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Was ist der Unterschied zwischen einem Burnout und einer Depression?

Gefragt von: Ortwin Hartwig  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Während eine Depression sowohl langsam als auch plötzlich und scheinbar grundlos entstehen kann, entwickelt sich ein Burnout-Syndrom meist schleichend. Eine von Burnout betroffene Person durchlebt oft typische, aufeinander aufbauende Phasen.

Kann Burnout zu Depressionen führen?

Burnout. Auch ständige Überforderung, privater oder beruflicher Stress können Depressionen auslösen. In diesem Zusammenhang ist häufig von „Burnout“ die Rede. Dabei beschreibt Burnout eine durch Überforderung, Überbelastung und fehlende Erholung ausgelöste Depression.

Was sind typische Burnout Symptome?

Erschöpfung: Betroffene fühlen sich überfordert, ausgelaugt und antriebslos, sind oft müde und niedergeschlagen. Viele haben zudem körperliche Beschwerden, zum Beispiel unspezifische Schmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Schlafstörungen.

Ist eine erschöpfungsdepression ein Burnout?

Erschöpfungsdepression oder „Burn-Out“

Das Burnout-Syndrom als negative Folge von beruflicher Überlastung ist eine Erschöpfungsdepression, die mit Stimmungstief, innerer Distanzierung und Leistungsabfall einhergeht. Das Beschwerde- und Leidensbild ist komplex.

Wie äußert sich Burnout psychisch?

Burnout ist immer mit emotionaler Erschöpfung verbunden. Hinzu kommen Symptome wie Energiemangel, Müdigkeit und Niedergeschlagenheit sowie das Auftreten von Anspannungszuständen. Betroffene sind häufig unfähig, sich in der Freizeit zu entspannen und leiden an Schlafstörungen.

Woran erkennt man Depressionen und Burnout? | Asklepios

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Was ist schlimmer Depression oder Burnout?

Wer das letzte Stadium des Burnouts erreicht, ist meist in eine Depression gerutscht. Das Gefühl tiefer Erschöpfung ist typisch für eine Depression. Die drei Kernsymptome für eine Depression sind Niedergeschlagenheit, Interessenverlust und mangelnder Antrieb.

Kann man Burnout im Blut feststellen?

Wie auch bei Depressionen lässt sich bei einem Burnout möglicherweise ein Serotoninmangel im Blut feststellen. Serotonin ist ein besonderes Hormon, dessen Wirkungsbereich sich vom zentralen Nervensystem aus auf den gesamten Körper ausdehnt. Es steht bei zahlreichen psychischen Erkrankungen im Blickfeld der Ärzte.

Kann man Depressionen an den Augen erkennen?

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass sich die Schwere einer Depression an den Augen eines Patienten ablesen lässt, genauer an den Pupillen.

Wie lange hält ein Burnout an?

Manche Therapeuten geben die Faustregel aus, dass es ungefähr so lange dauert, sich von einem Burn-out zu erholen, wie es dauerte, bis man in die Krise kam. Oftmals sind das mehrere Monate, nicht selten auch ein oder zwei Jahre.

Wie viele Burnout Stufen gibt es?

Die 12 Phasen stellen jedoch für Klientinnen und Klienten ein sehr anschauliches Modell dar, um eine erste persönliche Standortbestimmung vorzunehmen, wobei insbesondere die letzten drei Phasen innere Leere, Depression und völlige Erschöpfung den kritischen Bereich für Burnout markieren (s. Abb. 1).

Wie fängt ein Burnout an?

Erste konkrete Anzeichen einer drohenden oder beginnenden Burnout-Symptomatik können vermehrter Einsatz, nahezu pausenloses Arbeiten, der subjektive Eindruck der eigenen Unentbehrlichkeit, das Gefühl eigentlich nie mehr richtig Zeit für sich zu haben, also die zunehmende Verleugnung der eigenen Bedürfnisse und die ...

Wie fühlt sich ein Burnout im Kopf an?

Kopfschmerzen. Sie haben immer wieder Kopfschmerzen, nicht nur in der Arbeit, sondern auch während der Freizeit? Kopfschmerzen sind oft stressbedingt und Anzeichen eines Burnouts. Unter ständiger psychischer Belastung verändert sich der Tonus der Gefäße und Spannungskopfschmerz können entstehen.

Kann man mit Burnout arbeiten gehen?

Das Wichtigste in Kürze. Burnout kann dazu führen, dass die betroffene Person nur noch eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr arbeiten kann. Der Arbeitsplatz kann dadurch gefährdet sein. Dann kommen verschiedene Hilfen der finanziellen Sicherung und Wiedereingliederung ins Arbeitsleben infrage.

Was sind die Symptome einer Depression?

Neben der gedrückten Stimmung zählen ein dauerhaftes, tiefes Erschöpfungsgefühl und das völlige Fehlen von Freude und Interesse an der Welt zu den Hauptsymptomen. Fast immer bestehen hartnäckige Schlafstörungen und ein verminderter Appetit, der oft mit Gewichtsverlust einhergeht.

Wie äußert sich Burnout bei Frauen?

"Das Hauptsymptom ist extreme, anhaltende Müdigkeit. Die betroffenen Frauen sind nicht nur abgrundtief müde, sondern häufig zugleich aufgedreht. “ Der Spagat zwischen Haushalt, Familie und Berufstätigkeit, den heutzutage immer mehr Frauen vollbringen müssen, hat häufig diese Symptomatik zur Folge.

Kann der Hausarzt Burnout feststellen?

Weil Burnout keine Krankheit ist, kann der Arzt auch keine Diagnose auf Burnout stellen. Stattdessen tragen Mediziner im Attest vielfach den Klassifizierungscode (ICD-10-Schlüssel) für Depression oder für „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ ein.

Wie sieht der Zusammenbruch bei Burnout aus?

Die Betroffenen sind permanent müde, kraftlos und finden dennoch keinen Schlaf. Sie können nach dem Arbeitstag kaum mehr abschalten und entspannen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind psychosomatische Beschwerden wie Schwächegefühle oder ein geschwächtes Immunsystem.

Wie verhalten sich Menschen nach einem Burnout?

Nach vielen Rückschlägen und unerfüllten Erwartungen fühlen sie sich zusehends ausgebrannt und handlungsohnmächtig. Die Leistungsfähigkeit nimmt nach eigener Wahrnehmung rapide ab, Resignation und emotionale Erschöpfung machen sich breit. Oft führt dies zu vielen Fehlzeiten.

Wie erholt man sich von einem Burnout?

7 Tipps, um mit Anzeichen von Burnout richtig umzugehen
  1. Zeit für Erholung. ...
  2. Regelmäßige Bewegung. ...
  3. Einen guten Mentor finden. ...
  4. Auszeiten nehmen um Kraft zu tanken. ...
  5. Achtsamkeit ausüben. ...
  6. Den Wert der eigenen Arbeit widerspiegeln. ...
  7. Arbeitsauslastung offen ansprechen.

Was macht der Psychiater bei Depressionen?

Psychiater (Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie)

Der Großteil der depressiv Erkrankten mit spezialisierter Behandlung wird durch diese Arztgruppe und die Nervenärzte betreut. Sie haben vertiefte Kenntnisse über Entstehung, Verlauf, Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Wie fühlt sich eine Depression im Kopf an?

Das Denken ist verlangsamt, die Konzentration beeinträchtigt durch Grübeleien. Ideen der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit des eigenen Lebens gipfeln nicht selten in Suizidgedanken. Häufig empfinden Betroffene eine innere Unruhe, sind angespannt und reizbar. Sie fühlen sich erschöpft, müde und energielos.

Wie fangen Depressionen an?

Eine Depression wird festgestellt, wenn mindestens zwei Haupt- und zwei Nebensymptome vorliegen. Die Beschwerden müssen wenigstens zwei Wochen lang anhalten.
...
Gespräch: Anzeichen für eine Depression erkennen
  • gedrückte, depressive Stimmung;
  • Interessenverlust und Freudlosigkeit;
  • Antriebsmangel und Ermüdbarkeit.

Was passiert wenn man ein Burnout ignoriert?

Denn obwohl es sich derzeit nicht um eine eigenständige Erkrankung im klassischen Sinne handelt, birgt ein unbehandeltes Burnout-Syndrom ein hohes Risiko für psychische und somatische Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Medikamentenabhängigkeit, Tinnitus, Diabetes und Bluthochdruck.

Welche Medikamente bei Burnout?

Medikamentöse Behandlung
  • Citalopram (20-40 mg/die) wirkt angstlösend, stimmungsaufhellend, psychomotorisch aktivierend. ...
  • Mirtazapin (30-45 mg/die) wirkt angstlösend, stimmungsaufhellend, psychomotorisch aktivierend, zusätzlich sedierend (wichtig bei innerer Anspannung und Unruhe).

Was ist wenn ich nicht mehr kann?

Wende dich an deine Ärztin, deine Psychotherapeutin oder deinen Psychiater. Du kannst auch ganz anonym rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge (0800-111 0 111) anrufen.

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