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Was kann man gegen Verfügung machen?

Gefragt von: Lutz Wahl-Kopp  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Widerspruch gegen einstweilige Verfügung
Ist der Schuldner aus prozessualen oder inhaltichen Gründen mit der einstweiligen Verfügung nicht einverstanden, kann er Widerspruch einlegen. Über den Widerspruch wird in einer mündlichen Verhandlung entschieden.

Was kann man gegen eine einstweilige Verfügung tun?

Widerspruch gegen einstweilige Verfügung

Gegen eine einstweilige Verfügung kann grundsätzlich Widerspruch eingelegt werden. Eine Frist gibt es dafür nicht. Ein Widerspruch ist fristungebunden möglich. Widerspruch kann nur ein Rechtsanwalt einlegen (Anwaltszwang vor den Landgerichten).

Wie lange hält eine einstweilige Verfügung?

Die einstweilige Anordnung gilt grundsätzlich unbefristet. Allerdings kann das Gericht im Anordnungsbeschluss ein Außerkrafttreten bestimmen.

Wann wird einstweilige Verfügung abgelehnt?

Das Gericht kann den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung durch Beschluss zurückweisen oder ihm in dringenden Fällen durch Beschluss stattgeben (§ 937 Abs. 2 ZPO). Keine Entscheidung über den Verfügungsantrag ergeht, wenn der Antragsteller ihn vorher zurückgenommen oder für erledigt erklärt hat.

Was passiert wenn man gegen eine einstweilige Verfügung verstößt?

Der Verstoß gegen die einstweilige Anordnung stellt eine Straftat dar und wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet (vgl. § 4 GewSchG).

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Wie viel kostet eine einstweilige Verfügung?

Die Höhe der Gebühren ist auch hier abhängig von jeweiligen Streitwert. Kosten in Höhe von 1.000 € – 2.000 € sind zu erwarten. Der Versender des Abschlussschreibens wird nun verlangen, dass Sie neben der Abschlusserklärung auch die Kosten erstatten.

Wer trägt die Kosten für eine einstweilige Verfügung?

Kosten. Grundsätzlich trägt die unterlegene Partei die Kosten des Verfahrens. Vor dem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung ist gegenüber dem potentiellen Antragsgegner in der Regel eine sog. Abmahnung auszusprechen, um dem Kostenrisiko des sofortigen Anerkenntnisses gemäß § 93 ZPO zu entgehen.

Wie lange dauert eine einstweilige Verfügung bei Gericht?

Die meisten einstweiligen Verfügungen ergehen durch die Gerichte ohne mündliche Verhandlung innerhalb von wenigen Tagen. In diesen Fällen erfährt der Antragsgegner regelmäßig nichts von einem Antrag. Er hat damit keine Möglichkeit, sich im Verfahren zu äußern.

Was passiert nach einer einstweiligen Verfügung?

Die einstweilige Verfügung erlangt mit der Zustellung Gültigkeit. Daher muss sich der Antragsgegner sofort an sie halten. Wegen dieser weitreichenden Verpflichtung kann er gegenüber dem Antragsteller jedoch später nach § 945 ZPO Schadensersatz fordern, falls die einstweilige Verfügung aufgehoben werden sollte.

Was passiert nach Widerspruch gegen einstweilige Verfügung?

Ist ein Widerspruch eingelegt, wird das Gericht einen Termin zur mündlichen Verhandlung festsetzen. Dies geschieht in der Regel sehr zeitnah. Wird die einstweilige Verfügung im Nachgang bestätigt, trägt der Antragsgegner auch die weiteren Kosten des Verfahrens.

Kann man gegen eine einstweilige Verfügung angehen?

Der Antragsgegner einer einstweiligen Verfügung hat gemäß § 924 ZPO jederzeit die Möglichkeit, Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung bei Gericht einzulegen (sofern die einstweilige Verfügung ohne mündliche Verhandlung im Beschlusswege ergangen ist).

Was ist ein Verfügungsgrund?

Ein Verfügungsgrund besteht, wenn der Fall eilbedürftig ist (Synonym: „dringlich“) und es dem Antragsteller nicht zugemutet werden kann, den Anspruch per Hauptsacheklage geltend zu machen.

Wie kann man eine einstweilige Verfügung zurückziehen?

Kann man eine einstweilige Verfügung zurücknehmen? Ja, und zwar jederzeit. Im Gegensatz zu einer normalen Klage (Hauptsacheverfahren) kann der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung jederzeit zurück genommen werden.

Was bedeutet eine gerichtliche Verfügung?

Im Prozessrecht ist der Begriff mehrdeutig bestimmt. Im Allgemeinen bezeichnet eine Verfügung (Decretalie, Dekretalie) die Arbeitsanweisung des Richters, Rechtspflegers oder eines Sachbearbeiters des Gerichts (beispielsweise eines Kostenbeamten) an den untergeordneten Bereich.

Wie bekomme ich ein kontaktverbot?

Wer erlässt das Kontaktverbot? Für die Erlassung des Kontaktverbots ist das Familien- oder Amtsgericht zuständig, auch wenn Täter und Opfer nicht verwandt sind. Dazu genügt ein formloser Antrag des Klägers, entweder direkt beim Gericht oder mit Hilfe eines Anwalts.

Wie bekomme ich ein annäherungsverbot?

Ein Annäherungsverbot kann per einstweiliger Anordnung durch das Familiengericht erlassen werden. Ziel dieses Verbotes ist es, ein Opfer vor Übergriffen durch einen Täter zu schützen. Die Unterlassungen bestimmen, wie weit sich der Täter vom Opfer fernhalten muss.

Wie vollstreckt man eine einstweilige Verfügung?

Einstweilige Verfügungen zur Vornahme vertretbarer Handlungen werden durch die Ermächtigung zur Ersatzvornahme vollstreckt (§ 887 ZPO) und einstweilige Verfügungen zur Vornahme unvertretbarer Handlungen durch die Festsetzung von Zwangsgeld (§ 888 ZPO).

Wie heißt das wenn man sich nicht nähern darf?

Ein Kontaktverbot ist das Verbot, Kontakt zu dem Opfer aufzunehmen (auch per Telefon, E-Mail etc.) oder sich ihm und/oder seiner Wohnung in einem bestimmten Umkreis zu nähern.

Was ist der Verfügungsanspruch?

Verfügungsanspruch. Zunächst wird ein Verfügungsanspruch verlangt. Wer eine einstweilige Verfügung erwirken will, muss gegenüber dem Schuldner glaubhaft darlegen können, dass ein entsprechender Anspruch besteht. Beispielsweise kann das Unterlassen einer konkreten Handlung gefordert werden.

Was kostet ein kontaktverbot?

Für das Hauptsacheverfahren beträgt der Verfahrenswert 3.000 €, daraus errechnen sich 178 € Gerichtskosten und 586,08 € Anwaltskosten. Bei einem einstweiligen Anordnungsverfahren ist der Verfahrenswert auf 1.500 € halbiert, so dass 97,50 € Gerichts- und 336,18 € Anwaltskosten entstehen.

Wie schnell wird ein Eilantrag bei Gericht bearbeitet?

Deshalb gibt es Eilverfahren, im Juristendeutsch „Einstweilige Anordnung“ genannt, die dem Gericht die Möglichkeit geben, eine vorläufige Entscheidung zu treffen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Binnen weniger Tage oder Wochen erhält man eine Entscheidung und damit hoffentlich die gewünschte Leistung.

Ist einstweilige Verfügung eine Klage?

Vollziehung der einstweiligen Verfügung

Wird die einstweilige Verfügung erlassen, stellt das Gericht sie dem Antragsteller zu, nicht aber dem Antragsgegner. Anders als in einem Klageverfahren muss der Antragsteller die einstweilige Verfügung durch Zustellung beim Antragsgegner innerhalb eines Monats vollziehen.

Wann wird eine einstweilige Verfügung rechtskräftig?

Entscheidungen über den Verfügungsantrag werden formell rechtskräftig, wenn im Anordnungsverfahren kein Rechtsmittel mehr zulässig ist.

Was ist eine einstweilige Verfügung Einfach erklärt?

Definition: Was ist "einstweilige Verfügung"? 1. Zivilprozess: vorläufige gerichtliche Anordnung (1) zur Sicherung von Ansprüchen sowie (2) zur Regelung eines streitigen Rechtsverhältnisses.

Was passiert wenn man sich nicht an ein Gerichtsurteil hält?

Bei Urteilen des Amtsgerichts muss die Berufung beim Landgericht, bei Urteilen des Landgerichts muss die Berufung beim Oberlandesgericht eingelegt werden. In jedem Fall muss die Berufung von einem Rechtsanwalt eingelegt werden.

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