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Was ist die Mitgift in Indien?

Gefragt von: Hilmar Seidel  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Mitgift in Indien
Ursprünglich stattete die Brautfamilie ihre Tochter zur Hochzeit mit Schmuck oder anderen wertvollen Dingen aus, später entwickelte sich die Mitgift zur Einnahmequelle für die Familie des Bräutigams. Häufig sind die Zahlungen eine große Belastung für die Familie der Braut.

Wie hoch ist die Mitgift in Indien?

Basierend auf Alter, Kaste, Beruf, Ausbildung, Gehalt, Hautfarbe, Größe und Beruf des Vaters wird die Höhe der Mitgift eruiert. Wenn alles passt, kann man bei der Hochzeit schon mit 1 Crore Rupees rechnen, das entspricht etwas 160.000 Euro.

Wer zahlt die Mitgift?

Der britische Ethnologe Jack Goody unterschied 1973 zwischen direkter und indirekter Mitgift: Die direkte Mitgift wird von der Verwandtschaft der Braut (meistens ihren Eltern) bezahlt, während die weniger verbreitete indirekte Mitgift von der Familie des Bräutigams aufgebracht wird.

Wo gibt es noch Mitgift?

In Indien ist die uralte Tradition der Mitgift noch weit verbreitet. Doch heute ist sie gesetzlich verboten, aus gutem Grund: Immer mehr Frauen sterben im Zusammenhang mit Mitgift-Streitigkeiten.

Wie schnell heiraten Inder wirklich?

Von Januar bis Februar herrscht in Indien Hochzeitssaison und wer bei einer Hochzeit lediglich an eine schlichte Zeremonie und eine anschließende Hochzeitsreise denkt, der hat noch nie einer Hindu-Hochzeit beigewohnt.

Die kostbare Mitgift | VPRO Dok

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Haben Inder mehrere Frauen?

Polygamie ist in Deutschland nach § 1306 BGB und § 172 StGB verboten. Die Doppelehe kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden (§172 StGB). Das Verbot der Mehrfachehe wird jedoch häufig über den Familiennachzug umgangen.

Was mögen indische Männer?

Indische Männer lieben es Selfis von sich und ihren Freunden zu machen. Indische Männer sind grundsätzlich mit anderen Männern unterwegs. Oft sind sie zu dritt oder viert unterwegs, nicht selten gehen sie zu Zweit aufs WC.

Wie teuer ist eine Mitgift?

Zwischen 2000 und 5000 Euro fordern die meisten Familien, je nach Alter und Ausbildung der Tochter. Oft übersteigt die Summe das Jahreseinkommen des Bräutigams.

Warum weinen indische Frauen bei der Hochzeit?

Das ist Teil der Zeremonie. “ Auch die 24-jährige Kashish Gupta gehört zur Familie Anamikas. Sie erklärt, warum viele der Frauen weinen, und warum dieser Tag für die Braut so widersprüchlich ist: „Bei den Frauen handelt es sich um ihre Mutter, ihre Tanten, ihre Verwandten.

Was zahlt der Vater der Braut?

Was zahlten die Brauteltern?
  • die Trauung (kirchlich oder standesamtlich)
  • die komplette Hochzeitsfeier inklusive Location, Essen und was sonst noch so anfiehl.
  • das Brautkleid und die dazugehörigen Accessoires.
  • den Wedding-Planner, Fotografen und Musiker.
  • die Dekoration (Blumen, Einladungen etc.)

Wie hoch muss die Mitgift sein?

Mitgift: Bis zu 30 Prozent des Jahresnettoeinkommen der Eltern angemessen. Die Höhe des Ausstattungsanspruches richtet sich nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen der Eltern. Bei Liegenschaften ist nicht der Ertragswert die Bemessungsgrundlage sondern der Verkehrswert zum Zeitpunkt der Eheschließung.

Warum heißt es Mitgift?

Herkunft: Das althochdeutsche Wort gift hatte ursprünglich die Bedeutung das Gegebene, die Gabe. Die Mitgift bedeutet demnach das Mitgegebene. In der englischen Sprache ist die alte Bedeutung des Wortes gift = Geschenk erhalten geblieben.

Wie hoch war die Mitgift früher?

Zuerst wurden die beteiligten Parteien aufgeführt, danach folgte die Höhe des Heiratsguts (Mitgift), das von den Brauteltern zu zahlen war. Als Herzog Heinrich der Reiche von Bayern-Landshut 1444 seine Tochter Elisabeth mit Graf Ulrich V. von Württemberg verheiratete, betrug das Heiratsgut 32.000 rheinische Gulden.

Wie nennt man indische Frauen?

Inderinnen, die keinen Sari, sondern eine Tunika tragen, haben meist kunstvoll einen Schal namens Dupatta vor dem Brustbereich drappiert. Da beim Betreten der Tempel immer die Schuhe auszuziehen sind, sollte man ein Paar Söckchen im Gepäck haben.

In welchem Alter werden Mädchen in Indien verheiratet?

Das gesetzliche Heiratsalter beträgt in Indien 18 Jahre für Mädchen und 21 Jahre für Jungen.

Welche Rechte hat die Frau in Indien?

Indien ist ein Land voller Widersprüche und nirgends trifft dies mehr zu als bei der Frage nach den Frauenrechten. Zumindest auf dem Papier stehen Indiens Frauen besser da als ihre Geschlechtsgenossinnen in vielen anderen Ländern. Die Verfassung garantiert ihnen Gleichheit. Abtreibung ist legal.

Wie lange heiraten Inder?

Der Ablauf einer indischen Hochzeit. Eine hinduistische Trauzeremonie besteht aus vielen verschiedenen Ritualen, weshalb eine indische Hochzeit auch meist mehrere Tage andauert.

Was bedeutet der rote Punkt bei Indern?

Zunächst ist dieser traditionell rote Punkt das Zeichen der verheirateten Frau und soll nicht nur sie, sondern auch ihren Gatten schützen. Heute werden Bindis in Indien von unverheirateten ebenso wie von verheirateten Frauen getragen, sogar von kleinen Kindern.

Können Inder mehrere Frauen heiraten?

Für die erste Heirat eines „zweimalgeborenen“ Mannes (Brahmane, Kshatriya, Vaishya) wird die Heirat innerhalb der eigenen Kaste empfohlen. Für eine zweite Heirat (Zweitfrau) kommt auch die nächstniedrigere Kaste in Frage. Polygamie war erlaubt.

Wie viele Kühe für eine Frau?

Eine 30 Jahre alte Frau, 1,65 Meter groß, 55 Kilogramm schwer, die sich selbst als gut aussehend bezeichnet, eine Beschäftigung hat und vorher nicht verheiratet war, könnte demnach einen Brautpreis von 75.000 Rand (5800 Euro) oder neun Kühe fordern.

Was zahlen Eltern zur Hochzeit?

Die Brauteltern zahlen die Verlobungsfeier und den Hochzeitsanzug für den Bräutigam. Das Brautkleid wird von den Bräutigameltern gezahlt. Die Wohnungseinrichtung des Brautpaars wird ebenfalls von den Eltern gezahlt. Hier teilen sich die Brauteltern und die Bräutigameltern die Kosten.

Wie teuer ist eine indische Hochzeit?

Im Moment seien die Kosten abhängig davon, über wie viele Tage sich die Hochzeit erstreckt, wie Orsi Parkanyi, Gründerin und Präsidentin des Start-up-Unternehmens, auf TRAVELBOOK-Nachfrage erklärte. Ein Tag koste 150 US-Dollar (etwa 130 Euro), zwei oder mehr Tage 250 US-Dollar (etwa 217 Euro).

Was Inder gar nicht mögen?

Die linke Hand ist tabu

Mit links die Hand zu schütteln oder nach etwas zu Essen zu greifen, wird bei den meisten Indern zumindest ein irritiertes Stirnrunzeln hervorrufen. Denn diese Hand ist der Reinigung nach dem Toilettengang vorbehalten. Für andere Tätigkeiten wird sie in der Regel nicht genutzt.

Was gilt als unhöflich in Indien?

Kräftiges Händedrücken ist in Indien unhöflich. Die traditionell wie zum Gebet aneinandergelegten Handflächen werden zum Gruß nicht erwartet. Essen Viele Inder essen mit der Hand, allerdings nur zu Hause im Familienkreis. Im Geschäftsleben sind Messer und Gabel üblich.

Sind Inder pünktlich?

„Inder glauben nicht an das Konzept der Pünktlichkeit, also sind wir auch nicht pünktlich“, erklärt Rajinder. Und je länger er spricht, desto philosophischer wird er: „Zeit ist Wandel.