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Was kann man mit einem Gentest feststellen?

Gefragt von: Herr Walther Ziegler MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bei einem Gentest wird das Erbgut eines Menschen untersucht, meist um das Risiko für eine Erkrankung abzuschätzen, die Ursache von Zellveränderungen genau zu bestimmen oder erblich bedingte Krankheiten festzustellen. Für die Untersuchung wird in der Regel eine Blutprobe oder kleine Menge Speichel verwendet.

Wann ist ein Gentest sinnvoll?

Wie und zu welchem Zweck wird ein Gentest durchgeführt? Wenn Sie oder Ihre Familie eine bestimmte Erkrankungskonstellation aufweisen, kann ein Gentest sinnvoll sein. Für die genetische Analyse einer Person ist eine Blutentnahme erforderlich. Das entnommene Blut wird dann molekulargenetisch (DNA-Analyse) untersucht.

Für welche Fragestellungen ist ein Gentest sinnvoll?

Ein Gentest kann im Bedarfsfall sinnvoll sein, wenn in Ihrer Familie eine oder mehrere Erkrankungen häufig vorkommen oder wenn Sie selbst möglicherweise von einer Erkrankung betroffen sind, die genetische Ursachen haben könnte.

Wie viel kostet ein Gentest?

Gentest kostet bis zu 6000 Euro

Er kostet aber je nach Umfang zwischen 3000 Euro und 6000 Euro, so Hahne.

Werden Gentest von der Krankenkasse bezahlt?

Die Kosten für humangenetische Beratungen und genetische Laboruntersuchungen werden in vollem Umfang von den Gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Trend Gentest – was DNA-Tests über das Krankheitsrisiko aussagen | Medizin | Einstein | SRF Wissen

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Wann ist eine genetische Beratung sinnvoll?

Eine humangenetische Beratung kann sinnvoll sein, wenn in Ihrer Familie oder in der Familie Ihres Partners der Verdacht auf oder das Wissen um eine erbliche Erkrankung besteht. Auch wenn Sie große Angst haben, dass Sie ein krankes oder behindertes Kind bekommen könnten, kann Ihnen die Aufklärung durch Experten helfen.

Wie lange dauert ein Gentest?

Für eine Chromosomenanalyse brauchen wir üblicherweise 10-20 Arbeitstage. Für molekulargenetische Analysen dauert es je nach Größe des zu untersuchenden Gens mehrere Wochen bis Monate, bis uns der Befund vorliegt.

Wie genau sind Gentests?

Kunden bestellen Tests im Internet

Ein Ergebnis der Analyse kann dann etwa so aussehen: 62 Prozent Skandinavien, 21 Prozent Italien/Griechenland, 11 Prozent Kenia, sechs Prozent Südasien. Die dazugehörigen Datenbanken liefern Auskunft darüber, mit wem genau man verwandt ist.

Was sind genetische Krankheiten?

Unter genetisch bedingten Erkrankungen versteht man die Erkrankungen, die durch eine Veränderung des Erbgutes (DNA-Veränderung), sog. Mutationen, verursacht sind. Eine Mutation kann über eine elterliche Keimzelle (Ei- oder Samenzelle) von einer Generation zur anderen weitergegeben (vererbt) worden sein.

Wie kommt es zu einem Gendefekt?

Gendefekte können zufällig, durch falsches Ablesen der DNA, oder aber auch durch äußerliche Einwirkung von Mutagenen wie Radioaktivität oder UV Strahlung entstehen.

Sind Gentests in Deutschland erlaubt?

In Deutschland gilt: Einen Gentest gibt es erst nach ärztlicher Beratung. In Deutschland ist diese Variante durch das Gendiagnostikgesetz verboten. Vor einem Gentest zu medizinischen Zwecken muss ein spezialisierter Arzt den Patienten beraten.

Was kann man alles aus der DNA lesen?

Durch DNA-Analysen ist es möglich, Erbfehler bzw. Veranlagungen und die Wahrscheinlichkeit daraus entstehender Krankheiten festzustellen. Je nach analysierter DNA können diese Rückschlüsse auch auf Verwandte ausgeweitet werden.

Kann man Krebsrisiko testen?

Bei einem Gentest untersuchen Ärztinnen und Ärzte das Erbgut der Person auf Veränderungen, die ihr Krebsrisiko erhöhen. Wird der Test in einer Familie zum ersten Mal durchgeführt, ist er aufwendiger. Denn es ist noch nicht bekannt, wo im Erbmaterial die verantwortliche Veränderung liegt.

Welche Krebsarten sind genetisch bedingt?

Welche Krebsarten können erblich bedingt sein?
  • Brust- und Eierstockkrebs. Bei fünf bis zehn Prozent der Betroffenen entsteht der Brustkrebs infolge einer erblichen Veranlagung. ...
  • Prostatakrebs. ...
  • Dickdarm- oder Enddarmkrebs. ...
  • Schwarzer Hautkrebs (Melanom) ...
  • Früherkennung. ...
  • Vorbeugende Massnahmen. ...
  • Risikoarmer Lebensstil.

Kann ein Gentest falsch sein?

Testergebnisse sind oft unverständlich

Denn wer nur Prozentzahlen und keine absoluten Werte bekommt, dem erscheinen viele Risiken größer, als sie wirklich sind. „Die Schwierigkeit liegt darin zu verstehen, was ein 20 Prozent höheres Risiko bedeutet“, erklärt Sauter. „Entscheidend ist das Risiko der Normalbevölkerung.

Welches ist der beste Gentest?

AncestryDNA (Ancestry) war eines der ersten Direkt-zu-Verbraucher-DNA-Testunternehmen und wurde oft als der beste DNA-Test für Vorfahren angesehen. Es bleibt eines der beliebtesten. Ihr Flaggschiff, AncestryDNA, kombiniert Gentests mit der Erforschung der Familiengeschichte.

Was sagt die DNA über einen Menschen aus?

Das Erbgut in den Zellen eines Menschen bestimmt, wie er aussieht - zumindest zu großen Teilen. Augen-, Haut- und Haarfarbe sind in den Genen gespeichert, so wie viele andere körperliche Merkmale. Da liegt die Idee nahe, aus genetischen Spuren in einem Haar oder Blutstropfen am Tatort, ein Phantombild zu konstruieren.

Wie lange dauert gentechnische Untersuchung?

Die Untersuchungsdauer ist abhängig von der Größe und Komplexität des einzelnen Gen(e) und dem Umfang der Analyse und beträgt durchschnittlich 2-6 Wochen. Pränataldiagnostiken dauern i.d. Regel max. 1 Woche.

Wie teuer ist ein Gentest Brustkrebs?

Ein genetischer Test wird anhand einer Blutprobe durchgeführt und kostet je nach Krebsart mindestens 1.000 Euro. Wenn, wie bei Brustkrebs das Blut in der Regel auf Mutationen in vier Genen untersucht wird, steigen die Kosten auf rund 3.800 Euro.

Wann ist ein Gentest bei Brustkrebs sinnvoll?

Ein Gentest sei deshalb nur dann sinnvoll, wenn die Familienanamnese auf ein stark erhöhtes Brust- oder Eierstockkrebsrisiko schließen lasse. Dafür, wann diese Voraussetzung erfüllt ist, hat das Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs Kriterien festgelegt (siehe Kasten).

Was wird bei der genetischen Beratung gemacht?

Bei einer genetischen Beratung werden Sie über Risiken für Behinderungen, Fehlbildungen und/oder Erbkrankheiten bei Ihnen, Ihren Kindern oder nahen Angehörigen sowie über Wege der Vererbung informiert. In den meisten Fällen ist die Einschätzung eines Wiederholungsrisikos für Ihre Kinder möglich.

Wie lange dauert eine humangenetische Beratung?

Das genetische Beratungsgespräch dauert in der Regel ca. eine Stunde.

Was sind die Ziele der Humangenetik?

Zentrales Ziel der Humangenetik ist die Kausalanalyse der genetisch bedingten physischen und psychischen Variabilität des Menschen. Dabei werden mit der Erforschung von Genen (Gen) und dem phänotypischen Erfassen der Variation von Merkmalen 2 grundlegende Konzepte angewendet.

Wer kann und sollte zu einer genetischen Beratung gehen?

An die genetische Beratungsstelle können sich Familien oder Einzelpersonen wenden, die in Sorge sind, ob sie selbst oder ihre Kinder erblich bedingte Erkrankungen bekommen können oder diese bereits bestehen.