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Was ist ein stomabeutel?

Gefragt von: Carlo Fink  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Dazu werden Stomaprodukte (Stomabeutel) verwendet, welche den Stuhl auffangen. Dabei handelt es sich um Beutel, welche auf einer Haftfläche befestigt sind. Diese Haftfläche wird auf den Bauch um das Stoma angebracht und klebt auf der Haut. Die Haftfläche besitzt ein Loch, durch welches das Stoma passt.

Warum bekommt man einen stomabeutel?

Beim endständigen Stoma wird eine einzige Öffnung in der Bauchdecke gebildet. Auf diese wird ein Beutel geklebt, welcher den kontinuierlich aus dem Stoma sickernden Stuhl auffängt. Das kann der Patient nicht willkürlich steuern. Der luftdichte Beutel verhindert jedoch unangenehme Gerüche.

Was ist ein Stoma einfach erklärt?

Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet einfach „Mund/Öffnung“, und so ist ein Stoma eine operativ angelegte Öffnung in der Bauchdecke, die gewährleistet, dass der Patient weiterhin gut leben kann, auch wenn die natürliche Funktionsweise von Darm oder Blase krankheitsbedingt beeinträchtigt ist.

Wie funktioniert ein stomabeutel?

Der Operateur schneidet ringsum das Stoma und löst den Darm aus dem Unterhautfettgewebe und der Bauchdecke ab. Anschließend zieht er den Darm vor die Bauchdecke. Der Bereich des Darmes, welcher das Stoma ausgebildet hat, wird in der Regel entfernt.

Was passiert mit dem After Bei einer Stoma?

Bei einem endgültigen Stoma, also welches von vornherein nicht zurückverlegt werden soll, wird der Po zugenäht. Hier kommt also kein Stuhlgang mehr raus. Meistens ist dann auch der Darm, abwärts vom Stoma, komplett entfernt worden. Bei anderen ist der Po offengelassen worden.

Wechsel einteilige Stoma-Versorgung (Ileostoma)

43 verwandte Fragen gefunden

Kann man trotz Stoma pupsen?

Menschen mit einem Kolostoma haben oft Probleme mit Blähungen und Verstopfung. Zum Glück kann eine Veränderung der Ernährung und des Lebensstils Abhilfe schaffen.

Kann man trotz Stoma Stuhlgang haben?

„Wichtig ist auch zu wissen, dass unabhängig von der Art des Stomas trotz eines blind verschlossenen Rektums auch ein Stuhlgang auf dem WC stattfinden kann“, betont Pfeifer.

Wie oft muss man ein Stoma leeren?

Zweiteilige Systeme bestehen aus einem Beutel und einer separaten Hautschutzplatte. So können Sie den Beutel wechseln bzw. leeren, ohne die Platte zu entfernen. In der Regel wird der Beutel mehrfach täglich gewechselt (etwa dreimal täglich), während die Hautschutzplatte mehrere Tage auf der Haut bleiben kann.

Wie oft muss der stomabeutel gewechselt werden?

Einteilige Urostomiebeutel werden meist einmal täglich gewechselt. Bei einem zweiteiligen System sind Stomabeutel und Hautschutzplatte getrennt voneinander, können aber mit einem Kopplungsmechanismus verbunden werden. So lässt sich der Beutel häufiger wechseln, ohne die Basisplatte abnehmen zu müssen.

Was darf man mit Stoma nicht essen?

Sehr faserreiche Obst- und Gemüsesorten, wie beispielsweise Ananas, Orangen, Spargel, Spinat, Pilze, Nüsse können eine sogenannte Stoma-Blockade auslösen in dem sie den Ausgang zusetzen. Meiden Sie daher grobe Ananas und Orangenstücke, grob geschnittener Spargel, ganze Pilze und Nüsse.

Kann ein stomabeutel platzen?

Darmgase aus dem Stoma, die nicht durch den Filter entweichen können, führen dazu, dass sich der Beutel aufbläht und von der Haut ablösen kann. Gründe hierfür können sein, dass die vorhandene Gasmenge die Filterkapazität im Beutel überschreitet oder der Filter feucht geworden oder mit Ausscheidungen verstopft ist.

Wie lange bleibt ein Stoma?

Ist das Stoma rückverlegt, dauert es in der Regel einige Monate (manchmal auch bis zu einem Jahr) bis Darm und Schließmuskel ihre alte Funktionsfähigkeit zurückgewonnen haben.

Wer darf stomabeutel wechseln?

Wer darf die Stomaversorgung wechseln? In der Regel wird die Stomaversorgung von dem*der Stomaträger*in selber gewechselt. Er wird nach Anlage des künstlichen Darmausganges von einer Fachkraft in den Umgang und Pflege des Stomas eingewiesen.

Wie fühlt sich ein Stoma an?

Ihr Stoma wird feucht sein und eine rote Farbe haben, außerdem sollte es ein bisschen aus Ihrem Bauch hervorstehen (obwohl Stomata auch auf oder unter dem Hautniveau liegen können). Nach der Operation kann das Stoma noch geschwollen sein.

Wie schaut ein Stoma aus?

Ein Stoma sieht von der Farbe her der Mundschleimhaut sehr ähnlich. Es ist rötlich, leicht feucht, die Form ist rund oder oval und befindet sich auf der Bauchdecke. Nach der Operation ist das Stoma etwas größer, da es geschwollen ist.

Wann braucht man einen Stoma?

Die Versorgung mit einem Enterostoma, also einem künstlichen Darmausgang, erfolgt, wenn der Patient nicht mehr auf natürlichem Wege seinen Darm entleeren kann, vor allem bei chirurgischen Entfernungen des Enddarmes, etwa als Folge einer entzündlichen Darmerkrankung oder Krebs.

Welche Pflegestufe bekommt ein Stomapatient?

Zusätzlich zu einem Pflegegrad können Sie einen Antrag stellen, um den Grad der Behinderung (GdB) zu bestimmen. Bei einem Stoma mit einer guten Versorgungsmöglichkeit liegt der Grad der Behinderung bei 50. Mit einem GdB von 50 haben Sie Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis.

Was kostet eine Stomaversorgung im Monat?

Gesetzlich versicherte Stomaträger müssen eine gesetzliche Zuzahlung für Verbrauchshilfsmittel von höchstens 10 Euro pro Monat zahlen. Eine wirtschaftliche Zuzahlung hingegen kann dann erforderlich sein, wenn die Stomaversorgung über dem medizinisch Notwendigen liegt.

Kann man mit einem künstlichen Darmausgang Duschen?

Mit einem künstlichen Darmausgang ist Schwimmen, Baden und Duschen weiter möglich. Beim Duschen oder Baden können Sie den Versorgungsbeutel anbehalten. Oder Sie passen einen Zeitpunkt ab, an dem Sie wenig Stuhlentleerung erwarten, und verzichten auf das Tragen der Versorgung.

Warum kein Alkohol bei Stoma?

Kohlensäurehaltige Getränke können zu Gasbildung führen. Durch Bier kann der Stuhl flüssiger werden. Sie dürfen Alkohol trinken. Alkohol kann aber die Dehydrierung begünstigen.

Ist man mit Stoma schwerbehindert?

Mit kontinuierlichem Stoma gelten Sie als schwerbehindert!

Bei einer dauerhaften Stoma-Anlage ist eine Einstufung von mindestens 50 % vorgesehen. Schon dieser Wert entspricht einer Einstufung als schwerbehindert.

Wie werden stomabeutel entsorgt?

Die benutzen Stomabeutel, Reinigungstücher, etc. gehören ganz klar in den Restmüll und nirgendwo anders hin! Bei der Vorbereitung des Versorgungswechsels platziert man einen kleinen Plastikmüllbeutel so, dass alle benutzten Stoma- und Reinigungsutensilien direkt in den Müllbeutel entsorgt werden können.

Warum stinkt ein Stoma?

Gerüche nach einer Stomaoperation

Moderne Stomabeutel bestehen aus einer Folie mit Geruchsbarriere. Die Folie sorgt dafür, dass Gerüche des künstlichen Darmausgangs im Inneren des Beutels eingeschlossen bleiben. Gerüche treten normalerweise nur beim Entleeren oder Wechseln des Beutels auf.

Kann man mit Stoma alles essen?

Das Gute vorweg: Grundsätzlich müssen Sie als Stoma-Träger*in auf nichts verzichten. Im Allgemeinen ist eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert, aber es gibt keine speziellen Diätvorschriften, an die Sie sich halten müssen.

Wie viele stomabeutel pro Tag?

In der Regel sollten dabei 3 Beutel pro Tag ausreichen. Meist werden geschlossene Stomabeutel zur Versorgung eines Colostoma (Dickdarmausgang) verwendet. Sie werden als einteiliges System oder als zweiteiliges System angeboten.

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