Zum Inhalt springen

Was ist der Unterschied zwischen Gülle und Mist?

Gefragt von: Herr Prof. Falko Wiegand  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (25 sternebewertungen)

Sie sind kein Abfall, sondern ein natürliches, organisches Düngemittel. Mist ist fest und besteht aus Urin, Kot und aus einem Bindemittel, üblicherweise Stroh.

Was ist besser Gülle oder Mist?

Optimal ist die Ausbringung bei bedecktem Wetter, hoher Luftfeuchte und mäßigen Temperaturen. Einen Vorteil kann Festmist haben, denn Stroh bindet Feuchtigkeit. Und weniger Feuchtigkeit bedeutet weniger Potential zur Gasbildung. Doch Festmist ist nicht pauschal besser zu bewerten, als Gülle.

Was ist der Unterschied zwischen Gülle und Jauche?

Gülle und Jauche unterscheiden sich deutlich in ihrem Nährstoffgehalt. Die Jauche ist wesentlich reicher an Kalium und Stickstoff, welcher schneller für Pflanzen verfügbar ist. Gülle hat einen höheren Trockensubstanzanteil, da auch Kot enthalten ist und oft auch Stroh oder ähnliche Materialien beigefügt sind.

Was macht der Bauer mit dem Mist?

In der modernen Landwirtschaft wird Mist mit Miststreuern, im privatgärtnerischen Bereich meist per Hand mit einer Mistgabel ausgebracht. Insbesondere Pferdeäpfelmist wird häufig auch von Kleingärtnern eingesetzt, beispielsweise als Kompostverbesserer und zur Düngung von Rosen.

Was versteht man unter Gülle?

Das Wort „Gülle“ kommt ursprünglich aus dem Niederdeutschen und bedeutete so viel wie „Pfütze, Lache“. Erst viel später bekam „Gülle“ die Bedeutung, die das Wort heute hat, nämlich eine Mischung aus Kot und Harn unserer landwirtschaftlichen Nutztiere Schwein und Rind.

LS22 Mist und Gülle

35 verwandte Fragen gefunden

Was ist Festmist?

Gülle (Flüssigmist) ist ein Gemisch aus Kot und Harn von Rindern, Schweinen oder anderen landwirtschaftlichen Nutztieren, das außerdem Wasser (Reinigungswasser, Niederschlagswasser etc.), Futterreste und Einstreu enthalten kann. Festmist ist ein stapelbares Gemisch aus Kot, Harn und Einstreu.

Ist Gülle gut für den Boden?

Das Ammoniak, welches bei der Gülleausbringung in die Luft entweicht, führt zu einer möglichen Versauerung oder Nährstoffanreicherung der Böden und Gewässer, wenn es an anderer Stelle wieder auf die Erde trifft.

Wann darf kein Mist aufs Feld?

Wenn eine 30/60-Düngegabe über Gülle oder Gärrest erfolgt ist, darf im Herbst kein Festmist mehr ausgebracht werden. Auf einer unbestellten Fläche ohne Bewuchs mit nachfolgender Sommerung darf im Herbst nach der Ernte der Vorfrucht kein Festmist oder Kompost ausgebracht werden (erst im Frühjahr mit Sperrfristende).

Wann darf man keinen Mist ausbringen?

Festmist darf nur noch bis Mitte Dezember ausgebracht werden. Beachten Sie das bei der Planung der kommenden Wochen. Hier unsere Tipps, wo und wie Sie Mieten anlegen dürfen. Ab Mitte Dezember gilt das Ausbringverbot stickstoffhaltiger Dünger auch für Festmiste von Huf- und Klauentieren und für Kompost.

Wann fährt man Mist auf die Wiese?

Auf Acker- und Grünland darf vom 1. Dezember bis zum 15. Januar kein Festmist und Kompost ausgebracht werden. Die Sperrfrist gilt flächendeckend auch für phosphathaltige Dünger.

Wie schnell wirkt Mist?

Die richtige Zeit, die Beete mit abgelagertem Mist zu düngen, ist das Frühjahr, damit die Nährstoffe den Pflanzen gleich zur Verfügung stehen. Mist wird nur flach in den Boden eingearbeitet, damit Luft zu ihm vordringt und er in den folgenden Monaten besser verrotten kann.

Was ist in Jauche?

In Gegenden, in denen unter Jauche ausschließlich Pflanzenjauche verstanden wird, bezeichnet (nur) Gülle ein Gemisch tierischer Exkremente (Kot und Urin) sowie Wasser und mitunter auch Einstreu wie Stroh. Sie kommt in der Regel durch die sogenannte Schwemmentmistung zustande. Jauche besteht fast nur aus Urin, z.

Wann wirkt Gülle am besten?

Der organisch gebundene N muss erst im Laufe der Vegetation mineralisiert werden. Bei einer Bodentemperatur von 5 Grad Celsius ist erst ca. die Hälfte des NH4-N binnen 6 Wochen zum Nitrat umgebaut.

Warum streut man Mist?

Pferdemist ist ein begehrter, ausgewogener Dünger für Rosen, Beerensträucher und Obstbäume. Auch auf Gemüsebeeten, die schon abgeerntet sind, kann der Dung ausgebracht werden. Dafür sollte er allerdings abgelagert sein.

Wie oft darf man Gülle fahren?

Insgesamt darf nur so viel Gülle ausgebracht werden, wie die Pflanzen an Nährstoffen aufnehmen können. Dies ist gesetzlich über die sogenannte „Gute fachliche Praxis“ in der Landwirtschaft geregelt.

Wie viel kg Mist pro ha?

Die Ertragswirkung des Rindermistes (Herbst) liegt bei ca. 30 bis 50 kg N/ha.

Warum stinkt Gülle so?

Gülle setzt vornehmlich vier Gase frei: Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Ammoniak (NH3) und Schwefelwasserstoff (SH2). Den für die meisten Menschen unangenehmen Geruch bei der Gülleausbringung verursachen vor allem der Schwefelwasserstoff sowie die leicht flüchtigen organischen Substanzen.

Wie viel Gülle auf 1 ha?

Zur Vermeidung von Überdüngungen und Narbenschäden bei Rindergülle ist die Höchst- gabe pro Aufwuchs auf 20 bis 25 m³ zu begrenzen. Maximale Ausbringungsmengen auch auf leistungsfähigem Grünland von 50 bis 60 m³ Rindergülle (bzw. 40 m³ Schweinegülle) pro ha und Jahr nicht überschreiten.

Wann streut man Mist auf Grünland?

Bei über 1,5 % Stickstoff (N) in der Trockenmasse (TM) gilt ein Aufbringungsverbot für Acker- und Grünland ab 15. Dezember bis 15. Januar. Bei N-Gehalten bis 1,5 % in der TM besteht kein Verbotszeitraum.

Wie lange darf man am Samstag Gülle fahren?

Zum „Schutz der Nachtruhe“ sind in den meisten Bundesländern lärmende Betätigungen von 22 bis 6 Uhr verboten. Ausnahmen gelten wieder für Ernte- und Bestellarbeiten: Diese dürfen schon um 5 Uhr und damit eine Stunde früher beginnen und mit 23 Uhr eine Stunde später enden.

Was bedeutet 30 60 Regel?

Was ist unter der 30:60 Regel zu verstehen? Die noch zulässige N-Düngung bis zum 1.Oktober zu Zwischenfrüchten, Winterraps, Feldfutter und Wintergerste nach Getreidevorfrucht ist auf maximal 30 kg Ammonium-N (vorher 40) oder maximal 60 kg Gesamt-N/ha (vorher 80) begrenzt. Das gilt auch für mineralische Dünger.

Wann darf der Bauer Mist streuen?

Ein Kritikpunkt vieler Bauern ist die Verschärfung der Sperrfristen, in denen Gülle und Mist nicht auf Felder und Grünland ausgebracht werden darf. Dies ist nach den neuen Bestimmungen künftig nur noch bis zum 30. September erlaubt. Bisher war der 31. Oktober der Schlusstermin.

Warum fahren die Bauern Gülle?

Gülle liefert wichtige Hauptnährstoffe wie Stickstoff, Phosphat, Kalium und Magnesium. Zudem sind Spurennährelemente enthalten. Durch den Einsatz von Gülle können Pflanzen besser wachsen, es gibt höhere Ernteerträge. Zudem baut die in der Gülle enthaltene organische Substanz den Humusgehalt des Bodens auf.

Wo darf Gülle nicht ausgebracht werden?

Bei Wassersättigung des Bodens, schneebedecktem oder gefrorenem Boden dürfen Gülle, Gärreste und andere stickstoff- und phosphathaltige Düngemittel nicht ausgebracht werden.

Ist Kuhmist giftig?

Wer keinen so guten Geruchsinn mehr hat, wird auch nicht durch den Gestank gewarnt. Schon geringe Konzentrationen von Schwefelwasserstoff (H2S) lähmen zudem das Riechvermögen, grössere Mengen sind nach wenigen Atemzügen giftig bis tödlich.

Vorheriger Artikel
Wer darf 50 er Roller fahren?
Nächster Artikel
Warum jucken Kriebelmückenstiche?