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Was ist Terminsgebühr Anwalt?

Gefragt von: Frida Hoppe  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Terminsgebühr ist ein Terminus aus dem deutschen Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Er bezeichnet diejenige Gebühr, die im Zusammenhang mit bestimmten Handlungen eines Rechtsanwalts gemäß § 34 RVG entsteht.

Wann gibt es eine Terminsgebühr?

Die Terminsgebühr entsteht nur, wenn im Falle einer Entscheidung eine mündliche Verhandlung vorgeschrieben wäre. So löst ein Kostenvergleich nach übereinstimmend erklärter Erledigung der Hauptsache keine Terminsgebühr aus, weil über die Kosten gem. § 128 Abs. 3 ZPO ohne mündliche Verhandlung entschieden werden könnte.

Was umfasst die Terminsgebühr?

Rz. 142. Auch ohne gerichtliche Verhandlung kann die Terminsgebühr entstehen, wenn der Rechtsanwalt nach erteiltem Auftrag zur Vertretung im gerichtlichen Verfahren Besprechungen mit der Gegenseite führt, die der Erledigung des Rechtsstreites oder zur Vermeidung der Klageerhebung dienen.

Wann entsteht eine Rechtsanwaltsgebühr?

Die Geschäftsgebühr ist die Grundgebühr für die außergerichtliche Tätigkeit des Rechtsanwaltes. Sie entsteht, wenn der Anwalt den Auftrag erhält, außergerichtlich gegenüber Dritten tätig zu werden.

Wann fällt eine 0 5 Terminsgebühr an?

Grundsätzlich verdient der Rechtsanwalt im ersten Rechtszug eine 0,5 Terminsgebühr gemäß Nr. 3105 VV RVG, wenn die gegnerische Partei nicht erscheint bzw. nicht ordnungsgemäß vertreten ist und antragsgemäß ein Versäumnisurteil ergeht.

Terminsgebühr richtig abrechnen

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Wann fällt die reduzierte Terminsgebühr an?

Die Reduzierung auf eine 0,5-Terminsgebühr erfolgt nur bei Anträgen auf Erlass eines Versäumnisurteils oder zur Prozess-, Verfahrens- oder Sachleitung. Die Reduzierung scheidet also in denjenigen Fällen aus, in denen der Anwalt im Termin mehr tut, als nur solche Anträge zu stellen.

Wie oft fällt die Terminsgebühr an?

Das bedeutet im Klartext: Unabhängig davon, wie viele Termine Anwälte und Terminsvertreter in einer zivilrechtlichen Sache wahrnehmen, können sie die Gebühr nur einmal abrechnen.

Wer zahlt Terminsgebühr?

Die Terminsgebühr entsteht gemäß RVG nicht nur bei Beteiligung eines Gerichtes. Seit der Überarbeitung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes kann auch die außergerichtliche Anwaltstätigkeit eine Terminsgebühr entstehen lassen. Sie ist damit nicht nur auf gerichtliche Verfahren und die Beteiligung eines Gerichts begrenzt.

Wie viel darf ein Anwalt verlangen?

Außergerichtliche Beratung

Benötigst Du als Privatperson den Rat eines Rechtsanwalts oder eine Auskunft, darf die Gebühr für ein erstes Beratungsgespräch nicht höher als 190 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer sein, es darf also insgesamt nicht mehr als 226,10 Euro kosten (§ 34 RVG).

Was darf ein Anwalt in Rechnung stellen?

Beauftragen Sie Ihren Anwalt als Privatperson, darf er dafür höchstens 190 Euro zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer verlangen. Abweichungen hiervon sind nur möglich, wenn Sie mit Ihrem Anwalt ausdrücklich etwas anderes vereinbart haben.

Kann Terminsgebühr zweimal anfallen?

Erst recht kann die Terminsgebühr doppelt anfallen, wenn sowohl Hauptbevollmächtigter als auch Terminsvertreter an einem gerichtlichen Termin teilnehmen.

Können zwei Terminsgebühren entstehen?

Nur eine Terminsgebühr je Angelegenheit

Kommt es in derselben Angelegenheit zu mehreren Terminen, entsteht nur eine einzige Terminsgebühr (§ 15 Abs. 2 S. 1 RVG). Auch die Verfahrensgebühr entsteht nur einmal.

Was deckt die Verfahrensgebühr ab?

Sie deckt den gesamten im Familienrecht vorkommenden Bereich der Tätigkeit "Vorbereitung und Durchführung gerichtlicher Verfahren" ab. Die Verfahrensgebühr fällt mit Erteilung des Verfahrensauftrags und Ausübung einer ersten Tätigkeit des Anwalts für den Mandanten – i.d.R. die Entgegennahme der Information – an.

Wann fällt Beweisgebühr an?

Gemäß der BRAGO fiel die Beweisgebühr für den Anwalt an, wenn ein Gericht einen Beweisbeschluss gefasst hatte. Das RVG regelt dieses Procedere mithilfe der Verfahrens- und Terminsgebühr.

Wann entsteht Terminsgebühr außergerichtlich?

1 Nr. 1 Variante 3 VV RVG genügt der Abschluss eines außergerichtlichen schriftlichen Vergleichs. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Und: Die Terminsgebühr entsteht auch dann, wenn der schriftliche Vergleich in einem einstweiligen Verfügungsverfahren geschlossen wird.

Was kostet ein Anwalt in der Stunde?

Vielfach wird mittlerweile auch zwischen Anwalt und Mandant anstatt der gesetzlichen Gebühren ein Stundensatz vereinbart. Dies geschieht schriftlich. Dabei wird auch der abgesprochene Stundensatz festgehalten. Die Stundensätze bewegen sich meist zwischen 180,00 € - 300,00 €.

Was tun wenn anwaltsrechnung zu hoch ist?

Was tun, wenn die abgerechneten Gebühren zu hoch erscheinen? Hat der Mandant nach Abschluss der Angelegenheit den Eindruck, dass die ihm gestellte Anwaltsrechnung zu üppig ausgefallen ist, so sollte er immer das Gespräch mit dem Anwalt suchen und auf diesem Weg gegebenenfalls eine Reduzierung der Rechnung erreichen.

Was kostet es einen Brief vom Anwalt schreiben zu lassen?

Neben der Geschäftsgebühr kann der Anwalt auch eine Postpauschale für Briefpapier, Druck und Versand des Briefes erheben und es wird die Mehrwertsteuer in Höhe von 19% fällig. Bei einer Mieterhöhung von 200 Euro belaufen sich die Gesamtkosten für einen Anwaltsbrief damit auf 334,75 Euro.

Wann darf Anwalt Einigungsgebühr verlangen?

79. Die Einigungsgebühr entsteht für einen Vertrag, der einen Streit oder die Ungewissheit eines Rechtsverhältnisses beseitigt. Nicht mehr erforderlich ist der Abschluss eines Vergleiches i.S.d. § 779 BGB. Ein gegenseitiges Nachgeben ist damit entbehrlich.

Wer zahlt meinen Anwalt Wenn ich vor Gericht gewinne?

Die eigenen Anwaltskosten muss aber jede Partei selbst tragen. Das gilt unabhängig vom Ausgang des Prozesses. Geht ein Verfahren hingegen in die zweite Instanz, fallen dort die Anwaltskosten der Gegenseite wiederum der unterliegenden Partei zur Last.

Wie viel kostet ein Anwalt für Zivilrecht?

Für eine Beratung darf ein Anwalt zwischen 0,1 und 1,0 Gebühr in Rechnung stellen. Die Höhe der Gebühr hängt vom Streitwert, Umfang und Schwierigkeit der Angelegenheit ab. Handelt es sich um eine Erstberatung, so belaufen sich die Gebühren für das erste Beratungsgespräch auf maximal € 190,00 zzgl. 19% MwSt.

Wann erhöhte Terminsgebühr?

Zum besonderen Umfang hinzukommen muss, dass mindestens drei gerichtliche Termine zur Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen stattgefunden haben. Die Termine müssen in derselben Angelegenheit i.S.d. § 15 RVG stattgefunden haben, also im selben Rechtszug (s. § 17 Nr. 1 RVG).

Wann Terminsgebühr 3104?

Die Terminsgebühr nach Nr. 3104 VV RVG fällt auch ohne Beteiligung des Gerichts an. Voraussetzung ist, dass der Anwalt an Besprechungen, z.B. mit der Versicherung mitwirkt, die auf Vermeidung oder Erledigung des Verfahrens gerichtet sind.

Wann erhöht sich die Terminsgebühr?

Nur wenn in derselben Angelegenheit mindestens drei Termine stattfinden, kommt die Zusatzgebühr in Betracht. Eine Zusatzgebühr entsteht nicht, wenn im ersten Rechtszug zwei und im Berufungs- oder Beschwerdeverfahren ebenfalls zwei gerichtliche Termine stattfinden, in denen Sachverständige oder Zeugen vernommen werden.

Wann ist eine mündliche Verhandlung vorgeschrieben?

Handelt es sich um eine fiktive Terminsgebühr – also eine Gebühr für einen Termin, der gar nicht stattgefunden hat –, muss das Verfahren eine mündliche Verhandlung vorschreiben, damit die Terminsgebühr erhoben werden kann. Dies ist etwa bei Erkenntnisverfahren und einstweiligen Verfügungsverfahren der Fall.

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