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Was ist der Unterschied zwischen Vorhofflimmern und Herzrasen?

Gefragt von: Erika Klaus  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Vorhofflimmern wird durch eine Art «elektrisches Gewitter» in den Vorhöfen verursacht. Bei etwa einem Drittel der Betroffenen tritt als Begleitsymptom Herzrasen auf. Im Unterschied zum anfallsartigen Herzrasen ist der Herzschlag bei Vorhofflimmern unregelmässig und kann Stunden bis Tage anhalten.

Ist Herzrasen das gleiche wie Vorhofflimmern?

Vorhofflimmern als Ursache für Herzrasen

Eine häufige Ursache für Herzrasen ist Vorhofflimmern. Bei dieser Herzrhythmusstörung ziehen sich die Vorhöfe des Herzens nicht mehr koordiniert zusammen, sie „flimmern“ nur noch. Vorhofflimmern entsteht häufig durch langjährigen Bluthochdruck oder die koronare Herzkrankheit.

Wie erkenne ich ob ich Vorhofflimmern habe?

Auf diese Symptome sollten Sie achten:
  1. unregelmäßiger Herzschlag, unregelmäßiger Puls.
  2. Herzstolpern, Herzrasen.
  3. Schwindel, Schwitzen, Atemnot.
  4. innere Unruhe, Angstgefühle.
  5. Abgeschlagenheit.
  6. Brustschmerzen.
  7. Erschöpfung, eingeschränkte Leistungsfähigkeit.

Welchen Puls hat man bei Vorhofflimmern?

Die charakteristische Frequenz des Vorhofflimmerns beträgt 350-600 Schläge pro Minute. Normal ist eine Herzfrequenz von 60 - 100 Schlägen pro Minute. Bei einer derart hohen Schlagfrequenz kommen nun viele unvollständige Kontraktionen des Vorhofs zustande, sodass dieser sich nun noch zuckend bewegt.

Was darf man bei Vorhofflimmern nicht tun?

Vermeiden Sie jedoch anstrengende Bewegung. Einige Studien haben gezeigt, dass das Risiko für Vorhofflimmern bei Ausdauersportlern wie Langstreckenläufern oder Radfahrern erhöht ist. Deshalb werden Patienten ermutigt, leichte bis moderate Bewegung zu betreiben, sich allerdings von übermäßiger Bewegung fernzuhalten.

Herzrhythmusstörungen: Von Vorhofflimmern bis unregelmäßige Herzschläge - Symptome, Folgen, Therapie

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Was hilft schnell bei Vorhofflimmern?

Der Ruhepuls wird zunächst auf unter 110 Schläge pro Minute gesenkt, meist mit Betablockern. Bei Bedarf kann der Puls durch eine höhere Dosis oder weitere Medikamente stärker gesenkt werden. Es wird erst einmal nicht versucht, das Vorhofflimmern zu beseitigen.

Kann man bei Vorhofflimmern sterben?

„Vorhofflimmern ist eine ernst zu nehmende Herzrhythmusstörung, die unbemerkt und unbehandelt lebensbedrohlich für Herz und Gehirn werden kann, bis hin zu Herzschwäche und Schlaganfall. Das zu verhindern, muss Vorhofflimmern frühzeitig vom Arzt diagnostiziert und konsequent behandelt werden“, warnt Prof. Dr. med.

Wie fühlt sich der Puls bei Vorhofflimmern an?

Kommt es zu Vorhofflimmern, nehmen Betroffene häufig einen schnellen, unregelmäßigen oder chaotischen Herzschlag wahr. Dieser macht sich als „Herzstolpern“ oder Herzrasen bemerkbar. Das kann sehr unangenehm sein. Viele Betroffene fühlen sich unruhig, schwach und unwohl.

Wie hoch ist der Blutdruck bei Vorhofflimmern?

Die ACCORD-Studie zeigt zwar, dass bei einem systolischen Blutdruck von weniger als 1200 mmHg die Inzidenz von Vorhofflimmern reduziert werden kann, aber durch weitere Analysen wird festgestellt, dass zwischen dem Blutdruckniveau und der Inzidenz eine klare U-förmige Kurve besteht von Patienten mit Vorhofflimmern.

Kann Kaffee Vorhofflimmern auslösen?

Verursacht Kaffee Vorhofflimmern? Um die Antwort vorweg zu nehmen: Nein, nach den derzeit vorliegenden Daten gibt es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Kaffeegenuss und dem Auftreten von Vorhofflimmern. Dieses Ergebnis zeigte sich in einer großen Beobachtungsstudie.

Kann Vorhofflimmern zu Herzinfarkt führen?

Verursacht Vorhofflimmern außer Schlaganfällen auch Herzinfarkte? Anscheinend ja, wenngleich sehr selten. Nach Studienergebnissen japanischer Untersucher ist Vorhofflimmern häufigste Ursache von Koronarembolien, die zu – prognostisch ungünstigen – Myokardinfarkten ohne KHK-Beteiligung führen.

Was kann alles Vorhofflimmern auslösen?

Ursachen für Vorhofflimmern sind vielfältig

Zu den möglichen Auslösern zählen langjähriger Bluthochdruck, Herzschwäche und weitere Herzerkrankungen wie die koronare Herzkrankheit. Auch Diabetes mellitus oder eine Schilddüsenerkrankung können Vorhofflimmern auslösen.

Wie lange dauert ein Vorhofflimmern?

Paroxysmales Vorhofflimmern (auch intermittierendes Vorhofflimmern genannt): Tritt spontan und anfallsartig auf und dauert häufig mehrere Minuten bis Stunden an, in der Regel aber weniger als 24 Stunden. Die maximale Dauer beträgt sieben Tage.

Wann wird Herzrasen gefährlich?

Als gefährlich gilt die ventrikuläre Tachykardie, die sich durch stark ausgeprägte Beschwerden und plötzliches Herzrasen zeigt. Eine sofortige notärztliche Therapie ist notwendig, wenn Sie zu der stark erhöhten Schlagfrequenz Anzeichen wie Schwindel oder Schmerzen in der Brust bemerken.

Kann ein Blutdruckmessgerät Vorhofflimmern erkennen?

Komfortabler ist es mit einem modernen Blutdruckmessgerät wie dem Modell visomat double comfort. Es kann Störungen im Herzrhythmus und sogar Vorhofflimmern erkennen.

Wie kann man Herzrasen beruhigen?

„Betroffene können zum Beispiel mit Mittel- und Zeigefinger eine Stelle am Hals leicht massieren, an der man den Pulsschlag spürt. Das stimuliert den Karotissinusnerv, der den Blutdruck in den Halsschlagadern misst. Dadurch lässt sich die Herzschlagfrequenz möglicherweise absenken und so der Anfall stoppen.

Welche Blutdrucksenker bei Vorhofflimmern?

ACE-Hemmer und AT1-Rezeptorblocker hemmen das Renin-Angiotensin-System (RAS) und verhindern bei Patienten mit Bluthochdruck ein Vorhofflimmern. Dadurch sinkt das Risiko für einen Schlaganfall.

Wann sollte man bei Vorhofflimmern zum Arzt?

Falls Sie betroffen sind, denken Sie bitte stets daran: Vorhofflimmern ist eine Erkrankung, die ernste Folgen haben kann. Gehen Sie zu Ihrem Arzt, sobald Sie eine Veränderung Ihrer Symptome oder eine veränderte Reaktion auf Ihre Medikamente feststellen.

Wann muss Vorhofflimmern behandelt werden?

Hat das Vorhofflimmern vor der Therapie bereits länger als 48 Stunden bestanden, muss man es zunächst mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandeln. Damit möchte man einem Schlaganfall vorbeugen.

Kann Vorhofflimmern geheilt werden?

Vorhofflimmern kann in frühen Stadien durch Medikamente, elektrische Kardioversion ("Elektroschock") oder eine sogenannte Katheterablation erfolgreich behandelt werden.

Welche Blutverdünner bei Vorhofflimmern?

“ Behandelt wird Vorhofflimmern mit Gerinnungshemmern, den sogenannten Antikoagulanzien, zu denen Marcumar und auch die Nicht-Vitamin-K oralen Antikoagulanzien (NOAK) wie Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban, Edoxaban gehören.

Wie behandelt man am besten Vorhofflimmern?

Bei der behandlung von Vorhofflimmern haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Die herkömmliche Behandlung basiert auf drei unterschiedlichen Faktoren: Medikamente zur Blutverdünnung, die sogenannte Kardioversion oder eine Katheterablation.

Welches ist das beste Medikament bei Vorhofflimmern?

Das Vorhofflimmern bleibt zwar bestehen, aber das Herz schlägt nicht mehr so schnell. Geeignet sind hierfür beispielsweise Betablocker oder Kalziumantagonisten wie Verapamil oder Diltiazem.

Kann man mit Vorhofflimmern gut leben?

Patienten mit Vorhofflimmern sollten sorgsam und besonnen mit ihrem Körper und ihrer Erkrankung umgehen. Eine gesunde und glückliche Lebensweise verbunden mit der richtigen medikamentösen Behandlung kann dazu beitragen, einen folgenschweren Schlaganfall zu vermeiden.

Kann man Vorhofflimmern im EKG sehen?

Diagnose per EKG

Besteht der Verdacht auf Vorhofflimmern, fragt der Arzt oder die Ärztin zur Diagnose zunächst nach Vorerkrankungen und Beschwerden und fühlt den Puls. Eine sichere Diagnose ist jedoch nur mittels EKG möglich. Im Ruhe-EKG zeigt sich Vorhofflimmern durch typische Abweichungen vom normalen Sinusrhythmus.