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Was ist der Unterschied zwischen Witwenrente und Hinterbliebenenrente?

Gefragt von: Oliver Heine  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Eine Hinterbliebenenrente bekommt, wer bis zum Tod des Partners mit ihm verheiratet war oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft gelebt hat. Zwar hat sich umgangssprachlich die „Witwenrente“ durchgesetzt, doch wird sie natürlich genauso an Witwer ausgezahlt.

Ist Hinterbliebenenrente gleich Witwenrente?

Oft wird die Hinterbliebenenrente auch als Witwenrente bzw. Witwerrente bezeichnet. Wie hoch die Ansprüche für Hinterbliebene ausfallen, hängt unter anderem vom Hochzeitsdatum und den Geburtsdaten der Ehepartner ab. Basierend darauf wird die Witwenrente nach altem oder neuem Recht gehandhabt.

Wer bekommt die Hinterbliebenenrente?

Sie haben grundsätzlich Anspruch auf eine Witwen- oder Witwerrente, wenn Sie bis zum Tod Ihres Ehepartners/Lebenspartners oder Ihrer Ehepartnerin/Lebenspartnerin miteinander verheiratet waren oder eine Lebenspartnerschaft bestand und Ihre Ehe/Lebenspartnerschaft mindestens ein Jahr bestanden hat.

Wer bekommt keine Hinterbliebenenrente?

Wenn Sie nur religiös getraut wurden, haben Sie dagegen keinen Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente. Ehen, die ab dem 1. Januar 2002 geschlossen wurden, müssen mindestens ein Jahr lang vor dem Tod des Partners bestanden haben. Sie haben nicht wieder geheiratet oder eine eingetragene Lebenspartnerschaft begründet.

Wie lange wird die Hinterbliebenenrente gezahlt?

Hinterbliebenenrente steht Ihnen nur so lange zu, wie Sie ledig bleiben. Wenn Sie wieder heiraten oder eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, geht der Anspruch auf die Witwenrente Fall verloren. Bei erneuter Heirat können Sie allerdings eine Abfindung auf die Witwenrente in Höhe von zwei Jahresrenten erhalten.

Witwenrente und Witwerrente: Die wichtigsten Informationen

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Wie hoch darf die eigene Rente sein um Witwenrente zu bekommen?

Sofern der Hinterbliebene eine eigene Rente bezieht, zieht die Rentenversicherung pauschal 14 Prozent davon ab. Daraufhin zieht die Rentenversicherung vom berechneten Nettoeinkommen den Freibetrag ab. Dieser liegt je nach Bundesland bei 903 Euro oder bei 877 Euro.

Wann gibt es keine Witwenrente mehr?

Bei Eheschließungen ab dem 1. Januar 2002 wird eine Witwen- oder Witwerrente nur noch gezahlt, wenn die Ehe mindestens ein Jahr bestanden hat. Ist das nicht der Fall, muss der Rentenversicherungsträger laut Gesetz zunächst davon ausgehen, dass eine sogenannte Versorgungsehe vorliegt.

Wird die große Witwenrente ein Leben lang gezahlt?

Die grosse Witwenrente ist auch nicht auf die genannten 2 Jahre befristet. die kleine Witwenrente wird spätestens bis/ab Alter 47 der Witwe nicht mehr über 2 Jahre hinaus gezahlt - sie ist jetzt bereits 53, so dass auf jeden Fall die große Witwenrente/unbefristet zu zahlen ist.

Wie hoch ist die gesetzliche Hinterbliebenenrente?

Ihre Witwenrente errechnet sich aus dem Rentenanspruch des verstorbenen Partners. In den ersten drei Monaten stehen Ihnen 100 Prozent dieser Summe zu. Später erhalten Sie bei kleiner Witwenrente 25 Prozent, bei großer Witwenrente 55 Prozent (60 Prozent nach altem Recht) des Rentenanspruchs.

Wer bekommt 60% Witwenrente?

Mit der großen Witwenrente nach alter Rechtslage erhalten Hinterbliebene 60 Prozent der Rente des verstorbenen Partners. Dieser muss auch die allgemeine Wartezeit von fünf Jahren, also die Mindestversicherungszeit, erfüllt oder vorzeitig erfüllt haben oder Rentner gewesen sein.

Wie hoch ist Witwenrente 2022?

Die große Witwen- oder Witwerrente beträgt grundsätzlich 55 Prozent der Rente, die Ihr Ehepartner/Lebenspartner oder Ihre Ehepartnerin/Lebenspartnerin zum Zeitpunkt des Todes bezogen hat oder hätte.

Wird die Hinterbliebenenrente auf die eigene Rente angerechnet?

Bei der Witwenrente bekommt die Ehefrau einen Teil der Rente ihres verstorbenen Mannes. Bezieht sie eine eigene Rente oder hat weitere Einkommen, wird die Witwenrente damit verrechnet.

Wer sind die Hinterbliebenen?

Definition Hinterbliebene

Im Allgemeinen werden die nächsten Verwandten eines Verstorbenen als Hinterbliebene bezeichnet. Der Begriff Hinterbliebene zielt zunächst auf die Bezeichnung des Lebenspartners oder Ehegatten, also dem Witwer oder der Witwe hin.

Was wird bei der Hinterbliebenenrente angerechnet?

Bei der Einkommensanrechnung bei den Hinterbliebenenrenten werden das Erwerbseinkommen, das Erwerbsersatzeinkommen, das Vermögenseinkommen und das Elterngeld berücksichtigt. Unter Erwerbseinkommen werden das Arbeitsentgelt, Arbeitseinkommen und vergleichbares Einkommen subsumiert.

Bei welchem Einkommen wird die Witwenrente gekürzt?

Ab Juli 2020 beträgt der Freibetrag für Einkünfte zusätzlich zur Witwenrente in den alten Bundesländern 902,62 Euro monatlich. In den neuen Ländern liegt dieser Freibetrag bei 877,27 Euro. Nettoeinkommen, das darüber liegt, wird zum Teil mit der Hinterbliebenenrente verrechnet.

Kann man mit 1300 Euro Rente leben?

In dem Fall des Rentners mit 1300 Euro Monatsrente liege - sofern er nicht über erhebliche weitere Einkünfte verfüge - „die Netto-Monatsrente bei etwa 1100 Euro und damit weit über dem Betrag, der im Regelfall als Grundsicherung gezahlt würde“.

Wer bekommt die große Witwenrente und wer die Kleine?

Eine große Witwenrente dagegen kann beanspruchen, wer schon mindestens 47 ist oder ein minderjähriges Kind erzieht oder erwerbsgemindert ist. Dann gibt es 55 Prozent des Rentenanspruchs des Verstorbenen. Wer Kinder unter drei Jahren zu versorgen hat oder in der Vergangenheit zu versorgen hatte, bekommt einen Zuschlag.

Was ändert sich bei der Witwenrente 2022?

Zum 1. Juli 2022 haben sich die Freibetragsgrenzen bei Hinterbliebenenrenten geändert. Neben ihrer Hinterbliebenenrente können Witwen und Witwer sowie Bezieher von Erziehungsrenten nun mehr Einkommen erzielen.

Warum muss man für einen Toten Krankenkasse bezahlen?

Wenn der verstorbene Partner sozialversicherungspflichtig angestellt war, dann wird von den jeweils zugesprochenen 25 oder 55 Prozent Rente an den Hinterbliebenen ein – eigentlich hypothetischer – Krankenkassenbeitrag weiter abgezogen. Warum? Weil man die Hinterbliebenenrente rechtlich als Einkommen ansieht.

Wann bekommt man Hinterbliebenenbezüge?

Bezug nach dem Infektionsschutzgesetz, zum Beispiel bei Tod infolge einer empfohlenen Impfung. Bezug nach dem Gesetz über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten. Rente aus der gesetzlichen Unfallversicherung, zum Beispiel bei Tod durch Arbeitsunfall. Bezüge nach dem Tod eines Beamten aufgrund eines Dienstunfalls.

Was passiert mit der Rente wenn man stirbt?

Verstirbt der Versicherte nach Rentenbeginn, läuft die Rente in der Regel bis zum Ende einer vertraglich zugesicherten Garantiezeit weiter und wird an die Erben ausgezahlt. Das Gleiche gilt für ein Sterbegeld, sofern dessen Auszahlung Bestandteil der Police ist.

Kann eine Altersrente auf die Witwen oder Witwerrente angerechnet werden?

Nein! Die Witwenrente oder die Witwerrente, die eine Witwe oder der Witwer neben der eigenen Altersrente erhält, sind kein Hinzuverdienst der auf die Altersrente anzurechnen wäre. Anders herum kann eine Altersrente auf die Witwen-oder Witwerrente angerechnet werden.

Werden Witwenrente und eigene Rente zusammen versteuert?

Der Hauptgrund: Hinterbliebene zählen steuerlich als Alleinstehende. Werden die eigene Rente und die Witwenrente zusammengezählt. Liegt das zu versteuernde Einkommen oftmals über dem nun geringeren Grundfreibetrag – und es werden Steuern fällig.

Welches Einkommen wird bei der großen Witwenrente angerechnet?

Auf die Witwenrente/Witwerrente oder Erziehungsrente sind grob folgende Einkommen anrechenbar:
  • Erwerbseinkommen,
  • Erwerbsersatzeinkommen,
  • Vermögenseinkommen,
  • Elterngeld und.
  • Aufstockungsbeträge und Zuschläge nach § 3 Nr. 28 Einkommensteuergesetz.

Was muss ich als Witwe beachten?

Mit der Ehe wechselt man automatisch in Steuerklasse IV. Beide Partner können aber auch in die Steuerklassen III oder V wechseln. Als Witwe oder Witwer wechseln Sie automatisch in Steuerklasse I oder II (Alleinerziehende). Möglicherweise ist diese Steuerklasse sogar günstiger als zuvor.