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Was ist die BuStra?

Gefragt von: Herr Prof. Darius Zeller  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Bustra ist die Abkürzung für Bußgeld- und Strafsachenstelle. Es handelt sich dabei um die bei einem Finanzamt für Fragen des Steuerstrafrechts zuständige Stelle. Auch die Steuerfahndung gehört hierzu.

Was macht die BuStra?

In der Praxis gibt die Staatsanwaltschaft, sofern keine Tat im strafprozessualen Sinne vorliegt, den steuerstrafrechtlichen Komplex wieder an die BuStra ab. Bei Gefahr in Verzug kann die BuStra auch selbst Durchsuchungen und Beschlagnahme sowie vorläufige Festnahmen anordnen und durchführen.

Wie merkt das Finanzamt das man Steuern hinterzieht?

Um Steuerhinterzieher zu entlarven, greift das Finanzamt auf Datenbestände unter anderem von Banken, Sozialversicherungen, Behörden und anderen Steuerzahlern zurück. Dabei erhält der Fiskus auch Informationen aus dem Ausland, zum Beispiel durch die bei Steuersündern besonders gefürchteten „Daten-CDs“.

Wann leitet Finanzamt Steuerstrafverfahren ein?

Das Steuerstrafverfahren ist eingeleitet, sobald die Finanzbehörde, die Staatsanwaltschaft oder ihre Ermittlungsbeamten Maßnahmen getroffen haben, die erkennbar darauf abzielt, gegen jemanden wegen einer Steuerstraftat strafrechtlich vorzugehen (§ 397 I AO).

Wer ermittelt bei Steuerhinterziehung?

Im Verlauf des Steuerstrafverfahrens ermittelt die Finanzbehörde, meist die Steuerfahndung, ob gegen den Beschuldigten Anklage erhoben werden soll. Dabei bedient sich die Steuerfahndung unter anderem der Mittel der Anhörung und der Durchsuchung.

Vorbehaltsvermerk § 201 Abs. 2 AO - RA Dr. jur. Jörg Burkhard

22 verwandte Fragen gefunden

Kann das Finanzamt auf mein Konto schauen?

Heimliche Kontenabfrage

Automatisch und ohne Kenntnis der Bank kann das Finanzamt zunächst nur Basisdaten von Konten und Depots erfragen, die ab 1. April 2003 eröffnet oder aufgelöst wurden: Das sind lediglich Name, Geburtsdatum, Adresse, Verfügungsberechtigte, Kontonummer, Tag der Eröffnung beziehungsweise Auflösung.

Was passiert bei 1000 € Steuerhinterziehung?

1.000 Euro unterschlagene Steuer wird mit etwa 10 Tagessätzen bestraft. 5.000 Euro Steuerverkürzung werden mit 20-60 Tagessätzen geahndet. 10.000 Euro schlagen mit 50 - 80 Tagessätzen zu Buche. 25.000 Euro Steuerhinterziehung werden etwa mit 120 - 220 Tagessätzen belegt.

Wann ist Steuerhinterziehung verjährt?

Steuerhinterziehung: Verlängerung der Verfolgungsverjährung auf 15 Jahre. Mit dem gestern vom Bundestag beschlossenen JStG 2020 wird die strafrechtliche Verjährungsfrist bei der besonders schweren Steuerhinterziehung von 10 Jahren auf 15 Jahre erhöht.

Kann man aus Versehen Steuern hinterziehen?

Steuerpflichtige Personen müssen in Deutschland ihrer Abgabepflicht nachkommen und Steuern zahlen. Sie hinterziehen Steuern, wenn Sie Einkünfte verschweigen, falsche Angaben in der Steuererklärung machen oder schwarz arbeiten. Bei Steuerhinterziehung drohen Geldstrafen oder Haft von 5 bis 10 Jahren.

Wie hoch ist die Strafe bei Steuerhinterziehung?

Geldstrafen bei Steuerhinterziehung in Tagessätzen:

10.000 Euro schlagen mit 50 – 80 Tagessätzen zu Buche. 25.000 Euro Steuerhinterziehung werden etwa mit 120 – 220 Tagessätzen belegt. 50.000 Euro ziehen circa 200 – 360 Tagessätze nach sich. 100.000 Euro dem Fiskus entzogene Steuer kosten 360 Tagessätze.

Wo fängt Steuerhinterziehung an?

Als schwere Fälle gelten Steuerhinterziehungen ab einer Höhe von 100.000 Euro. Liegt der Steuerschaden bei einer Million oder mehr ist eine Bewährung aber nicht mehr möglich, sodass unweigerlich Haftstrafen folgen, die bis zu 10 Jahren dauern können.

Was darf das Finanzamt und was nicht?

Wichtig zu wissen: die Behörde darf nur die sogenannten Stammdaten, aber keine Kontenbewegungen oder Kontenstände abfragen (§ 93 Abs. 7 AO). Erfolgt die Abfrage im Rahmen eines Steuerstrafverfahrens ist die Informationspflicht der Steuerbehörden so nicht gegeben (§ 24c Abs.

Was passiert wenn man eine Schenkung nicht meldet?

Kommt der Erwerber bzw. Schenker seiner Anzeigepflicht nicht nach, führt dies zu einer leichtfertigen Steuerverkürzung (§ 378 AO) bzw. zu einer Steuerhinterziehung (§ 370 AO), wenn die Schenkungsteuer dadurch nicht in voller Höhe oder nicht rechtzeitig festgesetzt wurde (§ 370 Abs. 1 S.

Was darf das Finanzamt anfordern?

Bescheinigungen über Lohnersatzleistungen (z.B. Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld, Elterngeld) Steuerbescheinigungen über Kapitalertragssteuer oder Zinsabschläge. Spendenbescheinigungen oder Zuwendungsbestätigungen. Nachweis einer Behinderung.

Wer hat mich beim Finanzamt angezeigt?

Daten zur Person des vermeintlichen Steuersünders (Frage nach dem Wer?): Für die Finanzverwaltung muss erkennbar sein, wem die Steuerhinterziehung angelastet wird. Der Anzeigeerstatter gibt den Namen des Unternehmens oder der Privatperson, die vermeintlich Steuern hinterzogen hat, mit der Anschrift bekannt.

Wann ermittelt das Finanzamt?

Steuern allgemein

Die Finanzbehörden leiteten ein Ermittlungsverfahren ein, wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Steuerstraftat vorliegt. Eine Steuerstraftat ist zum Beispiel, wenn für erbrachte Leistungen keine Rechnungen geschrieben werden (Schwarzarbeit) oder wenn bewusst falsche Umsätze gemeldet werden.

Wie weit kann das Finanzamt zurück prüfen?

Innerhalb der gesamten 4 Jahre darf das Finanzamt dann zurück prüfen. Dabei ist es unerheblich, ob Sie eine Steuererklärung abgegeben haben, oder nicht. Diese „kurze“ Frist von 4 Jahren gilt aber nur, wenn Sie nicht verpflichtet sind oder waren, eine Steuererklärung abzugeben.

Was fällt alles unter Steuerhinterziehung?

Eine Steuerhinterziehung begeht wer: den Finanzbehörden oder anderen Behörden über steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige oder unvollständige Angaben macht, die Finanzbehörden pflichtwidrig über steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis lässt oder.

Was passiert wenn man jahrelang keine Steuererklärung gemacht hat?

Die Abgabe einer freiwilligen Steuererklärung ist bis zu 4 Jahre nach dem betreffenden Steuerjahr möglich, für das Jahr 2018 also beispielsweise bis Ende 2022. Seit Jahren keine Steuererklärung mehr abgegeben – Kann ich jetzt wieder einreichen? Du kannst für die letzten 4 Steuerjahre freiwillig abgeben.

Welche Geldbeträge werden dem Finanzamt gemeldet?

Eine Prüfung von Geldtransfers muss von Finanzdienstleistern ab 1.000 Euro durchgeführt werden. Zur Prüfung sind, neben Banken, Versicherungen, Notaren, Anwälten und Glückspielanbietern, auch alle Personen und Institutionen verpflichtet, wenn sie Bargeldbeträge über 10.000 Euro beziehungsweise 15.000 Euro annehmen.

Wann wird Finanzamt misstrauisch?

Besonders misstrauisch wird das Finanzamt, wenn Ihre Steuererklärung und besonders die Angaben in Ihrem EÜR-Formular offensichtliche Ungereimtheiten enthalten, z.B. wenn Sie andauernde Verluste ausweisen oder einen deutlich niedrigeren Gewinn als vergleichbare Unternehmen erwirtschaftet haben.

Welche Geldbeträge müssen Banken melden?

Die Banken sind durch die Finanzaufsicht Bafin verpflichtet, bei allen Bareinzahlungen, die 10.000 Euro übersteigen, einen Nachweis über die Herkunft der Mittel zu verlangen. Das gilt auch für Fälle, in denen Geldbeträge aufgeteilt werden, aber in der Summe diese Grenze überschreiten.

Ist jede Schenkung meldepflichtig?

Grundsätzlich muss jede Geldschenkung, auch wenn sie unter dem persönlichen Freibetrag liegt, durch Schenker und Beschenkten beim zuständigen Finanzamt angezeigt werden. Nach dem Erbschaftsteuergesetz ist die Anzeige innerhalb von drei Monaten nach der Schenkung beim zuständigen Finanzamt zu erstatten.

Wie viel Geld darf man steuerfrei geschenkt bekommen?

So können grundsätzlich Eltern ihren Kindern und Stiefkindern jeweils bis zu 400.000 Euro steuerfrei schenken. Bei Eheleuten liegt die Grenze sogar bei 500.000 Euro. Großeltern haben die Möglichkeit ihren Enkelkindern immerhin noch 200.000 Euro steuerfrei zu übertragen.

Wie viel Geld darf man verschenken?

Aktuell gelten folgende Werte: 500.000 Euro: Ehegatten und eingetragene Lebenspartner. 400.000 Euro: Kinder und Stiefkinder sowie Kinder verstorbener Kinder und Stiefkinder. 200.000 Euro: Enkel.