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Was ist der Unterschied zwischen Bilanz und Eür?

Gefragt von: Frau Prof. Margitta Gruber B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) ist wesentlich einfacher als die Bilanz: Zu notieren ist jede betrieblich veranlasste Einnahme und Ausgabe. Am Jahresende sind die Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen. Maßgebend ist grundsätzlich der Zeitpunkt des Zuflusses oder Abflusses.

Wann von EÜR auf Bilanz umstellen?

Zwingend ist der Wechsel von der Einnahmen-Überschussrechnung zur Bilanzierung, wenn das Finanzamt Sie zum Wechsel offiziell schriftlich aufgefordert hat. Der Wechsel ist immer zum nächsten 1. Januar nach der Aufforderung vorzunehmen. Eine rückwirkende Aufforderung zum Wechsel ist nicht möglich.

Ist die EÜR ein Jahresabschluss?

Die Einnahmenüberschussrechnung ist ein Verfahren zur Gewinnermittlung zum Jahresabschluss. Häufig wird das Verfahren auch als Einnahmen-Ausgaben-Rechnung oder abgekürzt einfach als EÜR bezeichnet.

Ist eine Gewinnermittlung eine Bilanz?

Bei der Gewinnermittlung durch Buchführung sind zum Ende eines Wirtschaftsjahres ein Jahresabschluss in Form einer Bilanz und einer Gewinn-und-Verlust-Rechnung aufzustellen. Aus dem Geschäftsabschluss sollen das Vermögen, die Schulden sowie der Gewinn des Unternehmens ersichtlich sein.

Was ist der Unterschied zwischen GuV und EÜR?

Die EÜR ist das Gegenstück zur Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) der doppelten Buchführung. Bestimmte Unternehmer müssen keine doppelte Buchführung durchführen und dürfen ihren Gewinn stattdessen auf dem Weg der einfachen EÜR berechnen.

Was ist der Unterschied zwischen der Bilanz und der Einnahmenüberschussrechnung?

15 verwandte Fragen gefunden

Wann Bilanzierer und EÜR?

Der gewerbliche Unternehmer oder Einzelkaufmann darf grundsätzlich zwischen der EÜR und der Bilanz wählen. Liegt jedoch sein Jahresumsatz über 600.000 Euro bzw. sein Jahresgewinn über 60.000 Euro, muss auch er bilanzieren. Freiberufler sind nie verpflichtet, eine Bilanz zu erstellen.

Wann von Gewinnermittlung zur Bilanz?

Die Aufforderung erfolgt immer dann, wenn das Finanzamt erfährt, dass entweder Ihr Gewinn über 60.000 EUR geklettert ist oder wenn Ihr Umsatz in den Vorjahren die Höchstgrenze von 600.000 EUR überschritten hat. Ansonsten dürfen Sie Ihren Gewinn auch weiterhin nach der Einnahmen-Überschussrechnung (EÜR) ermitteln.

Warum bilanziert man?

Warum muss bilanziert werden

Im Vordergrund steht der Gläubigerschutzgedanke: Dritte sollen durch die Rechnungslegung vor einem möglichen Konkurs des Unternehmens geschützt werden. Deshalb unterliegt die Bilanzierung strengen handelsrechtlichen Vorschriften und es gelten die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung.

Was steht alles in der Bilanz?

Die Bilanz stellt in der Buchhaltung eine Übersicht über das Vermögen, das Eigenkapital und die Schulden eines Unternehmens zum Bilanzstichtag dar. Grundlage dafür sind die Inventur und das daraus resultierende Inventar.

Was gehört alles zur Bilanzierung?

Welche Inhalte gehören in die Bilanz?
  • Anlagevermögen.
  • Umlaufvermögen.
  • Eigenkapital.
  • Rückstellungen.
  • Verbindlichkeiten.
  • Rechnungsabgrenzungsposten.

Wer muss eine EÜR machen?

Nun sind alle Steuerbürger, die ihren Gewinn durch Einnahmen-Überschussrechnung ermitteln, grundsätzlich verpflichtet, eine standardisierte "Anlage EÜR" auszufüllen und diese zudem - ebenso wie die Einkommensteuererklärung - elektronisch an die Finanzverwaltung zu übermitteln.

Was stellt die Bilanz gegenüber?

Die Bilanz ist die Gegenüberstellung der Vermögensgegenstände und der Kapitalgegenstände eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag. Neben der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist die Bilanz Hauptbestandteil eines Jahresabschlusses.

Wie oft muss man EÜR machen?

Muss man die EÜR monatlich oder jährlich machen? Die EÜR ist Teil der Steuererklärung und wird jährlich beim Finanzamt abgegeben. Eine monatliche oder Quartals-fällige Abgabe ist nicht notwendig.

Kann man freiwillig bilanzieren?

Freiwillig bilanzieren können alle Steuerpflichtigen, die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit erzielen. Eine freiwillig aufgestellte Bilanz ist dann auch für die steuerrechtliche Gewinnermittlung maßgebend.

Ist eine GmbH immer Bilanzierungspflichtig?

Die GmbH ist eine Handelsgesellschaft und somit bilanzierungspflichtig (§ 13 Abs. 3 GmbHG). Als Kapitalgesellschaft (Unterform einer GmbH) ist die UG bilanzierungspflichtig (§ 5a GmbHG).

Was ist beim Wechsel der Gewinnermittlungsart zu beachten?

Bei einem Wechsel von der EÜR zur Bilanzierung ist der Übergangsgewinn in dem Jahr anzusetzen, in dem erstmals der Gewinn durch Bilanzierung ermittelt wird. Um unbillige Härten zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, den Gewinn auf Antrag auf insgesamt drei Jahre zu verteilen.

Was ist die Bilanz einfach erklärt?

Die Bilanz bzw. Bilanzierung stellt eine Übersicht über alle Vermögensbestandteile eines Unternehmens sowie über die Herkunft des Kapitals dar. Die Bilanz ist vom Aufbau her das Herz der doppelten Buchführung.

Was ist eine Bilanz Beispiel?

Beispiel: Bilanz Aktiva Passiva

Der Unternehmensgründer zahlt 1.000.000 € auf das Firmenbankkonto ein. Die linke Aktivseite der Bilanz zeigt das Vermögen (1.000.000 € auf dem Bankkonto), die rechte Passivseite die Kapitalherkunft (1.000.000 € Eigenkapital).

Wie macht man eine Bilanz?

Um eine Bilanz erstellen zu können, müssen Sie eine Inventur durchführen und zum Bilanzstichtag die Konten der doppelten Buchführung schließen. In einem weiteren Schritt gleichen Sie die Aktiva und das Inventurergebnis ab. Dann können Sie die Aktiva und Passiva auflisten.

Wie viel kostet ein Jahresabschluss beim Steuerberater?

Tabelle B schreibt bei einem Gegenstandswert von 750.000 Euro eine volle (10/10) Gebühr von 815 Euro vor. Somit hat der Steuerberater in diesem Beispiel, für die Erstellung des Jahresabschlusses ein Honorar in Höhe von 2.037,50 Euro (815 x 25/10) zuzüglich Mehrwertsteuer zu berechnen.

Wer erstellt die Bilanz?

Aus § 242 des HGB geht hervor, dass alle Kaufleute und Gewerbetreibenden, in den meisten Fällen gleichzeitig Kapitalgesellschaften, einen Jahresabschluss zu erstellen haben. Das gilt grundsätzlich für die drei Größenformen der Kapitalgesellschaft: die Kleine, die Mittlere und die Große.

Wie kann ich aus der Bilanz den Umsatz erkennen?

Die Umsatzerlöse eines Geschäftsjahrs (der Jahresumsatz) lassen sich direkt aus der Gewinn- und Verlustrechnung nach § 275 HGB – als erster GuV-Posten – ablesen.

Was ist besser Bilanz oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung?

Die Bilanz hat deutliche Vorteile gegenüber der EÜR, ist aber trotzdem nicht immer die bessere Wahl. Es kommt auf die Gesamtumstände an. Kleine Unternehmen ohne umfangreiches Anlage- und Umlaufvermögen profitieren von der EÜR als einfache und kostengünstige Variante zur Gewinnermittlung.

Wann muss ich als Einzelunternehmen bilanzieren?

Als Einzelunternehmer gelten voll haftende Kaufleute und Kleingewerbetreibende. Sie sind bilanzierungspflichtig, wenn der jährliche Umsatz mehr als 600.000 Euro oder der Jahresgewinn mehr als 60.000 Euro beträgt. Die Bilanzierungspflicht richtet sich hauptsächlich nach den geltenden Steuergesetzen.

Welche Bilanz bekommt das Finanzamt?

E-Bilanz: Die elektronische Bilanz fürs Finanzamt. Die E-Bilanz ist für alle Unternehmen in Deutschland verpflichtend. Sie erleichtert dem Finanzamt Plausibilitätskontrollen und ermöglicht einen automatisierten Datenabgleich.

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