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Was kann ich vom Richter gefragt werden bei der Scheidung?

Gefragt von: Hans-Günter Metzger-Harms  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Der Richter ist gesetzlich gehalten, beide Ehepartner zu fragen, ob Sie tatsächlich geschieden werden möchten und ob Sie das Trennungsjahr vollzogen haben. Sollte ein Ehepartner eine der Fragen abschlägig beantworten, geht die anfangs scheinbar einvernehmliche Scheidung in eine streitige Scheidung über.

Welche Fragen stellt Richter bei Scheidung?

Der Richter fragt die Beteiligten, wie lange sie getrennt leben und ob sie geschieden werden möchten. Dann werden die Rentenanwartschaften kurz besprochen und der Versorgungsausgleich geregelt. Das war es in der Regel schon, wenn nicht im Verbund noch andere Fragen wie Unterhalt oder ähnliches mit „eingeklagt" wurden.

Welche Fragen müssen bei einer Scheidung geklärt werden?

Die folgenden Fragen müssen auch bei einer einvernehmlichen Scheidung geklärt werden:
  • Das elterliche Sorgerecht für die gemeinsamen minderjährigen Kinder.
  • Das Umgangsrecht für die gemeinsamen minderjährigen Kinder.
  • Der Kindesunterhalt.
  • Der Ehegattenunterhalt.
  • Die Ehewohnung.
  • Der Hausrat.

Was wird beim scheidungstermin verhandelt?

Scheidungstermin ist die ugs. Bezeichnung für den Termin zur mündlichen Verhandlung über den Scheidungsantrag und die Folgesachen, da im Termin durch das Familiengericht die Scheidung ausgesprochen wird. Zum Scheidungstermin müssen beide Ehegatten grundsätzlich persönlich erscheinen.

Wie verhalte ich mich vor Gericht Scheidung?

Persönliche Anhörung

Das Familienrecht sieht vor, dass im Rahmen der Scheidung die Ehegatten oder Lebenspartner vor dem Familiengericht persönlich angehört werden. Für die persönliche Anhörung setzt das zuständige Familiengericht einen Gerichtstermin fest.

Was regelt Richter mit der Scheidung? Auch den Unterhalt, das Sorgerecht, den Zugewinnausgleich?

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Wie lange dauert ein Scheidungstermin vor Gericht?

Zuletzt wird ein Gerichtstermin angesetzt, in welchem der Richter die Ehegatten scheidet. Das Verfahren dauert durchschnittlich 3-12 Monate. Die meiste Zeit beansprucht normalerweise der Versorgungsausgleich.

Wer darf bei einer Scheidung anwesend sein?

Beim Scheidungstermin müssen im Regelfall beide Ehegatten persönlich anwesend sein. Die Ehescheidung kann allenfalls in begründeten Ausnahmefällen ohne die gleichzeitige Anwesenheit beider Ehegatten im Termin erfolgen.

Wie lange kann eine Scheidung maximal dauern?

Im Normalfall ist eine einvernehmlichen Scheidung (mit Versorgungsausgleich) auf vier bis sechs Monate angesetzt. Ohne Versorgungsausgleich verkürzt sich die Dauer einer einvernehmlichen Scheidung auf etwa einen bis drei Monate. Streitige Scheidungen können auch ein ganzes Jahr oder länger dauern.

Kann Richter Scheidung ablehnen?

Ja. Die Zustimmung des Antragsgegners ist nicht erforderlich. Spätestens nach drei Jahren Trennung kann die Scheidung vom Gericht auch zwangsweise ohne dessen Einverständniserklärung erfolgen.

Kann man bei der Scheidung nein sagen?

Kann ich bei einer Scheidung vor Gericht nein sagen? Den Scheidungsantrag kann man bis vor Ende der mündlichen Scheidung zurückziehen. Beantworten Sie die Frage, ob das Trennungsjahr ordnungsgemäß durchgeführt wurde mit „nein“, wird das Gericht der Sache nachgehen.

Was steht einer Frau nach der Scheidung zu?

Nach den Richtwerten der Düsseldorfer Tabelle beträgt der Unterhalt an die Frau bei Trennung 3/7 bzw. 45% des bereinigten Nettoeinkommens des Unterhaltspflichtigen, sofern die Ehefrau nicht erwerbstätig ist.

Was muss ich als Mann bei einer Scheidung beachten?

Folgende Punkte sollten bedacht werden:
  • Unterlagen sichern und eigenes Konto eröffnen.
  • Anwalt beauftragen.
  • Kinderbetreuung und -versorgung regeln.
  • Trennungsunterhalt und nachehelichen Unterhalt vereinbaren.
  • Schon vor einer Trennung kann zudem durch eine entsprechende Vereinbarung vorgesorgt werden.

Was ist der erste Schritt bei einer Scheidung?

Schritt 1: Stellung des Scheidungsantrags

Ganz am Anfang der Scheidung muss der Scheidungsantrag gestellt werden. Der Scheidungsantrag muss in jedem Fall von einem Scheidungsanwalt gestellt werden. In Deutschland herrscht Anwaltszwang. Daraus folgt, dass Sie mindestens einen Anwalt für die Scheidung benötigen.

Wann ist eine Scheidung nicht möglich?

Schwere gesundheitliche Beeinträchtigung und schwere psychische Erkrankungen (vgl. z.B. OLG Hamm NJW RR 1989, 1159) Aufopferungsvolle Leistungen die der Ehegatte im Interesse der Ehe erbracht hat(vgl. BGH FamRZ 1979, 422)

Was ist besser Scheidung oder Trennung?

Viele Ehepaare scheuen eine Scheidung aus Sorge vor den hohen Scheidungskosten. Doch aus finanzieller Sicht ist eine Trennung ohne Scheidung nicht unbedingt sinnvoll. Sie bietet weder Steuervergünstigungen noch andere finanzielle Vorteile.

Was darf man im Trennungsjahr und was nicht?

Fazit: Grundsätzlich gibt es nichts, was man im Trennungsjahr nicht dürfte. Die Zeit sollte genutzt werden, um sich selbst darüber klar zu werden, ob die endgültige Trennung mit der Folge der Scheidung nach dem Trennungsjahr der richtige Weg ist.

Hat es Nachteile wenn ich die Scheidung einreiche?

Wer am besten die Scheidung einreicht, wenn sich beide Seiten abwartend verhalten, hängt für einen selbst davon ab, welche Vor- und Nachteile man selbst im Falle einer Scheidung hat. In der Regel wirkt sich ein wirtschaftlicher Vorteil für einen Ehegatten nachteilig für den anderen aus.

Wer trägt die Kosten bei einer Scheidung?

Die Scheidungskosten werden grundsätzlich so aufgeteilt, dass jeder Ehegatte 50% der gesamten Gerichtskosten und 100% seiner eigenen Anwaltskosten zahlt. Bei den Anwaltskosten gilt der Grundsatz "Wer die Musik bestellt, bezahlt sie auch". Der Ehegatte, der einen eigenen Anwalt beauftragt, muss ihn auch selbst bezahlen.

Was muss ich zur Scheidung mitbringen?

Die Scheidung selbst kann nur von einem Anwalt beantragt und von einem Richter geschieden werden. Benötigte Unterlagen: Heiratsurkunde, Geburtsurkunde, Personalausweis. Bei Einreichung einer Scheidung müssen immer Belege zum Versorgungsausgleich beigefügt werden.

Wie lange muss man nach der Scheidung Unterhalt zahlen?

Im Gesetz fehlt eine Regelung, wie lange sich Geschiedene Unterhalt zahlen müssen und wann der nacheheliche Unterhalt endet. Ein lebenslanger Unterhaltsanspruch besteht grundsätzlich nicht. Nach der Scheidung können die Zahlungen zeitlich befristet, in der Höhe begrenzt werden oder ganz entfallen.

Wie viel kostet eine Scheidung im Durchschnitt?

Die von uns auf Basis des durchschnillichen Einkommens in Deutschland berechneten durchschnittlichen Scheidungskosten betragen 3.826,96 EUR pro Scheudungsverfahren. Also betragen die Kosten für eine Scheidung pro Ehegatte im Durchschnitt 1.913,48 EUR.

Wie bringe ich mein Geld vor der Scheidung in Sicherheit?

Die beste Option, um Ihr Vermögen bei der Scheidung zu schützen, ist daher der Abschluss einer Scheidungsfolgenvereinbarung. In einer Scheidungsfolgenvereinbarung regeln Sie alle Rechte und Pflichten, die Sie im Hinblick auf Ihre Trennung und Scheidung geregelt wissen möchten.

Wann muss man keinen Unterhalt zahlen für die Frau?

Ausnahmen beim nachehelichen Unterhalten

Schulbeispiel ist, dass die Mutter das gemeinsame Kind betreut, während der Vater Karriere macht (oder umgekehrt). Die Mutter kann dann vom Vater für die Dauer von drei Jahren nach der Geburt des Kindes Betreuungsunterhalt verlangen (§ 1570 BGB).

Wie hoch ist der Unterhalt für die Frau?

Wie kann man den Trennungsunterhalt berechnen? Der Unterhaltspflichtige Ehegatte hat an den Berechtigten 45% seines Nettoeinkommens bzw. 45% des Differenzeinkommens (wenn beide über Erwerbseinkommen verfügen) als Trennungsunterhalt zu zahlen. Diese Regelung wurde zum 01.01.2022 neu eingeführt.

Was zählt zum Vermögen bei Scheidung?

Es wird nur Vermögen ausgeglichen, das Ehegatten zwischen der Heirat und dem Tag der Zustellung des Scheidungsantrages erworben haben. Es gibt kein gemeinsames Vermögen oder so etwas wie ein Ehevermögen. Jeder Ehegatte ist Eigentümer seines Vermögens.

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