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Was ist ein Gärheu?

Gefragt von: Herr Heino Seidel  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Der geniale Mittelweg in der Konservie- rung heißt Gärheu/Heulage. Hier wird das Futter auf über 5–70 % Trockenmasse an- gewelkt (in der Regel zwei Tage), fest ge- presst und luftdicht verschlossen. Es ent- steht nur ganz wenig Säure und kein Staub.

Ist Gärheu gut für Pferde?

Im Allgemeinen ist es Heulage, die an Pferde verfüttert wird, auch „Gärheu“ genannt. Sie hat einem höheren Trockensubstanzgehalt als Grassilage. Das Gras wird nach der Blüte geschnitten und angetrocknet, bevor es in Ballen gewickelt wird.

Was ist besser Heulage oder Heu?

Heu wird allein durch Trocknung konserviert, Heulage und Silage hingegen durch Milchsäuregärung. Gutes Heu ist und bleibt die beste Grundlage für die gesunde Fütterung deines Pferdes. Heulage bietet jedoch speziell für Allergiker, Pferden mit Atemwegserkrankungen und staubempfindlichen Pferden eine gute Alternative.

Was ist der Unterschied zwischen Heu und Silage?

Silage wird, wie Heu auch, aus Gras gewonnen. Während Heu bei der Ernte jedoch zum Trocknen auf der Wiese liegen bleibt, wird das Gras für Silage nur kurz angewelkt und dann noch relativ feucht (30 bis 70 Prozent Trockenmasse) zu einem Ballen gepresst und mit Folie luftdicht umwickelt.

Warum ist Silage schlecht?

Im Gegensatz zum Heu, bei dem die Erde durch die Bearbeitung wieder herausgeschüttelt würde, bleibt sie in der Silage haften und kann zur Kontamination mit unerwünschten Bakterien (Clostridien, Listerien) führen, die dramatisch enden kann. Vor allem das Bakterium Clostridium Botulinum ist gefürchtet.

Pferdefütterung Heu, Heulage, Silage, Unterschiede, Pro & Contra

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Wie macht man Gärheu?

Der geniale Mittelweg in der Konservie- rung heißt Gärheu/Heulage. Hier wird das Futter auf über 5–70 % Trockenmasse an- gewelkt (in der Regel zwei Tage), fest ge- presst und luftdicht verschlossen. Es ent- steht nur ganz wenig Säure und kein Staub.

Wer frisst Silage?

Silage, auch Silofutter, Gärfutter oder selten Ensilage genannt, ist ein durch Milchsäuregärung konserviertes Futtermittel für Nutztiere, vor allem für Wiederkäuer (insbesondere das Hausrind), da sie durch die Fermentation der Nahrung im Pansen auch in der Lage sind, Strukturkohlenhydrate zu verdauen.

Warum keine Heulage für Pferde?

Durch Fehlgärungen oder Luftzutritt können sich in Heulage unerwünschte Säuren, Hefen oder Schimmelpilze entwickeln, die den Verdauungstrakt des Pferdes schädigen können. Die empfindliche Darmflora gerät aus ihrem natürlichen Gleichgewicht und die Nährstoffaufnahme wird dadurch beeinträchtigt.

Warum soll man kein frisches Heu füttern?

Wird frisches Heu gefüttert kann es aufgrund dessen zu schweren Koliken (insbesondere Gaskoliken) kommen. Daher muss das Heu mindestens 6-8 Wochen lagern, bis der Wassergehalt im Heu unter 15% gesunken ist, da sich dann die Keime nicht mehr vermehren können.

Warum brennt feuchtes Heu?

Infolge der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Heus kommt es an einzelnen Stellen zu einem Wärmestau. Dabei entstehen so hohe Temperaturen, daß das Heu sich selbst entzündet. Die Gefahr der Heuselbstentzündung hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig erhöht.

Kann Heulage Hufrehe auslösen?

Ausserdem enthält Heulage u.a. Histamin, welches auch Hufrehe auslösen kann.

Wie erkennt man gute Heulage?

Gute Heulagequalität erkennen

Bei Öffnen der Folie darf es nicht nach Alkohol riechen (Hinweis für die Vermehrung von Hefen) und die Heulage darf nicht erwärmt sein. Grundsätzlich sollte die Heulage aromatisch riechen, der Griff sollte leicht feucht sein, das Material darf sich nicht schmierig oder sandig anfühlen.

Wie lange hält sich Heulage?

Wie lange muss Heulage lagern beziehungsweise wie lange muss Heulage silieren? Wie beim Heu sollte auch Heulage 6-8 Wochen gelagert werden, bevor es verfüttert wird. Ist die Folie intakt und die Gärung wie gewollt abgelaufen, kann Heulage auch noch nach einem Jahr verfüttert werden.

Kann man Heu und Heulage mischen?

Bei der Fütterung von Heulage kann man Heu im Verhältnis 1:1 mit Heulage ersetzen. Wir rechnen mit 1,5 kg Grundfutter (Heulage) je 100kg Lebendgewicht des Pferdes. Wir empfehlen Ihnen, den Pferden die Heulage so zufüttern, dass das Pferd langsam frisst. Hierbei bieten sich Heunetze oder Raufen an.

Hat Heulage mehr Eiweiss als Heu?

Auch der Proteingehalt in Heulage ist höher im Vergleich zu Heu, nur handelt es sich um die bakteriellen Proteine der Milchsäurebakterien. Obwohl also die Energie- und Proteinwerte verlockend aussehen, ist die Energie aus Heulage für das Pferd eher schädlich.

Was macht dicker Heu oder Stroh?

Am besten aus engmaschigem Heunetz! Heu macht dick!

Warum kein 2 Schnitt für Pferde?

Das Hauptproblem des zweiten Schnittes ist neben dem Eiweißgehalt die mangelnde Struktur, im Dickdarm kann es deshalb zu Problemen kommen. Wegen der mangelnden Rohfaser kann man es auch mit Stroh füttern. Unsere bekommen aber z.B. kein Stroh und zwischendrin auch mal den 2. Schnitt.

Wann ist Heu zu alt?

Münster – „Heu muss sechs bis acht Wochen gelagert werden“, mahnt Dr. Gerhard Stalljohann, Fütterungsreferent von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. „Erst dann ist davon auszugehen, dass keine Gärungsprozesse mehr ablaufen – das natürliche Nachschwitzen ist abgeklungen.

Was passiert wenn man Heu zu früh füttert?

Dieser Vorgang, bei dem Gärungsprozesse ablaufen, ist ganz natürlich. Währenddessen können sich Bakterien und Keime stark vermehren. Wird das Heu zu früh an Pferde verfüttert, kann das zu Verdauungsproblemen führen.

Welche Farbe hat gute Heulage?

Heulage sollte frei von Sand- und Erdbeimengungen sein. Warme Heulage infolge einer Nachgärung, schleimige Beläge oder ein starker Strukturverlust (Ballen hat an Volumen verloren) darf ebenfalls nicht vom Pferd verfüttert werden. Hochwertige Heulage hat eine grüne, dem Heu sehr ähnliche Farbe.

Wie trocken darf Heulage sein?

Sauer macht haltbar.

Siliertes Raufutter für Pferde wird entweder als Silage oder Heulage bezeichnet. Der Unterschied ist vor allem der Trockenmasse-Anteil: Bei Silage liegt er bei etwa 35 bis 55 Prozent. Heulage ist mit etwa 50 bis 70 Prozent trockener.

Wie riecht Silo?

o Milchsäure ist die wichtigste Säure bei der Silierung. Durch viel Milchsäure wird der pH-Wert schnell und tief abgesenkt und dadurch die Aktivität von Gärschädlingen gehemmt. Milchsäure selbst ist weitgehend geruchlos. Gut silierte Grassilage riecht daher ähnlich wie frisch geerntetes Gras.

Kann Silage schlecht werden?

Viele Landwirte haben mit der Grasernte 2019 bereits begonnen und die ersten Grünschnitte liegen in den Silos. Bei der Verfütterung der Silagen sollte stets auf eine gute Qualität geachtet werden. Denn: Schimmel und Verderb können bei Ihren Kühen bleibende Schäden in der Milchleistung und Fruchtbarkeit verursachen.

Wie lange braucht ein Silo zum Gären?

Das Öffnen eines Silos vor der ausreichenden Gärdauer von 8-10 Wochen kann zu einer Nacherwärmung durch Hefepilze und/oder vermehrtem Schimmelpilzbefall führen. Bei der Nacherwärmung verbrauchen die Hefen zunächst den noch vorhandenen wasserlöslichen Restzucker.

Was ist der Unterschied zwischen Heu und Stroh?

Stroh sind getrocknete Getreideüberreste: Gelb, stopplig, breite Halme. Heu ist getrocknetes Gras: Grünlich, etwas feiner als Stroh und wird als Tierfutter verwendet.