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Was kommt nach der Restschuldbefreiung?

Gefragt von: Barbara Gerlach  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Wurde Ihnen die Restschuldbefreiung erteilt, haben Sie das Ziel der Privatinsolvenz erreicht: die Schuldenfreiheit. Das Gericht erlässt Ihnen sämtliche restliche Schulden. Verschulden Sie sich erneut, sollten Sie die Schulden umgehend bezahlen – eine erneute Restschuldbefreiung ist für 11 Jahre ausgeschlossen.

Kann man nach der Restschuldbefreiung wieder kreditwürdig?

Gelten Schuldner nach ihrem Privatkonkurs automatisch wieder als kreditwürdig? Nein, denn aufgrund der durchlaufenen Insolvenz befürchten die Banken, dass es erneut zu einem Zahlungsausfall kommen kann.

Was passiert mit Titel nach Restschuldbefreiung?

Titulierte Forderungen, die vom Auszug aus der Insolvenztabelle nicht erfasst werden, sind also weiter vollstreckbar. Dies gilt, auch wenn das Insolvenzverfahren aufgehoben bzw. die Forderung nicht von der Restschuldbefreiung erfasst wird.

Was ist wenn die Restschuldbefreiung erteilt ist?

Mit Erteilung der Restschuldbefreiung ist der Schuldner von sämtlichen noch offenen Schulden befreit, sofern sie bereits vor der Eröffnung der Insolvenz bestanden. Außerdem gilt der gerichtliche Schuldenerlass gegenüber allen Insolvenzgläubigern, auch wenn diese nicht am Insolvenzverfahren teilgenommen haben.

Was passiert mit Pfändung nach Restschuldbefreiung?

erstreckte sich die Restschuldbefreiung auf sie, dann brauchen Sie diese Forderung nicht mehr zu bezahlen. Dies erkennen Sie daran, dass die Forderung zur Insolvenztabelle angemeldet war. Ist das der Fall, dann ist dementsprechend auch die Kontopfändung aufgrund dieser Forderung nicht mehr zulässig.

Insolvenzverfahren einfach erklärt - Teil 15: Was kommt nach der Restschuldbefreiung

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Wird in der Restschuldbefreiung noch gepfändet?

Verlauf: Nach Ablauf von genau sechs Jahren ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens endet die Abtretungsfrist. Wenn die Restschuldbefreiung erteilt wird, besteht die Abtretung schon nicht mehr. Dem Schuldner steht daher automatisch mit Erreichen des avisierten Ablaufdatums das pfändbare Einkommen wieder zu.

Wie lange dauert es bis die Restschuldbefreiung rechtskräftig wird?

Wie lange dauert es, bis die Restschuldbefreiung rechtskräftig wird? Das Insolvenzgericht erteilt die Restschuldbefreiung in der Regel am letzten Termin des Verfahrens. Rechtskräftig ist die Erteilung aber erst, wenn der Schuldner den Beschluss erhalten hat und innerhalb von 2 Wochen keine Beschwerde einlegt.

Wie lange bleibt die Restschuldbefreiung in der Schufa stehen?

Bereits 6 Monate nach Abschluss der rechtskräftigen Restschuldbefreiung haben Betroffene grundsätzlich einen Löschungsanspruch gegenüber der Schufa (und anderen Auskunfteien) hinsichtlich ihrer negativen Einträge, so eine Entscheidung des OLG Schleswig vom 02.07.2021 (Az. 17 U 15/21).

Wie oft wird die Restschuldbefreiung versagt?

Bei 6 562 Insolvenzverfahren natürlicher Personen (4,6 % der Fälle) wurde die Restschuldbefreiung versagt. Der häufigste Grund war die nicht gezahlte Mindestvergütung des Treuhänders (5 140 Fälle).

Wie hoch sind die Gebühren nach der Restschuldbefreiung?

Sie müssen erfahrungsgemäß mit Gerichtskosten von 1000,00€ bis 1800,00€ rechnen. Die Höhe der Kosten ist abhängig von der Anzahl der Gläubiger und ob Insolvenzmasse vorhanden ist.

Wann ist der Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Daher sieht § 197 InsO vor, das der Schlusstermin 1 bis 2 Monate nach der öffentlichen Bekanntmachung stattfinden soll. In kleineren Insolvenzverfahren kann statt der Anberaumung der Gläubigerversammlung auch das schriftliche Verfahren vom Insolvenzgericht angeordnet werden.

Wie steigt der Score nach Restschuldbefreiung?

Steigt der Score nach der Restschuldbefreiung? Nein. Auch die Restschuldbefreiung führt zu einem negativen Schufa-Eintrag. Der Schufa-Score lässt sich nur verbessern, wenn Sie das Unternehmen direkt kontaktieren.

Was bedeutet die Schlussrechnung vom Insolvenzverwalter?

Die Schlussrechnung soll den Verfahrensbeteiligten, insb. den Gläubigern und dem Insolvenzgericht, ein vollständiges Bild über die Tätigkeit des Insolvenzverwalters vermitteln und ihnen sämtliche Informationen über den Verfahrensablauf zur Verfügung stellen.

Wann ist man wieder kreditwürdig?

Spätestens 3 Jahre nach dem erfolgreichen Abschluss des Privatinsolvenzverfahrens (sog. Wohlverhaltensphase von 6 Jahren) gilt ein ehemaliger Kreditnehmer wieder als kreditwürdig.

Ist man nach 3 Jahren automatisch raus aus SCHUFA?

Abbezahlte Kredite löscht die Schufa drei Jahre nach ihrer Tilgung. Daten aus Schuldnerverzeichnissen bei Amtsgerichten wie eidesstattliche Versicherungen werden ebenso nach drei Jahren automatisch gelöscht – beide Male gilt aber: ausgehend vom Ende des Kalenderjahres.

Wie kann ich nach Restschuldbefreiung Haus Kredit kriegen?

Nach Restschuldbefreiung besteht weitere drei Jahre ein Eintrag im SCHUFA-Register. Während dieser drei Jahre ist es schwer einen Kredit zu erhalten. Regelmäßige und stabile Einkommensverhältnisse beeinflussen die Bonität positiv. Kredite mit einem Bürgen oder über eine P2P Plattform erhöhen die Chancen.

Was gefährdet die Restschuldbefreiung?

Zu einer Versagung der Restschuldbefreiung führt es, wenn Sie innerhalb von 3 Jahren vor Ihrem Insolvenzantrag vorsätzlich oder fahrlässig falsche Angaben über Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse gegenüber Banken oder Behörden gemacht haben (§ 290 Abs. 1 Nr. 2 InsO).

Was passiert bei Versagung der Restschuldbefreiung?

Was sind die Folgen, wenn die Restschuldbefreiung versagt wird? Scheitert die Privatinsolvenz durch die Versagung der Restschuldbefreiung, ist die Zwangsvollstreckung durch die Gläubiger wieder zulässig. Alte Schulden bleiben bestehen und der Schuldner steht im Ergebnis so da wie vor dem Insolvenzverfahren.

Wann wird die Restschuldbefreiung nicht erteilt?

Wann droht anstelle der Erteilung der Restschuldbefreiung deren Versagung? Wenn ein Schuldner sich während seiner Privatinsolvenz nicht fair und ehrlich verhält und gegen seine Obliegenheiten verstößt, können die Insolvenzgläubiger beantragen, dass das Insolvenzgericht diese Schuldenbefreiung versagt.

Was steht in der Schufa nach Restschuldbefreiung?

Die Erteilung der Restschuldbefreiung wird nach einem Zeitraum von 3 Jahren taggenau im SCHUFA-Datenbestand gelöscht. Informationen über die Versagung einer Restschuldbefreiung werden drei Jahre taggenau gespeichert.

Wird nach Insolvenzverfahren Schufa löschen?

Eine Löschungsfrist von 6 Monaten ab Erteilung der rechtskräftigen Restschuldbefreiung hält das OLG Schleswig anstelle von 3 Jahren noch für angemessen. Das OLG ließ die Revision zum Bundesgerichtshof (BGH) zu. Sollte die Schufa Revision einlegen, wird der BGH darüber entscheiden.

Was kostet es einen Schufa-Eintrag zu löschen?

Die Löschung eines negativen Schufa-Eintrags ist kostenlos. Es entstehen lediglich Kosten, wenn Sie einen Anwalt einbinden müssen, um den fehlerhaften Schufa-Eintrag löschen zu lassen.

Wann entscheidet das Gericht über die Restschuldbefreiung?

Am Ende der sechsjährigen Wohlverhaltensperiode muss das Gericht endgültig über die Erteilung der Restschuldbefreiung entscheiden (§ 300 Abs. 1 InsO). Schuldner, Treuhänder und Insolvenzgläubiger sind zuvor zu hören. Auf Antrag entscheidet das Gericht auch schon vor Ablauf der sechs Jahre.

Was passiert wenn die Privatinsolvenz vorbei ist?

Nachdem Ihnen am Ende des Regelinsolvenzverfahrens oder der Privatinsolvenz die Restschuldbefreiung erteilt wurde, sind Sie schuldenfrei. Das bedeutet unter anderem: von nahezu allen Verbindlichkeiten, die vor der Insolvenz bestanden haben, sind Sie nun endgültig befreit.

Was passiert am Ende der Wohlverhaltensphase?

In den meisten Fällen dauert die Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz 6 Jahre. Was passiert nach diesen 6 Jahren? Wenn sich der Schuldner während des gesamten Verfahrens redlich verhalten hat, erteilt ihm das Insolvenzgericht die Restschuldbefreiung. Dann ist er nach diesen 6 Jahren schuldenfrei.