzelfalls zu bemessenden Prüfungs- und Überlegungsfrist.

Wie lange dauert es bis man einen Brief von der Staatsanwaltschaft bekommt?

zur Anklageschrift kommt. Nach der Anklageerhebung dauert es bis zur Hauptverhandlung mehrere Monate – meist 3 bis 6 Monate, je nach Auslastung der Gerichte. Das eigentliche Kernstück des Verfahrens, die Gerichtsverhandlung bzw. Hauptverhandlung vor Gericht, kann an einem einzelnen Tag erledigt sein.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.
...
Der Tatverdacht darf nur mithilfe folgender Beweismittel bewertet werden:
  1. Sachverständige.
  2. Augenschein.
  3. Urkunden.
  4. Zeugen.

Wie lange werden Ermittlungsakten aufgehoben?

Die Aufbewahrungsfrist für Ermittlungsakten, die ein Ermittlungsverfahren wegen eines Verbrechens oder einer Straftat nach §§ 177-180, 182 StGB zum Gegenstand haben. beträgt 20 Jahre.

Was ist bei Akteneinsicht zu beachten?

Wer Einsicht in seine Akten nehmen möchte, muss sich dafür zur Behörde begeben: Die Behörde händigt die Akten aus, sodass Sie vor Ort Einsicht nehmen können. Dazu müssen Sie jedoch vorher einen formlosen Antrag zur Akteneinsicht einreichen. Im Verwaltungsverfahren besteht keine Frist zur Akteneinsicht.

Was kommt nach der Vorladung?

Bei einer polizeilichen Vorladung haben aber auch sie das Recht, der Vorladung nicht zu folgen. Erfolgt die polizeiliche Ladung jedoch im Auftrag der Staatsanwaltschaft, müssen auch Zeugen auf der Polizeidienststelle erscheinen. Ohne Auftrag der Staatsanwaltschaft, besteht weiterhin keine Erscheinungspflicht.

Was steht alles in der Akte?

In dieses Register werden bestimmte Angaben zu allen strafrechtlichen Ermittlungsverfahren eingetragen, u.a. die Personendaten des Beschuldigten, die zuständige Ermittlungsbehörde und auch eine nähere Bezeichnung der vorgeworfenen Straftat.

Wann ermittelt Polizei und Staatsanwaltschaft?

Nach § 152 Abs. 1 StPO ist die Staatsanwaltschaft dann verpflichtet, wenn tatsächliche Anhaltspunkte wegen einer verfolgbaren Straftat vorliegen, einzuschreiten. Der Anfangsverdacht ist also die erste Schwelle, die die Strafverfolgungsbehörde nehmen muss, um eine Straftat zu verfolgen.

Kann eine Anklage fallen gelassen werden?

Gegen eine Anklageschrift kann kein Widerspruch eingelegt werden. Sie können nur darauf hinwirken, dass die Eröffnung des Hauptverfahrens aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen abgelehnt wird.

Wann wird das Verfahren eingestellt?

Darin ist festgelegt, dass ein Ermittlungsverfahren bei Vergehen eingestellt werden kann, sofern das Maß der Schuld des Täters als gering anzusehen ist und zudem kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung besteht.

Kann man selbst Akteneinsicht fordern?

Sie als Privatperson dürfen demzufolge die Akten einsehen, wenn Sie ein berechtigtes Interesse dazu nachweisen können. Also vor allem dann, wenn Sie anhand Ihrer Personalien zeigen, dass Sie der Betroffene des jeweiligen Verfahrens sind, das die Akte aufschlüsselt – das ist natürlich auch ohne Anwalt möglich.

Wer bekommt Akteneinsicht Staatsanwaltschaft?

In der Strafprozessordnung ist festgelegt, dass jeder Beschuldigte und sein Anwalt in einem Ermittlungsverfahren oder Strafverfahren die Möglichkeit haben, Akteneinsicht zu beantragen. Auch die Besichtigung der Beweisstücke ist von diesem Recht umfasst.

Wer darf Akteneinsicht gewähren?

Nach Nr. 189 Abs. 3 RiStBV wird die Akteneinsicht grundsätzlich in den Diensträumen der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts gewährt.

Wann wird eine Straftat aus der Akte gelöscht?

Eintragungen im Strafregister werden nach maximal 20 Jahren getilgt, mit Ausnahme von Freiheitsstrafen, die spätestens 20 Jahre nach Haftentlassung getilgt werden, sowie Zwangsunterbringungen in der Psychiatrie, die spätestens 20 Jahre nach Entlassung getilgt werden (§ 18 und § 17).

Wie lange dauert es bis meine Akte bei Polizei gelöscht wird?

Keine absoluten Fristen

Die Verwaltungsvorschriften der Länder und des Bundes sehen dabei in Bezug auf Speicherung von Daten erwachsener Personen eine Höchstfrist von zehn Jahren vor, die in der Praxis auch ganz überwiegend ausgeschöpft wird.

Kann jeder bei der Polizei meine Akte einsehen?

Kann jeder das Bundeszentralregister einsehen? Nein, aufgrund des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung können Privatpersonen das Bundeszentralregister in der Regel nicht einsehen.

Vorheriger Artikel
Was passierte im Jahr 1080?
Nächster Artikel
Kann ein Saugroboter gehackt werden?