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Was ist Kanban und Kaizen?

Gefragt von: Gernot Heller  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Kontinuierliche Verbesserung: Kanban basiert auf einem weiteren japanischen Konzept, dass „Kaizen” heißt. Kaizen steht für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) in kleinen evolutionären, nicht revolutionären Schritten. Es geht nicht nur darum, den aktuellen Prozessablauf abzubilden.

Was ist Kanban kurz erklärt?

Der Begriff Kanban stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie Karte, Tafel oder Beleg, aber auch Behälter. Das 1947 von Taiichi Ohno, dem Erfinder des Toyota-Produktionssystems, entwickelte Kanban ist eine Umsetzung des als Pull- oder Hol-Prinzip bekannten Steuerungsverfahrens in der Produktion bzw. Fertigung.

Was versteht man unter Kaizen?

Kaizen ist ein japanischer Begriff und bedeutet "gute Veränderung", "Veränderung zum Besseren" oder einfach nur "Verbesserung". Die Kaizen-Philosophie beschreibt laut Definition eine Denkweise, bei der kleine, schrittweise Änderungen im Laufe der Zeit eine große Wirkung erzielen.

Was macht Kanban?

Kanban ist eine Methode für die Bestandsführung und Produktionssteuerung, die auf dem Pull-Prinzip beruht und einen in sich selbst geschlossenen Regelkreis darstellt. Bei dem Pull-Prinzip, auch ziehende Fertigung genannt, entnimmt der Verbraucher das für die Produktion benötigte Material bei seinem Lieferanten.

Was ist das Kanban Modell?

Kanban ist ein beliebtes Framework zum Implementieren von Agile und DevOps in der Softwareentwicklung. Dazu müssen Kapazitäten in Echtzeit kommuniziert werden und alle Aufgaben müssen völlig transparent sein.

Kaizen Prinzip: Qualitätsmanagement - Grundbegriffe der Wirtschaft

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Wann setzt man Kanban ein?

Kanban ist eine Methode in der Softwareentwicklung, bei der die Anzahl paralleler Arbeiten, der Work in Progress (WiP), begrenzt und somit kürzere Durchlaufzeiten erreicht und Probleme – insbesondere Engpässe – schnell sichtbar gemacht werden sollen.

Wann verwendet man Kanban?

Ursprünglich wurde Kanban in der Produktion von Toyota eingesetzt und hat von dort die agile Entwicklung in der IT und in anderen Aufgabenbereichen beeinflusst. Ziel ist es, einen stetigen und geordneten Workflow zu etablieren. Es ist zudem möglich, Kanban mit anderen agilen Methoden wie Scrum zu kombinieren.

Welche Kanban Arten gibt es?

Gemeinhin lassen sich sechs Arten von Kanban-Karten unterscheiden:
  • Produktions-Kanban.
  • Transport-Kanban.
  • Einkaufs-Kanban.
  • Laufkarten-Kanban.
  • Lager-Kanban.
  • Sonder-Kanban.

Wann funktioniert Kanban nicht?

– Klassisches Kanban funktioniert nicht bei hoher Komplexität: Bei komplexen Aufgabenstellungen mit vielen Teilen oder Produktionsstufen, hoher Variantenvielfalt und starker Veränderung der Bedarfssituation funktioniert Kanban nur mit großen Puffern und hohem Steuerungsaufwand.

Was sind die Vorteile von Kanban?

Kanban-Systeme ermöglichen eine Umsetzung des Pull-Prinzips in der Produktion sowie eine höhere Produktivität. Es eignet sich sowohl für eine Serienproduktion als auch eine losgrößenorientierte Werkstattproduktion.

Welche Kaizen Methoden gibt es?

Für die Umsetzung von Kaizen im Alltag gibt es zahlreiche Methoden und Werkzeuge wie die 5A-Methode, die 3-Mu-Checkliste, 6W-Checkliste oder das Ishikawa-Diagramm. In Workshops und bei der Visite vor Ort (Gemba-Kaizen) werden Kaizen-Maßnahmen besprochen und in die Tat umgesetzt.

Was sind die Grundlagen von Kaizen?

Kaizen ist ein Verfahren aus der japanischen Fertigungstechnik und bedeutet konsequentes Innovationsmanagement oder einfach Verbesserung. Die Kaizen-Philosophie steht für Verbesserungen von jedem, immer und überall.

Wie wird Kaizen angewendet?

Der Kaizen-Prozess leitet sich aus dem PDCA-Zyklus ab.
...
Er besteht aus folgenden Schritten:
  • Arbeitsbereich festlegen und abgrenzen.
  • Ist- und Soll-Zustand beschreiben.
  • Probleme beschreiben.
  • Probleme analysieren.
  • Lösungsideen entwickeln.
  • Lösungen bewerten und auswählen.
  • Maßnahmen ableiten.
  • Ergebnisse der Analyse präsentieren.

Wo eignet sich Kanban?

Dezentrale Produktionssteuerung mit dem Kanban-System

-logistik, genauer gesagt dem Supermarktbereich. Die Vorteile der Kanban-Methode sind die dezentrale Steuerung, eine schlanke Lagerhaltung (Lean Lager) und Just-In-Time-(JIT)Logistik von Teilen, die in der Produktion benötigt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Scrum und Kanban?

Unterschiede von Scrum und Kanban

Während Scrum klare Vorgaben bezüglich Rollen, Teamgrösse, Events oder Produktverantwortung vorgibt, lässt Kanban viel mehr Spielraum zu. Dadurch ist Kanban in fast jedem Unternehmen einsetzbar. Scrum hingegen ist eher für die Softwareprojekte geeignet.

Ist Kanban eine agile Methode?

Kanban ist eine agile Methode für evolutionäres Change Management. Das bedeutet, dass der bestehende Prozess in kleinen Schritten (evolutionär) verbessert wird. Indem viele kleine Änderungen durchgeführt werden (anstatt einer großen), wird das Risiko für jede einzelne Maßnahme reduziert.

Welche Rollen gibt es bei Kanban?

In Kanban gibt es zwei essenzielle Rollen: Den Service Request Manager und den Service Delivery Manager. Gemeinsam sorgen die beiden Rollen dafür, dass Kanban optimal angewandt und umgesetzt wird und natürlich, dass die Prozesse innerhalb des Unternehmens konstant weiterentwickelt werden.

Ist Kanban ein Vorgehensmodell?

Kanban ist bereits auch als ein Vorgehensmodell der agilen Softwareentwicklung bezeichnet worden.

Für welche Projekte eignet sich Kanban?

Kanban im ursprünglichen Sinne, also als System zur Optimierung von Fertigungsprozessen und Reduzierung von Lagerbeständen, ist nicht für alle Branchen und Produkte geeignet. Besonders passend sind Produkte mit hohem Wertanteil, bei denen sich die zu produzierende Menge relativ gut vorab abschätzen lässt.

Ist KVP und Kaizen das gleiche?

Der kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) ist in westlichen Unternehmen aus der japanische Managementphilosophie Kaizen hervorgegangen, um das Streben nach stetiger Verbesserung der Produkt-, Prozess-, und Servicequalität zu fördern.

Was sind die 7 Verschwendungsarten?

Welche 7 Arten der Verschwendung gibt es? In der klassischen Lehre der Lean Production werden sieben Arten der Verschwendung definiert, die es zu vermindern bzw. zu verhindern gilt: Transport, Bestände, Bewegung, Warten, Überproduktion, falsche Prozesse/Technologien und Ausschuss/Nacharbeit.

Ist Kaizen Lean Management?

Kaizen wurde eine der Kernpraktiken hinter der Lean-Fertigung in den USA und später im Lean Management. Jetzt ist Kaizen nach dem New Oxford American Dictionary „eine japanische Geschäftsphilosophie der kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitspraktiken, persönlicher Effizienz etc. “.

Wie funktioniert Six Sigma?

Six Sigma (6σ) ist ein Managementsystem zur Prozessverbesserung, statistisches Qualitätsziel und zugleich eine Methode des Qualitätsmanagements. Ihr Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit statistischen Mitteln.

Was ist ein Kaizen Blitz?

In den USA ist der verbreitetste Ansatz der sogenannte "Kaizen Blitz" (oder Kaizen Event) Ansatz, bei dem autonome Teams dazu gezwungen werden, Probleme schnell zu analysieren und wirksame Lösungen zu generieren. Sobald das Problem gelöst ist, werden auch die Teams sofort aufgelöst.

Wer hat Kanban erfunden?

Im Rahmen des Toyota Produktionssystems (TPS) entwickelte der Japaner Taiichi Ohno die Regeln und Prozesse von Kanban.

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