Zum Inhalt springen

Was ist wenn ich wegen Streik nicht zur Arbeit komme?

Gefragt von: Elli Krebs  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
sternezahl: 4.5/5 (65 sternebewertungen)

Sollte eine Verspätung unvermeidbar oder sogar ein Erscheinen am Arbeitsplatz unmöglich sein, ist hiervon der Arbeitgeber unverzüglich zu unterrichten. Versäumt das der Mitarbeiter, riskiert er sogar eine Abmahnung. Wer zu spät zur Arbeit kommt, dem kann unter Umständen sogar der Lohn gekürzt werden.

Kann ich bei einem Streik zu Hause bleiben?

Das erklärt der Berliner Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck. Ist das nicht möglich, muss der Arbeitgeber umgehend informiert werden und der Arbeitnehmer kann zu Hause bleiben. "Grundsätzlich besteht in diesem Fall auch ein Anspruch auf Vergütung", so der Fachanwalt.

Wie zur Arbeit kommen bei Streik?

Darf ich wegen eines Streiks zu spät zur Arbeit kommen? Nein. Ein Streik ist keine Ausrede; der Arbeitnehmer muss zur Arbeit kommen – und das pünktlich. Grundsätzlich gilt: Allein der Arbeitnehmer ist dafür verantwortlich, rechtzeitig am Arbeitsplatz zu sein.

Ist Streik Arbeitsverweigerung?

Denn die Streikteilnehmer verweigern die Arbeit, obwohl sie eigentlich arbeiten müssten. Es liegt ja kein Fall von Krankheit, Urlaub oder dgl. vor. Und eine Arbeitsverweigerung kann eine Abmahnung oder in gravierenden Fällen sogar eine fristlose Kündigung nach sich ziehen.

Kann man wenn man streikt entlassen werden?

Darf der Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik abmahnen oder kündigen? Nein. Bei der Teilnahme am Streik sind solche Maßregelungen durch den Arbeitgeber rechtlich unzulässig.

Arbeitsverweigerung | Was, wenn man einfach nicht zur Arbeit geht? | Kanzlei WBS

45 verwandte Fragen gefunden

Welche Rechte hat der Arbeitgeber bei Streik?

Maßregelungen durch den Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik sind verboten. Der bestreikte Arbeitgeber darf deshalb Streikenden nicht kündigen. Nach Ende des Streiks besteht ein Anspruch auf Weiterbeschäftigung. Während des Streiks ruht das Arbeitsverhältnis.

Ist streiken Arbeitszeit?

Während des Streiks besteht keine Arbeitspflicht und somit keine Soll-Arbeitszeit. Umkehrschluss daraus ist, dass sich der Beschäftigte nicht ausloggen muss.

Kann ich die Arbeit verweigern?

Der Arbeitnehmer darf seine vertraglich geschuldete Arbeitsleistung grundsätzlich nicht verweigern. Dennoch gibt es Konstellationen, in denen er eine Weisung seines Arbeitgebers nicht befolgen muss. Der Arbeitgeber darf dann nicht zur Kündigung oder Abmahnung wegen Arbeitsverweigerung greifen.

Was passiert wenn ich die Arbeit verweigern?

Mit der Unterschrift des Arbeitnehmers unter diesem Vertrag verpflichtet er sich dazu, den festgelegten Aufgaben auch nachzukommen. Tut der Arbeitnehmer das nicht, droht ihm eine laut Arbeitsrecht eine Abmahnung und im schlimmsten Falle sogar eine fristlose Kündigung wegen Arbeitsverweigerung.

Was muss ich beachten wenn ich Streike?

In einem Streik sind die wechselseitig bestehenden Rechte und Hauptpflichten aus dem Arbeitsverhältnis suspendiert. Es besteht somit keine Meldepflicht gegenüber dem Vorgesetzten und es muss nicht ausgestempelt werden.

Wann ist man ein Streikbrecher?

Streikbrecher werden Arbeitnehmer genannt, die entgegen gewerkschaftlichem Beschluss nicht an einem Streik teilnehmen. Es kommt vor, dass Unternehmer speziell Streikbrecher engagieren, um einen Streik ins Leere laufen zu lassen. Des Weiteren werden gelegentlich vom Arbeitgeber so genannte Streikbrecherprämien gezahlt.

Wie oft darf man im Jahr streiken?

Solange er also als verhältnismäßig eingeordnet wird, um Druck auf die Arbeitgeberseite auszuüben, kann beliebig lange und beliebig oft gestreikt werden. Anders ist dies, wenn ein Tarifvertrag noch nicht ausgelaufen ist. Hier gilt dann die sogenannte Friedenspflicht – dann darf nicht gestreikt werden.

Wer zahlt bei Streik?

Lohnbuchhalterisch kommt es beim Streik zu einer Unterbrechung der Beschäftigung. Die streikenden Arbeitnehmer arbeiten nicht und bekommen dafür in der Regel auch keinen Lohn. Die Gewerkschaften zahlen ihren Mitgliedern für die Dauer eines Streiks einen Teil des Lohns als Streikgeld.

Wie hoch ist das streikgeld?

Das Streikgeld beträgt für eine Streikwoche:

Bei einer Beitragsleistung über 3 Monate bis 12 Monate das 12-fache des Durchschnittsbeitrags der letzten 3 Monate* Bei einer Beitragsleistung über 12 bis 60 Monate das 13-fache des Durchschnittsbeitrags der letzten 3 Monate*

Was passiert wenn man streikt?

Generell gilt: Bei einem Streik müssen die Gewerkschaften Gesetze und die demokratische Ordnung einhalten. Wilde Streiks, also Arbeitsniederlegungen ohne gewerkschaftliche Unterstützung, sind dagegen verboten. Sie können deshalb vom Arbeitgeber aufgelöst werden.

Wann muss ich streikgeld zurückzahlen?

Einige Gewerkschaften fordern das Streikgeld zurück, wenn der Arbeitnehmer vor Ende des Streiks seinen Arbeitsplatz wieder aufnimmt. Außerdem bestimmen einige Gewerkschaften, daß man das Streikgeld nur behält, wenn man noch ein Jahr nach Ende des Streiks Mitglied in der Gewerkschaft bleibt.

Kann man gekündigt werden wenn man eine Arbeit verweigert?

06.01.2014. Wer eine ihm zugewiesene Arbeit beharrlich verweigert, weil er meint, der für die Arbeit zu erwartende Lohn sei zu gering, riskiert eine außerordentliche und fristlose Kündigung. Denn solange der Lohn noch gar nicht fällig und abgerechnet ist, ist ein Zahlungsverzug des Arbeitgebers ausgeschlossen.

Bin ich dazu verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn ich frei habe?

Aber muss ich in meiner Freizeit für den Arbeitgeber immer erreichbar sein? An Feiertagen, im Urlaub und nach Feierabend: grundsätzlich gilt, dass Arbeitnehmer in ihrer Freizeit nicht ans Telefon gehen müssen. Jeder hat ein Recht auf Ruhephasen und dies ist auch im Arbeitsrecht so verankert (§1 ArbZG).

Kann man verklagt werden wenn man nicht mehr zur Arbeit geht?

Hat der Arbeitgeber durch Ihr unentschuldigtes Fehlen einen Schaden erlitten, kann er diesen einklagen. Da Sie aufgrund Ihres Arbeitsvertrages für das Erbringen einer bestimmten Leistung verantwortlich sind, verletzen Sie diese Pflicht, wenn Sie einfach nicht zur Arbeit erscheinen.

Wie viele Abmahnungen braucht es für eine Kündigung?

Fazit. Dass der Arbeitgeber vor einer Kündigung stets drei Mal abmahnen muss, ist ein Irrglaube. Bei schweren Verstößen kann schon eine Abmahnung ausreichen, um dem Arbeitnehmer zu kündigen. Der Arbeitnehmer wird durch die Abmahnung zunächst nur vor einer drohenden Kündigung gewarnt.

Kann man gezwungen werden zu arbeiten?

Arbeitsverweigerung: Das Wichtigste in Kürze

Die häufigste Form von Arbeitsverweigerung geht darauf zurück, dass der Arbeitgeber den Lohn nicht (mehr) zahlt. Man spricht dann vom Zurückbehaltungsrecht (§ 273 BGB). Die Arbeit kann auch verweigert werden, weil sie dem Arbeitnehmer persönlich unzumutbar ist (§ 275 BGB).

Wann ist es unzumutbar zu arbeiten?

Eine Arbeit ist aus allgemeinen Gründen unzumutbar, wenn sie gegen gesetzliche, tarifliche oder arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen verstößt. Hierunter fallen vor allem sittenwidrige Beschäftigungen, die 30% unter dem tariflichen oder ortsüblichen Arbeitsentgelt liegen.

Wie viel zahlt Verdi bei Streik?

Die Höhe der Streikunterstützung errechnet sich wie folgt: Durchschnittsbeitrag des Mitgliedes x Stundenfaktor x 40 / arbeitsvertragliche Wochenarbeitszeit. Für jedes kindergeldberechtigte Kind wird ein Zuschlag von 2,50 Euro gezahlt.

Kann ich im Urlaub streiken?

Urlaub und Krankheit

Waren Beschäftigte vor Beginn des Streiks krank oder in Urlaub, so verbleibt es bei Beginn des Streiks dabei. Streikwillige können aber gegenüber ihrem Arbeitgeber erklären, dass sie den Urlaub beenden und am Streik teilnehmen.

Wann darf der Arbeitgeber aussperren?

Die Abwehraussperrung muss als Reaktion auf einen (rechtmäßigen oder rechtswidrigen) Streik initiiert worden sein. Der Arbeitgeber muss dazu ausdr. oder konkludent gegenüber den Gewerkschaften bzw. betroffenen Arbeitnehmern erklären, dass er sich dem Streik beugt.