Zum Inhalt springen

Was falsches Lob bei Kindern anrichten kann die Welt?

Gefragt von: Berthold Steffen  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
sternezahl: 4.3/5 (17 sternebewertungen)

Kinder mit geringem Selbstwertgefühl werden von Erwachsenen oft intuitiv falsch gelobt, so das Ergebnis einer Studie. Das kann auf Dauer dazu führen, dass ihr Selbstwertgefühl noch weiter sinkt.

Was ist falsches Lob?

"Gut gemacht!" ist ein Beispiel für unspezifisches Lob. Auch wenn es positiv klingt, sagt "Gut gemacht!" nichts darüber, welche Tätigkeit dem Kind das Kompliment eingebracht hat. Viele Eltern sagen "Gut gemacht!" und ähnliche Sätze über den Tag verteilt, um die (oft gar nicht so tollen) Erfolge ihrer Kinder zu feiern.

Was löst Lob bei Kindern aus?

Dabei wollen Eltern doch gerade das Gegenteil. Auf die Frage, warum sie ihre Kinder loben, antworten die meisten von ihnen: "Wir versuchen, sie auf ihre Stärken aufmerksam zu machen" oder "Wir möchten, dass sie sich sicher fühlen" und "Wir wollen ihr Selbstwertgefühl steigern, sie ermutigen, mehr zu versuchen."

Welche Folgen kann ständiges loben haben?

Kinder loben kann manipulieren und klein machen

Übermäßiges Lob für alltägliche Dinge suggeriert dem Kind, dass du ihm nicht viel zutraust. Mit der Zeit wird dein Kind diese Zuschreibung übernehmen. Das Wichtigste ist, dass das Lob ehrlich gemeint ist. Auch Kinder haben bereits ein Gespür dafür.

Warum wir unsere Kinder nicht loben sollten?

Selbstbewusste Kinder: Lob macht abhängig, Ermutigung dagegen stark. «Lob kann Kindern schaden», warnen Erziehungsexperten. Denn Lob macht abhängig und vermittelt oft die falsche Botschaft. Eltern sollten ihre Kinder dafür vermehrt ermutigen.

Warum Du Dein Kind nicht loben solltest

26 verwandte Fragen gefunden

Wie Eltern ihre Kinder richtig loben?

Sieben Tipps für Eltern und Lehrer Wie lobe ich Kinder richtig?
  1. Loben Sie Leistungen, keine Eigenschaften! ...
  2. Dosieren Sie Ihr Lob! ...
  3. Loben Sie immer ehrlich und realistisch! ...
  4. Loben Sie dem Alter entsprechend! ...
  5. Loben Sie selbstbewusste Kinder anders als unsichere! ...
  6. Vermeiden Sie vergleichendes Lob!

Ist Lob Manipulation?

Loben im klassischen Sinne (zu „schön gemalt“ kommen wir später) ist nicht dafür da, um Freude zu teilen oder Mut zu bewundern, Loben ist Manipulation. Manipulation ist nämlich sogenannte „verdeckte Kommunikation“, um etwas zu erreichen. Ihr Ziel ist nicht Verbindung, sondern dass das Kind sich ändert.

Soll man sein Kind immer loben?

Wir alle brauchen Lob und Anerkennung - und unsere Kinder ganz besonders! Durch Lob verstärken Eltern Positives bei ihren Kindern. Unsere Kinder lernen anhand von Lob. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass Kinder bis 8 Jahre vor allem durch Lob lernen, während Tadel und Kritik noch wenig Wirkung zeigte.

Warum muss man loben?

Dabei ist das Loben so wichtig: Menschen, die gelobt werden, sind motivierter, leistungsfähiger, stecken sich höhere Ziele und nicht zuletzt trägt die Anerkennung durch andere dazu bei, physisch und psychisch gesund zu bleiben.

Wie kann ich Kinder ermutigen?

Positive Sätze für Kinder - Ermutigung statt Lob
  1. „Oh, das sieht ganz schön schwierig aus – ich bin sicher, du findest eine Lösung! “
  2. „Wow, du probierst es immer wieder – bald hast du es geschafft! “
  3. „Ich finde es gut, dass du es versucht hast! “
  4. „Mit deiner Hilfe geht das Aufräumen schneller, das hilft mir heute sehr! “

Was macht Lob mit uns?

Lob kann elterliche Freude, pädagogische Anerkennung, Wertschätzung und Stolz vermitteln - vorausgesetzt, es ist ehrlich gemeint und erfolgt nicht mechanisch. Ist Lob mühelos zu erhalten, motiviere es nicht mehr. Lob, eingesetzt wie eine Gießkanne, stumpfe das Dopamin-Belohnungssystem im Gehirn ab.

Was kann ein Lob bei einem Menschen bewirken?

Ein Lob hingegen: macht Lust auf mehr lobende Worte. stärkt das Selbstvertrauen und. sorgt für überaus positive Gefühle, die schon nonverbal durch Mimik und Gestik ausgelöst werden.

Wie wirkt Lob?

Mitarbeiter loben: Vorteile

Das sind einmal die direkten Wirkungen von Lob und Anerkennung: Lob ist ein positiver Anreiz, der ein gewünschtes Verhalten verstärkt, wenn er danach erfolgt (Saks, 2006). Verstärkung bedeutet: Ein positives Verhalten, das Du lobst, zeigt die Person schneller und intensiver wieder.

Was ist ein Ego Kind?

Ego-Kinder tun sich im späteren Leben schwer

Könnte man doch mal sagen. Wächst sich doch alles raus irgendwann. So ein Denken sei gewagt, sagt Ziegler. Wer sich nicht einfühlt, entwickele auch keine innere Flexibilität – und die sei in unserer Gesellschaft, die von ständigen Umbrüchen geprägt ist, von großer Bedeutung.

Was wird aus Helikopter Kindern?

Ein weiteres Problem ist, dass Helikopter-Eltern ihren Kindern Entscheidungen abnehmen, was diesem das eigene Denken und Handeln verwehrt. Die Kinder sind häufig sehr unselbstständig und fühlen sich unsicher, müssen sie selbst plötzlich eine Entscheidung treffen.

Wie soll man loben?

Richtig loben: 10 goldene Regeln für motivierendes Lob
  1. Loben Sie persönlich. ...
  2. Loben Sie ehrlich und aufrichtig. ...
  3. Loben Sie konkret. ...
  4. Loben Sie ohne Einschränkung. ...
  5. Loben Sie zur richtigen Zeit und am richtigen Ort. ...
  6. Loben Sie zeitnah und in kleinen Schritten. ...
  7. Loben Sie nicht nur die Leistung, sondern auch das Verhalten.

Welche Arten von Lob gibt es?

6 Formen von falschem Lob
  • Vorschusslorbeeren.
  • Mit Tadel vermischt.
  • Übertriebenes Lob (Schleimen)
  • Als Entschuldigung.
  • Lob nach dem Gießkannenprinzip.
  • Vergleichendes Lob.
  • Konkret.
  • Glaubwürdig.

Was ist Lob Pädagogik?

Lob und Belohnung werden in der Erziehung eingesetzt, um ein ein gewünschtes Verhalten positiv zu verstärken. Das bedeutet, dass Eltern oder Pädagogen erreichen wollen, dass dieses Verhalten häufiger auftritt. Das Kind bekommt so einen Anreiz, eine Motivation, sein Tun danach auszurichten, dass es den Eltern gefällt.

Sind Kinder manipulativ?

Kinder sind wahre Meister der unterschwelligen Manipulation! Sie spielen nicht nur ihre Trümpfe, sondern auch uns Erwachsene ganz geschickt gegeneinander aus.

Warum kann ich nicht loben?

Probleme beim Loben und Komplimente machen

Lob und Komplimente können problematisch sein, wenn man ein Verhalten lobt, das aus der Sicht des Gelobten kein Kompliment wert ist. Außerdem kann der andere unser Kompliment abwerten, indem er sich einredet, wir wollten etwas von ihm und nur deshalb würden wir ihn loben.

Ist Lob eine Belohnung?

Die Wirkung von Lob beruht auf dem natürlichen Bedürfnis nach Erfolg und sozialer Anerkennung. Während Lob den Erfolg bestätigt, führt Strafe und Tadel zu einem Gefühl von Misserfolg und Frustration. Das belohnte Kind erfährt, dass es etwas gut gemacht hat und und das Verhalten so erwünscht war.

Warum Schüler loben?

Die meisten Eltern und Lehrer/innen wissen, wie sehr ein Lob Kinder (und Erwachsene) motivieren kann. Loben lässt sich einsetzen, um das Selbstwertgefühl eines Kindes zu erhöhen, aber auch, um ganz gezielt bestimmte Verhaltensweisen zu fördern und andere abzubauen.

Welche positiven Konsequenzen setzen sie in der Erziehung ein?

Es hilft Ihnen, das Verhalten, die Emotionen und die Entwicklung des Kindes positiv zu beeinflussen, ohne dem Kind zu schaden. Positive Erziehung unterstützt Sie darin, Kinder selbstsicherer und weniger gestresst großzuziehen. Sie werden wahrscheinlich weniger mit Ihrem Partner streiten.

Warum Belohnung eine Strafe ist?

Eigene Impulse verkümmern und werden häufig sogar aufgegeben. Am Ende manipuliert man Kinder mit Belohnungen, letztlich sind sie eine Form der Bestrafung. Denn lassen wir die Belohnung weg, kommt das einer Strafe gleich.

Welche Auswirkungen haben positive Erziehungsmittel?

Werden positive Erziehungsmittel regelrecht eingesetzt, können sie das Selbstbewusstsein des Heranwachsenden stärken oder fördern. Ein weiteres positives Erziehungsmittel ist die Ermutigung. Ermutigung bewirkt bei dem Heranwachsenden eine Motivation und Bestätigung.