Zum Inhalt springen

Was ist ein Werkvertrag für Arbeitnehmer?

Gefragt von: Martina Wiedemann  |  Letzte Aktualisierung: 20. August 2023
sternezahl: 4.7/5 (45 sternebewertungen)

Bei einem Werkvertrag verpflichtet sich ein Auftragnehmer, ein Werk gegen Zahlung eines Werklohns zu erstellen. Er handelt dabei unternehmerisch selbstständig und haftet für den Erfolg seiner Arbeit: Kann er nicht liefern oder ist das Werk mangelhaft, hat der Auftraggeber Anspruch auf Gewährleistung.

Ist ein Werkvertrag ein Arbeitsverhältnis?

Von vornherein keine Arbeitsverträge sind Werkverträge. Denn der Werkunternehmer ist vertraglich gar nicht zur Arbeit verpflichtet, sondern zur Herstellung eines Werkes (§ 631 Bürgerliches Gesetzbuch - BGB). Seine Vertragspflicht ist erfolgsbezogen, nicht tätigkeitsbezogen.

Ist man bei einem Werkvertrag angestellt?

Was ist überhaupt ein Werkvertrag und zwischen wem wird er geschlossen? Bei einem Werkvertrag verpflichtet sich der Auftragnehmer gegenüber dem Auftrag-geber zur Erstellung eines Werkes gegen Zahlung eines Werklohns. Der Auftragnehmer handelt dabei unternehmerisch selbstständig.

Was ist der Unterschied zwischen Arbeitsvertrag und Werkvertrag?

Vom Arbeitsvertrag ist der Werkvertrag zu unterscheiden. Durch den Werkvertrag wird der Unternehmer zur Herstellung des versprochenen Werkes verpflichtet (§ 631 Abs. 1 BGB@). Im Gegensatz zum Arbeitnehmer schuldet der Verpflichtete (Unternehmer) einen konkreten Erfolg, ein konkretes Arbeitsergebnis (siehe Werkvertrag).

Was ist genau ein Werkvertrag leicht erklärt?

Der Werkvertrag besteht zwischen einem Auftraggeber und einem Auftragnehmer, wobei der Auftragnehmer gegen Zahlung des Auftraggebers ein Werk erstellt. Bei einem Werkvertrag zählen nicht die aufgewendeten Stunden, sondern die erfolgreiche Erbringung des Werks an sich.

Einstieg: Werkvertrag, freier Dienstvertrag, Arbeitsvertrag

37 verwandte Fragen gefunden

Welche Nachteile hat ein Werkvertrag?

Der Nachteil eines Werkvertrags ist, dass Sie mögliche Änderungen erneut mit dem Werknehmer vereinbaren müssen. Gleiches gilt für Ergänzungen und Erweiterungen des Auftrages. Dadurch geht viel Flexibilität verloren, die Sie eigenen Mitarbeitern gegenüber haben.

Kann ein Werkvertrag gekündigt werden?

So kann der Besteller (Auftraggeber) jederzeit, ohne Fristsetzung und ohne Angaben von Gründen, bis zur Vollendung des Werkes den Vertrag kündigen. Dies gilt sogar dann, wenn nur noch die Beseitigung behebbarer Mängel ausstehen. Der Auftraggeber muss auch grundsätzlich keine Kündigungsfristen einhalten.

Was ist bei Werkvertrag zu beachten?

Der Werkunternehmer ist beim Werkvertrag verpflichtet, das vereinbarte Werk rechtzeitig und vertragsgemäß herzustellen und zu liefern. Die Herstellung ist Hauptleistungspflicht und im Gesetz unter § 631 BGB geregelt. Hierbei gilt es zu beachten, dass das Werk die vereinbarte Beschaffenheit aufweisen muss.

Was ist ein Werkvertrag Beispiel?

Unterschied Werkvertrag – Dienstvertrag

Typische Beispiele für ein Werk mit Werkvertrag im Sinne des BGB sind zum Beispiel die Anfertigung eines maßgeschneiderten Anzugs (Herstellung), die Reparatur einer Spülmaschine (Veränderung einer Sache), Bauarbeiten (Arbeit) oder die Erstellung eines Gutachtens (Dienstleistung).

Wann ist ein Werkvertrag sinnvoll?

Ein Werkvertrag nach § 631 BGB liegt vor, wenn sich ein Unternehmer (Auftragnehmer) zur Herstellung eines bestimmten Werks verpflichtet und dafür vom Auftraggeber (Besteller) entlohnt wird (Werklohn). Wichtig: Der Unternehmer muss einen definierten Erfolg erreichen und nicht einfach eine Dienstleistung erbringen.

Welche Rechte hat man bei einem Werkvertrag?

Nimmt der Besteller ein Werk trotz ihm bekannter Mängel ab, so kann er seine Rechte auf Nacherfüllung, Selbstvornahme, Minderung und Rücktritt verlieren, wenn er sich diese Rechte nicht ausdrücklich gegenüber dem Unternehmer vorbehalten hat. Sobald das Werk abgenommen ist, ist der Werklohn des Unternehmers fällig.

Wie lange darf ein Werkvertrag dauern?

Jedoch weichen die Verjährungsfristen bei Werkverträgen von den allgemeinen Fristen ab, bei Werkleistungen, die die Herstellung, Wartung oder Veränderung (z.B. Reparatur) einer Sache betreffen, beträgt sie zwei Jahre.

Ist ein Werkvertrag gut?

Fazit: Werkverträge bringen meist nur den Unternehmen Vorteile. Sicher, es gibt die „Perlen“, die sich einige wenige bei einem Werkvertrag herauspicken können. Auftragnehmer mit bestimmtem Fachwissen sind begehrt und können sich gut bezahlen lassen.

Welche Pflichten beim Werkvertrag?

Vertragliche Pflichten beim Werkvertrag und Begrifflichkeiten. Durch den Werkvertrag verpflichtet sich der (Werk-)Unternehmer zur Herstellung des versprochenen Werkes, der Besteller (also der Verbraucher als Auftraggeber) zur Bezahlung der vereinbarten Vergütung.

Wann sind Werkverträge erlaubt?

Der Werkbegriff beim Werkvertrag

Daher genügt das Bemühen zur Herstellung eines Werkes für die Vertragserfüllung nicht, erforderlich ist ein konkreter Leistungserfolg. Dabei ist es unerheblich, ob das Werk eine Sache oder ein unkörperliches Produkt von Arbeit (z. B. Computerprogramme) ist.

Wer hat Werkverträge?

Ein Werkvertrag liegt vor, wenn sich eine Person (= Auftragnehmer, Werkvertragsnehmer) gegen Entgelt. (= Werklohn, Honorar) verpflichtet, für eine andere Person (= Auftraggeber, Werkbesteller) einen bestimmten Erfolg (= ein Werk) herzustellen.

Ist ein Werkvertrag eine selbständige Tätigkeit?

Arbeitsleistungen aufgrund von (vertraglicher) Arbeitsverpflichtung, die im Zuge von einem Werkvertrag getätigt werden, sind sowohl sozialversicherungsrechtlich als auch steuerrechtlich selbstständige Einkünfte. Daher gelten Personen, die aufgrund eines Werkvertrages tätig sind, steuerlich als Selbstständige.

Ist ein Werkvertrag verbindlich?

Ein Werkvertrag ist ein privatrechtlicher Vertrag über den gegenseitigen Austausch von Leistungen bei dem sich ein Teil (Auftragnehmer/Unternehmer) verpflichtet, ein Werk gegen Zahlung einer Vergütung (Werklohn) durch den anderen Teil (Auftraggeber/Besteller) herzustellen. Vertragstypisch ist der geschuldete Erfolg.

Was ist der Unterschied zwischen Werkvertrag und Arbeitnehmerüberlassung?

Anders als bei der Arbeitnehmerüberlassung, mit der Sie beispielsweise kurzfristige Auftragsspitzen meistern oder auf saisonale Schwankungen reagieren können, werden mithilfe von Werkverträgen oft ganze Produktionsschritte an Subunternehmen ausgelagert.

Warum gibt es Werkverträge?

Werkverträge sorgen dafür, dass der Werkvertragsnehmer eine bestimmte beauftragte Sache bzw. Dienstleistung erstellt - das sogenannte Gewerk. Anders als bei der Arbeitnehmerüberlassung hat der Werkvertragsgeber den Anspruch auf Erfolg - bei der Überlassung nur auf geeignete Mitarbeiter in Zeitarbeit.

Wie ist ein Werkvertrag zu versteuern?

Entgelte aus Werkverträgen im Rahmen eines Gewerbebetriebs sind als Einkünfte aus Gewerbebetrieb gem. § 15 EStG einkommensteuerpflichtig. Ist der Werkunternehmer nicht buchführungs-bzw. bilanzierungspflichtig, muss er den Werklohn erst im Jahr des Zuflusses versteuern.

Welche Mängelansprüche hat der Besteller beim Werkvertrag?

Geregelt ist die Gewährleistung in den §§ 633 ff BGB. Der Werkunternehmer schuldet dem Besteller die Herstellung eines mangelfreien Werks. Ist das Werk mangelhaft, so ist der Besteller nicht verpflichtet, es abzunehmen. Es stehen ihm gesetzliche Mängelansprüche gegen den Werkunternehmer zu.

Wie endet ein Werkvertrag?

Der Werkvertrag ist normalerweise mit der Abnahme erfüllt und beendet. Danach können lediglich Mängelansprüche geltend gemacht werden. Der Dienstvertrag endet grundsätzlich nach Vereinbarung, z.B. mit dem Ende eines zeitlich befristeten Beratungsprojekts, oder mit der (ordentlichen) Kündigung.

Kann Auftragnehmer vom Werkvertrag zurücktreten?

Im BGB ist ein Kündigungsrecht für den Auftragnehmer lediglich an wenigen Stellen geregelt. So besteht die Möglichkeit zur Kündigung, wenn bei der Herstellung des Werkes eine Handlung des Auftraggebers erforderlich ist und der Auftraggeber diese Handlung unterlässt und damit in Verzug der Annahme kommt.

Was ist besser Werkvertrag oder Dienstvertrag?

Worin unterscheidet sich der Werkvertrag vom Dienstvertrag? Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass der Auftragnehmer beim Werkvertrag einen bestimmten Erfolg schuldet – eben jenes Werk. Der Dienstleister hingegen schuldet kein solches Werk. Er muss lediglich die im Dienstvertrag vereinbarte Leistung erbringen.