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Was ist eine schadenswiedergutmachung?

Gefragt von: Herr Dr. Vincenzo Lindemann  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Die Schadenswiedergutmachung ist der Ausgleich des eingetretenen Schadens, also der Nachteile, die dem Opfer oder einem Dritten durch die Tat entstanden sind.

Wann Täter-Opfer-Ausgleich?

Wann ist einTäter-Opfer-Ausgleich möglich? Ein Täter-Opfer-Ausgleich kommt bei fast jeder Straftat in Betracht. Besonders geeignet ist er bei Delikten wie Hausfriedensbruch, Beleidigung, Körperverletzung, Nötigung, Diebstahl, Unterschlagung, Betrug, Unbefugtem Gebrauch eines Fahrzeugs oder Sachbeschädigung.

Was bedeutet 46a?

§ 46 a StGB Täter-Opfer-Ausgleich, Schadenswiedergutmachung

so kann das Gericht die Strafe nach § 49 Abs. 1 mildern oder, wenn keine höhere Strafe als Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bis zu dreihundertsechzig Tagessätzen verwirkt ist, von Strafe absehen.

Wie läuft der Täter-Opfer-Ausgleich ab?

Wie läuft ein Täter-Opfer-Ausgleich ab? In getrennten Vorgesprächen klärt der Vermittler, ob und wie die Konfliktschlichtung vonstatten gehen kann. In weiteren gemeinsamen Gesprächen suchen die Betroffenen eine Lösung, die für beide Seiten akzeptabel und Gewinn bringend ist.

Welche Vorteile hat der Täter-Opfer-Ausgleich?

Der Täter-Opfer-Ausgleich bietet Vorteile für beide Seiten. Geschädigte können • die Inhalte des Verfahrens aktiv mitbestimmen, • über das Erlebte sprechen und die Ursachen und Folgen der Tat mit Unterstützung von Vermittlerinnen bzw.

Täter-Opfer-Ausgleich - einfach erklärt

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Kann man Straftaten wieder gut machen?

Wenn man miteinander über den Vorfall und seine Hintergründe spricht, können neben der Wiedergutmachung und der Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten Konflikte abgebaut werden.

Bei welchen Delikten Täter-Opfer-Ausgleich?

Besonders geeignet ist der Täter-Opfer-Ausgleich bei der Aufarbeitung von Gewaltstraftaten sowie Vermögens- und Eigentumsdelikten.

Wer führt TOA durch?

Durchführende Stellen sind im Erwachsenenbereich teilweise die Gerichtshilfe oder ein anderer sozialer Dienst der Justiz, vielfach aber auch freie Träger (spezielle meist als Verein organisierte TOA -Einrichtungen, Opferhilfevereine etc.), im Jugendbereich ebenfalls freie Träger, die Jugendgerichtshilfe oder eine ...

Was macht ein Opfer aus?

Erklärung zum Begriff Opfer

In der Kriminologie ist er definiert als die geschädigte Person im Verlaufe eines Verbrechens. Die Person wird in ihren Rechten verletzt. Die Verletzung kann verschiedenster Art sein. So kann es eine körperliche Verletzung sein, will heißen eine Körperverletzung oder ein Mord.

Was versteht man unter TOA?

Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) ist eine neue Form, mit der Kriminalität umzugehen. Hierbei steht die Unabhängigkeit der Parteien zur Beilegung des durch eine Straftat geschaffenen Konflikts im Mittelpunkt.

Wer zahlt wenn Täter nicht zahlen kann?

Wenn er fahrlässig gehandelt hat und eine Haftpflichtpolice besitzt, übernimmt die Versicherung die Zahlung des Schmerzensgeldes. Bei Vorsatz muss hingegen immer der Verursacher das Schmerzensgeld aus eigenen Mitteln bezahlen, weil das vorsätzliche Zufügen eines Schadens von Versicherungen nicht abgedeckt wird.

Ist ein Täter Opfer Ausgleich sinnvoll?

Ein gemeinsames Gespräch und eine Wiedergutmachung als Ausgleich zur Straftat können weitere Konflikte zwischen den Jugendlichen vermeiden. Aber auch bei besonders schweren Straftaten wie gefährlicher Körperverletzung oder Raub kann ein Ausgleich zwischen Täter und Opfer sinnvoll sein.

Sind Täter Opfer?

Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) ist ein außergerichtliches Verfahren, in dem der hinter einer Straftat steckende Konflikt in einem kommunikativen Prozess zwischen Beschuldigtem ("Täter") und Geschädigtem ("Opfer") zu einem Ausgleich gebracht werden soll.

Was versteht man unter einem außergerichtlichen Tatausgleich?

Als Tatausgleich bezeichnet man die außergerichtliche Regelung eines Konfliktes meist nach Delikten wie Körperverletzung oder gefährlicher Drohung – wo es also ein persönliches Gegenüber von Opfer und Täter gibt.

Was versteht man unter Täter?

Das Wort "Täter" kommt von "Tat" oder "tun". Wenn man von "Täter" spricht, meint man aber nicht jemanden, der einfach etwas tut. Vielmehr wird damit meist eine Person bezeichnet, die eine Straftat oder zumindest etwas Ungesetzliches getan hat.

Wann privatklage?

Eine Privatklage ist nur möglich, wenn das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf die Privatklage eingestellt wurde. Liegt ein anderer Grund vor, wegen dem das Verfahren eingestellt wurde, ist auch eine Privatklage nicht möglich.

Was ist das Diversionsverfahren?

Diversion (wörtl. „Umleitung“) ist im deutschen Jugendstrafrecht ein Mittel, den jugendlichen Straftäter um ein volles Jugendstrafverfahren „umzuleiten“ und damit insbesondere die Hauptverhandlung und eine frühzeitige Stigmatisierung als Straftäter zu vermeiden.

Wie hoch kann Schadensersatz sein?

Die Höhe des Schadensersatzes errechnet sich hier aus der Differenz zwischen dem Vermögen, wie es ohne den eingetretenen Schaden anzunehmen wäre und dem Vermögen nach Eintritt des Schadens. Die konkrete Schadensberechnung wird angewendet, wenn sich der Schaden in Zahlen konkret benennen lässt.

Wie viel Schadensersatz kann man fordern?

Für die Berechnung des Schadensersatzes gibt es aber keine pauschale Formel. Wie hoch die Entschädigung ausfällt, ist vom jeweiligen Fall, den Umständen und dem konkreten Schadensereignis abhängig.

Welche Rechte habe ich als Opfer?

Als Opfer häuslicher Gewalt stehen Ihnen unter Umstän den weitere Rechte nach dem Gewaltschutzgesetz zu. Beispielsweise können Sie beim Amtsgericht (Familien gericht) beantragen, dass dem Täter bzw. der Täterin ver boten wird, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.

Welche Rechte haben Opfer?

Das Opfer hat generell das Recht zu erfahren, ob ein Verfahren eingestellt wird und kann ggf. Einspruch einlegen. Außerdem kann man selbst Teile oder Abschriften aus den Akten anfordern oder der beauftragte Anwalt kann Akteneinsicht nehmen.

Welche Rechte hab ich als Opfer?

  • a) Rechtsbeistand. ...
  • b) Recht auf Akteneinsicht. ...
  • c) Informationsrecht. ...
  • d) Anwesenheitsrecht einer Vertrauensperson. ...
  • e) Recht auf Zeugenbeistand. ...
  • f) Schutz des Opfers durch Verheimlichung der Anschrift. ...
  • g) Ausschluss des Beschuldigten/Angeklagten bei der Vernehmung / Videovernehmung. ...
  • h) Ausschluss der Öffentlichkeit.

Wer zahlt die Kosten für einen opferanwalt?

Der Täter oder die Täterin schuldet Erstattung Ihrer Rechtsanwaltskosten, solange der geltend gemachte Schadensersatz berechtigt und angemessen ist. Der geltend gemachte Anspruch muss sorgfältig bestimmt werden.

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