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Was ist die Nullungsverordnung?

Gefragt von: Benno Fricke  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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(1) Gegenstand dieser Verordnung ist die Erhöhung der Zuverlässigkeit von Schutzmaßnahmen bei indirektem Berühren in elektrischen Anlagen und die längerfristige Vereinheitlichung der diesbezüglichen Vorgangsweise in den öffentlichen Verteilungsnetzen der Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) mit der Nennspannung ...

Was ist das Prinzip der Nullung?

Die Nullung (Erdung) ist eine Schutzmaßnahme gegen Personenschäden bei indirektem Berühren von elektrischen Leitern. Eine Nullung bzw. Erdung wird allgemein vorgenommen, indem die elektrisch leitfähigen und berührbaren Gehäuse von Betriebsmitteln („Körper“) mit einem Schutzleiter verbunden werden.

Ist Nullung noch erlaubt?

Seit 1973 ist diese klassische Nullung nicht mehr zulässig, und es ist dringend zu empfehlen, auch in älteren Anlagen bei Modernisierungsarbeiten für die betroffenen Stromkreise Leitungen zu installieren, die den Neutralleiter und den Schutzleiter getrennt führen.

Wie heißen die 3 Nullungsbedingungen?

Nullungsbedingungen:
  • Ausschaltbedingung.
  • Erdungsbedingung.
  • Verlegungsbedingung.

Was versteht man unter klassischer Nullung?

Unter dem Begriff „Klassische Nullung“ versteht man nach heutiger IEC-No- menklatur eine Anlage im TN- C-System, bei der ein PEN- Leiter auch mit geringeren Querschnitten als 10 mm2 bis zum letzten Auslass (Steckdo- se oder Festanschluss) ge- führt ist.

Warum ist die Nullung so wichtig?

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Wo darf die Nullung nicht angewendet werden?

Wo die Nullung nicht angewendet werden kann, bleibt in der Regel vor allem die Fehlerstrom-Schutzschaltung (TT-System) als Mittel der Wahl für den Fehlerschutz (zusätzlich muss der Zusatzschutz mittels 30-mA-FI mit getrenntem Fehlerstromschutzschalter ausgeführt sein).

Was passiert wenn ich den Nullleiter mit der Erde und verbinde?

Würde man jetzt nach dem FI den N Leiter mit PE verbinden, fließt nicht mehr 100% des Stromes über N zurück. Die Folge: Er schaltet ab. Das passiert zum Schutz vor Spannungen an Leitenden Gehäusen. Deswegen sollte am Metallteile immer Erden.

Was ist die Erdungsbedingung?

Die Geschichte der Nullung

der nächsten vorgeschalteten Sicherung bzw. des nächsten vorgeschalteten Leitungsschutzschalters zum Fließen kommen. Die Erdungsbedingung (ehemals 2. Nullungsbedingung) fordert die Erdung des neutralen Leiters in Form der Betriebserdung, meist Erdung ...

Wann ist die Ausschaltbedingung erfüllt?

Durch Umwandlung dieser Formel ergibt sich für die Praxis folgende Regel: Die Ausschaltbedingung ist als erfüllt anzusehen, wenn der gemessene Kurzschlussstrom 1,5 mal so groß ist wie der Ausschaltstrom des Überstromschutzorganes.

Was macht die Erdung?

Die Erdung bewirkt im Fall eines unbeabsichtigten Einschaltens einen Kurzschluss, der zum Auslösen der Sicherung und damit zur Abschaltung der Spannung führt. Außerdem kann über die Erdung eine möglicherweise noch vorhandene Ladung von der Anlage abgeführt werden, zum Beispiel bei Arbeiten an Hochspannungsleitungen.

Wann erlischt Bestandsschutz Elektro?

Der Bestandsschutz der Elektroanlage erlischt bei: akuter Gefahr im Verzug. direkter Forderung nach Anpassung der Anlage. wesentlichen Änderungen an der Anlage.

Was passiert wenn eine Steckdose nicht geerdet ist?

Wenn die Verbindung eines für Schutzerdung vorgesehenen metallischen Gerätegehäuses mit der Erde an irgendeiner Stelle unterbrochen wird, ist der Schutz nicht mehr gegeben. Dies ist auch dann der Fall, wenn an der Steckdose kein Schutzleiter angeschlossen ist oder ein Netzanschlusskabel ohne Schutzleiter benutzt wird.

Sind Neutralleiter und Schutzleiter verbunden?

Eindeutig ist eine Festlegung im Abschnitt 543.4.3 von DIN VDE 0100-540:2012-06, dass nach Auftei- len des PEN-Leiters in Neutralleiter und Schutzleiter beide nicht mehr miteinander verbunden werden dürfen.

Wie kann man Steckdosen auf Erdung prüfen?

Schalten Sie dazu zuerst die Hauptsicherung aus und schrauben Sie eine Steckdose auf. Sie werden feststellen, dass die Steckdose entweder mit zwei oder drei Kabeln verdrahtet ist. Wenn nur zwei Drähte (in der Regel braun und blau) vorhanden sind, dann ist die Steckdose nicht geerdet.

Welche Arten von Fehlerschutz gibt es?

Generell wird die Maßnahme in zwei Gruppen unterschieden. In die Gruppe des Fehlerschutz ohne PE- Leiter und Fehlerschutz mit PE-Leiter. Bei der Schutzisolierung ist darauf zu achten, dass alle elektrischen Betriebsmittel in allen Anlagenteilen in Schutzklasse II ausgeführt werden müssen.

Was gibt es für Schutzmaßnahmen?

Einteilung der Schutzmaßnahmen
  • Basisschutz.
  • Schutzkleinspannung SELV, PELV.
  • Schutzisolierung.
  • Schutztrennung.
  • Schutz durch Nichtleitende Räume.

Was ist ZS und Zi?

Technischer Hintergrund. Die Schleifenimpedanz (Zs) ist die am Messort (z. B. Steckdose) vorliegende Impedanz (Summe aus ohmschem und induktivem Widerstand bei 50 Hz) zwischen Außen- und Schutzleiter, der Netzinnenwiderstand bzw.

Wie ist die Nullungsverbindung zu dimensionieren?

Für die Anordnung und Dimensionierung der Nullungsverbindung (5) bestehen je nach den örtlichen Verhältnissen einer Anlage grundsätzlich mehrere Möglichkeiten. Die Querschnittsdimensionierung hat gemäß § 6 Abs. 8 zu erfolgen.

Was ist die Fehlerschleife?

Die Fehlerschleife wird beschrieben aus: Impedanz der Spannungsquelle (Innenwiderstand des Transformators); Impedanz des Außenleiters bis zum angenommenen Fehlerort (normalerweise entferntester Punkt) und. Impedanz des PE oder PEN vom Fehlerort zum Sternpunkt des Transformators zurück.

Was ist Nullung Schema 3?

1960 wurden elektrische Installationen mit getrennten Neutral- und Schutzleitern erstellt. Vor der Vorschriften- Umstellung im Jahr 1960 wurden die Installationen ausschliesslich als Nullung Schema III ausgeführt. 1974 und 1985 wurden Anpassungen vorgenommen. Erster Buchstabe = Erdungsverhältnis der Stromversorgung.

Wo ist die schutzkleinspannung vorgeschrieben?

Unter Schutzkleinspannung versteht man Nennspannungen bis maximal 42 V. Kleinspannungen sind verbindlich vorgeschrieben für Elektrospielzeug (bis 24 V), für Handleuchten, die in Kesseln verwandt werden (bis 42 V), für Geräte zur Tierbehandlung (bis 24 V).

Welche Farbe hat ein PEN-Leiter?

Die Farbkennzeich- nung von Schutzleitern und PEN-Leitern in Leitungen/Kabeln ist grundsätzlich grün/gelb.

Ist nullleiter gleich Erdung?

Phasenleiter, Neutralleiter, Schutzleiter

Demgegenüber transportiert der Nullleiter oder Neutralleiter - Farbe blau, Abkürzung „N“(neutral) – den Strom vom Verbraucher zurück ins Netz. Der Schutzleiter (Erdung, Farbe gelb/grün, Abkürzung „PE“ von protective earth) leitet potenzielle Körperströme zur Erde ab.

Was passiert wenn der Nullleiter nicht angeschlossen ist?

Ist jedoch der Neutralleiter (Sternpunkt) unterbrochen, bilden die Widerstände der Verbraucher an den einzelnen Außenleitern einen Spannungsteiler, wodurch sich das Potenzial des nun Sternpunkts „verschoben“ wird. Diese ungleiche Lastaufteilung wird als „Schieflast“ bezeichnet.

Warum braucht man einen nullleiter?

Gemäß Definition in DIN VDE 0100-200 (Abschnitt 826-12-08) ist der Neutralleiter genau wie der Außenleiter ein aktiver Leiter und dafür vorgesehen, Strom vom Verbraucher wieder zurück ins Netz zu führen – er dient sozusagen als Abfluss des Stroms, den die drei Phasen transportieren.