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Was ist Untreue im Arbeitsverhältnis?

Gefragt von: Hilmar Götz  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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(1) Wer vorsätzlich die ihm durch Gesetz, behördlichen Auftrag oder Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten, mißbraucht oder die ihm kraft Gesetzes, behördlichen Auftrags, Rechtsgeschäfts oder eines Treueverhältnisses obliegende Pflicht, fremde ...

Wann liegt Untreue vor?

Eine Untreue liegt vor, wenn der Täter vorsätzlich eine ihm eingeräumte Verpflichtungs- bzw. Verfügungsbefugnis missbraucht oder eine ihm erteilte Vermögensbetreuungspflicht verletzt.

Was ist Untreue Beispiel?

Die zweite Variante der Untreue nach § 266 StGB ist sehr weit gefasst. Sie verlangt lediglich eine Verletzung der Vermögensbetreuungspflicht. Welche Befugnisse der Täter dabei hat, ist irrelevant. Es geht allein darum, dass er seine Pflicht, fremde Vermögensinteressen wahrzunehmen, verletzt.

Wann ist Untreue beendet?

Die Untreue im Sinne von § 266 StGB ist beendet mit dem Eintritt des vom Vorsatz umfaßten Nachteils. Entsteht der Nachteil erst durch verschiedene Ereignisse oder vergrößert er sich nach und nach, dann ist der Zeitpunkt des letzten Ereignisses maßgebend (vgl.

Was ist gewerbsmäßige Untreue?

Gewerbsmäßig handelt, wer plant, sich durch die fortgesetzte Begehung von Untreuetaten eine nicht ganz geringfügige und nicht nur vorübergehende Einnahmequelle zu verschaffen. Ein Vermögensverlust von großem Ausmaß ist ab etwa 50.000 € anzunehmen.

Einführung in die Untreue (Untreue I)

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Was bedeutet Verdacht der Untreue?

Tathandlung der Untreue ist entweder eine im Außenverhältnis wirksame, aber im Innenverhältnis pflichtwidrige Ausübung einer Verpflichtungs- oder Verfügungsbefugnis, oder die Verletzung der sich aus einem Treueverhältnis ergebenden vermögensbezogenen Pflicht.

Wer kann Untreue begehen?

Als Täter kommt also nur in Betracht, wer Vermögen eines Geschäftsherrn in dessen Interesse zu betreuen hat. Weiter ist der Tatbestand erst dann erfüllt, wenn ein Nachteil bei derjenigen Person, deren Vermögensinteressen der Täter zu betreuen hat, eintritt.

Was ist schwere Untreue?

Stellt das Gericht einen besonders schweren Fall der Untreue fest, ist die Freiheitstrafe mindestens sechs Monate lang und kann schlimmstenfalls bis zu zehn Jahre betragen. Ein besonders schwerer Fall wird unter anderem bei einem besonders großen Vermögensschaden angenommen (Richtwert: 50.000 €).

Ist Veruntreuung strafbar?

Welche Strafe bei Untreue? – das Strafmaß Für Untreue ist generell ein Strafmaß von bis zu 6 Monaten Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagesätzen vorgesehen. Für den Fall, dass der durch die Tat entstandene Schaden über 5000 Euro liegt, ist eine Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren möglich.

Was ist eine Veruntreuende Unterschlagung?

Anvertraut ist eine Sache dann, wenn der Täter diese vom Eigentümer oder von einem Dritten mit der Verpflichtung erlangt hat, sie zu einem bestimmten Zweck im Sinne des Anvertrauenden zu verwenden, aufzubewahren oder auch nur zurückzugeben. Man spricht dann von einer sog. veruntreuenden Unterschlagung.

Ist Veruntreuung Diebstahl?

Zusammenfassung zur juristischen Unterscheidung zwischen Diebstahl und Unterschlagung. Kurz, etwas juristisch ungenau, kann man sagen, dass der Unterschied zwischen Diebstahl und Unterschlagung darin besteht, dass eine Unterschlagung ein Diebstahl ist ohne Gewahrsamsbruch.

Was ist der Unterschied zwischen Unterschlagung und Veruntreuung?

Der Straftatbestand der Unterschlagung ist in § 246 des Strafgesetzbuches geregelt. Eine Unterschlagung begeht, wer sich eine fremde, bewegliche Sache aneignet. Von einer veruntreuenden Unterschlagung spricht man, wenn der Täter von Anfang an geplant hat, sich eine ihm anvertraute Sache anzueignen.

Wo zeige ich Veruntreuung an?

Geschah die Veruntreuung beziehungsweise die Unterschlagung des Geldes am Arbeitsplatz, erfolgt in der Regel auch die fristlose Kündigung des Arbeitsvertrags. Je nach Fallgestaltung erfolgt auch direkt die Strafanzeige bei der Polizei.

Was versteht man unter Veruntreuung?

Eine Veruntreuung begeht, wer sich oder einer bzw. einem Dritten ein anvertrautes Gut mit Bereicherungsvorsatz aneignet.

Ist Untreue ein Verbrechen?

Die Untreue stellt im deutschen Strafrecht einen Straftatbestand dar, der im 22. Abschnitt des Besonderen Teils des Strafgesetzbuchs (StGB) in § 266 normiert ist. Die Norm bezweckt den Schutz des Vermögens; Untreue zählt deshalb zu den so genannten Vermögensdelikten.

Ist Verleumdung strafbar?

Bei der Verleumdung handelt es sich um eine Straftat (§ 187 StGB). Sie ist von der Beleidigung (§ 185 StGB) und der üblen Nachrede (§ 186 StGB) abzugrenzen. Opfer einer Verleumdung können sich sowohl auf zivil- als auch auf strafrechtlichem Wege wehren.

Was droht bei Unterschlagung?

4. Welche Strafe droht bei einer Unterschlagung? Die einfache Unterschlagung wird mit Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft, eine veruntreuende Unterschlagung mit bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe. Unter bestimmten Voraussetzungen kann daneben ein Berufsverbot drohen.

Ist Post unterschlagen strafbar?

Die Tat wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist nicht strafbar. Wird zusammen mit der Verletzung des Briefgeheimnisses ein Diebstahl oder eine Unterschlagung begangen, kann eine Tateinheit bestehen. Dagegen wird eine Sachbeschädigung verdrängt.

Was ist eine fahrlässige Unterschlagung?

Straflos bleibt hingegen, wer fahrlässig, also quasi „aus Versehen“ eine fremde Sache behält. Denn ohne Vorsatz oder ausdrückliche Strafandrohung einer fahrlässigen Tatbestandsverwirklichung, wie etwa bei der fahrlässigen Körperverletzung nach § 229 StGB, bleibt die Zueignung strafrechtlich unbeachtlich.

Was ist Paragraph 246?

Strafgesetzbuch (StGB) § 246 Unterschlagung

(1) Wer eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.

Was beinhaltet 259 StGB?

(1) Wer eine Sache, die ein anderer gestohlen oder sonst durch eine gegen fremdes Vermögen gerichtete rechtswidrige Tat erlangt hat, ankauft oder sonst sich oder einem Dritten verschafft, sie absetzt oder absetzen hilft, um sich oder einen Dritten zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit ...

Wann ist die Unterschlagung beendet?

Gemäß § 78 StGB verjährt die Unterschlagung binnen drei Jahren. Bei einer veruntreuenden Tatbestandsvariante ist diese Frist auf fünf Jahre erhöht. Sobald die Tat beendet ist, also eine konkrete Gefahr zu Enteignung des Opfers besteht, läuft die Verjährung an.

Wann ist eine Unterschlagung verjährt?

Die Unterschlagung verjährt gemäß § 78 III Nr. 4 StGB in fünf Jahren. Die Verjährung beginnt mit Beendigung der Tat, wird aber durch viele Ereignisse unterbrochen, z.B. durch die erste Vernehmung des Beschuldigten, den Strafbefehl oder den Erlass eines Haftbefehls.

Wie wird Unterschlagung bestraft?

(1) Wer eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.