Zum Inhalt springen

Was ist ein Motorstarter?

Gefragt von: Frau Prof. Margareta Lutz  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
sternezahl: 4.2/5 (23 sternebewertungen)

Motorstarter werden benötigt, um Motoren ein- und auszuschalten. Zugleich dienen sie zum Reversieren und zum Schutz vor Überlast und Unterspannung. Motorstarter werden für verschiedene Leistungsklassen und mit verschiedenen Funktionen hergestellt.

Was macht ein Softstarter?

Elektrische Softstarter funktionieren, indem sie Spannung durch eine Reihe von zusammengeschalteten Halbleitern senden. Während eines Sanftanlaufs können diese Komponenten so konfiguriert werden, dass nach und nach eine zunehmende Strommenge durch sie hindurchfließen kann.

Wie kann man den Anlaufstrom reduzieren?

Um den Anlaufstrom von Motoren zu reduzieren, bieten sich Lösungen an, bei denen der Einschaltstrom mittels elektronischer Phasenanschnittsteuerung begrenzt wird. Dazu werden meist Thyristor- oder Triac-, heute auch IGBT-Schaltungen genutzt.

Wann Softstarter?

Softstarter eignen sich ganz besonders für Anwendungen, bei denen eine kontrollierte, drehmomentbegrenzte Motorbeschleunigung bis auf die Nenndrehzahl notwendig ist.

Welchen Vorteil haben Frequenzumrichter gegenüber einem Softstarter?

Im Gegensatz zum Softstarter wandelt der Frequenzumrichter die stationäre Netzfrequenz und Netzspannung in eine variable frequenzproportionale Ausgangsspannung um, wodurch er sowohl beim Beschleunigen und Verzögern als auch bei Betriebszuständen mit konstanter oder variabler Drehzahl zuverlässig arbeitet.

Der Anlasser - Wie der elektrische Anlasser-Motor im Autos funktioniert

41 verwandte Fragen gefunden

Was ist die Wurzel 3 Schaltung?

Die Wurzel-3-Schaltung (auch als Sechs-Leiter-Anschluss bezeichnet) positioniert die Softstarter-Thyristoren in Reihe mit jeder Motorwicklung. Das bedeutet, dass der Softstarter nur Phasenstrom und keinen Netzstrom führt.

Wie funktioniert ein Direktstarter?

Direktstarter sind eine Kombination aus einem Leistungsschütz plus Überstromrelais und IP65 Gehäuse. Mit dieser kleinen kompakten Schaltanlage können Drehstrommotoren bis 11 kW direkt einschalten werden. Die Befehlstaster sind im Gehäuse integriert.

Welche Vorteile bietet ein sanftanlaufgerät mit Bypass Schütz?

Was sind Bypass-Schütze?
  • ermöglichen den Einbau von Softstartern in geschlossene Gehäuse.
  • eliminieren die Kosten für eine Fremdbelüftung des Schaltschranks.
  • sparen Energie, indem sie Thyristor-Verluste während des Betriebs eliminieren.

Warum muss der Anlaufstrom begrenzt werden?

Anlassen von Gleichstrommotoren

Bei größeren Maschinen würde das direkte Einschalten nicht nur das Netz stark belasten, sondern der hohe Einschaltstrom kann den Motor beschädigen. Deshalb ist es erforderlich, die Spannung zu senken.

Wie funktioniert einschaltstrombegrenzer?

Der Anlauf- und Einschaltstrombegrenzer als Zwischenstecker wird in eine Steckdose gesteckt und verhindert das Auslösen des Leistungsschutzschalters beim Einschalten von verbrauchsstarken Geräten wie beispielsweise Schweißgeräten, Winkelschleifer oder Kreissägen. Hierbei begrenzt er den Einschaltstrom auf maximal 46 A.

Wie hoch darf der Einschaltstrom sein?

Zu diesem Leistungsverlust wird zusätzlicher Anlaufstrom beim Einschalten der Stromverbraucher benötigt. Das kann je nach Gerät und Motor etwa die 3 bis 6 fache Menge der Nennleistung sein.

Warum hat ein Motor einen hohen Anlaufstrom?

Motor. Elektromotoren (sowohl Gleich- als auch Wechselstrommotoren) haben einen hohen Einschaltstrom, weil für das Beschleunigen der drehenden Schwungmasse auf Nenndrehzahl mehr Leistung und damit mehr Strom als für das Halten der Drehzahl nötig ist. Dieser Anteil des Einschaltstroms wird als Anlaufstrom bezeichnet.

Für was ist der Kondensator am Motor?

Wechselstrommotoren brauchen Betriebskondensatoren – auch um anlaufen zu können. Der Betriebskondensator erzeugt eine Phasenverschiebung zwischen der Arbeitswicklung und der Hilfswicklung und damit ein Magnetfeld, das den Motor überhaupt erst dazu bringt, dass er sich dreht.

Warum Asynchronmotor?

Als Vorteile der Asynchronmaschine nennen Techniker immer wieder ihren einfachen und robusten Aufbau, die große Betriebssicherheit und den geringen Aufwand für Wartung und Pflege. Der Asynchronmotor kann relativ leicht und kostengünstig hergestellt werden und ist daher gerade für große Stückzahlen optimal geeignet.

Wie funktioniert ein Frequenzumrichter?

Ein Antrieb mit variabler Frequenz oder Frequenzumrichter ist eine Art Motorsteuerung, die einen Elektromotor antreibt, indem sie Frequenz und Spannung seiner Spannungsversorgung variiert. Zudem ist er in der Lage, das Hoch- und Herunterfahren des Motors während des Startens bzw. Stoppens zu steuern.

Für welche Antriebe wird die Kusa Schaltung verwendet?

Die KUSA-Schaltung wird bei Motoren bis maximal 5 kW eingesetzt, wenn das Anlaufdrehmoment einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten darf. Der Hauptanwendungsbereich ist bei Textilmaschinen, da es bei diesen Maschinen auf einen besonders sanften und stoßfreien Anlauf ankommt.

Welche Anlaufverfahren gibt es?

Bei Motorleistungen kleiner als 4 kW kommen als Anlassverfahren die Direkteinschaltung und die Sanftanlaufgeräte zur Anwendung. Daneben werden bei Motorleistungen über 4 kW die Stern-Dreieck-Schaltung, der Anlasstransformator, der Sanftanlasser und der Betrieb der Motoren mit Frequenzumrichter bevorzugt.

Warum gibt es Stern-Dreieck-Schaltung?

Eine Stern-Dreieck-Schaltung dient dazu, größere Drehstrommotoren mit Kurzschlussläufer anlaufen zu lassen. Am öffentlichen Niederspannungsnetz 230V/400V darf gemäß TAB der Einschaltstrom von Motoren 60A nicht überschreiten.

Wie kommt es zu hohen Anlaufstrom?

Ursachen des hohen Einschaltstrom

Die Hauptursache des Einschaltstroms ist der Ladestrom, der in den Elektrolytkondensator C1 fließt (Bild 2). Dieser weist eine hohe Kapazität auf. Eine entladene Kapazität stellt einen Kurzschluss für das speisende Netz dar.

Warum Wurzel 3 bei Leistung?

Bei der Dreieckschaltung ist die Strangspannung gleich der Leiterspannung. Der Leiterstrom ist Wurzel 3 mal so groß wie der Strangstrom. Die Strangspannungen bewirken, dass in den unterschiedlichen Widerständen verschieden große Ströme fließen.

Was passiert wenn der Kondensator defekt ist?

Ein Motor mit defektem Kondensator brummt entweder nur vor sich in oder läuft mit deutlich hörbarem Brummen in eine beliebige Richtung an. Eventuell lässt sich der Motor auch noch von Hand anwerfen. Das sind deutliche Zeichen für einen Kapazitätsverlust und somit einen defekten Kondensator.

Wie kann ich feststellen ob ein Kondensator defekt ist?

Bevor die Kapazitätsmessung mit dem Multimeter durchgeführt wird, sollte der Kondensator auf Beschädigungen überprüft werden. Weist die Oberfläche kleine Beulen, feine Risse oder gar austretende Flüssigkeiten auf, dann kann dies auf einen defekten Kondensator hinweisen.

Warum kann ein Kondensator kaputt gehen?

Die Lebensdauer von Kondensatoren hängt sehr stark von den Betriebsbedingungen ab. Hohe Einschalthäufigkeiten des Motors und hohe Umgebungstemperaturen senken die Lebensdauer. Das ist auch der Grund, warum Kondensatoren von Gartenpumpen und Rasenmähern im Sommer gerne kaputt gehen.

Kann man anlaufstrom messen?

Zur Messung des Einschaltstroms verwenden Techniker entweder eine Strommesszange oder eine flexible Stromzange. Nur Messgeräte mit einer Einschaltstromfunktion können Einschaltströme messen. Hier finden Sie die Schritte zur Einschaltstrommessung, wenn Sie die Strommesszange Fluke 381 verwenden (siehe Abbildung oben):

Was bedeutet Vielfaches des Nennstroms?

Die Einschaltströme eines Elektromotors betragen ein Vielfaches des Nennstroms. Mit sogenannten Vorschaltgeräten können Sie die Einschaltströme Ihres Verbrauchers gegenüber dem Direktanlauf senken. Beispiele für Vorschaltgerät sind z.B. Stern-/Dreieck-Schaltungen oder Softstartern, auch Sanftanlauf genannt.

Vorheriger Artikel
Wie ungenutzte Räume heizen?
Nächster Artikel
Wo können Katzen nicht widerstehen?