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Was genau ist eine Bankbürgschaft?

Gefragt von: Ignaz Thomas  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Eine Bankbürgschaft ist ein Zahlungsversprechen einer Bank zugunsten eines Dritten, zum Beispiel eines Vermieters. Die Bank tritt in diesem Fall als Bürge ein, wenn zum Beispiel die Miete nicht gezahlt wird oder eine Wohnung nach Auszug des Mieters beschädigt an den Vermieter zurückgegeben wird.

Wie funktioniert die Bankbürgschaft?

Bei einer Bankbürgschaft übernimmt ein Kreditinstitut das Versprechen, für einen Schuldner Zahlung zu leisten. Die Bank tritt als Bürge dafür ein, dass der Gläubiger in jedem Fall sein Geld erhält, auch wenn der Schuldner nicht zahlt. Für die Nutzung einer Bürgschaft muss der Schuldner eine Gebühr an die Bank zahlen.

Was ist bei einer Bankbürgschaft zu beachten?

Was gilt es bei der Übernahme einer Bürgschaft zu beachten? Der Bürge haftet gesamtschuldnerisch mit seinem gesamten Vermögen. Im Normalfall handelt es sich um eine selbstschuldnerische Bürgschaft, bei welcher der Gläubiger keine Pfändung gegen den Schuldner erwirken muss, bevor er das Geld vom Bürgen fordern darf.

Ist eine Bankbürgschaft sicher?

Im schlimmsten Fall muss der Gläubiger auf die Bürgschaft zurückgreifen und stellt dann fest, dass die Bank der Verpflichtung nicht mehr nachkommen kann. Eine Bankbürgschaft abzuschließen, ist normalerweise eine sichere Sache.

Warum Bankbürgschaft?

Vorteile der Bankbürgschaft zur Barkaution und zum Sicherheitseinbehalt. Steht die Bank als Bürge für bestimmte Verbindlichkeiten ihres Kunden ein, bleibt dieser zahlungskräftig und das Sicherheitsbedürfnis seines Geschäftspartners ist trotzdem zufriedengestellt.

Was ist eine Bankbürgschaft?

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Wie hoch sind die Kosten für eine Bankbürgschaft?

Im Falle von Bürgschaften berechnen Banken eine Provision. Die Kosten dabei variieren zwischen 1,5 % und 3 %. Wird beispielsweise ein Avalkredit von 1.000 € aufgenommen, beläuft sich die Summe auf 15 bis 30 Euro. Der ermittelte Betrag muss bis zum Ablauf der Bürgschaft abbezahlt werden.

Kann jeder eine Bankbürgschaft bekommen?

Der Bürge selbst muss in jedem Fall volljährig sein. Die Bürgschaft muss zudem schriftlich festgehalten werden. Lediglich ein Vollkaufmann kann auf die Schriftform verzichten. Wann und ob der Bürge tatsächlich leisten muss, hängt von der genauen Beschaffenheit der vereinbarten Bürgschaftserklärung ab.

Welche Nachteile hat eine Bürgschaft?

Gibt es auch Nachteile?
  • Eine Avalbürgschaft ist nicht kostenfrei, es müssen jährliche oder monatliche Beiträge gezahlt werden.
  • Die Inanspruchnahme einer solchen Bürgschaft kann zu einer schlechteren Liquidität oder Bonität des eigenen Kontos führen.

Was für Nachteile hat ein Bürge?

Es gibt jedoch auch einen Nachteil: Die Bürgschaftsbeträge fallen deutlich kleiner aus. Sie liegen in der Regel maximal bei 200.000 EUR. Außerdem besteht für dich die Gefahr unnötiger Ausgaben, denn die Zusage für die Bürgschaft gilt nur für einen bestimmten Zeitraum, meist sind das ein paar Monate.

Wie lange ist eine Bankbürgschaft gültig?

Für die Verjährung einer Bürgschaft gilt die dreijährige Regelverjährung nach § 199 BGB. Die Verjährungsfrist von drei Jahren beginnt mit Ende des Jahres, in dem der Anspruch des Bürgen entstanden ist.

Ist eine Bürgschaft gut?

Der Gläubiger hat nämlich nun die Gewissheit, dass er auf zwei Personen zur Begleichung der Schulden zurückgreifen kann. Aus diesem Grund ist ein Bürge für einen Gläubiger immer von Vorteil, da er den möglichen Zahlungsausfall einer Person mit dem Vermögen einer anderen Person kompensieren kann.

Welche 3 Arten der Bürgschaft gibt es?

Bürgschaftsarten. Es gibt unterschiedliche Arten von Bürgschaften wie Ausfallbürgschaft, selbstschuldnerische Bürgschaft und Bürgschaft auf erstes Anfordern.

Wann bekommt man die Bankbürgschaft zurück?

Gesetzliche Regelungen zur Rückgabe der Bürgschaft

Das bedeutet, nach ordentlicher Fertigstellung und Abnahme ist die Bürgschaftsurkunde zeitnah zurückzugeben. Die Zurückbehaltung ist nur zulässig, wenn Vertragspflichten und Ansprüche nicht erfüllt wurden.

Welche Bank bietet Bankbürgschaft an?

Wenn Sie eine Wohnung mieten, müssen Sie in der Regel eine Mietsicherheit stellen. Doch nicht immer ist das nötige Geld für eine Barkaution vorhanden. In diesem Fall können Sie eine Mietbürgschaft bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank beantragen. Dabei tritt Ihre Bank als Bürge gegenüber Ihrem Vermieter auf.

Was ist besser Bürgschaft oder Kaution?

„Generell kann eine Mietbürgschaft dann sinnvoll sein, wenn der Mieter den Kautionsbetrag nicht flüssig hat, wenn er die Kaution aus dem alten Mietverhältnis noch nicht zurückerhalten hat oder wenn er den eigentlichen Kautionsbetrag für andere Ausgaben verwenden will“, so Hartmann.

Wie löst man eine Bankbürgschaft auf?

Die ordentliche Kündigung einer Bürgschaft kommt in der Regel nur dann infrage, wenn die Bürgschaftsverpflichtung auf unbestimmte Zeit besteht. Hier greift insbesondere Paragraph 242 BGB, denn nach diesem hat der Bürge auf Grundlage von Treu und Glauben das Recht einer Kündigung.

Wie gefährlich ist eine Bürgschaft?

(2) Der Bürge haftet für die dem Gläubiger von dem Hauptschuldner zu ersetzenden Kosten der Kündigung und der Rechtsverfolgung. “ Bürgen liefern mit der Bürgschaft eine gefährliche Garantie: Sie haften auch für Zinsen und Kosten der Rechtsverfolgung.

Warum sollte man nicht Bürgen?

Lieber nicht! Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit.

Was passiert wenn der Bürge stirbt?

Tod des Bürgen

Die Bürgschaft erlischt grundsätzlich nicht durch den Tod des Bürgen, vielmehr rücken der Erbe bzw. die Erben in die Bürgschaftsverpflichtung des Erblassers ein.

Wie wirkt sich eine Bürgschaft auf die Schufa aus?

Eine Bürgschaft wird in die jeweilige SCHUFA-Auskunft des Bürgen eingetragen. Zwar beeinflusst dieser Eintrag den SCHUFA-Score des Bürgen nicht negativ. Allerdings kann allein ein Eintrag an sich schon dafür sorgen, dass der Bürge von einigen Banken abgelehnt wird, wenn er selbst mal einen Kredit braucht.

Ist eine Bürgschaft ein Kredit?

Mit einem Bürgen steigen die Chancen auf ein Darlehen. Ein Kredit mit Bürgen kann also auch trotz negativer SCHUFA des Kreditnehmers bewilligt werden. Da sich der Bürge verpflichtet im Notfall bei den Ratenzahlungen einzuspringen, muss er selbst über eine gute Bonität verfügen.

Wird ein Bürge überprüft?

Auch als Bürge werden Sie dabei auf Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, damit sichergestellt ist, dass Sie im Fall Ihrer Inanspruchnahme auch tatsächlich in der Lage sind, die Forderung der Bank zu bezahlen.

Wie komme ich aus der Bürgschaft wieder raus?

Ein Bürge, der sich zugunsten des Vermieters auf unbestimmte Zeit für die Verpflichtungen des Mieters aus dem Mietvertrag verbürgt hat, kann den Bürgschaftsvertrag kündigen, jedoch erst zu einem Zeitpunkt, zu dem der Vermieter den Mietvertrag – nach Ablauf einer Überlegungsfrist – ordentlich kündigen kann.

Wer haftet wenn Bürge stirbt?

Nach dem Tod des Erblassers ist es also der Erbe, der für die verbürgten Verbindlichkeiten gerade zu stehen hat.

Was passiert wenn man für jemanden bürgt?

* Was kann mir dann passieren? Wenn derjenige, für dessen Schuld Sie bürgen, nicht zahlt oder zahlen kann, werden Sie zur Kasse gebeten – mit Ihrem gesamten Vermögen und Einkommen, ggf. bis zur Lohnpfändung.