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Was ist der Unterschied zwischen Legat und Erbe?

Gefragt von: Gabriel Schäfer MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Was ist der Unterschied zwischen einer Erbschaft und einem Legat? Als Erbschaft (Verlassenschaft) wird das gesamte Vermögen des Erblassers oder eine Quote davon (z.B. 1/3, 1/4, etc.) bezeichnet. Mit einem Legat (Vermächtnis) kann ein bestimmter Geldbetrag oder eine Sache an jemanden hinterlassen werden.

Was ist ein Legat im Erbrecht?

Bei einem Vermächtnis (auch „Legat“ genannt) wird der Vermächtnisnehmer nicht Teil der Erbengemeinschaft. Dieser hat der Erbengemeinschaft gegenüber einen Herausgabeanspruch auf eine bestimmte Sache (z.B. ein Gemälde) oder eine bestimmte Summe am Nachlass (z.B. 10'000 CHF).

Ist ein Legat eine Schenkung?

Das Vermächtnis – oder auch Legat genannt – ist eine besondere Form der Begünstigung von Todes wegen. Von der Schenkung unterscheidet sich das Vermächtnis dadurch, dass die Schenkung unter Lebenden geschieht und ein (schriftlicher) Schenkungsvertrag nötig ist.

Was ist besser Vermächtnis oder Erbe?

Mit einem Vermächtnis bekommst Du nur einen Teil des Vermögens aus dem Nachlass eines Verstorbenen, ohne selbst Erbe zu werden (§ 1939 BGB). Als Vermächtnisnehmer tauchst Du in keinem Erbschein auf. Du haftest weder für Schulden des Verstorbenen, noch musst Du Dich mit anderen Erben auseinandersetzen.

Was versteht man unter einem Legat?

Von einem Legat (Vermächtnis) spricht man, wenn jemand nur bestimmte Dinge aus der Verlassenschaft (etwa die Münzsammlung) erhalten soll. Der solcherart Bedachte ist der Legatar. Das Vermächtnis ist somit eine letztwillige Zuwendung ohne Hinterlassung eines Erbteils.

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Ist ein Legat ein Vermächtnis?

Ein Vermächtnis wird im Erbrecht in der Schweiz auch Legat genannt und bezeichnet die Zuwendung einzelner Vermögensgegenstände an eine bestimmte Person durch eine letztwillige Verfügung. Die Person, die das Legat erhält, wird als Vermächtnisnehmer bezeichnet.

Was ist der Unterschied zwischen Legat und Vermächtnis?

Legat handelt es sich um eine vermögenswerte Zuwendung aufgrund einer Verfügung von Todes wegen (beispielsweise im Testament oder Erbvertrag), mit welcher der Erblasser eine bestimmte Person begünstigen oder bedenken möchte. Der Vermächtnisnehmer ist kein Erbe, er hat also nicht die Rechtsstellung eines Erben.

Wird ein Vermächtnis vom Erbe abgezogen?

Bei der Berechnung der Höhe des Pflichtteilsanspruchs kann der Wert des Vermächtnisses nicht vom Nachlasswert abgezogen werden. Der Grund dafür ist, dass der Erblasser durch Vermächtnisse nicht den Wert seines Nachlasses verringern können soll, um damit die Höhe von Pflichtteilsansprüchen zu verringern.

Kann ein Haus ein Vermächtnis sein?

Was ist ein Vermächtniserfüllungsvertrag? Wenn sich das Vermächtnis auf eine Immobilie oder ein Grundstück beläuft, muss das Eigentum vom Erben an den Bedachten übertragen werden – der Vermächtnisnehmer besitzt somit zunächst lediglich einen schuldrechtlichen Anspruch an der Immobilie oder dem Grundstück.

Ist ein Legat steuerpflichtig?

Mit Legaten werden neben Privatpersonen häufig ge- meinnützige Institutionen bedacht, die steuerbefreit sind.

Was ist wenn Erbe Vermächtnis nicht auszahlen kann?

Weigert sich der Vermächtnisnehmer in der Folge, seinen nach § 2318 Abs. 1 BGB geschuldeten Anteil an den Erben zu bezahlen, kann der Erbe den Wert des Vermächtnisses gekürzt um den vom Vermächtnisnehmer zu tragenden Anteil zur Auszahlung bringen.

Wann ist ein Vermächtnis sinnvoll?

Wann kann ein Vermächtnis sinnvoll sein? Mit einem Vermächtnis kann der Erblasser Personen, mit denen er nicht verwandt ist, im Erbfall mit einer Geldsumme oder einem Wertgegenstand bedenken. Auch besondere Erinnerungsstücke mit ideellem Wert lassen sich so durch eine letztwillige Verfügung vermachen.

Kann ein Vermächtnis auch Geld sein?

Ein Erblasser kann in seinem Testament nicht nur Erben einsetzen, sondern bestimmten Personen auch einzelne Gegenstände oder Geldbeträge zuweisen. In diesem Fall spricht man von einem Vermächtnis.

Was ist ein Legatnehmer?

Definition Legat

In einem Legat oder Vermächtnis wird ein bestimmter Vermögens- oder Sachwert vermacht. Legate werden vor der Teilung der Erbschaft ausgerichtet, Pflichtteile dürfen dabei nicht verletzt werden. Legatnehmer haften nicht für Schulden des oder der Verstorbenen.

Wer zahlt Erbschaftssteuer Erbe oder Vermächtnisnehmer?

Steuerschuldner ist nach § 20 ErbStG grundsätzlich immer der Erwerber des Vermächtnisses. Im Falle eines Vermächtnisses hat also der Vermächtnisnehmer die Steuerlast zu tragen.

Wie kann ich die Erbschaftssteuer umgehen?

Die Erbschaftssteuer bei Immobilien lässt sich umgehen, wenn der Erblasser die Immobilie seinem hinterbliebenen Ehegatten oder seinen Kindern vererbt und der Erbe oder die Erben die Immobilie als ständigen Wohnsitz eintragen sowie wenigstens 10 Jahre in ihr wohnen.

Wie melde ich dem Finanzamt ein Erbe?

Dazu reicht ein formloses Schreiben an das Finanzamt. In einem solchen Schreiben sollten Vor- und Familienname, Beruf sowie die Anschrift des Erblassers oder Schenkers sowie des Erwerbers aufgelistet sein. Außerdem der Todestag und der Sterbeort des Erblassers oder das Datum des Tages, an dem die Schenkung erfolgte.

Was hat Vorrang Vermächtnis oder Pflichtteil?

Denn: Pflichtteil geht vor Vermächtnis und Auflage. Die Höhe des Pflichtteilsanspruchs errechnet sich aus dem bereinigten Nachlasswert.

Wird ein Vermächtnis im Grundbuch eingetragen?

Wem im Wege eines Vermächtnisses das Eigentum an einem Grundstück zugedacht wird, kann seine Eintragung im Grundbuch nicht allein durch Vorlage des Testaments beim Grundbuchamt erreichen. Vielmehr muss er die Erben zur Übereignung des Grundstückes auffordern und diese müssen die Übereignung bewilligen.

Ist ein Vermächtnis ein Testament?

Was ist ein Vermächtnis? Ein Vermächtnis ist ein Teilverfügung in einem Testament, die in spezieller Weise den Nachlass betrifft. Der Erblasser vermacht einer Person einen bestimmten Teil seines Nachlasses – beispielsweise einen ganz besonderen Gegenstand –, ohne den sogenannten Vermächtnisnehmer als Erben einzusetzen.

Wann Vermächtnis und Erbe?

Der Unterschied zwischen Erbe und Vermächtnis ist also gravierend: Den Erbe(n) fällt automatisch der gesamte Nachlass zu, ein Vermächtnisnehmer bekommt nur einen Anspruch auf einen bestimmten Gegenstand, den er von der Erben verlangen kann.

Was ist der Unterschied zwischen Nachlass und Erbe?

Der Unterschied zwischen Nachlass und Erbschaft

Auch das Gesetz kennt beide Begriffe. In den erbrechtlichen Vorschriften des BGB ist meist von der Erbschaft die Rede, wenn es um die Rechtsstellung des Erben geht, vom Nachlass eher, wenn das auf die Erben übergegangene Vermögen gemeint ist.

Wann muss Erbe Vermächtnis auszahlen?

Sobald ein Beschwerter die Erbschaft in Besitz genommen hat oder die Ausschlagungsfrist abgelaufen ist, wird die Herausgabe des Vermächtnisses fällig. Hat der Erblasser keinen speziellen Verfalltag für seine Anordnung bestimmt, wird das Vermächtnis zwei Monate nach dem Ableben fällig.

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