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Was ist ein systemisches Problem?

Gefragt von: Daniela Wimmer  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren. Sie begreift Probleme nicht als Störung eines einzelnen Menschen, sondern als Folge einer Störung im sozialen Umfeld des Individuums – also des Systems. Ein System kann beispielsweise die Familie, die Schule oder das Arbeitsumfeld sein.

Was versteht man unter systemisch?

[1] auf ein Gesamtsystem bezogen. [2] Biologie, Medizin: einen Organismus oder mehrere Organe ganzheitlich betreffend. Herkunft: Derivation (Ableitung) des Substantivs System mit dem Suffix -isch.

Wie entsteht ein Problem aus systemischer Sicht?

Probleme werden aus systemischer Sicht eher als Konstellationen be- trachtet, nicht als „Hardware“. Was „ist“ ein Problem? Ein Problem ist in dieser Beschreibung etwas, das von jemandem einerseits als un- erwünschter und veränderungsbedürftiger Zustand angesehen wird, andererseits aber auch als prinzipiell veränderbar.

Was ist Systemisches Denken einfach erklärt?

Systemisch Denken: Eine weite Perspektive einnehmen

Systemisches Denken lenkt den Blick vom linear-analytischen Denkstil auf eine ganzheitliche Sicht. Anstelle Ausschnitte der Wirklichkeit zu isolieren, fokussiert es auf komplexe Zusammenhänge und Wechselwirkungen in Systemen.

Was ist eine systemische Ursache?

Unter einer Systemerkrankung (systemische Erkrankung) versteht man eine Krankheit, die ein gesamtes Organsystem befällt und nicht auf eine einzige Körperregion beschränkt bleibt. Krankheiten, die mehrere Organsysteme betreffen, werden mitunter auch mit dem Pleonasmus Multisystemerkrankung bezeichnet.

Maria löst ein Problem - Erklärvideo zur Weiterbildung Systemische Beratung

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Welche systemischen Erkrankungen gibt es?

Systemische Erkrankungen
  • Diabetes.
  • Frühgeburtlichkeit und niedriges Geburtsgewicht.
  • Entzündungen an Implantaten und Endoprothesen.
  • Haut- und Gewebeerkrankungen.
  • Osteoporose.
  • Erkrankung der Atemwege und chronische Lungenerkrankungen.
  • Rheumatoide, Arthritis.
  • Endokarditis und kardiovaskuläre Erkrankungen.

Was ist eine Systemerkrankung?

Als Systemerkrankungen werden alle Krankheiten bezeichnet, die sich auf ein gesamtes oder mehrere Organsysteme auswirken: z.B. die Haut, das zentrale Nervensystem, das Skelett und die Muskulatur (muskuloskelettales System). Den systemischen Erkrankungen stehen die lokalisierten Erkrankungen gegenüber.

Was zeichnet systemisches Denken aus?

Systemisches Denken und Handeln zeichnet sich unter anderem durch den Blick auf Beziehungen und deren Wechselwirkungen, durch eine wertschätzende Grundhaltung und der Orientierung an Ressourcen und Lösungen aus.

Was ist ein systemische Ansatz?

„Der Systemische Ansatz versteht den Menschen in Wechselwirkung mit seinem sozialen Umfeld. So ergeben sich viele ressourcen- und lösungsfokussierte Interventionsmöglichkeiten für eine schnelle und wirksame Veränderungsarbeit."

Was sind Grundsätze des systemischen Denkens?

Systemische Perspektiven orientieren sich an den Errungenschaften der Aufklärung. Freiheit, Gleichheit, Laizismus, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind Anspruch, Forderung und Versprechen zugleich; sie müssen immer wieder neu definiert, umgesetzt und verteidigt werden.

Was macht den systemischen Ansatz aus?

Charakteristisch für den systemischen Ansatz ist die ganzheitliche Betrachtung von Personen mit ihren (klaren wie auch unklaren) Zielen, aktuellen Problemen, individuellen Ressourcen und persönlichen Entwicklungsherausforderungen auf Basis einer lösungsorientierten Grundhaltung.

Was ist eine systemische Sichtweise?

Der Systemische Ansatz betrachtet den Menschen in seinem Beziehungsgefüge, in seinem sozialen System. Das Wohlbefinden eines Menschen hängt dabei zum Großteil davon ab, wie Beziehungen, Kontakte und Kommunikation gelebt und erlebt werden.

Was ist der Unterschied zwischen systematisch und systemisch?

Wie gesagt, wir erleben oft, dass die beiden Denkweisen verwechselt werden. Der Unterschied, das "at" mittendrin, wird unglücklicherweise oft übersehen. Von systematisch sprechen wir dann, wenn wir einem System folgen, nach einem System vorgehen, wenn wir also planmäßig und konsequent handeln.

Was bedeutet systemisch in der Psychologie?

Unter „systemisch“ versteht man die Betrachtung des Ganzen. Bezogen auf die Psychologie bedeutet das, dass nicht nur der Mensch mit psychischer Störung im Mittelpunkt steht, sondern auch sein zwischenmenschliches Umfeld, d.h. die Beziehungen in der Familie sowie im Arbeits- und Bekanntenkreis.

Welche systemische Methoden gibt es?

Typische Methoden der systemischen Therapie sind:
  • Reframing (Umdeutung) ...
  • Hypothetische ziel- und lösungsorientierte Fragen / Wunderfrage. ...
  • Arbeit mit Metaphern und Geschichten. ...
  • Zirkuläres Fragen. ...
  • Symptomverschreibung. ...
  • Soziogramm und Genogramm. ...
  • Familienskulptur.

Was bedeutet Systemischer Kontext?

Den Qualitätsstandards liegt ein systemisches Verständnis von Beratung zugrunde, demzufolge das Beratungssystem als ein Interaktionsprozess zwischen zwei Teilsystemen – dem System des/der Ratsuchenden und dem System der Beraterin oder des Beraters – beschrieben werden kann.

Was bedeutet systematisch arbeiten?

Systematisch arbeitet man, wenn man einen gewissen Ablauf einhält, indem man planmäßig und konsequent vorgeht. Aber wer durchdacht, logisch, methodisch, zielbewusst, planvoll, gezielt – so die Synonyme im Duden – vorgeht, der muss nicht zwangsweise auch systemisch an eine Problemstellung herangehen.

Was macht ein Systemiker?

Systemische Therapeuten führen daher die Probleme einer Person auf eine Störung im System zurück. Im Unterschied zu anderen Therapierichtungen liegt der Fokus aber nicht darauf, die Einflüsse zu finden, die krank machen.

Was passiert bei einer systemischen Beratung?

In der systemischen Beratung betrachten Sie den Menschen als Expert*in seiner Situation. Entsprechend ziehen nicht Sie Menschen aus Problemen heraus, sondern Sie trauen dies Ihrem Gegenüber zu. Sie nehmen an, dass es nur die jeweils individuell konstruierte Wahrheit eines jeden Einzelnen gibt.

Was ist Systemisches Lernen?

Die systemische Pädagogik ist von einem harmonischen Miteinander geprägt. Jedes einzelne Mitglied der Gesellschaft soll lernen, sich frei zu entfalten. Lediglich der gesellschaftliche Rahmen soll jedem Kind bewusst sein, um Regeln frühzeitig zu verinnerlichen.

Was ist der systemische Ansatz in der sozialen Arbeit?

Unter dem Systemischen Ansatz lassen sich Beratungs-, Therapie-, Hilfeverfahren und Arbeitsformen subsumieren, die in ihren Herangehensweisen sowohl methodisch also auch hinsichtlich der Haltung eine systemische Ausrichtung verfolgen.

Was versteht man unter Systemisches Coaching?

Systemisches Coaching ist ein aufgabenbezogenes, ressourcen- und lösungsorientiertes Beratungsformat für Führungs- und Leitungskräfte sowie Teams und Einzelpersonen in Organisationen.

Was sind Systemische Schmerzen?

Systemisch ist eine Erkrankung oder eine Behandlung, wenn sie den gesamten Organismus betrifft. Das Gegenteil von systemisch ist lokal, also örtlich begrenzt.

Was ist eine entzündliche Systemerkrankung?

Etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland müssen mit einer entzündlich-rheumatischen Systemerkrankung leben. Unter diesem Sammelbegriff wird eine Gruppe von unterschiedlichen Krankheitsbildern zusammengefasst, die mit chronischen Entzündungen an Gelenken, Geweben, der Wirbelsäule oder inneren Organen einhergehen.

Was ist eine systemische Entzündung?

Chronische systemische Entzündungen sind charakterisiert durch eine Freisetzung entzündungsfördernder Substanzen von Zellen des Immunsystems und einer dauerhaften Aktivierung des angeborenen Immunsystems.

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