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Was ist der Unterschied zwischen Bestandsschutz und Denkmalschutz?

Gefragt von: Emilia Winter-Scholz  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Manchmal besteht der Denkmalschutz nur für einen gewissen Teil des Gebäudes. Nicht immer ist es notwendig, die Immobilie wieder in ihren Urzustand zu versetzen. Der Bestandsschutz bezieht sich auf den Bauzustand, mit dem das Haus in die Denkmalliste eingetragen wurde.

Was bedeutet Denkmalschutz für den Eigentümer?

Als Kriterien für Denkmäler gelten neben dem Baujahr beispielsweise auch eine besondere Architektur oder eine historische Bedeutung. Für Eigentümer denkmalgeschützter Immobilien bedeutet das strenge Auflagen hinsichtlich der Sanierungen, aber auch erhebliche Kostenersparnis durch Steuervorteile.

Was passiert wenn man sich nicht an den Denkmalschutz hält?

Bußgelder zwischen 5.000 und 40.000 Euro sind bei Verstößen üblich. Ordnungswidrigkeiten verjähren in der Regel nach fünf Jahren.

Kann Denkmalschutz aufgehoben werden?

Wenn der Eigentümer der Ansicht ist, dass ein Gebäude den Status eines denkmalgeschützten Hauses nicht mehr verdient oder nachweisen kann, dass die ursprünglichen Gründe für den Denkmalschutz nicht mehr gegeben sind, kann die Aufhebung beim zuständigen Amt beantragt werden.

Was ist zu beachten wenn ein Haus unter Denkmalschutz steht?

Dazu muss vor allem eine historische Bedeutung gegeben sein. Auch eine besondere Nähe zur regionalen Kultur kann dazu führen, dass eine Immobilie unter Denkmalschutz gestellt wird. Darüber hinaus werden weitere Aspekte wie die städtebauliche, künstlerische oder technische Bedeutung eines Gebäudes bewertet.

Schwarzbau - Abriss oder Bestandsschutz?

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Ist ein denkmalgeschütztes Haus weniger wert?

Denkmalgeschützte Immobilien bieten zahlreiche Vorteile. Denkmalschutz sorgt bei Immobilien neben attraktiven Wertsteigerungen und steuerlichen Vorteilen für weit höhere Mieterträge als Neubau- und Bestandsimmobilien einbringen. Nicht umsonst zählen Denkmalimmobilien zu den Top-Investments im Sachwertbereich.

Ist ein denkmalgeschütztes Haus mehr wert?

Alte Häuser haben Wertbestand

Indem denkmalgeschützte Immobilien ganzen Stadtvierteln ein unverwechselbares Gesicht geben, schaffen sie Identität und damit Heimat und Vertrautheit. Sie bringen Ästhetik und Schönheit ins Stadtbild und lassen sich dabei nie auf Begriffe wie Funktionalität und Effizienz reduzieren.

Wie werde ich den Denkmalschutz los?

Möchten Sie nun den Denkmalschutz aufheben lassen, müssen Sie bei der Denkmalschutzbehörde einen entsprechenden Antrag stellen. Nur wenn das daraus folgende Ermittlungsverfahren ergibt, dass kein öffentliches Erhaltungsinteresse mehr besteht, kann der Denkmalschutz aufgehoben werden.

Ist Denkmalschutz im Grundbuch eingetragen?

Von "Denkmalschutz" steht jedenfalls nichts im Grundbuch. Antwort: Zwar ist es richtig, sich im Grundbuch davon zu überzeugen, ob es Denkmalschutzauflagen gibt. Sie sind in der Abteilung Lasten und Beschränkungen des Grundbuchs eingetragen.

Wie kann ich mich gegen Denkmalschutz wehren?

Der Eigentümer wird über die Eintragung in das Denkmalverzeichnis lediglich informiert. Dies bedeutet, dass sich der Eigentümer gegen diese nachrichtliche Mitteilung – anders gegen die Anordnung der Unterschutzstellung durch Verwaltungsakt – nicht mit einem Widerspruch und Anfechtungsklage zur Wehr setzen kann.

Wie alt muss ein Haus sein für Denkmalschutz?

Dabei muss ein denkmalgeschütztes Haus keine 100 oder 200 Jahre alt sein. Es muss aber eine schützenswerte Immobilie von historischem Wert sein. Jedes Bundesland definiert ein Denkmal jedoch stets etwas anders. Welche Gebäude unter Denkmalschutz stehen, ist im jeweiligen Denkmalschutzgesetz der Länder festgehalten.

Was kann der Denkmalschutz verlangen?

Dort kann die Denkmalbehörde bis zu 1,5 Millionen Euro vom Eigentümer verlangen.

Wann darf ein denkmalgeschütztes Haus abgerissen werden?

Steht ein Haus unter Denkmalschutz, darf ein Abriss erfolgen, wenn die Kosten einer Sanierung sich durch die Nutzung wie einer Vermietung nicht erwirtschaften lassen.

Sind denkmalgeschützte Häuser von der Grundsteuer befreit?

Für den Erlass der Grundsteuer muss die Unrentabilität eines Grundstücks auf seine Denkmaleigenschaft zurückzuführen sein. Ein Grundstück, das von vornherein ertragsschwach war, kann hingegen nicht von der Grundsteuer befreit werden.

Was darf man an einem denkmalgeschützten Haus verändern?

Denkmalgeschütztes Haus sanieren: Genehmigung einholen

Folgende Arbeiten darf man an einem denkmalgeschützten Haus nur mit Genehmigung des Denkmalamts vornehmen: Veränderungen der tragenden Konstruktion wie Durchbrüche. Eingriffe in die Entwässerungsinstallation. Nutzungsänderungen.

Was bedeutet denkmalgeschützte Fassade?

Der Denkmalschutz hat zum Ziel, kulturhistorisch bedeutende Gebäude oder Gebäudeteile zu erhalten. Das trifft zum Beispiel auf ein Fachwerkhaus unter Denkmalschutz zu. Das äußere Erscheinungsbild darf demnach nicht verändert werden.

Welche Lasten stehen nicht im Grundbuch?

Neben solchen privaten gibt es auch gesetzliche Vorkaufsrechte, welche nicht im Grundbuch eingetragen sind. Dazu zählen insbesondere das Vorkaufsrecht von Mietern bei der Umwandlung in Wohnungseigentum und das Vorkaufsrecht der Gemeinde zur Sicherung der Bauleitplanung.

Wie hoch ist die AfA bei Denkmalschutz?

Denkmal-AfA beträgt bei Vermietung: Acht Jahre jeweils 9 % jährlich und je 7 % für weitere vier Jahre. Denkmal-AfA beträgt bei Selbstnutzung: Zehn Jahre mit jährlich 9 %. Abschreibung nur für Gebäude, die von der Denkmalbehörde als Baudenkmäler klassifiziert wurden.

Was bedeutet Denkmalschutz für Mieter?

Vorschriften des Denkmalschutzes können auch den Mieter betreffen. Wird ein Haus unter Denkmalsschutz gestellt, müssen grundsätzlich alle Veränderungen an den unter Denkmalschutz stehenden Teilen (auch im Innenraum) des Hauses genehmigt werden.

Warum kein Energieausweis bei Denkmalschutz?

Eine Dämmung, hinter der die alte Fassade des Gebäudes verschwindet, ist hier ausgeschlossen. Baudenkmäler unterliegen daher nicht den Vorschriften des GEG (ehemals EnEV) und darum sieht der Gesetzgeber bei Denkmalschutz keine Energieausweis-Pflicht vor.

Welche Farbe bei Denkmalschutz?

Schutz durch spezielle Farben

Für deckende Beschichtungen auf und in denkmalgeschützten Gebäuden empfiehlt es sich, nur hoch wasserdampfdiffusionsfähige Anstrichstoffe zu verwenden. Zum Schutz der Bausubstanz haben sich neben Dispersions-Silikat- auch Siliconharzfarben bewährt.

Was bedeutet Denkmalschutz innen?

Denkmalschutz und Innenausbau sind grundsätzlich vereinbar

Für den Innenausbau bei Denkmalschutz sind die Vorschriften der Landes-Denkmalschutzgesetze oftmals nicht so streng. Das betrifft beispielsweise den Einbau moderner Bäder und Küchen sowie von neuwertigem Brand- und Wärmeschutz.

Ist Denkmalschutz Wertminderung?

Der Denkmalschutz erfasst nur das Gebäude als solches und hat somit keinen Einfluss auf den Grund und Boden. Die Denkmaleigenschaft kann sich daher auch nur auf das Gebäude wertmindernd auswirken.

Wann lohnt sich eine denkmalimmobilie?

Kurzum: Vor allem Gutverdiener mit einem hohen Bruttoeinkommen profitieren von der Investition in eine Denkmalimmobilie. Außerdem ist eine Investition in eine denkmalgeschützte Immobilie nur für Kapitalanleger sinnvoll, die die Immobilie mindestens 12 Jahre behalten, also nicht kurzfristiger wieder veräußern wollen.

Warum sind manche Häuser denkmalgeschützt?

Eine Immobilie, die unter Denkmalschutz steht, hat einen stabilen Wert. In der Regel sinkt dieser nicht. In manchen Fällen steigert sich der Wert über die Jahre sogar noch. Wollen Sie in dem Gebäude nicht selbst einziehen, erzielen denkmalgeschützte Häuser oftmals höhere Mieteinnahmen.