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Was ist der Unterschied zwischen Vorhofflimmern und Herzrhythmusstörungen?

Gefragt von: Frau Prof. Ludmila Oswald  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Eine andere Form der Rhythmusstörung, bei der der Herzschlag unregelmäßig und meist beschleunigt ist, ist das Vorhofflattern. Im Unterschied zum Vorhofflimmern handelt es sich beim Vorhofflattern um eine Rhythmusstörung, die meist vom rechten Vorhof des Herzens ausgeht.

Sind Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern das gleiche?

Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der sich die Vorhöfe rasch und unkontrolliert bewegen (flimmern). Dies führt zu einem unregelmäßigen Herzschlag und kann die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) im Vorhof begünstigen.

Wie hoch ist der Puls bei Vorhofflimmern?

Der Puls ist bei Vorhofflimmern beschleunigt und unregelmäßig. Das Herz schlägt dann in Ruhe oft mit über 100 Schlägen pro Minute. Das lässt sich durch eine einfache Messung am Handgelenk oder mit einem Blutdruckmessgerät überprüfen.

Ist Herzstolpern und Vorhofflimmern das gleiche?

Das Herz der Betroffenen mit Vorhofflimmern schlägt unregelmäßig und oftmals deutlich schneller als der normale Herzschlag. „Herzstolpern ist neben der Leistungseinschränkung das häufigste Symptom bei Vorhofflimmern. Meist hält der komplett unregelmäßige Herzschlag für mehrere Minuten, Stunden oder sogar Tage an. “

Wie fühlt man sich bei Herzrhythmusstörungen?

Schlägt das Herz in Ruhe zu schnell, spüren Betroffene meist ein Herzpochen oder Herzrasen. Begleitet wird es häufig von Unruhe und Nervosität, manchmal auch von Angst. Weitere mögliche Symptome sind Schwindel, Kurzatmigkeit oder Brustschmerz.

Herzrhythmusstörungen - das Vorhofflimmern

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Was kann ich selbst bei Herzrhythmusstörungen tun?

Wer an Herzrhythmusstörungen leidet, sollte darauf achten, Stress zu meiden und sich regelmäßige Ruhepausen gönnen. Sinnvoll ist zudem das Erlernen von Entspannungsmethoden. Auf Kaffee, Alkohol und Rauchen sollte verzichtet werden.

Wie hoch ist der Puls bei Herzrhythmusstörungen?

Liegt der Ursprung der Herzrhythmusstörung in einer Herzkammer, kann Kammerflimmern die Folge sein. Dabei ist die Herzfrequenz extrem hoch – über 320 Schläge pro Minute. Das Herz pumpt dann nicht mehr genügend Blut in den Körper. Mitunter kommt die Pumpfunktion auch vollständig zum Erliegen.

Was ist das beste Medikament bei Herzrhythmusstörungen?

Betablocker (Antiarrhythmika der Klasse II) wie Atenolol, Metoprolol und Propranolol sind geeignet, um Vorhofflimmern und einen zu schnellen Herzschlag zu behandeln und Kammerflimmern vorzubeugen, um so die Gefahr eines plötzlichen Herztods zu verringern.

Welche Herzrhythmusstörungen sind harmlos?

Während Extrasystolen bei vielen Menschen unbedenklich sind, können sie in manchen Fällen ein Symptom einer ernsthaften Herzerkrankung sein. Als Notfall gelten ausgeprägte Arrhythmien, die mit Schwindel und Bewusstlosigkeit einhergehen.

Wie kann ich Vorhofflimmern stoppen?

Mithilfe von Hochfrequenzstrom oder durch Kälte (Kryoballon-Ablation) versucht der Kardiologe, Herzmuskelzellen im Übergangsbereich von Lungenvenen und linkem Vorhof zu veröden. Dabei sollen die störenden elektrischen Impulse unterbrochen und das Vorhofflimmern beendet werden.

Kann Magnesium Vorhofflimmern auslösen?

Störungen des Salzhaushalts mit einem Mangel an Kalium und Magnesium können Vorhofflimmern und andere Herzrhythmusstörungen begünstigen.

Wie beginnt Vorhofflimmern?

Vorhofflimmern wird durch so genannte Triggersignale ausgelöst, die im Bereich der Einmündung der Lungenvenen in den linken Vorhof entstehen und durch ein Kreisen der Erregungen die Muskulatur des Vorhofs dauernd erregt wird. Die charakteristische Frequenz des Vorhofflimmerns beträgt 350-600 Schläge pro Minute.

Welche Blutverdünner bei Vorhofflimmern?

“ Behandelt wird Vorhofflimmern mit Gerinnungshemmern, den sogenannten Antikoagulanzien, zu denen Marcumar und auch die Nicht-Vitamin-K oralen Antikoagulanzien (NOAK) wie Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban, Edoxaban gehören.

Wann wird Vorhofflimmern gefährlich?

Betroffene sollten den Arzt aufsuchen, wenn der Puls dauerhaft bzw. anfallsweise über 120 Schläge oder unter 40 Schläge pro Minute aufweist oder durch ein wiederkehrendes Herzstolpern gekennzeichnet ist.

Kann man mit Vorhofflimmern alt werden?

Wer jünger als 65 und ansonsten herzgesund ist, hat trotz Vorhofflimmern eine ähnliche Lebenserwartung wie Menschen ohne Rhythmusstörung. Wer dagegen an Vorhofflimmern und zusätzlich an einer Herzerkrankung leidet, musste in früheren Jahren mit einer geringeren Lebenserwartung rechnen.

Welche Medikamente sind die Besten bei Vorhofflimmern?

Das Vorhofflimmern bleibt zwar bestehen, aber das Herz schlägt nicht mehr so schnell. Geeignet sind hierfür beispielsweise Betablocker oder Kalziumantagonisten wie Verapamil oder Diltiazem.
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Dies sind insbesondere:
  • Betablocker.
  • Flecainid.
  • Propafenon.
  • Amiodaron.
  • Dronedaron.

Was macht der Kardiologe bei Herzrhythmusstörungen?

Kompetente Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Die Rhythmologie beschäftigt sich als Spezialgebiet der Kardiologie mit der Diagnostik und Therapie aller Formen von Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien). Herzrhythmusstörungen stellen ein häufiges klinisches Problem dar und verursachen vielfache Symptome.

Kann man mit Herzrhythmusstörungen leben?

„Die meisten Herzrhythmusstörungen sind ebenso wie der langsame oder zu schnelle Herzschlag nicht gefährlich und beeinträchtigen die Lebenserwartung nicht,“ ergänzt der Herzspezialist. Eine gefährliche Herzrhythmusstörung aber muss in jedem Fall ausgeschlossen werden.

Wie erkenne ich gefährliche Herzrhythmusstörungen?

Bei vielen Betroffenen ist der Herzschlag beschleunigt oder als Herzstolpern, Herzpochen oder Herzrasen spürbar, oft begleitet von innerer Unruhe und Angstgefühlen. Bei manchen kommt es zu Schmerzen und Engegefühl in der Brust, Atemnot, Schwindel und Benommenheit.

Was verschlimmert Herzrhythmusstörungen?

Häufige Herzerkrankungen sind: Herzschwäche, Koronare Herzerkrankung, Herzklappenfehler, Herzmuskelentzündung und Bluthochdruck. Stoffwechselstörungen: Manchmal treten Rhythmusstörungen als Begleitsymptom einer Schilddrüsenunter- oder überfunktion oder im Zuge hormoneller Erkrankungen auf.

Wie ist der Blutdruck bei Herzrhythmusstörungen?

Am besten ist es, die Faktoren, die Herzrhythmusstörungen begünstigen, zu vermeiden und die Grunderkrankung dahinter zu behandeln. Bei hohem Blutdruck ist es wichtig, ihn auf unter 140/90 mmHg zu senken. In vielen Fällen kann dadurch mit der Zeit Vorhofflimmern verbessert werden.

Welche Lebensmittel lösen Herzrhythmusstörungen aus?

Besonders viel Arachidonsäure ist in Fleisch, Eiern und Käse enthalten, so dass Sie bei Herzrhythmusstörungen diese Lebensmittel nur noch in gemässigten Mengen oder vorerst besser gar nicht mehr essen sollten.

Sind Herzrhythmusstörungen am Puls erkennbar?

Eine regelmäßige Pulsmessung hilft dabei, frühzeitig Auffälligkeiten des Herzschlages zu erkennen. Vorhofflimmern verursacht jährlich etwa 30.000 Schlaganfälle – eine Zahl, die durch regelmäßige Pulskontrolle reduziert werden könnte.

Wie zeigt ein Blutdruckmessgerät Herzrhythmusstörung an?

Alle vollautomatischen visomat Blutdruckmessgeräte können zudem unregelmäßige Pulse bzw. Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern erkennen.

Welche Krankheiten lösen Herzrhythmusstörungen aus?

Herzrhythmusstörungen sind oft die Folge von Herzerkrankungen wie:
  • koronare Herzkrankheit (KHK) und Herzinfarkt.
  • Herzklappenerkrankungen.
  • Herzmuskelentzündungen.
  • Herzschwäche.
  • Fehlbildungen des Reizleitungssystems.

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