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Was ist auffälliges Verhalten bei Kindern?

Gefragt von: Brunhild Kraus  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Am häufigsten sind die folgenden Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten: selbst schädigende Verhaltensweisen wie etwa intensives Daumenlutschen, Nägelkauen, Haare ausreißen, Zufügen von Schnittwunden oder sonstigen Verletzungen, Drogenmissbrauch, Essstörungen.

Was bedeutet auffälliges Verhalten?

Auffälliges Verhalten, Störungen oder Krankheiten gibt es nur dann, wenn es einen Beobachter gibt, der sagt: Dieses Verhalten ‚stört', ist ‚auffällig'. Diagnosen sind zusammengefasste Beschreibungen von Verhaltensweisen. Sie sagen nichts über die Ursache dieses Verhaltens.

Wann sind Kinder auffällig?

Als verhaltensauffällig werden Kinder und Jugendliche dann bezeichnet, wenn sie sich deutlich anders verhalten, als die meisten anderen Kinder ihres Alters, in gleichen oder ähnlichen Situationen bzw. wenn sie die Rechte anderer Menschen oder soziale Normen und Regeln verletzen.

Welche Verhaltensstörungen bei Kindern gibt es?

Das können verschiedene Ausprägungen von Verhaltensstörungen bei Deinem Kind sein:
  • Störung des Sozialverhaltens.
  • Aggressivität.
  • Ausgeprägtes Trotzverhalten.
  • Unreife.
  • Soziale Unsicherheit oder starke Schüchternheit.
  • Kriminelles Verhalten.
  • Aufmerksamkeitsstörung.
  • Extrem ausgeprägte Ängste oder Phobien (Angststörungen)

Wie geht man mit auffälligen Kindern um?

Klare und einfache Kommunikation
  1. sprechen Sie mit Ihrem Kind in fester, ruhiger und bestimmter Art, nicht ironisch, zynisch oder aggressiv.
  2. geben Sie kontinuierlich Feedback, auch kurzes (OK, gut, Stopp, Halt...)
  3. vertreten Sie stets einen klaren Standpunkt und behalten diesen bei, vor allem bei Anweisungen.

Auffälliges Verhalten von Kindern aus systemischer Sicht

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Warum werden Kinder immer auffälliger?

Die Gründe für die Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten können sehr vielfältig sein. Oft führt erst das Zusammentreffen mehrerer ungünstiger Faktoren zu Schwierigkeiten. Diese können sein: Pubertät, Umzug, Schulwechsel, Krankheit oder Tod in der Familie oder die Trennung der Eltern.

Was sind psychische Auffälligkeiten bei Kindern?

Psychische Störungen bei Kleinkindern unter vier Jahren beruhen meist auf Entwicklungsstörungen. Bei Grundschulkindern kommen Angststörungen, Depressionen, ADHS sowie aggressive, trotzige Verhaltensstörungen am häufigsten vor.

Wie erkennt man eine Verhaltensstörung?

Sie können sich nicht leicht in andere hineinversetzen. Ihnen fehlt ein angemessenes Schuldbewusstsein. Sie sind unsensibel gegenüber den Gefühlen und Bedürfnissen anderer. Sie deuten das Verhalten anderer ihnen gegenüber häufig fälschlicherweise als bedrohlich und reagieren aggressiv.

Was zählt zu Verhaltensstörung?

1 Definition

Verhaltensstörungen bestehen bei inadäquatem, abnormem Verhalten eines Menschen gegenüber seiner Außenwelt. Sie können sich situativ als Zurückgezogenheit, Angst, Unruhe, Depression, Schlafstörung, Essstörung und dergleichen äußern und bedürfen einer Abklärung.

Wer diagnostiziert Verhaltensauffälligkeiten?

Die Bezeichnung „Verhaltensauffälligkeit“ wird oft als Synonym verwendet, um den Ausdruck Verhaltensstörung allgemein zu definieren. Eine Diagnose kann nur durch Psychologen, Kinder- und Jugendlichenpsychiater oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten getroffen werden.

Was ist Aufsässiges Verhalten?

Aggressives Verhalten

Oftmals schikanieren, bedrohen oder schüchtern traumatisierte Kinder und Jugendliche andere ein, initiieren handgreifliche Auseinandersetzungen oder schlagen andere Kinder. Manchmal kommt es auch vor, dass traumatisierte Kinder und Jugendliche andere Kinder zu sexuellen Handlungen nötigen.

Was sind Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern?

Eine Störung des Sozialverhaltens bedeutet, dass Kinder/ oder Jugendliche ein andauerndes oder sich wiederholendes Muster von dissozialem, aggressivem oder aufsässigem Verhalten zeigen. Es ist schwerwiegender als kindlicher Unfug oder jugendliche Aufmüpfigkeit.

Was ist ein bizarres Verhalten?

Ungewöhnliches, der Situation nicht angepasstes Verhalten, das vom jeweiligen kulturellen und sozial bestimmten Standard abweicht (z.B. Spucken, Rülpsen, obszöne Worte, Grimassieren, distanzloses Verhalten etc.).

Ist mein Kind gestört?

Selbstverletzendes (autoaggressives) Verhalten wie das Schneiden, Ritzen, Verbrennen oder Verätzen der Haut ist meist Ausdruck einer psychischen Erkrankung, mindestens aber psychischer Probleme. Die Verletzungen können Warnsignale sein und auf Impulskontroll- oder Borderline-Störung oder Depressionen hinweisen.

Was sind psychische Auffälligkeiten?

Grundsätzlich werden als psychische Störung alle Erkrankungen bezeichnet, die erhebliche Abweichungen vom Erleben oder Verhalten psychisch (seelisch) gesunder Menschen zeigen und sich auf das Denken, das Fühlen und das Handeln auswirken können.

Wie entwickeln sich psychische Störungen bei Kindern?

Ursachen für ein erhöhtes psychisches Erkrankungsrisiko bei Kindern. Die Eltern können zum einen ihren Kindern eine genetische Vulnerabilität, d. h. ein erhöhtes Erkrankungsrisiko vererbt haben, zum anderen spielt das Verhalten der Eltern eine Rolle, bei einer möglichen Erkrankung des Kindes.

Wer neigt zu Psychosen?

Grundsätzlich kann jeder Mensch eine Psychose bekommen. Sie ist sogar ein Schutzmechanismus, wenn die Realität zu schmerzhaft, die Widersprüche zwischen innerer und äußerer Welt zu stark, Entscheidungen unmöglich oder Gefühle nicht auszuhalten sind.

Wie entsteht eine Störung des Sozialverhaltens?

Die Ursachen für Störungen des Sozialverhaltens im Kindes- und auch Jugendalter sind vielfältig, es können biologische Faktoren, das Erziehungsverhalten sowie Umweltfaktoren aber auch bestimmte Eigenschaften des Kindes (Temperament, Impulskontrolle) eine Rolle spielen.

Was ist eine sozial emotionale Störung?

Unter einer Störung des Sozialverhaltens versteht man bestimmte auffällige Verhaltensweisen, wie zum Beispiel aggressives, dissoziales oder aufsässiges Verhalten. Als emotionale Störung bezeichnet man Angststörungen, wie zum Beispiel Angst vor Dunkelheit oder Trennungsängste.

Wie entsteht eine sozial emotionale Störung?

Emotionale Störungen werden oft durch äußere Einflüsse mitbestimmt. Sind Kinder z.B. schon in frühen Jahren einem hohen Leistungsdruck in der Schule ausgesetzt und stehen ständig unter Stress, können sie soziale Ängste, Phobien, Trennungsangst oder auch Auffälligkeiten im Sozialverhalten entwickeln.

Was ist Oppositionelle Verhaltensstörung?

Die oppositionelle Verhaltensstörung ist ein sich wiederholendes und andauerndes Muster eines negativen, trotzigen oder sogar feindseligen Verhaltens gegenüber Autoritätspersonen. Die Diagnose wird klinisch gestellt.

Welche sozialen Störungen gibt es?

  • Übersicht über die Persönlichkeitsstörungen.
  • Antisoziale Persönlichkeitsstörung.
  • Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung.
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPD)
  • Abhängige Persönlichkeitsstörung.
  • Histrionische Persönlichkeitsstörung.
  • Narzisstische Persönlichkeitsstörung.
  • Zwanghafte Persönlichkeitsstörung.

Was tun bei Störung des Sozialverhaltens?

Eine Störung des Sozialverhaltens ist nicht leicht zu behandeln.
...
Therapiemethoden, die zum Einsatz kommen können:
  1. Kognitive Therapie zur Veränderung von Denkinhalten,
  2. Selbstinstruktions-Training,
  3. Entspannungsverfahren,
  4. Rollenspiele,
  5. Selbstbeobachtung im Alltag (z.B. anhand von Arbeitsblättern).

Wie zeigt sich Überforderung bei Kindern?

Die klassischen Symptome für Überforderung bei Kindern und Jugendlichen sind: Streit mit Klassenkameraden und Konflikte in der Familie, die lange anhalten sowie scheinbar grundlose Aggression des Kindes. Anhaltende Schlafstörungen bis hin zu totaler Schlaflosigkeit des Kindes.

Wie erkenne ich das mein Kind psychisch krank ist?

Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen gleichen die Symptome von psychischen Gesundheitsstörungen den Gefühlen, die jedes Kind kennt, wie etwa Niedergeschlagenheit, Wut, Misstrauen, Aufregung, Zurückgezogenheit und Einsamkeit.

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