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Was fällt nicht in die Insolvenzmasse?

Gefragt von: Eckart Bachmann  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Dies wird als Neuerwerb bezeichnet und kann etwa eine Erbschaft, Schenkung oder Gehaltsforderung sein. Nicht in die Insolvenzmasse gehören hingegen fremde Gegenstände, die sich im Besitz des Schuldners befinden und an denen ein Aussonderungsrecht besteht.

Was fällt alles in die Insolvenzmasse?

Die Insolvenzmasse umfasst laut § 35 Abs. 1 der Insolvenzordnung (InsO) das gesamte pfändbare Vermögen des Schuldners, das ihm bereits vor der Insolvenzeröffnung gehört und welches er während der Insolvenz erlangt.

Was darf der Insolvenzverwalter nicht pfänden?

Doch was darf der Insolvenzverwalter pfänden und was nicht? Pfändbar sind zum Beispiel das Konto oder der Lohn einer verschuldeten Person. Bestimmte Einkommensarten und Bezüge können hingegen nicht gepfändet werden. Auch ein gewisser Anteil des Kontoguthabens kann für den Selbstbehalt vor der Pfändung geschützt werden.

Welche Schulden kann man nicht mit in die Privatinsolvenz nehmen?

Das sind z.B. deliktische Forderungen aus vorsätzlich unerlaubter Handlung, Straf- und Bußgelder, Steuerschulden - wenn Sie rechtskräftig verurteilt wurden wegen Steuerhinterziehung und neuerdings Unterhaltsschulden, wenn sie vorsätzlich und pflichtwidrig den Unterhalt nicht gezahlt haben.

Welche Forderungen sind von Restschuldbefreiung ausgenommen?

Die Nebenfolgen einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit die zu einer Geldzahlung verpflichten, sind von der Restschuldbefreiung ausgenommen. Hierzu zählt z.B. Schmerzensgeld etc. Geldstrafen und Geldbussen sind auch während einer Insolvenz (aus dem pfändungsfreien Einkommen) zu bezahlen.

Was ist die Insolvenzmasse?

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Was sind ausgenommene Forderungen?

Verbindlichkeiten aus zinslosen Darlehen, die dem Schuldner zur Begleichung der Kosten des Insolvenzverfahrens gewährt wurden.

Was ist eine unerlaubte Handlung im Insolvenzverfahren?

Eine unerlaubte Handlung ist ein Rechtsbegriff, unter dem ein deliktisches Verhalten verstanden wird, welches zu einer Haftung aus selbigem führt. Eine unerlaubte Handlung ist die Rechts- oder Rechtsgutsverletzung durch den Schädiger, die dieser in rechtswidrigerweise durch sein Verhalten verschuldet.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Ist man nach 3 Jahren Privatinsolvenz schuldenfrei?

Im Klartext: Schuldner sind nach 3 Jahren schuldenfrei. Denn nach 3 Jahren wird die Restschuldbefreiung erteilt. Für alle, die eine neue Perspektive, einen finanziellen Neuanfang wollen, lohnt sich also eine Insolvenz. Die Regelung gilt übrigens schon rückwirkend seit dem 01.10.2020.

Wann fällt Forderung in Insolvenzmasse?

im Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens „begründet“ sein. Das bedeutet nicht, dass die Forderung bereits durchsetzbar gewesen sein muss. Erforderlich ist aber, dass vor bzw. im Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung die Grundlage des Schuldverhältnisses besteht, aus dem sich der Anspruch ergibt.

Kann das Handy gepfändet werden?

Unsere Antwort: Ein Handy darf grundsätzlich gepfändet werden. Dies wird der Gerichtsvollzieher wahrscheinlich nur dann tun, wenn es sich um ein hochwertiges Gerät handelt. Da elektronische Geräte aber sehr schnell an Wert verlieren, ist es meistens so, dass man das Handy behalten darf.

Welche Kontoauszüge will der Insolvenzverwalter?

- Bankverbindung: Sämtliche Bankkonten (auch Auslandskonten) sind dem Insolvenzverwalter mitzutei- len und auf Verlangen die Kontoauszüge vorzulegen.

Kann ein Fernseher gepfändet werden?

Neben einer Forderungspfändung kann er auch die Sachpfändung beantragen. Ein Gerichtsvollzieher wird dann beim Schuldner Gegenstände beschlagnahmen und verwerten. Bestimmte Gegenstände unterliegen aber dem Pfändungsschutz. Normale Möbel, ein einfacher Fernseher und der Ehering dürfen nicht gepfändet werden.

Was ist Insolvenzfreies Vermögen?

Was bedeutet Insolvenzfreies Vermögen? Das Insolvenzfreie Vermögen ist nicht Gegenstand des Insolvenzverfahrens. Gläubiger können darauf nicht zugreifen, Schuldner können grundsätzlich darüber frei verfügen.

Was sind sonstige Masseverbindlichkeiten?

Sonstige Masseverbindlichkeiten sind insbesondere Schulden, die durch Handlungen des Insolvenzverwalters oder Verwaltung oder Verfügung über die Insolvenzmasse entstehen. Auch Schulden, die aus gegenseitigen Verträgen folgen, weil sie gegenüber der Insolvenzmasse wirken sind Masseverbindlichkeiten.

Ist Masse InsO?

Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird der der Insolvenzverwalter alle Vermögensgegenstände, die er beim insolventen Unternehmen vorfindet, in Besitz nehmen und inventarisieren. Das ist die sogenannte Ist-Masse.

Was sind die Nachteile einer Privatinsolvenz?

Ihre Nachteile

Sie können die Insolvenz nicht vor Ihrem Arbeitgeber geheim halten. Schließlich zahlt er das pfändbare Einkommen an den Insolvenzverwalter. Es gibt auch Schulden, von denen Sie nach der Restschuldbefreiung nicht befreit werden. Dazu gehören Verbindlichkeiten aus vorsätzlich unerlaubter Handlung.

Wie lange steht man nach einer Privatinsolvenz noch in der Schufa?

Schufa und die Privatinsolvenz:

Hierbei speichert die Schufa die rechtskräftige Erteilung der Restschuldbefreiung durch das zuständige Amtsgericht nach Ablauf der Wohlverhaltensperiode grundsätzlich drei Jahre lang.

Wie viel darf man in der Privatinsolvenz verdienen?

Grundsätzlich liegt der bei einer Privatinsolvenz anzusetzende Freibetrag für Personen, die keinen Unterhalt zahlen müssen, bei 1.339,99 Euro netto. Liegt der Lohn bzw. das Einkommen unter dieser Grenze für den Selbstbehalt, findet demnach keine Pfändung statt und der Schuldner muss kein Geld an die Gläubiger abgeben.

Ist ein P-Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P-Konto hat?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

Was prüft der Insolvenzverwalter alles?

zu prüfen, ob das Vermögen des Schuldners die Kosten des Verfahrens decken wird; das Gericht kann ihn zusätzlich beauftragen, als Sachverständiger zu prüfen, ob ein Eröffnungsgrund vorliegt und welche Aussichten für eine Fortführung des Unternehmens des Schuldners bestehen.

Wann liegt eine unerlaubte Handlung vor?

Eine vorsätzliche, unerlaubte Handlung liegt vor, wenn der Insolvenzschuldner absichtlich oder wissentlich den Insolvenzgläubiger schädigen will. Eine daraus entstandene Forderung, die der Insolvenzgläubiger angemeldet hat, wird von der Erteilung der Restschuldbefreiung ausgenommen.

Was sind Verbindlichkeiten des Schuldners aus einer vorsätzlich begangenen unerlaubten Handlung?

Eine Verbindlichkeit des Schuldners aus einer vorsätzlich begangenen unerlaubten Handlung wird von der Restschuldbefreiung erfasst, wenn der Gläubiger die Forderung nicht unter Angabe des Rechtsgrundes bis spätestens zum Schlusstermin zur Tabelle angemeldet hat; dies gilt auch für den Fall, dass der Schlusstermin im ...

Was sind vorsätzliche Schulden?

Vorsätzliche unerlaubte Handlungen: Kreditbetrug, Verletzung von Unterhaltspflichten u. a. Nach § 302 Nr. 1 InsO werden Schulden aus vorsätzlichen unerlaubten Handlungen nicht beseitigt. Diese müssen in der Praxis weiter (in der Regel in Raten) abbezahlt werden.

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