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Was ist die Fuggerei in Augsburg?

Gefragt von: Gabriele Kroll  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Die Fuggerei – seit 500 Jahren ein zukunftsweisendes Modell
Die heute noch bestehende älteste Sozialsiedlung der Welt wurde 1521 von Jakob Fugger für schuldlos verarmte Augsburger Bürger gestiftet und von 1514 bis 1523 erbaut. Sie besteht aus 67 Häusern mit 140 Wohnungen, einer Kirche und Verwaltungsgebäuden.

Wer darf in der Fuggerei wohnen?

500 Jahre ohne Mieterhöhung. So etwas gibt es nur in der Augsburger Fuggerei, gegründet vom reichen und gläubigen Kaufmann Jakob Fugger. Wohnen darf dort aber nur, wer bedürftig und katholisch ist – und als Gegenleistung drei Gebete am Tag spricht.

Was versteht man unter der Fuggerei?

Die Fuggerei ist die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt, eine Stadt in der Stadt mit 67 Häusern und 142 Wohnungen sowie einer eigenen Kirche. Jakob Fugger stiftete die Fuggerei auch im Namen seiner Brüder im Jahr 1521.

Wie reich sind die Fugger heute?

Jakob Fuggers Vermögen, das für heutige Maßstäbe kaum vorstellbare Dimensionen erreichte (in heutiger Kaufkraft hochgerechnet etwa 400 Milliarden Dollar oder gut zwei Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts seiner Zeit), verhalf ihm zu dem Beinamen „der Reiche“.

Was kann man in der Fuggerei sehen?

Die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt, die Fuggerei, ist einer der besonderen Anziehungspunkte der Stadt, ebenso wie der Goldene Saal mit seiner glanzvollen Prunkdecke. Das Rathaus gilt als eine der bedeutendsten Profanbauten der Renaissance nördlich der Alpen.

88 Cent und drei Gebete: Ein Tag in der Augsburger Fuggerei - Kapitel 1

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Wem gehört die Fuggerei in Augsburg?

Verwaltet wird die Fuggerei als eine von neun Fuggerschen Stiftungen durch die Fürstlich und Gräflich Fuggersche Stiftungs-Administration. Stiftungs-Administrator ist Wolf-Dietrich Graf von Hundt. Das Aufsichtsgremium der Verwaltung ist das Fürstlich und Gräflich Fuggersche Familienseniorat.

Wie finanziert sich die Fuggerei?

Die Fuggerschen Stiftungen finanzieren sich von jeher eigenständig. Aktuell stammen 70 % der Einnahmen aus der Forstwirtschaft, 10 % aus Immobilienbesitz außerhalb der Fuggerei und 20 % aus Eintrittsgeldern. Jeder Besucher wird damit zum Unterstützer der Fuggerei.

Wer ist die reichste Familie auf der Welt?

Der Index listet die Waltons dennoch weiterhin als die reichste Familie der Welt.

Wer ist der reichste Mensch aller Zeiten?

Mansa Musa gilt als reichster Mensch aller Zeiten. Der Herrscher des Mali-Reiches lebte im 14. Jahrhundert und besaß Unmengen an Gold und dem damals sehr wertvollen Salz. Historiker:innen schätzen, dass sein Vermögen inflationsbereinigt heute zwischen 400 und 600 Milliarden US-Dollar betragen würde.

Warum ist Augsburg die Fuggerstadt?

Fuggerei – die älteste Sozialsiedlung der Welt steht in Augsburg. Die malerische Siedlung hat ihre Wurzeln im 16. Jahrhundert und geht auf eine Stiftung des berühmten Kaufmanns Jakob Fugger zurück.

Warum Fuggerstadt?

Die Fuggerei in Augsburg ist die älteste Sozialsiedlung der Welt – die von einem der ersten Kapitalisten errichtet wurde. Eine frühneuzeitliche Idealstadt, zugleich ein Mekka der sozialen Verantwortung, des christlichen Kapitalismus mit Herz und Hand.

Wie groß ist die Fuggerei?

Mit ihrer Größe von 15.000 qm belegt die Fuggerei ein beachtliche Fläche nahe der Augsburger Innenstadt. Das Areal ist seit jeher durch eine Mauer von der Umgebung abgegrenzt, bis heute schließen die Pforten um 22.00 Uhr. Die 67 Reihenhäuser mit je zwei Wohnungen entstanden ab dem Jahr 1516 in mehreren Bauabschnitten.

Wer hat Anspruch auf die Fuggerei?

Augsburger, bedürftig und katholisch

Denn das hat Jakob Fugger sichergestellt: Seine Nachfahren haben die Fuggerei in ihrer von ihm angedachten Form auf ewig zu erhalten. Bis heute sind deshalb die Voraussetzungen für die Aufnahme in die Fuggerei gleich: Die Menschen müssen Augsburger sein, bedürftig und katholisch.

Wer ist die reichste Frau auf der ganzen Welt?

Walmart-Erbin Alice Walton hat 2022 die Rückkehr auf Platz eins der Liste verpasst. Die reichste Frau der Welt 2020 hatte im Jahr darauf die Spitzenposition räumen müssen. Im Gesamtvergleich verbesserte sich die 72-Jährige mit dem Anstieg von 61,8 auf 65,3 Mrd. Dollar um einen Platz auf Rang 18.

Wie viele Billionäre gibt es auf der Welt?

2018 gab es weltweit bereits 2208 Milliardäre, die ein Vermögen in Höhe von 9,1 Billionen Dollar kontrollierten. Im selben Jahr überstieg das Vermögen einer Person erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar (Jeff Bezos).

Wer ist der reichste Münchner?

Reichsten Münchner 2021 mit geschätzten Vermögen
  • FAMILIE GEORG NEMETSCHEK (IT-Unternehmen mit Bausoftware) – 4 Milliarden geschätztes Vermögen.
  • ALEXANDRA SCHÖRGHUBER (Familienstiftung, Hotels) – 3 Milliarden Vermögen.
  • FAMILIE SEDLMAYR (Spaten-Franziskaner, Immobilien-Beteiligungen) – 2,2 Milliarden geschätztes Vermögen.

Was ist das reichste Kind auf der Welt?

Auf Platz eins der jüngsten Milliardäre der Welt 2021 befindet sich der 18-jährige Kevin David Lehmann aus Deutschland. Sein geschätztes Vermögen beläuft sich auf 3,3 Milliarden US-Dollar, nachdem er 50 Prozent der Anteile seines Vaters an der deutschen Drogeriekette dm geerbt hat.

Wo leben die Fugger heute?

Die Fuggerei ist bis heute weltberühmt – eine Wohnsiedlung mit acht Gassen, sieben Toren und einer eigenen Kirche mitten in Augsburg, jener Stadt, die Jakob Fugger zum Zentrum seines Handelsimperiums machte.

Was haben die Fugger erfunden?

Jakob Fugger, der Mann der den Kaiser unter Druck setzen konnte, hat nichts erfunden und nichts entdeckt. Doch er hat auf neue Weise Bekanntes und Bewährtes, etwa die doppelte Buchführung, kombiniert – und damit eine große Managementleistung vollbracht.

Sind die Fugger noch reich?

Heute bestehen noch drei Familienlinien der Fugger, von denen eine auch noch eine Privatbank in Augsburg besitzt. Der Ruhm vergangener Tage ist aber verblasst. Hervorstechendster Besitz der Familie ist die Fuggerei in Augsburg.

Was machten die Fugger?

Unter ihm wurde die Familie Fugger im Mittelalter zu den bedeutendsten Handeshäusern. Er machte Geschäfte mit Ostindien, besaß Monople auf auf Kupfer und verdiente eine Menge Geld mit dem Abbau von Silber. So kam er auch zum Handel mit Münzen.

Ist Augsburg eine Fuggerstadt?

Die Fugger, die Augsburg bis heute mit dem Titel „Fuggerstadt“ prägen, gehörten einst zu den reichsten Kaufmannsfamilien Europas und hatten ein weltweites Handelsimperium aufgebaut. Ihr Erbe ist seit 1521 die Siedlung, eine Stadt in der Stadt mit 67 Häusern und 142 Wohnungen und sogar einer eigenen Kirche.