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Was ist eine Affektverflachung?

Gefragt von: Adele Wunderlich  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Bei der Affektverflachung kommt es zu einer Verminderung der affektiven Ausdrucksmöglichkeiten. Es handelt sich um ein Negativsymptom, das vor allem bei Schizophrenie auftritt. Sind nur einzelne Affekte betroffen, spricht man von Affektverarmung.

Was versteht man unter affektivität?

Unter Affektivität subsumiert man die Gesamtheit des Gefühl- und Gemütslebens, die sich aus Stimmung, Emotion und Motivation zusammensetzt. Umfasst werden sowohl die kurzandauernden Affekte wie Zorn, Wut, Hass, Freude, als auch die langfristig bestehenden "Stimmungen".

Was ist eine Affektstarre?

Affektstarre, auch: Affektsteife, Verlust der affektiven Modulationsfähigkeit, Verbleiben in seinen Affekten oder Stimmungen, z.B. Mißtrauen und Ablehnung anderer, unabhängig von der äußeren Situation oder dem Gesprächsgegenstand.

Was bedeutet affektiv verarmt?

Das bedeutet: Die Person verliert den Bezug zur Realität und zum eigenen Selbst. Zum Beispiel haben manche Depressive die Wahnvorstellung, sie würden in Kürze verarmen (Verarmungswahn).

Was ist Affektives verhalten?

Affektiv bedeutet "den Affekt betreffend". Als affektives Verhalten bezeichnet man ein Verhalten, das überwiegend von kurzen, impulsartigen Gefühlsregungen und nicht von kognitiven Prozessen bestimmt ist.

Schizophrenie - Symptome der Schizophrenie | Übersicht

16 verwandte Fragen gefunden

Welche Affektstörungen gibt es?

Affektive Störungen können akut oder chronisch, einmalig oder wiederkehrend sein.
  • Wie entsteht eine affektive Störung? Der Stimmungswechsel hängt oft mit belastenden Situationen oder Stress zusammen. ...
  • Formen der affektiven Störungen. Depressionen. ...
  • Depressionen. ...
  • Depression und Burnout. ...
  • Manien. ...
  • Bipolare Störungen.

Welche Erkrankungen gehören zu den affektiven Störungen?

Zu den affektiven Störungen gehören Depressionen, die Manie sowie die bipolare Störung (manisch-depressive Erkrankung).

Was ist eine affektierte Störung?

Affektive Störungen sind psychische Gesundheitsstörungen, bei denen emotionale Störungen in Form übermäßiger Trauer (Depression) oder Hochstimmung (Manie) über lange Zeit bestehen bleiben. Depression und Manie spiegeln die beiden gegensätzlichen Pole der affektiven Störung wider.

Sind Affekte Emotionen?

1 Definition

Oft ist ein Affekt mit physiologischen Begleiterscheinungen verbunden (Gesichtsrötung, Schwitzen, Zittern, erhöhter Muskeltonus). Abgegrenzt wird der Affekt vom Gefühl, der Emotion und der Stimmung.

Was sind affektive Veränderungen?

Bei den affektiven Erkrankungen bzw. Störungen bestehen die Hauptsymptome in einer Veränderung der Stimmung entweder als Depression - mit oder ohne begleitende Angst - oder als gehobene Stimmung (Manie und Hypomanie). Dieser Stimmungswechsel wird meist von einer Veränderung des allgemeinen Aktivitätsniveaus begleitet.

Was ist emotionale Schwingungsfähigkeit?

Bei der Affektstarre geht es nicht um die Anzahl der verschiedenen gezeigten Affekte, wie bei der Affektarmut, sondern um eine Affektverflachung im Sinne einer geringeren Modulation oder Amplitude (emotionale Schwingungsfähigkeit) sowie um die Fähigkeit auf Gesprächsinhalte emotional, empathisch zu reagieren.

Was ist eine Affektinkontinenz?

Eine Affektinkontinenz ist eine krankheitsbedingte Verminderung der Steuerungsfähigkeit von Gefühlsäußerungen. Sie können in ihrem Ausmaß vom Betroffenen nicht oder nur eingeschränkt kontrolliert werden.

Was bedeutet Schwingungsfähigkeit?

Verödung», einen Verlust von emot. «Schwingungsfähigkeit», indem die Betroffenen weder richtige Freude, ebenso wenig aber neg. Emotionen wie Hass, Trauer oder Wut empfinden können. Diese Symptomatik gilt therap.

Was ist der Unterschied zwischen Affekt und Emotion?

Im Gegensatz zum Gefühl sind Emotionen als ein Affekt – vom agierenden Individuum aus gesehen – meist nach außen gerichtet. Der Begriff Affekt betrifft im deutschen Sprachgebiet eine oftmals mit einem Verlust der Handlungskontrolle einhergehende kurzfristige emotionale Reaktion.

Welche Affekte gibt es?

Platon (427–347) teilt die Affekte in vier Kategorien ein: Lust, Leid, Begierde, Furcht. Aristoteles (384–322) nennt elf Affekte (Begierde, Zorn, Furcht, Mut, Neid, Freude, Liebe, Hass, Sehnsucht, Eifersucht und Mitleid) und rechnet darüber hinaus jeden Zustand zu den Affekten, der mit Lust oder Unlust verbunden ist.

Was ist negative Affektivität?

Positive Affektivität bezeichnet eine optimistische positive Grundstimmung und die Umdeutung von Ereignissen in eine positive Richtung. Affektivität, die negativ ist, umfasst eine negative Grundeinstellung und Interpretation der Realität. Dies kann natürlich zu schwerwiegenden Problemen führen.

Was sind Affekte Beispiele?

Geläufige Beispiele für Affekt sind Traurigkeit, Freude und Wut. Im Gegensatz zur Stimmung als ausgedehnteres und überdauernderes emotionales »Klima« bedeuten Affekte eher fluktuierende Änderungen des emotionalen »Wetters«.

Wie lange dauert ein Affekt?

Den meisten Affekthandlungen geht in der Regel eine Woche bis Jahre dauernde Periode schwerer innerer und äußerer Konflikte voraus. Durch Anhäufung traumatisierender Ereignisse können chronische Affektspannungen bzw. ein so genannter Affektstau entstehen.

Was ist affektiv und kognitiv?

Kognitiv beinhaltet Kopf ja schon fast im Namen und bedeutet: Denken / Mitdenken und Gelerntes auf neue Felder anwenden. Affektiv beinhaltet Affe im Namen. Und was macht der Affe? Er handelt instinktiv, d.h. er benutzt seine inneren Werte ohne viel nachzudenken.

Welche Therapie bei affektiven Störungen?

Neben einer – in Absprache mit dem Patienten – medikamentösen Behandlung kommen auch psychotherapeutische Verfahren wie die kognitive Verhaltenstherapie, aber auch zusätzliche Behandlungsangebote wie Physiotherapie, Entspannungsverfahren, Beschäftigungstherapie als Ergänzung zur Anwendung.

Sind affektive Störungen Psychosen?

Unter affektiven Psychosen bzw. affektiven Störungen versteht man eine Gruppe psychischer Störungen, die insbesondere die Gemütsbewegungen (Affekte) betreffen. Dazu gehören die Depression, die Manie und die bipolare Störung.

Welche Medikamente bei affektiven Störungen?

Antikonvulsiva, die als Stimmungsstabisierer wirken, insbesondere Valproat und Carbamazepin, werden häufig bei akuter Manie und gemischten Zuständen (Manie und Depression) eingesetzt. Lamotrigin ist wirksam bei Stimmungsschwankungen und Depression.

Sind affektive Störungen Persönlichkeitsstörungen?

Beschäftigt man sich mit Persönlichkeitsstörungen (ab- gekürzt PD für „personality disorders“) und mit affektiven Störungen, dann wird deutlich, dass es sich bei beiden Störungen um hoch komplexe Erkrankungen handelt, die unterschiedlich konzeptualisiert werden können.

Wie fangen Depressionen an?

Eine Depression wird festgestellt, wenn mindestens zwei Haupt- und zwei Nebensymptome vorliegen. Die Beschwerden müssen wenigstens zwei Wochen lang anhalten.
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Gespräch: Anzeichen für eine Depression erkennen
  • gedrückte, depressive Stimmung;
  • Interessenverlust und Freudlosigkeit;
  • Antriebsmangel und Ermüdbarkeit.

Ist Burnout eine affektive Störung?

FeedbackAffektive Störung mit diffuser Symptomatik als Reaktion auf chronischen Stress und Überlastung besonders am Arbeitsplatz.