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Was ist die KiWo Skala?

Gefragt von: Giovanni Seiler  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die KiWo-Skala (KiTa) ist ein Fremdbeurteilungsverfahren zur Einschätzung des Verdachts auf eine Kindeswohlgefährdung gem. § 8a SGB VIII für die pädagogischen Fachkräfte von Kindertageseinrichtungen. Bei der Einschätzung wird das Alter des betreffenden Kindes be- rücksichtigt.

Was sind gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung?

Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung sind Hinweise oder Informationen über Handlungen gegen Kinder und Jugendliche oder Lebensumstände, die das leibliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes oder Jugendlichen gefährden, unabhängig davon, ob sie durch eine missbräuchliche Ausübung der elterlichen ...

Was ist unter kindeswohlgefährdung zu verstehen?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine gegenwärtige oder zumindest unmittelbar bevorstehende Gefahr für die Kindesentwicklung abzusehen ist, die bei ihrer Fortdauer eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt.

Was ist eine gefährdungseinschätzung?

"Eine Gefährdungseinschätzung gemäß § 8a Absatz 1 SGB VIII ist dann zu melden, wenn dem Jugendamt gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen bekannt werden, es sich daraufhin einen unmittelbaren Eindruck von dem/der Minderjährigen und seinem/seiner persönlichen Umgebung ...

Was sind Ampelbögen?

Der Ampelbogen versteht sich als ein Teil / Instrument zur Unterstützung im Entscheidungsprozess, ob es sich im vorliegenden Fall um eine Kindeswohlgefährdung handelt oder nicht. Er soll der besseren Wahrnehmung dienen, die Entscheidung im Fachgespräch und die Dokumentation erleichtern.

Was ist die Glasgow Koma Skala

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Wer entscheidet ob das Kindeswohl gefährdet ist?

‌„Kindeswohlgefährdung“ ist ein undefinierter Rechtsbegriff. Das heißt: Es gibt keine eindeutige rechtliche Definition, was damit tatsächlich gemeint ist. Ob eine Gefährdung besteht und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, entscheiden letztlich Fachkräfte des Jugendamts und das Familiengericht.

Wann ist das Wohl des Kindes gefährdet?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt gemäß § 1666 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) dann vor, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes unmittelbar beeinträchtigt oder bedroht ist und die Erziehungsberechtigten diesen Zustand nicht abstellen können oder wollen.

Was sieht das Jugendamt als Kindeswohlgefährdung an?

Was sieht das Jugendamt als Kindeswohlgefährdung an? Gemäß § 1631 Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) haben Kinder ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Demnach sind sowohl körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen als auch andere entwürdigende Maßnahmen unzulässig.

Was passiert nach einer 8a Meldung?

Liegen tatsächlich Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung vor, ist das zuständige Jugendamt gemäß § 8a Achtes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) dazu verpflichtet, aktiv zu werden. Das führt nicht immer dazu, dass das Jugendamt die Kinder in Obhut nimmt, also den Erziehungsberechtigten wegnimmt.

Was passiert bei einer 8a Meldung?

(1) Werden dem Jugendamt gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen bekannt, so hat es das Gefährdungsrisiko im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte einzuschätzen.

In welchen Fällen kann das Jugendamt das Kind wegnehmen?

Starke Vernachlässigung (Unterernährung; unsauberes äußeres Erscheinungsbild; Kind ist spät abends allein unterwegs oder ist nachts häufig allein zu Hause) Sexueller Missbrauch innerhalb der Familie. Massiv auffälliges Verhalten des Kindes (extreme Gewalt, Selbstgefährdung, Straftaten)

Wann kann ein Kind der Mutter weggenommen werden?

Ein Kind kann nur dann gegen den Willen der Eltern von diesen getrennt werden, wenn eine Kindeswohlgefährdung droht. Eine Kindeswohlgefährdung wiederum kann vorliegen, wenn die Eltern versagen oder das Kind aus anderen Gründen zu verwahrlosen droht.

Wie verhalte ich mich beim Jugendamt richtig?

Grundsätzlich gilt: Arbeiten Sie immer mit dem Jugendamt zusammen und bauen Sie keine künstlichen Schutzwälle auf. Das Jugendamt und die allermeisten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Jugendämter wollen Ihnen tatsächlich helfen. Grundsätzlich gilt aber auch: Nehmen Sie nicht alles ungeprüft hin.

Was darf das Jugendamt und was darf es nicht?

Rechtsanwältin Möller: Das Jugendamt kann eigenständig Kontakt zu Familien, insbesondere Eltern, aufnehmen, wenn ihm Probleme im häuslichen Umfeld eines Kindes bekannt werden. Dies kann durch Einladung zu Gesprächen, aber auch durch unangekündigte Hausbesuche erfolgen. Es kann auch Verwarnungen aussprechen.

Wie Verhalten sich manipulierte Kinder?

Sie sind verschlossen, zappelig oder leiden an unbeherrschten Wutausbrüchen. Betroffene Kinder treffen widersprüchliche Aussagen und verhalten sich anders, je nachdem, welches Elternteil dabei ist. Die Kinder werden zudem genötigt manipulierte Aussagen zu verbreiten, um das Umfeld (Nachbarn, Schule, Kindergarten, …)

Wann kommt das Jugendamt unangekündigt?

Vorliegen von gewichtigen Anhaltspunkten für Kindeswohlgefährdung ist Voraussetzung. Das Jugendamt darf unter der Voraussetzung, dass gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung vorliegen, unangemeldet Hausbesuche durchführen. Dies geht aus einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg hervor.

Was passiert nach einer Meldung beim Jugendamt?

Bei jeder Meldung wird ein Formular ausgefüllt, auf dem die Situation des Kindes festgehalten wird. Informationen bekommt das Jugendamt von aufmerksamen Nachbarn und Familienangehörigen, aber auch aus Schulen und Kindertagesstätten.

Was sind Gründe für eine Kindeswohlgefährdung?

Kindeswohlgefährdung kann verursacht werden durch ein bestimmtes Verhalten oder Unterlassen der Personensorgeberechtigten oder aber durch das Verhalten Dritter. Sie kann geschehen durch einen Sorgerechtsmissbrauch, durch bewusstes, gezieltes Handeln oder unverschuldetes Versagen.

Ist Manipulation kindeswohlgefährdung?

Ist Manipulation Kindeswohlgefährdung? ‌Die Manipulation bzw. Beeinflussung eines Kindes kann als Kindeswohlgefährdung gewertet werden, wenn die psychische oder physische Unversehrtheit des Kindes dadurch Schaden nimmt. Der Begriff der Kindeswohlgefährdung ist gesetzlich nicht genau definiert.

Wann schreitet das Jugendamt ein?

Nur in einem einzigen Fall ist es dem Jugendamt erlaubt, sofort einzuschreiten: bei Gefahr im Verzug. Aber auch hier ist für das Jugendamt verpflichtend, spätestens zum nächsten Arbeitstag einen richterlichen Beschluss zu besorgen. Häufig geht es dabei um die Vormundschaft bei minderjährigen Kindern.

Ist Rauchen eine Kindeswohlgefährdung?

Aufgrund der hohen Konzentration zahlreicher teils krebserzeugender Toxine ist Rauchen im Fahrzeug als Gefährdung des Kindeswohls und schwerwiegendes Risiko für die Gesundheit von Kindern anzusehen.

Was passiert wenn man beim Jugendamt sagt dass Kinder geschlagen werden?

Ist Gefahr im Verzug oder durch die Beteiligung der Eltern der wirksame Schutz des Kindes gefährdet, muss das Jugendamt unmittelbar benachrichtigt werden. Eine Strafanzeige bei der Polizei kann, muss aber nicht erstattet werden.

Was für Fragen stellt das Jugendamt?

Eine Beratung durch das Jugendamt richtet sich an (alleinerziehende) Mütter und/oder Väter sowie an Kinder, Jugendliche und junge Volljährige. Inhalte der Beratung können z.B. partnerschaftliches Zusammenleben, Trennung oder Fragen zu Unterhaltsansprüchen sein.

Was tun wenn der Väter die Mütter schlecht macht?

Im Gespräch sollten sich Mütter und Väter darauf konzentrieren, was sich ganz konkret für das Kind ändern wird. Und diesen Worten wie gesagt Taten folgen lassen und wirklich für ihr Kind da sein. Es hat das Recht auf seine Eltern und diese haben die Pflicht, seine Bedürfnisse zu erfüllen - und nicht umgekehrt.

Warum muss man zum Jugendamt bei Trennung?

Die Angebote zur Beratung und Unterstützung beim Jugendamt sollen Interessenkonflikten beim Umgangsrecht vorbeugen und für eine Umgangsregelung sorgen, die dem Kind dient. Das Jugendamt soll vor allem zwischen den Eltern vermitteln, Wege für die Ausübung des Umgangsrechts aufzeigen und auf Wunsch Hilfestellung leisten.

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