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Was ist unter dem Moor?

Gefragt von: Mechthild Hiller  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Die Übergangsphase, in der das Moor sowohl vom Grundwasser als auch vom Regenwasser gespeist wird, nennt man Zwischenmoor oder Übergangsmoor. Der im Niedermoor ständig neu entstehende Torf presst die darunter liegenden Torfschichten immer weiter zusammen.

Wie tief kann ein Moor sein?

Moore sind sehr feuchte Landschaftsformationen mit Torfablagerungen mit einer Tiefe von mindestens 30 cm bis zu rund 10 m.

Wie ist ein Moor aufgebaut?

Doch wie entsteht ein Moor? Wer ein bisschen im Moorboden buddelt, findet keine Erde, sondern eine dunkle Matsche aus toten Pflanzenteilen – den Torf. Der entsteht, weil es im Moor viel Wasser und wenig Sauerstoff im Boden gibt. Abgestorbene Pflanzenteile können sich dort nicht zersetzen.

Warum ist das Moor sauer?

Torfmoose geben Wasserstoffionen (positiv geladene Teilchen) ab, um im Austausch Nährstoffionen aufnehmen zu können. Dadurch sinkt der pH-Wert bis auf Werte von pH 2,5. Das Moor wird „sauer“. Da es nur wenig Nährstoffe gibt, ist auch das Pflanzenwachstum gering und die typischen Hochmoorpflanzen sind sehr klein.

Was gibt es alles im Moor?

Es gibt kaum Tiere, die im Moorboden selbst leben. Aber es gibt viele Insekten, zum Beispiel Schmetterlinge, Spinnen oder Käfer. Im Moor wachsen besondere Moose und auch fleischfressende Pflanzen, zum Beispiel der Sonnentau. Ein Moor ist nicht dasselbe wie ein Sumpf.

neuneinhalb Lexikon: Moor | WDR

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Wie riecht es im Moor?

Es knistert und raucht und riecht so, wie es sein muss: ein Kaminfeuer in einem irischen Haus oder Pub. Im Herbst liegt über allen Dörfern dieser einzigartige Geruch, der beim Verbrennen getrockneter Torfscheite entsteht.

Warum sterben Bäume im Moor?

Ein Mangel an Nährstoffen und häufige Überflutungen machen ihn zu einem der extremsten Waldbiotope überhaupt, in dem nur besonders genügsame Bäume und Büsche gedeihen. Da hier viele bedrohte Pflanzen- und Tierarten heimisch sind, setzen sich Naturschützer für die Wiedervernässung von Mooren und Moorwäldern ein.

Wie alt ist ein Moor?

Für den Aufbau eines zehn Meter mächtigen Torfkörpers braucht ein lebendiges Moor somit 10.000 Jahre. Der Verbreitungsschwerpunkt von Hochmooren liegt in Deutschland in Niedersachsen. Jedoch ist dort mittlerweile durch Eingriffe des Menschen nur noch ein bis zwei Prozent der ursprünglichen Moorfläche intakt.

Was für Tiere leben im Moor?

Tiere im Moor
  • Zwergspitzmaus (Sorex minutus) ...
  • Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) ...
  • Kurzflügelige Beissschrecke (Metrioptera Brachyptera) ...
  • Feldhase. ...
  • Reh. ...
  • Naturraummanagement im Lebensraum Moor.

Welches Land hat die meisten Moore?

Besonders reich an Mooren sind Teile Russlands, Alaskas und Kanadas. In Deutschland kommen Moore vor allem im Nordwesten, Nordosten und im Alpenvorland vor.

Warum kann man im Moor nicht versinken?

Denn die Dichte unseres Körpers ist etwas größer als die Dichte von Wasser. Der Schlamm im Moor hat eine größere Dichte als unser Körper. Deshalb können wir nicht untergehen. Wie ein Korken im Wasser würden wir eintauchen und dann an die Oberfläche gedrückt werden.

Was heißt Moor auf Deutsch?

Bedeutungen: [1] Sumpf, dessen Grund aus Torf besteht. [2] Torfschlamm für Heilzwecke.

Wie schnell wächst das Moor?

Pro Jahr wächst die Torfschicht eines intakten Hochmoores um rund einen Millimeter. Hochmoore sind Standorte seltener Pflanzenarten und Rückzugsgebiete für viele bedrohte Tierarten.

Was ist der Unterschied zwischen einem Moor und einem Sumpf?

Sumpf. Der Sumpf ist ein Feuchtgebiet an Seeufern und in Flussniederungen, das stark schlammige Böden und stehendes Wasser aufweist. Im Gegensatz zum Moor bildet sich im Sumpf kein Torf aus und durch gelegentliches Austrocknen wird die organische Substanz vollständig abgebaut.

Ist ein Moor ein Gewässer?

Bei Moorgewässern handelt es sich, wie der Name schon sagt, um Gewässer die in einem Moor sind. Es gibt verschiedene Arten von Mooren, z.B.: Hoch- und Niedermoore, Überflutungs- und Regenmoore, Quell- und Hangmoore.

Was wächst im Moor?

Andere typische Pflanzen in den Mooren sind Sumpfporst (Ledum palustre), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Glockenheide (Erica tetralix), Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Moor-Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Krähenbeere (Empetrum nigrum), Seggen (Carex spp.), Wollgras (Eriophorum spp.), Rasenbinse (Trichophorum ...

Was ist der Unterschied zwischen Moor und Moos?

Wo Niederschläge oder Grundwasser zu einem ständigen Wasserüberschuss führen, entstehen Moore. Im Bairischen bezeichnet man diese extremen und faszinierenden Lebensräume auch als „Moos“ oder „Filzen“. Je nachdem, ob es sich um Hoch- oder Niedermoore handelt, kommen dort unterschiedliche Lebensgemeinschaften vor.

Was ist der Unterschied zwischen Torf und Moor?

Torf ist keine Erde, sondern eine für Moore typische Art von Boden. Er ist eine organische Substanz, die sich durch die im Moor nur teilweise Zersetzung von abgestorbenem Pflanzenmaterial bildet.

Wie geht der Mensch mit Mooren um?

Der Mensch nutzt das Moor

Wenn die Menschen früher ins Moor gingen, dann aus der Not heraus: Das Moor lieferte Torf – einen wertvollen Brennstoff. Im Moor fand man Heilkräuter wie den Fieberklee, Gräser, die man als Viehfutter nutzen konnte oder die Flugsamen der Wollgräser, mit denen man Kissen auspolsterte.

Wie tief ist das tiefste Moor der Welt?

Das Moor erstreckt sich etwa einen Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 600 Meter in West-Ost-Richtung. Die tiefste Stelle am südlichen Ende des Moores liegt auf 804 Meter über Normalnull und steigt im Norden bis auf etwa 830 Meter an.

Wo ist das größte Moor Deutschlands?

Wurzacher Ried (Baden-Württemberg) Der Europarat zeichnete das Wurzacher Ried als größte intakte Hochmoorfläche in Mitteleuropa aus.

Wie viele Moore gibt es auf der Welt?

Somit bedecken Moore weltweit 3% der Erdoberfläche (4 Mio.

Wie alt ist der älteste Baum auf der Welt?

Stolze 9500 Jahre zählt dieser Baum in Schweden. Damit handelt es sich um den vermutlich ältesten Baum der Welt. Er sieht unscheinbar aus und wirkt etwas verlassen auf der felsigen Hochebene in Schweden. Doch die Fichte "Alt Tjikko" ist der vermutlich älteste Baum der Welt und ein wahrer Überlebenskünstler.

Wann entstand das Moor?

Vor etwa 12.000 Jahren begann die Hochzeit der Moore in unseren Breiten. Zur Entstehung eines Moores müssen folgende Bedingungen gegeben sein: Das Gebiet muss niederschlagsreich sein und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen.

Wie wird ein Moor entwässert?

Moore werden seit Jahrhunderten in vielen Regionen landwirtschaftlich genutzt. Dazu werden sie durch Gräben entwässert, wodurch das Gelände absackt (Abb. 2 unten). Zugleich kommt es zum Eindringen von Sauerstoff in den Moorboden und zum mikrobiellen Abbau der organischen Substanz.

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