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Was ist bei der Gründung einer Stiftung zu beachten?

Gefragt von: Verena Blank  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Stiftung gründen: Die Voraussetzungen. Generell darf jede natürliche Person ab 18 Jahren sowie jede rein juristische Person – wie Unternehmen oder rechtsfähige Vereine – eine Stiftung gründen. Neben der Altersgrenze gilt ferner die Voraussetzung, dass ein ausreichend hohes stiftbares Vermögen vorhanden ist.

Wie viel kostet es eine Stiftung zu gründen?

Behörden verlangen in der Regel, dass eine Stiftung mindestens mit 50.000 oder 100.000 Euro Grundkapital auszustatten ist. Da sich aber in Zeiten der Nullzinspolitik kaum noch Zinsen erwirtschaften lassen, darf die Kapitalausstattung der Familienstiftung keinesfalls zu niedrig ausfallen.

Für wen lohnt sich eine Stiftung?

Wer also sein Vermögen bzw. Teile seines Vermögens auf eine Stiftung überträgt, erhält es i.d.R. ungeschmälert. Die individuelle Lösung des Nachlassproblems stellt erfahrungsgemäß das wichtigste Argument dar, das für eine Stiftungsgründung – gleich, ob zu Lebzeiten oder von Todes wegen - spricht.

Was passiert mit dem Geld einer Stiftung?

Das Ziel und die Aufgaben der Verbrauchsstiftung legt der Gründer, also der Stifter, fest – wie bei einer Stiftung bürgerlichen Rechts. Die eingezahlte Summe entscheidet, wie lange die Stiftung existiert. Ist das gesamte Geld im Sinne des Stifters verbraucht, löst sich die Stiftung auf, wie der Name schon sagt.

Wie verdient man mit einer Stiftung Geld?

Normalerweise erwirtschaftet eine Stiftung Erträge direkt aus ihrem Vermögen - also mit Zinserträgen. «Durch die derzeitige Niedrigzinsphase müssen die Stiftungen ihre Anlagen mit Aktien und weiteren Formen der Unternehmensbeteiligungen ergänzen», sagt Staats.

Stiftung gründen für steuerfreien Vermögensaufbau? Familien- und gemeinnützige Stiftungen!

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Wem gehört das Geld einer Stiftung?

6. Wem gehört die Stiftung? Eine Stiftung ist eine juristische Person und gehört sich selbst, nicht dem Stiftenden. Stiftungen haben keine Mitglieder.

Wem gehört das Vermögen einer Stiftung?

Anders als alle Gesellschaftsformen hat die Stiftung weder Eigentümer noch Gesellschafter oder Mitglieder. Sie stellt daher gerade keine Körperschaft, sondern eine rechtlich verselbstständigte Vermögensmasse dar, und nimmt damit eine Sonderstellung im deutschen Gesellschaftsrecht ein.

Wann lohnt es sich eine Stiftung zu gründen?

Gründe, warum es sich lohnen kann, eine Stiftung zu gründen, gibt es einige. Sei es als Geldanlage, um den Nachlass zu regeln, die Familie abzusichern oder um mit dem eigenen Vermögen gezielt und nachhaltig etwas Gutes zu tun. Und dabei ist es nicht zwingend notwendig, viel Eigenkapital einbringen zu können.

Welche Steuern muss eine Stiftung bezahlen?

Stiftungen als juristische Personen des privaten Rechts unterliegen mit ihren Einnahmen grundsätzlich der Körperschaftsteuer und mit einem ggf. bestehenden Gewerbebetrieb der Gewerbesteuer. Steuerbegünstigte Stiftungen sind allerdings in der Regel von diesen Steuern befreit.

Welche steuerlichen Vorteile bringt eine Stiftung?

Nicht nur bei der Neugründung der Stiftung, sondern alle zehn Jahre kann der Höchstbetrag von einer Million Euro bei Zuwendungen in das Vermögen einer Stiftung steuerlich geltend gemacht werden. Ehegatten haben die Möglichkeit, in Summe zwei Millionen Euro abzuziehen.

Was kostet die Verwaltung einer Stiftung?

Die Verwaltungskostenquote

Beispiel: Eine gemeinnützige Organisation hat Projektausgaben in Höhe von 100.000 € und Verwaltungskosten in Höhe von 10.000 €. Ihre Verwaltungskostenquote wird wie folgt berechnet: 10.000 € ∕100.000 € = 10% Die Verwaltungskostenquote beträgt dann 10%.

Was verdient ein Vorstand einer Stiftung?

Vorstände verdienen im Durchschnitt 81.000 € im Jahr, die Spreizung ist hierbei allerdings sehr groß; wir haben bei einigen Förderstiftungen auch Spitzensummen von 250.000 € pro Jahr erfasst.

Wie lange dauert es eine Stiftung zu gründen?

Aus den Erfahrungswerten der Praxis benötigt die Ausarbeitung der Konzeption mindestens drei bis sechs Monate. Dazu kommen nochmals mindestens drei bis vier Monate Bearbeitungszeit der zuständigen Behörden.

Sind Stiftungen steuerfrei?

Gemeinnützige Stiftungen sind von der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer befreit, soweit die Einkünfte nicht im Rahmen eines steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes erzielt werden. Gemeinnützige Stiftungen sind ferner weitgehend von der Grundsteuer befreit.

Ist eine Stiftung Erbschaftsteuerpflichtig?

Steuerliche Besonderheiten der privatnützigen Stiftung

Bei der Übertragung von Vermögenswerten auf die Stiftung, also insbesondere bei der Gründung, fällt Schenkungsteuer oder Erbschaftsteuer an.

Ist eine Stiftung Buchführungspflichtig?

Die Pflicht zur Rechnungslegung von Stiftungen ergibt sich aus dem Zivilrecht nach §§ 259 und 260 BGB. Originäre handelsrechtliche Rechnungslegungsvorschriften wie für Kapitalgesellschaften oder Personengesellschaften existieren für Stiftungen somit nicht, selbst wenn diese über ein großes Vermögen verfügen.

Warum gründet man eine Stiftung?

Etwa 95 Prozent aller Stiftungen sind gemeinnützig, verfolgen also Zwecke, die der Staat als förderungswürdig ansieht (gemäß § 52 der Abgabenordnung) und mit weitgehender Steuerbefreiung honoriert.

Hat eine Stiftung einen Geschäftsführer?

Jede Stiftung muss einen Vorstand haben, der aus einer oder mehreren Personen bestehen kann. Er übernimmt die Geschäftsführung der Stiftung und vertritt sie nach außen. Die Berufung des Vorstands ist durch die Satzung geregelt.

Was passiert mit einer Stiftung nach dem Tod?

Stirbt der Stifter vor der Anerkennung, bleibt ein bereits gestellter Antrag auf Anerkennung unberührt und kann auch von den Erben nicht widerrufen werden (§ 81 Abs. 2 Satz 3 BGB).

Wer haftet für eine Stiftung?

Regelungen über die Haftung einer Stiftung enthalten die §§ 86, 31 BGB. Die Stiftung haftet gegenüber Dritten für jeden Schaden, den ein Stiftungsorgan bzw. ein Organmitglied in Ausführung der ihm übertragenen Aufgaben verursacht.

Wie viel Kapital für Stiftung?

Gerade bei einer Gründung zu Lebzeiten ist darauf zu achten, dass die eigene Versorgung gesichert ist. Ansonsten gibt es keine Mindestgrenzen, wohl aber Empfehlungen. Experten beziffern 50.000 bis 100.000 Euro als kaufmännisch sinnvoll, um eine selbstständige Stiftung ins Leben zu rufen.

Wie wird eine Stiftung verwaltet?

Die Verwaltung von rechtsfähigen Stiftungen erfolgt i.d.R. über einen Geschäftsbesorgungsvertrag (GBV). Das heißt, dass der Vorstand einer rechtsfähigen Stiftung mit der Deutschen Stiftungsagentur einen GBV schließt.

Was für eine Aufgabe hat eine Stiftung?

Die Stiftung legt das ihr übertragene Vermögen sicher und gewinnbringend an. Die so erwirtschafteten Überschüsse werden für den gemeinnützigen Zweck ausgegeben. Das gestiftete Vermögen selbst muss als Grundkapital der Stiftung erhalten bleiben und kann auch selbst eine gesellschaftliche Wirkung entfalten.

Was ist eine Stiftung einfach erklärt?

Die Grundidee einer Stiftung ist schnell erklärt: Eine Stiftung ist eine Organisation ohne Mitglieder. In einer Stiftung verselbstständigt der oder die Stiftende(n) mit dem Stiftungskapital ein bestimmtes Vermögen. Für dessen Verwendung legen sie einen klaren Verwendungszweck fest: den Stiftungszweck.

Was ist eine Familienstiftung?

Familienstiftungen dienen der Erhaltung des Familienvermögens und der wirtschaftlichen Absicherung der Familienmitglieder. Im Gegensatz zu anderen Stiftungen verfolgen Familienstiftungen einen privatnützigen und keinen gemeinnützigen Zweck.