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Was ist zu tun wenn man die Beerdigung nicht bezahlen kann?

Gefragt von: Herr Dr. William Schade  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Was ist zu tun, wenn Sie kostentragungspflichtig sind, aber kein Geld haben, um die Kosten der Bestattung zu zahlen? In diesem Fall können Sie eine Sozialbestattung beantragen. Wenden Sie sich dafür an das zuständige Sozialamt.

Was passiert wenn ich die Beerdigung nicht bezahlen kann?

In der Regel erstattet das Sozialamt auf Antrag Bestattungskosten, wenn keine Erben vorhanden sind oder wenn die Erben die Kosten nicht tragen können. Es übernimmt aber nur "erforderliche" Kosten, d.h. in der Regel: eine sehr einfache Bestattung.

Wer kommt für Beerdigungskosten auf wenn kein Geld da ist?

Nach § 1968 BGB haben die Erben "die Kosten der Beerdigung zu tragen." Die als Erben in Betracht kommenden nahen Angehörigen versuchen sich dieser Verpflichtung aber häufig durch Erbausschlagung zu entziehen, vor allem dort, wo nichts oder nur Schulden zu vererben sind.

Welches Sozialamt ist zuständig für Bestattungskosten?

Eine Sozialbestattung bedeutet, dass die Kosten für eine Bestattung von dem für den Sterbeort zuständigen Sozialamt übernommen werden. Dies ist der Fall, wenn sie den Kostentragungspflichtigen nicht zugemutet werden können (Paragraph 74 SGB XII).

Kann man eine Beerdigung auch in Raten zahlen?

Die Beerdigung finanzieren

Ratenzahlung beim Bestattungsunternehmen: Die meisten Bestatter bieten ihren Kunden eine Ratenzahlung an. Sie können damit schon rund ein Drittel der Gesamtkosten auf mehrere Monate verteilen. Bankkredit: Für die Bestattung können Sie einen herkömmlichen Verbraucherkredit aufnehmen.

Beerdigungskosten Bestattungskosten - Wer muss zahlen und wer nicht?

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Kann man beerdigungskosten ablehnen?

Schlagen alle Erbberechtigten das Erbe aus oder sind aus anderen Gründen keine Erben vorhanden, geht die Erbschaft und somit die Beerdigungskosten in letzter Konsequenz auf den Staat über (Fiskalerbschaft). Er kann als einziger in der gesetzlichen Erbfolge nicht die Ausschlagung erklären.

Kann ich trotz Erbausschlagung die Beerdigungskosten bezahlen?

Die Beerdigungskosten sind nämlich auch im Rahmen der Unterhaltspflicht zu betrachten: Wenn Sie das Erbe ausschlagen, sind die Beerdigungskosten demnach auch dann von Ihnen zu tragen, wenn Sie gegenüber dem Erblasser zum Unterhalt verpflichtet waren oder gewesen wären. Dies ergibt sich aus der Bestattungspflicht.

Sind Kinder verpflichtet die Beerdigung der Eltern zu zahlen?

Kinder sind generell verpflichtet, die Eltern zu bestatten. Hat das die Gemeinde übernommen, darf sie die Kosten zurückverlangen. Das gilt unabhängig davon, wie zerrüttet das familiäre Verhältnis war. Das persönliche Verhältnis spielt keine Rolle: Kinder müssen für die Bestattungskosten ihrer Eltern aufkommen.

Sind Geschwister Bestattungspflichtig?

Bestattungspflichtige Angehörige

Ehegatten/Lebenspartner, volljährige Kinder, Eltern des Verstorbenen. Gibt es hingegen nur Großeltern oder volljährige Enkelkinder, so müssen Geschwister trotzdem die Beerdigungskosten bezahlen.

Wie viel kostet Einäscherung?

Die Kosten einer Feuerbestattung betragen mindestens 2.000 €, einschließlich der Leistungen des Bestatters. Im Vergleich zu einer Erdbestattung ist eine Feuerbestattung günstiger, da die Kosten für die einzelnen Posten geringer ausfallen. Beispielsweise kostet ein Urnengrab weniger als ein Sarggrab.

Wer ist Bestattungspflichtiger Angehöriger?

Bestattungspflichtig sind die nächsten Familienangehörigen des Verstorbenen, und zwar gewöhnlich in folgender Reihenfolge: Ehepartner, Kinder, Eltern, Geschwister, Großeltern und Enkelkinder. Die Pflicht zur Bestattung besteht unabhängig vom Erbrecht.

Was ist ein Sozialbegräbnis?

Wenn die Kosten für die Bestattung vom Sozialamt getragen werden, spricht man von einer Sozialbestattung. Bestatter müssen dann auf Grundlage einer Kostenordnung ihre Dienstleistungen abrechnen.

Was kostet ein Armenbegräbnis?

In etwa zahlten sie 1100 bis 2400 Euro. „Ob Menschen mit geringem Einkommen ihre Angehörigen würdig beerdigen können, hängt von der Kassenlage der jeweiligen Gemeinde ab“, kritisiert Schaaf.

Was kostet eine ganz einfache Beerdigung?

Eine einfache Beerdigung kostet im Durchschnitt 7.930 Euro. Die Beerdigungskosten setzen sich zusammen aus den Friedhofsgebühren, Bestatterleistungen, Kosten für Grabstein, Sarg und Urne sowie für die Trauerfeier.

Was passiert mit dem Hausrat bei Erbausschlagung?

Wenn Sie die Erbschaft ausschlagen, so kommen Erben nachrangiger Ordnungen zum Zuge. Der Hausrat der Erblassers gehört dabei zum Nachlass, dieser steht nur dem Erben zu. Hausrat könnten Sie zwar in Besitz nehmen, müssen Ihn aber, wenn der Erbe nach Ihnen dies von Ihnen fordert, wieder herausgeben.

Wer löst die Wohnung bei Erbausschlagung auf?

Erbe ausgeschlagen: Wer räumt die Wohnung? Wenn das Mietrecht wegen Erbausschlagung auf den Staat übergeht, setzt das Nachlassgericht einen Nachlasspfleger ein, der auch die Wohnungsauflösung übernimmt.

Wer darf Konto nach Tod auflösen?

Mit einer Bankvollmacht oder Kontovollmacht, die über den Tod hinaus gilt, dürfen Bevollmächtigte nach dem Tod über das Konto verfügen. Dies gilt bis zu einem eventuellen Widerruf durch einen Erben.

Kann das Sozialamt an die bestattungsvorsorge?

Mindestens 5.000 Euro Bestattungsvorsorge sind für das Sozialamt unantastbar.

Wie lange zahlt das Sozialamt die Miete nach dem Tod?

Rest-Sozialhilfe

Hier gilt, dass Erben zum Ersatz der Kosten der Sozialhilfe verpflichtet sind, die innerhalb eines Zeitraumes von zehn Jahren vor dem Erbfall aufgewendet worden sind. Sie müssen dem Sozialamt generell jedoch höchstens so viel erstatten, wie sie geerbt haben – also nichts aus dem eigenen Vermögen.

Hat das Sozialamt Zugriff auf mein Erbe?

Das Sozialamt betrachtet alle Erben als Gesamtschuldner, unabhängig davon, ob ein Erbe eine höhere Erbquote hatte als die anderen. Das Sozialamt entscheidet dann eigenmächtig, an welchen Erben es herantritt, um die gesamte Rückforderungssumme zu erhalten.

Was passiert wenn sich niemand um die Beerdigung kümmert?

Wenn sich niemand um die Bestattung kümmert, ermittelt das Ordnungsamt des Sterbeortes die Angehörigen und fordert diese schriftlich auf, ihre Bestattungspflicht innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen. Verstreicht sie, ohne dass die Angehörigen die Bestattung veranlassen, kümmert sich das Ordnungsamt darum.

Wer muss für Beerdigung zahlen mehrere Kinder?

Sind mehrere gleichrangige Verpflichtete fanden, also beispielsweise mehrere Kinder, so kann derjenige, der auf Zahlung in Anspruch genommen wurde, von den anderen kopfteiligen Ausgleich verlangen.

Wer muss die Wohnung eines Verstorbenen räumen?

In jedem Fall sind Sie als Erbe verpflichtet, dem Vermieter innerhalb eines Monats den Todesfall mitzuteilen. Immer wieder kommt es vor, dass keine Erben vorhanden sind oder das Erbe ausgeschlagen wurde. In diesem Fall muss der Vermieter die Wohnungsauflösung im Todesfall übernehmen.

Wie viel kostet eine sozialbestattung?

Die Preise schwanken stark – je nach Region und Ausstattung. Die Sätze, die die Kommunen für eine Sozialbestattung zahlen, liegen aber in der Regel deutlich unter den üblichen Kosten für eine Beerdigung, im Durchschnitt rund 2.500 Euro. Was und wie viel eine Gemeinde zahlt, kann sie selbst bestimmen.

Kann man die Urne mit nach Hause nehmen?

Darf man die Urne mit nach Hause nehmen? Daher ist es in Deutschland nicht gestattet, nach der Trauerfeier und der Abschiednahme vom Verstorbenen die Urne mit nach Hause zu nehmen.

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