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Was löst Blei im Körper aus?

Gefragt von: Frau Dr. Rosel Eichhorn B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Blei schädigt das zentrale und das periphere Nervensystem, beeinträchtigt die Blutbildung und führt zu Magen-Darm-Beschwerden und Nierenschäden. Bleiverbindungen sind bis auf Ausnahmen als fortpflanzungsgefährdend (fruchtschädigend und Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit) eingestuft.

Was macht zu viel Blei im Körper?

Sehr hohe Bleikonzentrationen im Blut können zu Persönlichkeitsveränderungen, Kopfschmerzen, Gefühlsverlust, Schwäche, einem metallischen Geschmack im Mund, unkoordiniertem Gehen, Verdauungsproblemen und Anämie führen. Die Diagnose hängt von Symptomen und einem Bluttest ab.

Woher kommt zu viel Blei im Körper?

Wie nehmen wir Blei in den Körper auf? Es gibt zwei Wege, über die Blei in unsere Organe und Knochen gelangen kann – über die Nahrung (zum Beispiel Blattgemüse, Innereien, Muscheln und Wild) und über die Atmung. Unsere Lunge nimmt Blei effektiv ins Blut auf.

Welche Krankheiten verursacht Blei?

Blei kann vor allem zu Schädigungen der Blutbildung, der Blutgefäße, des Magen-Darm-Systems, der Nieren, der Nerven und des Gehirns führen. Der Körper ist zwar in der Lage, Blei über Stuhl und Urin wieder aus- zuscheiden.

Welche Lebensmittel enthalten viel Blei?

Die Hauptquellen für die Aufnahme von Blei bei Erwachsenen stellen vor allem Wurst- und Fleischwaren sowie Gemüse und Gemüseerzeugnisse inklusive Pilze dar. Bei Kindern tragen auch Frucht- und Gemüsesäfte sowie Nektare maßgeblich zur Gesamtaufnahme von Blei bei.

Schwermetallvergiftung - Die Auswirkungen auf unsere Gesundheit

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Wo findet man Blei im Alltag?

Metallisches Blei

Es kommt heute noch in der Akkumulatorenproduktion, bei der Munitionsherstellung usw. zum Einsatz. Im Haushalt findet sich metallisches Blei beispielsweise noch im Lötzinn, in Gardinenbändern, als Angelgewicht, in historischen Trinkgefäßen und ähnlichen Gegenständen (Bleiverglasung, alte Bleilettern).

Wie äußert sich eine Bleivergiftung durch Trinkwasser?

Symptome einer chronischen Bleivergiftung können Müdigkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Verstopfung sein. Zudem kann die Haut des Betroffenen grau-gelblich scheinen. Sehr gefährdet sind vor allem ungeborene Kinder, Kleinkinder und Schwangere.

Welche Organe schädigt Blei?

Blei schädigt das zentrale und das periphere Nervensystem, beeinträchtigt die Blutbildung und führt zu Magen-Darm-Beschwerden und Nierenschäden. Bleiverbindungen sind bis auf Ausnahmen als fortpflanzungsgefährdend (fruchtschädigend und Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit) eingestuft.

Wie kann man sich mit Blei vergiften?

Wie bekommt man eine Bleivergiftung?
  1. Durch alte eisenhaltige Wandfarbe, die abblättert oder staubt.
  2. Als Arbeiter in einer Fabrik, die mit Blei hantiert.
  3. Durch Wasser, das aus bleihaltigen Rohren herausfließt.
  4. Durch Verwendung von Behältern, Tassen oder Tellern, die aus Keramik mit bleihaltiger Glasur bestehen.

Kann man Blei im Blut nachweisen?

Bei Verdacht auf eine chronische Bleiintoxikation ist die Durchführung eines Blutbildes obligat. Im 24-Stunden- Sammelurin sollten die δ-Aminolävulinsäure und Porphobilinogen sowie im EDTA-Blut die Erythrozytenporphyrine bestimmt werden.

Ist Blei krebserregend?

Bei Erwachsenen zeigen sich bei chronischer Vergiftung Wirkungen auf das blutbildende System, Bluthochdruck und weitere unspezifische Symptome. Blei und seine anorganischen Verbindungen sind bei der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als möglicherweise/wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

Wie macht sich eine Vergiftung im Körper bemerkbar?

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Bauchschmerzen. Kopfschmerzen, Schwindel. Erregungszustände, Halluzinationen, Verwirrtheit.

Wie kann man Blei nachweisen?

Bleinitrat in etwas Wasser lösen und mit 2 Tropfen verdünnter Schwefelsäure versetzen. Es fällt ein weißer Niederschlag aus. Nach Zugabe von einigen Tropfen Ammoniak und Kaliumnatriumtartrat-Lösung beginnt sich der Niederschlag wieder aufzulösen.

Was bedeutet Blei im Blut?

Blei im Blut stammt häufig aus den Knochen, wo sich das Schwermetall anreichert. Problematisch ist, dass das Skelett dabei als eine Art Depot fungiert, aus dem das Schwermetall über Jahrzehnte freigesetzt wird. In den Knochen sind 90 Prozent des im Körper vorhandenen Bleis gespeichert.

Wie hoch darf der Bleiwert im Blut sein?

Diese Schätzungen legen einen Referenzwert für Frauen zwi- schen 24–29 µg/L und für Männer zwi- schen 22–33 µg/L nahe.

Wo kommt Blei vor?

Vorkommen. Blei kommt in der Erdkruste mit einem Gehalt von etwa 0,0018 % vor. Es zählt zu den Element-Mineralen (siehe auch Systematik der Minerale), tritt gediegen aber nur sehr selten auf. In Bleierzen ist es zumeist als Galenit (Bleisulfid PbS, Bleiglanz) zugegen.

Was passiert wenn man Bleidämpfe einatmet?

Blei hingegen kann gefährlich sein. Das Metall kann über die Schleimhaut des Magendarmtraktes und in Form von Staub oder Bleidampf über die Lunge aufgenommen werden.

Bei welcher Vergiftung fallen die Haare aus?

Akute oder subakute toxische Alopezien werden meist durch die Schwermetalle Thallium, Kadmium und Quecksilber ausgelöst. In Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis und der Einwirkdauer entwickelt sich entweder eine Alopezie vom Frühtyp oder eine Alopezie vom Spättyp.

Kann man Blei riechen?

Blei gelangt durch den Menschen ins Wasser und in die Luft. Haben Tiere, Pflanzen und Wasser das toxische Blei aufgenommen, gerät es sogar in unsere Nahrungskette. Das Problem: Es ist sehr schwierig, das geruchlose Blei zu erkennen.

Ist ein Bleistift giftig?

Das "Blei" im Namen beruht lediglich auf einer Verwechslung mit Bleierz. Das Graphit in Bleistiften dagegen ist eine Form des Kohlenstoffs. Und – im Gegensatz zu Blei – für den Menschen ungiftig. Auch die Lackierung der Bleistifte ist heutzutage in der Regel unbedenklich.

Was passiert wenn man bleihaltiges Wasser trinkt?

Nachweislich kann bleihaltiges Wasser vor allem auf die Gesundheit von ungeborenen Säuglingen, Babys und Kleinkindern negativen Einfluss haben. Hier sind Beeinträchtigungen der Intelligenz- sowie der Blutbildung möglich, wenn über einen längeren Zeitraum bleihaltiges Wasser aufgenommen wird.

Was passiert wenn man Wasser mit Blei trinkt?

Doch auch für Erwachsene kann Blei im Wasser unter Umständen langfristige Probleme bedeuten. Bluthochdruck und Erkrankungen der Nieren werden nicht selten beobachtet, wenn über einen längeren Zeitraum Blei konsumiert wird. Dazu sind keine großen Mengen notwendig.

Habe ich bleileitungen?

Weitere Merkmale zur Erkennung von Bleirohren

Mit dem Fingernagel oder einem Messer lassen sich Bleirohre leicht einritzen. In aller Regel glänzt der entstandene Riss silbern. Blei ist ein vergleichsweise weicher Werkstoff. Daher wurden Bleileitungen meist in weiten Bögen verlegt.

Kann Blei radioaktiv sein?

Blei, das schwerste nicht radioaktive Element im Periodensystem, hat in seinem schwersten stabilen Isotop neben 82 Protonen immerhin schon 126 Neutronen im Kern.

Wann verdampft Blei?

Der Schmelzpunkt des Bleis liegt bei 327 °C, sein Siedepunkt bei 1740–1751 °C (Werte in Fachliteratur unterschiedlich: 1740 °C, 1746 °C, 1751 °C).