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Was machen Waldorfschulen anders?

Gefragt von: Boris Nolte-Weigel  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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An der Waldorfschule werden Kinder zu sozialen, künstlerisch-kreativen, selbständigen Menschen erzogen. Beim gemeinsamen schneidern, nähen, stricken und hämmern erlernen sie praktische sowie soziale Fähigkeiten, die in der Regelschule meist zu kurz kommen. In regelmäßigen Abständen wird ein Theaterstück einstudiert.

Was ist das Besondere an einer Waldorfschule?

Als Freie Schulen haben die Waldorfschulen die hierarchisch organisierte Außenlenkung der staatlichen Schulen durch eine freiheitliche Verfassung ersetzt. Die Selbstverwaltung erfolgt durch Eltern und Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam und stellt ein sehr zukunftsorientiertes soziales Erfahrungsfeld dar.

Was sind die Vorteile einer Waldorfschule?

In der Waldorfschule stehen nicht nur die Lehrpläne, sondern vor allem die Kinder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wir lassen dem Kind Zeit und Raum sich zu entwickeln. Lernen findet in einer entspannten und aufmerksamen Umgebung statt, in der sich die schöpferische Selbständigkeit der Kinder entwickeln kann.

Für wen ist Waldorfschule nicht geeignet?

Waldorfschulen stehen grundsätzlich allen Kindern offen – unabhängig von Religion, ethnischer Herkunft, Weltanschauung und Einkommen der Eltern. Nach ausführlichen Informationselternabenden findet für jedes Kind ein individuelles Aufnahmegespräch an der Schule statt.

Wie viel Prozent der Waldorfschüler schaffen das Abitur?

Im Schnitt machen mehr als 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell das Abitur. Die anderen Schüler absolvieren die Mittlere Reife. Am 15. März 2018 hat für die Schülerinnen und Schüler der Abiturklasse der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell die heiße Phase des Abiturs begonnen.

Waldorfschule - Was ist anders als an anderen Schulen?

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Sind Waldorfschüler besser?

Positiv ist der Waldorfschule anzurechnen, dass die Schüler stärker nach ihren jeweiligen Begabungen gefördert werden, mit weniger Leistungsdruck lernen und außerdem nicht die Wissensvermittlung allein als Absicht im Vordergrund steht, anders als dies bei der Regelschule der Fall ist.

Was spricht gegen die Waldorfschule?

Die positiven Seiten der Waldorfschule

Auf einer Waldorfschule lernen Kinder nicht nur Fakten kennen, sondern werden ganzheitlich unterrichtet, sodass sie einen Sinn im Leben finden. Als besonders positiv sehen viele Eltern an, dass sich die Waldorfschule dem klassischen Leistungsdruck unserer Gesellschaft entzieht.

Welche Stars waren auf der Waldorfschule?

Barbara Quinze (bekannt als Babs Becker, die Ex-Frau von Tennis-Star Boris Becker), war ebenfalls eine Waldorfschülerin. Heute arbeitet sie als Mode- und Schmuckdesignerin sowie als Schauspielerin. Auch die Brüder Jimi Blue (im Bild) und Wilson Gonzales Ochsenknecht besuchten für einige Jahre eine Waldorfschule.

Wie groß sind die Klassen in der Waldorfschule?

In Waldorfschulen können die Klassen bis zu 38 Schüler groß sein. Das liegt daran, dass in vielen Fächern die Schüler in Gruppen aufgeteilt werden. Die Schüler sollen sich so untereinander helfen: Die Schlechteren lernen von den Besseren.

Wie wird das Kind in der Waldorfpädagogik gesehen?

Für die jungen Kinder ist das Arbeit und macht sinnvolles Verständnis ihrer Erlebnisse möglich. Kleine Kinder lernen durch Nachahmung, durch eine Vielfalt von Sinneserfahrungen und durch Bewegung. Sie wollen ihre physische und soziale Umgebung aktiv erforschen.

Was kostet ein Kind in der Waldorfschule?

Was kann also der Besuch einer Waldorfschule kosten? Im bundesweiten Durchschnitt liegt das Schulgeld bei rund 200 Euro pro Monat. Jedoch können die Kosten für den Schulbesuch je nach Region und Schule teilweise erheblich davon abweichen.

Wann Lernen Kinder in der Waldorfschule lesen?

Die Fähigkeit, lesen zu lernen, ist bei den Kindern äußerst unterschiedlich. Manche können schon vor der Einschulung lesen, andere lernen es vielleicht erst mühsam in der 4. oder 5. Klasse.

Was ist das Ziel der Waldorfpädagogik?

Die Ziele der Waldorfschule – Waldorfpädagogik kurz erklärt

Das übergeordnete pädagogische Ziel ist es, den Kindern ein soziales Netz als Rückhalt während ihrer Entwicklung zu geben. Weiterhin wird auch der Verstand mit Emotionen wie Mitgefühl und das Verantwortungsbewusstsein gefördert und entwickelt.

Was ist der Unterschied zwischen einer Waldorfschule und einer normalen?

In der Waldorfschule wird nicht nur der Intellekt des Kindes trainiert. Im Unterschied zur Regelschule widmet man sich hier auch ganz intensiv handwerklichen, künstlerischen und sozialen Fähigkeiten. Manche Eltern haben Angst, in der Waldorfschule würde man dem Kind eine heile Welt vorgaukeln.

Wie werden Waldorfschüler benotet?

In den Waldorfschulen gibt es bis zur Oberstufe keine Notenzeugnisse, sondern ausführliche Beurteilungen der Schüler*innen, aus denen sie ihre Stärken und Schwächen ersehen können. „Ein ‚gutes Zeugnis' ist eins, das den Kindern Mut macht, weil sie sich in ihren Stärken erkannt fühlen können.

Warum Russisch in der Waldorfschule so wichtig ist?

Die russische Sprache war für Rudolf Steiner vor allem deshalb interessant, weil sowohl der sprachliche Aufbau und Klang, als auch die russische Kultur ganz andere Qualitäten aufweisen, als man es aus unseren mitteleuropäischen Sprachen kennt.

Kann man in der Waldorfschule sitzenbleiben?

Zeugnisse und Noten an der Waldorfschule

„Sitzenbleiben“ ist in der Waldorfschule nicht möglich. Ab der zehnten Klasse gibt es auch in der Waldorfschule neben dem Berichtszeugnis eines mit klassischen Schulnoten.

Was wird aus einem Waldorfschüler?

Die Bandbreite der Berufe, die ehemalige Waldorfschüler ausüben, ist groß. Eine Tendenz in soziale, therapeutische, künstlerische und pädagogische Richtung zeichne sich aber deutlich ab, so die Ergebnisse einer 2007 veröffentlichten Absolventenstudie von Barz und Randoll.

Ist die Waldorfschule staatlich anerkannt?

In Deutschland sind Freie Waldorfschulen staatlich anerkannte Ersatzschulen, die meist auch staatlich bezuschusst werden. Um die Gesamtaufwände der Schulen zu leisten wird aber immer auch ein Schulgeld erhoben.

Welche Berufe nach Waldorfschule?

Sie ermöglicht allen Schülern eine Berufsausbildung: Möbeltischler, Maßschneider, Elektroniker, Feinwerkmechaniker und als nichthandwerkliche Ausbildung Kinderpfleger. Dazu kommt ein allgemeinbildender Abschluss: Fachhochschulreife oder Abitur nach 13 oder 14 Schuljahren. Die Berufsgrundbildung in der 7.

Wie funktioniert Epochenunterricht?

Epochenunterricht ist eine Form der Stundenplangestaltung und des Unterrichtsaufbaus an Schulen, bei dem für einen gewissen Zeitraum das Nebeneinander der Fächer aufgehoben wird, um konzentrierter bei einem Unterrichtsgegenstand zu bleiben.

Was versteht man unter Anthroposophie?

Grundlagen der Anthroposophie „Weisheit vom Menschen“

Wörtlich übersetzt bedeutet Anthroposophie „Weisheit vom Menschen“. Rudolf Steiner begründete am Anfang des 20. Jahrhunderts die Anthroposophie als eine Wissenschaft zum Verständnis von Natur, Geist und menschlicher Entwicklung.

Wie viel verdient man als Waldorflehrer?

Gehaltsspanne: Waldorflehrer/-in in Deutschland

43.450 € 3.504 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 37.554 € 3.029 € (Unteres Quartil) und 50.272 € 4.054 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Was ist die Waldorfpädagogik noch zeitgemäß?

Euphorisch gelobt, heftig kritisiert – seit über 80 Jahren macht die Waldorfpädagogik von sich reden. Heute gibt es 600 Waldorfschulen in der Welt und 160 in Deutschland. Die erste gründete Rudolf Steiner 1919 in Stuttgart. Auch Kindergärten arbeiten mittlerweile nach den Prinzipien der Waldorf-Pädagogik.

Ist Waldorfschule Esoterik?

Die Waldorfpädagogik wurde durch den Esoteriker und Okkultisten Rudolf Steiner begründet und ist Teil seiner esoterischen, anthroposophischen Lehre.