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Was ist eine Entwicklungsstörung bei Kindern?

Gefragt von: Helma Buck  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Entwicklungsstörungen bezeichnen Störungen bei der Reifung des Gehirns ab der (frühen) Kindheit, so dass der Entwicklungsstand dieser Kinder nicht dem von durchschnittlichen Kindern entspricht.

Wie äußert sich eine Entwicklungsstörung?

Manche Kinder mit Entwicklungsstörungen sind reizbarer und unruhiger als andere und können sich schlechter konzentrieren. Sie sind oft auch impulsiver und haben häufiger Verhaltensprobleme. Zudem geben sie schneller auf oder vermeiden Tätigkeiten, die für sie schwierig sind.

Was zählt zu Entwicklungsstörung?

Eine Entwicklungsstörung liegt vor, wenn die Entwicklung eines Kindes in einem oder mehreren Bereichen deutlich, d.h. in der Regel unterhalb von 2 Standardabweichungen eines Normalkollektivs liegt. Wesentliche Entwicklungsbereiche sind die Motorik, die Sprache, das Sozialverhalten und die Intelligenz.

Ist eine Entwicklungsstörung eine Behinderung?

Nach dem deutschen Sozialrecht sind Behinderungen „wesentliche körperliche, geistige oder seelische Funktionseinschränkungen, die als Folge von Anlage- und Entwicklungsstörungen oder bei chronischen Erkrankungen eintreten können, mehr als 6 Monate überdauern, und die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ...

Was bedeutet eine Entwicklungsstörung?

Unter Entwicklungsstörungen versteht man die im Vergleich zu einem gleichaltrigen Kollektiv deutlich verzögerte oder fehlende Ausbildung bestimmter physischer und/oder psychischer Merkmale. Betroffen sein können u.a. kognitive, emotionale, soziale und motorische Fähigkeiten sowie die Sprache.

Entwicklungsverzögerungen und Entwicklungsstörungen bei Kindern

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Wie kommt es zu Entwicklungsstörungen?

Entwicklungsstörungen können durch vielfältige Beeinträchtigungen verursacht werden. Es können aber auch emotionale oder soziokulturelle (z. B. zu viel Medienkonsum, zu wenig Bewegungsanregung), Ursachen infrage kommen.

Ist eine Entwicklungsstörung eine psychische Störung?

Die internationale Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10, Version 2015) unterscheidet bei den psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zwei Kategorien: Entwicklungsstörungen sowie Verhaltensstörungen und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend.

Was ist der Unterschied zwischen Entwicklungsstörung und Entwicklungsverzögerung?

Unter einer Entwicklungsgefährdung werden dabei Hinweise auf eine Entwicklungsstörung verstanden, während der Begriff der Entwicklungsauffäl- ligkeit einen Überbegriff zu den bisher genannten Begriffen (Verzögerung, Gefährdung, Störung) darstellt.

Wie viele Kinder haben Entwicklungsstörungen?

Die Statistik zeigt das Ergebnis einer Querschnittsstudie im Auftrag der DAK zur Häufigkeit von Entwicklungsstörungen unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland im Jahr 2020. Von 1.000 männlichen Jugendlichen litten in diesem Jahr durchschnittlich 195 unter Entwicklungsstörungen.

Was tun wenn Kind Entwicklungsverzögert?

Sprechen Sie bei Auffälligkeiten Ihren Kinderarzt an

Ein Kinderarzt kann mit Hilfe verschiedener Tests feststellen, inwiefern eine Entwicklungsverzögerung vorliegt. Wenn Sie Entwicklungsverzögerungen bei Ihrem Kind bemerken, sollten Sie sich also schnellstmöglich Hilfe holen.

Ist eine Entwicklungsstörung eine Krankheit?

Neurologische Entwicklungsstörungen sind neurologische Krankheiten, die den Erwerb, die Aufrechterhaltung bzw. Anwendung spezifischer Kenntnisse oder Informationen stören. Sie umfassen Störungen in Bezug auf Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Wahrnehmung, Sprache, Problemlösung oder soziale Interaktion.

Ist eine Entwicklungsverzögerung schlimm?

Wenn Sie bei Ihrem Kind deutliche Verzögerungen in einem oder mehreren Entwicklungsbereichen bemerken oder Sie sich nicht sicher sind, was genau Ihr Kind können müsste, sollten Sie zunächst mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt über Ihre Beobachtungen sprechen.

Wann spricht man von Entwicklungsverzögerung?

Wir sprechen von Entwicklungsverzögerungen in der frühen Entwicklung, wenn ein Kind Meilensteine der Entwicklung langsamer durchläuft und das Entwicklungstempo, mit dem die motorischen, kognitiven, sozialen oder sprachlichen Fähigkeiten aufgebaut werden, verlangsamt ist.

Warum ist mein Kind Entwicklungsverzögert?

Oft sind es Schwächen oder Störungen in anderen Entwicklungsbereichen – beispielsweise unerkannte Sehschwächen oder Hörstörungen –, die auch die geistige Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln sind deshalb wichtig.

Ist Entwicklungsverzögerung eine Diagnose?

Eine Diagnose einer Entwicklungsverzögerung schließt alle Bereiche von Motorik, Wahrnehmung, kognitive Eigenschaften, hin zur Sprachentwicklung usw. ein. Sie sollte im Team fundiert getroffen werden.

Kann eine Entwicklungsstörung geheilt werden?

Wie alle Entwicklungsstörungen kann sie nicht geheilt, aber therapiert werden. Dazu muss sie aber erkannt werden.

Sind Entwicklungsstörungen vererbbar?

Solche Veränderungen können bei der Keimzellbildung neu entstehen und sind dann nicht ererbt. Liegt bei den Eltern jedoch bereits eine Veränderung im Erbgut vor, kann diese auf die Kinder vererbt werden.

Wie merke ich dass mein Kind zurückgeblieben ist?

Vor allem Wahrnehmung und Sprachentwicklung sind besonders betroffen. Geistig behinderte Kinder beginnen, wenn überhaupt, meist erst spät zu sprechen und erlernen nur sehr langsam Wortbedeutungen und grammatikalische Regeln. Insgesamt sind nahezu alle Lernprozesse deutlich verlangsamt.

Was ist eine geistige Entwicklungsstörung?

Geistige Entwicklungsstörung bezeichnet einen andauernden Zustand deutlich unterdurchschnittlicher kognitiver Fähigkeiten eines Menschen sowie damit verbundene Einschränkungen seines adaptiven Verhaltens (soziale und praktische Alltagskompetenzen) mit Auftreten vor dem 18. Lebensjahr.

Wann ist ein Kind verhaltensauffällig?

Ein Kind wird als verhaltensauffällig bezeichnet, wenn sich sein Verhalten in gleichen oder ähnlichen Situationen oft und sehr deutlich vom Verhalten gleichaltriger Kinder unterscheidet.

Wer diagnostiziert Entwicklungsverzögerung?

Die Indikationsstellung für Zusatzuntersuchungen (z.B. MRI, EEG, humangenetische/zytogenetische und metabolische Abklärung) sollte Kinderärzten (idealerweise Entwicklungspädiatern und Kinderneurologen) vorbehalten bleiben.

Wie äußern sich kognitive Störungen bei Kindern?

Eine geistige Entwicklungsstörung äußert sich mit folgenden Symptomen: eingeschränkte geistige Leistungsfähigkeit. Schwierigkeiten im Sprachverständnis und beim Sprechen. verlangsamtes Denken.

Welche Verhaltensstörungen gibt es bei Kindern?

Das können verschiedene Ausprägungen von Verhaltensstörungen bei Deinem Kind sein:
  • Störung des Sozialverhaltens.
  • Aggressivität.
  • Ausgeprägtes Trotzverhalten.
  • Unreife.
  • Soziale Unsicherheit oder starke Schüchternheit.
  • Kriminelles Verhalten.
  • Aufmerksamkeitsstörung.
  • Extrem ausgeprägte Ängste oder Phobien (Angststörungen)

Kann ein Kind eine Entwicklungsverzögerung aufholen?

Stellen Eltern frühzeitig fest, dass eine Entwicklungsverzögerung vorliegt, können Kinder sie oftmals durch Therapien und Übungen aufholen. Aber nicht nur Therapeuten helfen dem Kind, auch Pädagogen können positiv auf die Entwicklung einwirken.

Wie weit muss ein Kind mit 5 Jahren zählen können?

Dein Kind sollte jetzt bis 20 oder höher zählen können. Um sein Gedächtnis zu trainieren, kannst du mit ihm üben, Gegenstände zu zählen. Das fördert nicht nur sein Gedächtnis, sondern auch seine mathematischen Fähigkeiten.

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