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Was ist Selbstkontrolle Psychologie?

Gefragt von: Eduard Kuhlmann  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Fähigkeit, kurzfristigen Versuchungen zu widerstehen, Belohnungen aufzuschieben und impulsive Reaktionen zu unterdrücken, um das eigene Verhalten in Einklang mit langfristigen persönlichen Zielen, sozialen Normen oder moralischen Werten zu bringen.

Was gehört zur Selbstkontrolle?

Wissenschaftlich wird Selbstkontrolle in der Psychologie als die Fähigkeit bezeichnet, kurzfristigen Versuchungen zu widerstehen, Belohnungen aufzuschieben und unerwünschte Gewohnheiten zu unterdrücken, um das eigene Verhalten in Einklang mit langfristigen Zielen oder übergeordneten Normen und Werten zu bringen.

Wie funktioniert Selbstkontrolle?

Synonym für Selbstkontrolle werden auch die Begriffe Selbstbeherrschung oder Selbstdisziplin verwendet. Sie beschreiben dasselbe Prinzip: Du verfolgst deine persönlichen Ziele, ohne auf innere oder äußere Widerstände Rücksicht zu nehmen.

Wie entsteht Selbstkontrolle?

In der frühen Kindheit, besonders im Alter zwischen drei und vier Jahren, lässt sich bei Kindern ein regelrechter Sprung in der Fähigkeit zur Selbstkontrolle beobachten. Sie lernen, auf bestimmte Dinge zu warten und können sich bereits für eine Weile auf eine Sache konzentrieren.

Welche zwei Formen der Selbstkontrolle können unterschieden werden?

Die Auswirkungen einer stressbedingten Ineffizienz im Einsatz der Kompetenzen werden als Willenshemmung (Verlust der Selbstkontrolle) und Selbsthemmung (Verlust der Selbstregulation) bezeichnet (vgl.

Selbstkontrolle verstehen und verbessern

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Wie kann ich mich selbst regulieren?

Wie Selbstregulation gelernt werden kann

Zum Beispiel indem die Eltern ihre Gefühlszustände wahrnehmen und benennen und sie auch dazu ermuntern, über ihre eigenen Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken zu sprechen - aber auch über die von anderen Menschen. Man nennt das in der Psychologie "Mental Talk".

Warum ist Selbstregulation so wichtig?

Selbstregulierendes Verhalten hilft dabei, wieder zur Ruhe zu kommen, sich eben nicht über die eigenen Grenzen hinaus reizen zu lassen, sondern die Notbremse zu ziehen und sich wieder auf positive Emotionen zu besinnen, um die eigene Laune und das Befinden zu verbessern.

Warum habe ich keine Selbstkontrolle?

Eine solche Störung der Selbstkontrolle kann sehr unterschiedliche Formen annehmen. Einige Menschen suchen uns beispielsweise auf, weil sie eine Sucht entwickelt haben. Sie schaffen es also nicht, von Zigaretten, Alkohol, Cannabis, anderen Drogen oder von Medikamenten loszukommen.

Was tun wenn man die Selbstbeherrschung verliert?

Dampf ablassen, aber richtig: Tipps der Selbstbeherrschung
  1. Tipp #1: Akzeptieren, dass Wut zum Leben gehört. ...
  2. Tipp #2: Innerlich bis zehn zählen, ehe ihr reagiert. ...
  3. Tipp #3: Die Perspektive zu wechseln und sich in die Situation des anderen zu versetzen, hilft dabei, Wut abzubauen.
  4. Tipp #4: Kurze Auszeit nehmen.

Was versteht man unter Selbstregulierung?

[engl. self-regulation; lat. regula Maßstab, Regel], [EM, KLI, DOZ], Selbstregulation meint die Tatsache, dass Menschen in der Lage sind, eigenes Verhalten im Hinblick auf selbst gesetzte Ziele zu steuern.

Was bedeutet Selbstbeherrscht?

[1] die Kontrolle über sich selbst. Synonyme: [1] Beherrschung, Contenance, Fassung, Gefasstheit, Haltung, Selbstbezähmung, Selbstdisziplin, Selbstkontrolle, Selbstzucht.

Warum ist Selbstdisziplin wichtig?

Wer diszipliniert ist, erreicht seine Ziele eher. Disziplinierte Menschen bleiben dran, auch wenn sie gerade keine Lust auf etwas haben – weil sie wissen, wofür sie es tun. Disziplin ist deshalb ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Sie geht mit Willensstärke und Selbstkontrolle einher.

Warum habe ich keine Disziplin?

Mangelnde Selbstdisziplin erkennst du übrigens daran, dass du ständig Gründe findest, warum etwas nicht klappt, anstatt es einfach zu probieren. Unterbewusst spielt oft die Angst zu scheitern eine Rolle. Die Alternative ist, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und nichts zu ändern.

Wie lernt man sich selbst zu beherrschen?

Wer sich selbst, seine Triebe und Lüste beherrscht, kann:
  1. Ärger kanalisieren.
  2. Konsum kontrollieren.
  3. Kalorien reduzieren.
  4. Süchte demontieren.
  5. Neue Fähigkeiten trainieren.

Wann entwickelt sich Impulskontrolle?

Impulskontrolle entwickelt sich eigentlich im Laufe der Zeit von selbst. Bis zum dritten Lebensjahr entwickelt sich im Kind eine Art Kontrollinstanz. Der innere Gegenspieler (Antagonist) dämpft den Wunschantreiber (Agonist) und steuert so das Bedürfnis auf natürliche Weise.

Kann man Impulskontrolle lernen?

Früh übt sich. Impulskontrolle geschieht am besten so früh wie möglich. Dabei ist nicht so wichtig, wie alt Ihr Hund ist - vielmehr sollte er von Anfang an gewöhnt sein, den Alltagsverlockungen nicht sofort folgen zu dürfen.

Warum bin ich immer so schnell wütend?

Wut wird vor allem durch unangenehme Erlebnisse oder Frustration ausgelöst. Wut erzeugt körperliche Reaktionen, die Stress mit sich bringen. Die Hormone Adrenalin, Noradrenalin, Testosteron und Kortisol werden in vermehrtem Ausmaß ausgeschüttet, die Herzfrequenz erhöht sich, der Blutdruck steigt.

Woher kommt plötzliche Wut?

Negative Emotionen, wie Wut, Hass, Ärger, Zorn oder Aggression, gibt es seit Beginn der menschlichen Existenz. Diese entstehen in einem evolutionär alten Bereich unseres Gehirns, dem limbischen System.

Was passiert wenn man sich zu sehr aufregt?

Chronischer Stress versetzt den Körper in einen dauerhaften Aktivierungszustand, der zu Erschöpfung führt. Dauerhaft Gestresste haben ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Innere Anspannung und Konzentrationsschwierigkeiten sind erste psychische Folgen von Stress.

Ist Selbstkontrolle gut?

Wie viele Studien zeigen, haben Menschen, die sich gut selbst kontrollieren können, mehr Erfolg, stabilere soziale Beziehungen und sind bei besserer körperlicher und psychischer Gesundheit. Da wäre es doch beruhigend, wenn sich Selbstkontrolle durch Übung trainieren ließe.

Wie entsteht eine Impulskontrollstörung?

Die Ursachen für Impulskontrollstörung sind unklar. Wahrscheinlich unterliegen sie einer komplexen, multikausalen Pathogenese, in die genetische und biografische Faktoren einfließen. Impulskontrollstörungen kommen als Komplikation bei der Therapie eines Parkinson-Syndroms mit L-Dopa oder Dopaminagonisten vor.

Was versteht man unter Impulskontrolle?

Die Impulskontrolle ermöglicht das Planen von Handlungen, die Konzentration auf diese Handlungen und das konsequente Verfolgen von Handlungszielen. Im täglichen Alltag ist die Impulskontrolle vor allem dann wichtig, wenn es um die Erledigung von Aufgaben geht, die unangenehm oder negativ konnotiert sind.

Wann entwickelt sich Selbstregulation?

So kommt es, dass Kinder ab dem 5. Lebensjahr ihre Gefühle schon wesentlich besser selbst regulieren können als in der Kleinkindzeit. Ohne die feinfühlige Begleitung von Bezugspersonen fällt es Kindern jedoch schwerer, die Selbstregulation zu erlernen.

Was ist der Unterschied zwischen Selbstregulation und Selbstkontrolle?

Von Selbstregulation wird Selbstkontrolle abgegrenzt, also der Prozess, bei dem eine Person eigene Ziele gegen anderslautende motivationale Tendenzen durchsetzt. Es wird aufgezeigt, dass Selbstkontrolle und Selbstregulation sich sowohl widersprechen als auch ergänzen können.

Was bedeutet Selbststeuerung und wie kann man sie entwickeln?

Der Begriff Selbststeuerung hat in der Psychologie eine ähnliche Bedeu- tung wie die im Alltag geläufigeren Be- griffe Willensstärke und Selbstdisziplin. Gemeint ist die Fähigkeit, Entscheidun- gen zu treffen, eigene Ziele zu bilden und sie gegen innere und äußere Wi- derstände umzusetzen.

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